Line Array Selbstbau 3 in 1

  • Ich bin gerade über dieses Referenzdesign gestolpert. Da die Sache mit der Flughardware ja mindestens, wenn nicht sogar aufwändiger ist als der Lautsprecher selbst, kam mir gerade der Gedanke ob man nicht einfach 3 davon in einem Gehäuse verbauen und mit Lautsprecherflansch und Airline Schiene flugfähig macht. Geben tut es das ja von manchen Herstellern (Harmonic Design hd No3Pack (war richtig gut die Kiste), PL Audio Banana Array, ...)


    Baut man das dann als ein Volumen oder muss man da drei Kammern für die 8"er bauen?


    https://www.eighteensound.it/media/W1siZiIsIjIwMjIvMDQvMTIvMTlfMDFfNDhfMTAyX0NBOF9BTVQucGRmIl1d


  • was wiegt das ganze denn dann? bei tops ist ja der bereich 30-40kg so einen schallmauer. darüber kann man das nicht mehr alleine händeln.

    wenn ich sowas anfangen würde, dann würde ich mir ein zb gebrauchtes banana kaufen und das dann mal pimpen. das umgeht die konstruktion eigener flughardware.im zweifel kann man die flughardware aus der alten box ausbauen und in eine neue einbauen.

  • ein top. das ein mit 6 tt so wenig wiegt denke ich nicht. geht auch nicht um das alleine händeln. allerdings werden die hands ja auch nicht stärker.

    eine anlage mit 4 bässen und 6 tops sollte aber alleine händelbar sein. man kann ja für so eine kleine pa keinen aufbauhelfer , der dann auch mit abbaut bezahlen.

  • Addieren von Gewichten laut Datenblatt bekomme ich gerade noch hin.

    Ich glaube der Kollege hat im Eifer des Gefechts überlesen, dass du nur die Treiber und die Hörner ohne Gehäuse addiert hast.



    Ein paar grundsätzliche Überlegungen zu deiner Idee:

    • In den Zeichnungen sind Boden- und Deckenflächen je Gehäuse bedämpft - das wird ohne Brettchen dazwischen vermutlich etwas schwer umsetzbar sein. Zusätzlich sind ja auch die Flares im Deckel und Boden verschraubt.
    • Die Gehäuse haben nominell 12° Winkelung - wie soll das denn im Dreiergehäuse aussehen?
    • Für die Stabilität und Konstruktiv wären einteilige Wangen ideal. Die seitlichen Ports als Schlitze über die gesamte Gehäusehöhe sind dafür natürlich denkbar schlecht. Wie würdest du das umsetzen?

    Ich finde die Idee interessant, vermute aber stark, dass noch sehr viel eigene Entwicklungsarbeit notwendig ist, bis ein gutes Ergebnis herauskommt. Demgegenüber wiegt eine Seeburg G3 dp (aktiv) nur 43 kg und kostet im Set mit Case und Bügeln irgendwo zwischen 5k und 6k - was beim Selbstbau schon in etwa die Lautsprecher und Flares kosten würden.

  • Wenn man per Simulation (z.B. Meyersound MAPP 3D) versucht mit einem Line-Array-Hang eine gleichmäßige Pegelverteilung über die Tiefe hinzubekommen, merkt man wie stark es auf exakt die richtigen Winkelungen zwischen den einzelnen "Schnitzen" ankommt.

    Da geht m.E. ein "One Size fit's All" Ansatz komplett nach hinten los. (also in dem Zusammenhang: "Die fixe Winkelung passt immer")

    Wenn man immer die Lautsprecher auf genau gleicher Höhe hat und die zu beschallende Fläche immer die selbe Tiefe hat, kann das ja ganz gut funktionieren.

    Aber braucht man für solche Lokations (außer es ist evtl. eine Festinstallation für die man diese "Array" speziell designed) dann ein Line-Array oder ist da ein potentes Hornsystem mit entsprechenden Infills oder zusätzlichen Lautsprechern auf der Bühnenkantte nicht viel geschickter?


    Kommt man mit den Lautsprecher nicht richtig auf Höhe, sondern gerade mal über die Köpfe des Publikums, dann funktioniert das mit einem Linearray m.E. überhaupt nicht.


    Das das 80% des Publikums nicht merkt, dass das Sytem völlig verkehrt aufgebaut/gewinkelt ist, zählt da für mich zumindest nicht, denn die selben 80% meinen ja auch dass z.B. die Basswiedergabe einer RCF ESW 1018 super ist. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • es gibt am markt nicht wenige lautsprecher, die so ein problem mit dem abstrahlverhalten haben.

    erstaunlicherweise wird das von vielen gar nicht bemerkt.

