Beschallung + Streaming + Dolmetsch 2sprachig - Denksport

  • Hallihallo,


    folgende Situation: kleine, mehrtägige hybrid VA, 150 pax anwesend, ein paar im Stream, Dolmetscher via Zoom DE<->EN, (einige) Referenten via Zoom (selbes Meeting wie Dolmetsch), kleine Dolmetschanlage (Flüsterkoffer) für Publikum vor Ort.

    Inputs: 8 Strecken HS/Gurke, Rednerpult, Stereo Atmo, 2x Maz, Dolmetsch DE, Dolmetsch EN, Referenten via Zoom

    Outputs: Beschallung (LR, Dly, Monitor) Dolmetsch DE, Dolmetsch EN, Stream DE, Stream EN, Zoom f Dolmetsch und Referenten


    Beschallung dürft klar sein, Dolmetsch DE out (Zoom) geht auf Dolmetsch Sender DE, EN vice versa,

    Stream DE bekommt OTon wenn DE geprochen wird und Dolmetsch DE (inkl Floor) wenn EN gesprochen wird

    Stream EN vice versa

    Zoom Referenten suchen sich in Zoom aus ob sie DE oder EN hören möchten, auf die PA kommt OTon


    Wie würdet ihr das verschalten ohne dass Eingriffe nötig sind wenn live zw DE und EN gewechselt wird?

  • Spontane Idee: Dolmetscher muss, um dolmetschen zu können, sich selbst zuschalten. Kombiniert mit dieser Zuschaltung könnte man einen Signalton generieren (z. B. 1kHz Sinus), der auf einem separaten Kanal aufläuft. Damit schaltet man dann per Gate mit diesem Signalton im Sidechain den Dolmetscher für die entsprechenden Ziele erst mal frei.

    Gleichzeitig kann man via Ducker (ebenfalls mit dem Signal im Sidechain) den O-Ton für die entsprechenden Senken wegducken.

    Mit entsprechend gewählten Attack- und Releasezeiten kann man diese Blende sanft gestalten.

    Benötigt halt einige gedoppelte Kanäle oder Busse, sollte aber so funktionieren.

  • Dolmetscher via Zoom DE<->EN, (einige) Referenten via Zoom (selbes Meeting wie Dolmetsch), kleine Dolmetschanlage (Flüsterkoffer) für Publikum vor Ort.

    Mit dieser Funktion?

    Dolmetscher in Meetings oder Webinaren - Zoom Support


    -> Auf einem Rechner mit mehreren Audiointerfaces oder VAC (reicht ja in Mono) zwei extra Zoomuser rein zuhörend an der Konferenz teilnehmen lassen die jeweils die Übersetzung in die passende Sprache aktiviert haben. Diese Audiokänäle gehen dann vor Ort in die PFA (mit zwei Sendern) und die Streams. Sofern die Dolmetscher das korrekt bedienen (vorher proben!) funktioniert das vollautomatisch und genauso wie bei einer klassischen Simultananlage mit Konferenzsprechstellen.


    Kleiner Nachteil: Die Originalsprache kommt auf dem jeweiligen Streamencoder dann natürlich mit derber Verzögerung an. Also entweder vorher Gedanken machen ob der es erlaubt das Bild entsprechend zu verzögern, direkt aus Zoom streamen (brrr....) oder sich mit der API von Zoom was basteln um die Umschaltung der Dolmetscher zwischen den Sprachen abzugreifen und z.B. per Companion im Pult die Quelle zu wechseln: https://www.liminalet.com/companion

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

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  • Ich würde das mit einer "Human Resource" lösen. Gibt es glaube ich noch nicht als Plugin ;)


    Was ist denn Deine Intension, wenn Du das auch noch automatisieren willst? Möchtest Du Deinen Arbeitsplatz einsparen?

    Randnotiz: Die VA war schon, es geht also nicht um Einsparungen. Diese sind für Folgeevents möglicherweise interessant, aber nicht wegen "Geiz ist geil" sondern eher um platzmäßig kompakter zu werden. Wir waren zu viert auf dem Job, und es war knapp. 1xTon 1xMedien-Streamtechnik 1xBildmeister 1xSchnitt. Schön wär +1 für Zoom gewesen, va als Dolmetscher Babysitter, das haben wir uns halt ein bisschen aufgeteilt.


    Spontane Idee: Dolmetscher muss, um dolmetschen zu können, sich selbst zuschalten. Kombiniert mit dieser Zuschaltung könnte man einen Signalton generieren (z. B. 1kHz Sinus), der auf einem separaten Kanal aufläuft. Damit schaltet man dann per Gate mit diesem Signalton im Sidechain den Dolmetscher für die entsprechenden Ziele erst mal frei.

    Gleichzeitig kann man via Ducker (ebenfalls mit dem Signal im Sidechain) den O-Ton für die entsprechenden Senken wegducken.

    Mit entsprechend gewählten Attack- und Releasezeiten kann man diese Blende sanft gestalten.

    Benötigt halt einige gedoppelte Kanäle oder Busse, sollte aber so funktionieren.

    Es war eine ähnliche Lösung mit vielen Bussen, Ducking und Sidechains. Ich werd das gerne noch posten.


    Mit dieser Funktion?

    https://support.zoom.com/hc/de…sysparm_article=KB0064776


    -> Auf einem Rechner mit mehreren Audiointerfaces oder VAC (reicht ja in Mono) zwei extra Zoomuser rein zuhörend an der Konferenz teilnehmen lassen die jeweils die Übersetzung in die passende Sprache aktiviert haben. Diese Audiokänäle gehen dann vor Ort in die PFA (mit zwei Sendern) und die Streams. Sofern die Dolmetscher das korrekt bedienen (vorher proben!) funktioniert das vollautomatisch und genauso wie bei einer klassischen Simultananlage mit Konferenzsprechstellen.

    Ja genau diese Funktion, nur leider hat Zoom diese furchtbare Angewohnheit nicht mehr als eine Audiospur pro Instanz herzugeben oder zumindest mehrere Instanzen zuzulassen. Dh 3 Rechner allein für Zoom (EN, DE, OTon) OTon ist deshalb wichtig damit wir mit den Referenten und Dolmetschern kommunizieren können, sobald die in den Rollen zugewiesen sind können die nicht mehr miteinander reden. Und auch fürs Video wars wichtig, weil in diesen Oton Zoom Rechner das Bild reingegangen ist und Video-Retour für die Diskussionsrunden (Live Podium+Publikum+Online Referent)

  • Passt nur so halb ins Thema, aber vielleicht interessant: ich mag für Übersetzungen das Livevoice Zeug. Laptop, Headset, Abmarsch. Je nach Anwendung auch irgendwo remote, in ner Backstage oder daheim oder...


    LiveVoice: Die App für smarte live Audioübertragung.
    Flexible Simultanübersetzung bei Konferenzen und Meetings, Silent Events und Guided Tours. Keine spezielle Hardware nötig. Internetverbindung und los!
    livevoice.io

    Gruß,
    Christoph Holdinghausen

  • Ja genau diese Funktion, nur leider hat Zoom diese furchtbare Angewohnheit nicht mehr als eine Audiospur pro Instanz herzugeben oder zumindest mehrere Instanzen zuzulassen.

    Das geht schon, auch wenn es etwas gebastelt ist: https://obsproject.com/forum/r…ces-of-zoom-windows.1409/


    Mit einem der "grossen" Accounts (Business, Enterprise, Education) kann man auch nativ in Zoom mehrere Konferenzen starten und von da aus teilnehmen.


    Aber ja, das ist eine Lücke in der Software. Im Prinzip bräuchte es so was wie einen "interpreter administrator" (Chefdolmetscher) der per Multikanal-Audio alle übersetzten Sprachen parallel ausgeben kann, den Status der einzelnen Dolmetscher einsehen und an externe Geräte weiter geben und bei Fehlbedienung (falsche Sprache gewählt, sich nicht selbst gemutet obwohl man grade nicht dran ist...) eingreifen und auch direkt nur mit einzelnen Dolmetschern sprechen kann. N&M hat genau aus dem Grund dafür eine eigene Lösung programmiert; ich glaube die setzt aber auf BBB auf und nicht auf Zoom.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ...Remote-Dolmetschen ist eine Sache für sich.

    Habe das schon mal gemacht, daß die Tagung in Hamburg war und die Zuhörer über Funk auf Ihren Kopfhörer auf der Tagung dort das Übersetzte bekommen haben, was erst zu uns nach Süddeutschland kam per Zoom (da lief der Livestream drinne, den ich ebenfalls bekam) , hier übersetzt wurde, und dann über ein Medienstreamingdienst im www (der Kunde hat den Server halt 'mal für seine eigenen Podcasts gekauft und wollte diesen nutzen) auf der Tagung wieder auf's dortige Pult kam, um auf die Funkkopfhörer der Tdilnehmer zu kommen.


    ...mit dem Kollegen vor Ort haben wir die Latenz 'mal ermittelt: zwischen 12 und 15 Sekunden zuzüglich die Zeit, die die Dolmetschenden benötigten...

    ...unterm Strich also ein Debakel...

    ...Dolmetschende gehören meiner Meinung nach vor Ort, und nicht "zugestreamt durch's www und durch diverse hochlatentige Medienserver und Streamings"

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • So ist das natürlich Murks. Die in Zoom integrierten Simultanübersetzerfunktionen sind eigentlich ganz gut und auch latenzmässig vertretbar (max. 1s, eher weniger) wenn man das vor Ort direkt anfährt und nicht erst über einen Streamingserver bastelt. Problematisch sind in der Praxis eher 2 andere Dinge:


    1. Audiohardware bei den Dolmetschern. Selbst ein billiges Mediamarkt-Headset für 29,99 bringt in der Anwendung eigentlich ganz brauchbare Ergebnisse, aber einige Dolmetscher haben da entweder keinen Bock drauf oder sind technisch mit dem Anschluss und der Auswahl der Audioquelle überfordert. Die nutzen dann im schlimmsten Fall die eingebauten Lautsprecher und das eingebaute Mikro ihres 10 Jahre alten Medion-Ziegels und bringen damit die Echounterdrückung des Systems ständig an den Anschlag. Dementsprechend klingt's dann auch.


    2. Fehlende Verwaltungsfunktionen in Zoom, wie oben erklärt. Kommt vielleicht noch, bis jetzt haben die auf Wünsche der Nutzer nach zusätzlichen Features immer recht zügig und produktiv reagiert.

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  • ....ich hatte Dolmetscher-Ausstattung in Form von klimatisierter uns akustisch gedämmter Kabine, sowie Dolmetscher-Hardware von B...D... zur Verfügung an 'nem Midas-Pult, sowie Video-Technik in der Größenordnung "Jahresmiete 4-Zimmer-Wohnung München" an einer 250MBit-Leitung mit reservierten 50 MBit für diesen Job - problematisch sehe ich halt das gestreame über diverse Medienserver im www, was die Latenzen hervorruft.


    ...wenn's schon übers www muß / soll, dann bitte via VPN-Tunnel die Audio-Daten DIREKT übertragen - wegen mir auch als MP3, aber Streaming-Dienst-Server gehen für so was gar nicht !!! ...für Podcasts in "Live zum zuhören" oder on-demand is die Latenz ziemlich wummpe / schnuppe / egal...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

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  • ....ich hatte Dolmetscher-Ausstattung in Form von klimatisierter uns akustisch gedämmter Kabine, sowie Dolmetscher-Hardware von B...D... zur Verfügung an 'nem Midas-Pult, sowie Video-Technik in der Größenordnung "Jahresmiete 4-Zimmer-Wohnung München" an einer 250MBit-Leitung mit reservierten 50 MBit für diesen Job - problematisch sehe ich halt das gestreame über diverse Medienserver im www, was die Latenzen hervorruft.

    hach ja, wenn Projektplaner die nicht in der Materie drin sind sich an Live-Videokommunikation versuchen...

    Ich erinnere mich da mit Schrecken an eine VA bei der per BBB-Konferenz von 2 Aussenstandorten jeweils ein Teilnehmer live zugeschaltet wurde. Aus Gründen (u.a. getrennte Aufzeichnungen) mussten das unbedingt zwei getrennte Videosignale sein. Statt nun einen Rechner mit entsprechend viel Ausgängen zu nutzen und einfach auf zwei davon fix die ankommenden Bildsignale der jeweiligen Teilnehmer zu pinnen wurden 2 Notebooks mit jeweils eigenen Audio- und Videoein- und Ausgängen aufgebaut die aber in der gleichen Konferenz waren. Der Kollege am Ton hatte dann *ganz viel* Spass beim ständigen Jonglieren der beiden n-1-Signale und ankommenden Wege... =O

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  • ...wenn's schon übers www muß / soll, dann bitte via VPN-Tunnel die Audio-Daten DIREKT übertragen - wegen mir auch als MP3, aber Streaming-Dienst-Server gehen für so was gar nicht !!! ...für Podcasts in "Live zum zuhören" oder on-demand is die Latenz ziemlich wummpe / schnuppe / egal...

    Wenn man selber an der Planung beteiligt ist kann man reine Audio-P2P-Streamingtools wie Sonobus ins Auge fassen da vermittelt der Server nur die IP-Adressen.


    Dann hat man auch die Audioqualität unter Kontrolle.


    Kennt halt nicht jeder, daher braucht es eine genaue Anleitung. Aber bei Zoom, Teams usw. ist das Wissen ja auch sehr unterschiedlich verteilt wenn‘s um Details geht.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder