Mischen von Musicals // Das Script

  • Weil es im genannten Thread schon immer wieder aufgetaucht ist, gefühlt nur nebenbei halbherzig beantwortet wurde und man selbst auch immer wieder über Verbesserung der eigenen Arbeitsweise nachdenkt, hier dieser Faden, da er sich in der Fragestellung doch vom eigentlichen Mischen unterscheidet.

    Wie führt ihr euer Script?

    (so als Fragen zu Anregung: Papier? Digital? Reiner Text oder auch mit Klavierauszug? Wenn digital, welche Programme/Apps nutzt ihr dafür?

    Was für Helferlein habt ihr dafür? Wie ist die Handhabung während der Show? )


    Wenn der Thread hier ähnlich produktiv ist, wie der eigentliche Musical-Mischen-Thread, freue ich mich auf eure Erfahrungen, Tipps und Tricks.

    Ich selbst führe meine Scripte analog mit Blei- und Buntstift (für Korrekturen). Mir reicht dabei auch der reine Textauszug. Damit bin ich in den Proben relativ schnell, was Notizen und/oder Korrekturen angeht, was mich aber stört, ist das ständige, mehr oder weniger geräuschvolle Umblättern und dass man immer ein zusätzliches Licht braucht.

  • Bei uns wird auch relativ ähnlich gearbeitet.

    Textbuch und farbige Stifte. Wir nutzen allerdings so farbige Kugelschreiber, die mit dem Ende des Stiftes wieder wegradiert werden können. Das hilft schon, dass das Textbuch am Ende noch halbwegs ordentlich aussieht. Notfalls wird es kurz vor der GP oder Premiere in ein frisches Buch sauber übertragen.


    Noten gibt es nur, wenn es sinnvoll oder erforderlich ist (da man doch deutlich häufiger blättern muss als mit Text)


    Sind aber auch schon länger am überlegen, ob es nicht schöne digitale Systeme gibt, mit dem sich eventuell auch mehrere Arbeitsplätze (z.B. 2 iPads) koppeln lassen?

  • Ui, interessante Frage!

    Da habe ich nicht die eine Antwort, denn bei mir kommt es sehr auf die Gegebenheiten an. Aber immer in analoger Form, am liebsten mit grosser Spiral-Bindung. Die lässt sich aus meiner Erfahrung relativ einfach und damit auch mit wenig Geräusch blättern. Die Größe des Gebildes bestimmt auch der Platz, den ich habe. Reines Textbuch reicht manchmal A5, lieber A4. Bei A4 nehme ich dann auch gerne einen Klavierauszug für die Gesangspassagen incl. Text in den Noten.

    Muss ich mich nur um das Orchester kümmern, dann volle Partitur, meistens in A3.


    Reingeschrieben wird da nur mit Bleistift und zum Ende der Proben kommen etwas Farbstifte, manchmal Textmarker dazu.

    Gute und ausreichende Beleuchtung ist dafür natürlich unerlässlich. Ich habe eine Doppel-Schwanenhals Lampe von K&M zum Klemmen an den Notenständer (den ich meistens für das Textbuch verwende). Damit fahre ich die letzten Jahre ganz gut...


    Wer eine für sich funktionierende digitale Arbeitsweise hat, würden mich Details dazu sehr interessieren!

  • Danke für das Thema verlegen*


    Inzwischen hatte ich bereits viele Drehbücher vor mir und trotzdem sieht das nicht immer gleich aus. Es hängt oft damit zusammen, wie viel im Vorfeld ich diese bekomme und wie gut die gemacht sind, bzw. auch wie komplex CUEs sind.


    Manchmal ist es easy, beim gedruckten Drehbuch die CUEline zu unterstreichen und so zu fahren. Das funzt bei simplen Sachen (bis 20 CUEs) auch ganz gut, wenn das erst am Showtag vorliegt.


    Bei den "richtigen" Shows hatte ich meistens eine gedruckte Fassung mit farbig markierten CUEs.


    Bei den letzten Shows haben wir angefangen, digital zu fahren (als simple PDF). Was ganz gut klappte war: eine listenförmige Zusammenfassung des Drehbuchs. Teilweise waren auch Songtexte transkribiert, wenn sie für CUEs relevant waren. Das war recht kompakt und entspannt zum arbeiten.


    Bei der aktuellel Produktion wird es wohl wieder so ähnlich sein.


    Ein Drehbuch mit allen CUEs in Papierform ist übrigens IMMER auch am Start. Das ist nicht verhandelbar, trotz technischer Helferlein.

    Der Ton macht die Musik.

  • Ich arbeite seit Jahren nur noch digital.

    Zunächst auf dem Rechner in Word oder einem PDF Tool.

    Zum Markieren nehme ich das Textbuch.

    Dann kommen pro Zeile die entsprechenden Headset Nummern rein, farbig markiert nach Solo/Background.

    Nächste Unterscheidung ist gesprochen/gesungen in Normal oder Kursiv.


    Dazu kommen größer und in anderer Farbe die Szenen, und in einer 4. Farbe meist auf der anderen Seite „Specials“ wie Solos in Instrumenten, Gesang aus dem Chorraum, Spezialeffekt etc.


    Nach der Vorbereitung lade ich es über z.B. ForScore aufs iPad. Dort kann ich noch Anmerkungen machen, bzw bearbeite am Rechner das PDF und er übernimmt dann die neuere Version.

    Blättern per Fußschalter, und die App skaliert die Datei auf volle Anzeigefläche, um etwas größer zu sehen ;)


    Der Laptop oder ein zweites IPad sind griffbereit falls es Probleme geben würde.

  • JS-Sound: d.h., Du lässt Dir das Textbuch vorher als Word oder pdf geben? Wie machst Du das konkret, um während der Proben auch schnell da rein zu schreiben? Ich habe noch nichts gefunden, was für mich so schnell geht, wie Bleistift auf Papier. Und warten will auf mich auch keiner ^^

  • Das Textbuch brauche ich vorher ja zum ganzen Vorbereiten eh.

    In der ersten Probe habe ich es teils noch nur auf dem Laptop und habe da auch die Zeit zum anpassen.

    Sobald es stressiger wird gibts das iPad, mit dem Stift kann ich wie auf dem Papier schnell die Anmerkungen oder Änderungen reinkritzeln ;)

    Je nach Bedarf werden die dann später nochmal sauber nachgezogen oder bleiben drinnen. (Z.B. fette farbige Markierungen für „nicht vergessen“, „direkt weiter“, … ;) )

  • Sobald es Richtung Show geht nutze ich ForScore.

    ‎forScore
    ‎Go paperless. Get organized. Download and play something new in seconds. With forScore for iOS, iPadOS, and now even for macOS, your scores have never been…
    apps.apple.com

    Zuvor habe ich die nur zum Verwalten meiner Noten genutzt, seit längerem jetzt aber auch für sowas.

    Ein paar Features wie die Synchronisation zum Mac, Skalierung, Sprungmarken oder Aktionen sind echt praktisch.

  • Eher ein Verwaltungsprogramm für PDFs oder andere Dokumente.

    Du sortierst sie, ordnest gewisse Attribute zum Suchen zu, packst sie in Setlisten.

    Dazu kannst du verschiedene Aktionen wie Rücksprung zu Stelle X bei Wiederholungszeichen oder ähnlichem Ergänzen, Metronom bei Seitenwechsel für x Takte, Musik abspielen etc.

    Blättern über Fußschalter mit gewissen Parametern.

    Dazu kannst du auch eine Anzahl iPads live syncen, so dass nur einer Blättert. Bzw. wenn einer die Setliste anpasst haben die anderen das gleich.

    Das meiste ist aber eher für Musiker gedacht.

    Man kann aber auch in den PDFs von Hand oder mit dem Stift markieren, Anmerkungen machen.


    Für ein einzelnes PDF braucht man vieles davon nicht - man kann das sicher aber auch mit einem normalen PDF Viewer machen, in dem man vielleicht auch mit dem Stift markieren kann.