    Vielleicht weil z.B. das Q immer wieder so schlecht und hemdsärmelig eingesetzt wurde das es darauf auch nicht mehr ankommt.


    Oder auch die allseits beliebten Interferenzgestänge.


    Da gibt es genügend Beispiele.


    Solche Konstruktionen sind ja eh deutlich mehr Pointsource als Linearray. Für den Preis kannst auch T24 o.ä. kaufen.

  • Der AMT wird doch sowieso erst über 1kHz angekoppelt, da sollte diese Einschnürung darunter nicht sehr stören.

    na ja, es geht ja nicht nur darum, dass der hochtöner gleichmäßig abstrahlt. der rest der box sollte das natürlich auch machen.

    bei tiefen frequenzen, spätestens ab bafflestep, geht die abstrahlung immer in die breite, ist klar. aber der mittelton darf schon auch möglichst gleichmäßig bleiben. daran hakt es bei solchen systemen, bei denen die mitteltöner nebeneinander sind, recht oft. das ist halt physikalisch bedingt.

    "sollte diese Einschnürung darunter nicht sehr stören" sehe ich daher nur bei budgetproduktionen. wenn die beschallung hochwertig sein muß, z.b. bei teurem eintritt und sitzendem publikum, darf man heutzutage schon mehr erwarten.

    für ne reine partybeschallung kann man das aber sicher tolerieren.


    aber das ist jetzt nur meine meinung.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn man immer die Lautsprecher auf genau gleicher Höhe hat und die zu beschallende Fläche immer die selbe Tiefe hat, kann das ja ganz gut funktionieren.

    Naja, du weißt ja was das System abdecken KANN, dementsprechend geneigt hängst du das System halt auf und weißt dass du nach X Metern ein Delay benötigst. Die Höhe ist da ja erst mal zweitrangig. Bei 5m habe ich eben eine geringere Abdeckung als bei 7m. Solange die Fläche gleichmäßig abgedeckt ist muss ich mir nur noch Sorgen um den Pegel auf der Fläche machen, welcher natürlich mit größerer Distanz abnimmt.

  • Das geht mit einer grossen sauberen (evtl. sogar coaxialen) Punktquelle besser... bei einem direkten Vergleich verliert die Interferenzschleuder einfach.

  • meine erste überlegung wäre immer. ist das mat marktgängig.

    steht ja in genug ridern, das man kein selbstabu möchte.

    des weiteren finde ich es auch wichtig, über die folgekosten nachzudenken. das bedeutet z.b. i viele leute brauche ich zum auf und abbau. das macht ja die 8`linien so interessant. das kenn einer alleine ground stacken. 4 kisten pro seite laufen da schon gut und da kommt dann auch schon was raus.

    es geht hier nicht darum, das man das auch machen muß. aber man muß es den leuten ja auch schmackhaft machen. ich würde heute eher mit zähneknirschen ein access auf 2 b5 stapeln wollen.

  • Naja, du weißt ja was das System abdecken KANN, dementsprechend geneigt hängst du das System halt auf und weißt dass du nach X Metern ein Delay benötigst. Die Höhe ist da ja erst mal zweitrangig. Bei 5m habe ich eben eine geringere Abdeckung als bei 7m. Solange die Fläche gleichmäßig abgedeckt ist muss ich mir nur noch Sorgen um den Pegel auf der Fläche machen, welcher natürlich mit größerer Distanz abnimmt.

    Da liegt ja eben der Hase im Pfeffer. Wenn ich die Tiefenabdeckung nur über die Neigung des Gesamtsystems verändere (ohne die Winkel zwischen den einzelnen "Schnitzen" entsprechend zu verändern), ist die Pegelverteilung über die Tiefe eben nicht mehr gleichmäßig, auch wenn überall irgendetwas ankommt. (Einfach mal in MAPP 3D ausprobieren)

    Darum rechnet man für jede Beschallungssituation und Aufhängehöhe ja die einzelnen Splaywinkel zwischen den Schnitzten aus und hängt die nicht einfach jedesmal nach "Schema F" auf und kippt die nur einfach nach unten um nicht in die Rückwand zu schießen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • na ja, es kommt ja auch darauf an, welche art von VAs man damit machen möchte. gerade im kleineren rahmen funktionieren ja auch solche zwitter-konzepte wie JBL VRX oder l'Acoustics A10/A15 ganz gut, und die sind ja auch nicht frei skalierbar.


    bei größeren beschallungen bin ich da natürlich ganz bei dir.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang