Richtiges Kabel für Behringer Wing Rack: STP-Kabel mit Ethercon

  • Das Wing Rack ist kürzlich angekommen und auf der Rückseite prangt ein deutlicher Hinweis:

    STP Only! Use shielded cable with Ethercon connectors only. (STP = Shielded Twisted Pair)


    Auf der Suche habe ich diverse Angebote mti der Angabe "SF/UTP" gefunden - ist das passend? Oder meint STP etwas anderes?

    Müssen die Gehäuse der Ethercon-Stecker dann auch mit der Abschirmung verbunden sein? Sind sie das immer oder worauf muss ich achten?


    Auf dem Hinweis steht auch noch "Visit http://www.behringer.com for more information on AES50 connectivity" - aber ich finde so direkt keine klaren Hinweise dazu.

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  • Danke, das hilf mir schon mal weiter.


    Hab einige ältere Threads zu Cat-Kabeln gelesen und da wird zwischen Kabeln mit Massivleitern (wie dem von julian knödler erwähnte Kabel) und Leitern aus Litzen (wie dem Dreitec / Pro Snake 88685-50) unterschieden. Was ist empfehlenswerter? Litze ist natürlich flexibler zu verlegen, aber wenn ich mich richtig erinnere, war der Massivleiter stabiler in der Signalübertragung. Außerdem hat das günstigere Kabel einen PVC-Mantel und das Dreitec-Kabel einen PU-Mantel.

    Spielt das in der Praxis eine relevante Rolle?
    Gibt es neben den beiden genannten Produkten noch eine günstige/preis-werte Empfehlung?

  • Da sollte jedes Kabel funktionieren. Ich hab ein 40m Dreitec Hybrid Cat 7 Litze mit 40m. Läuft problemlos mit dem X32. Sogar wenn ich das Thomann Pro Snake 88685-50 (Belden) Kabel mit 50m mit dran stecke.

    Wie schon mehrfach diskutiert ist wichtig, dass es überhaupt einen Schirm gibt. Außerdem muss für die angegebenen 100m die Cat 5 Norm übererfüllt werden. Laut Standard ist die Dämpfung bei höheren Frequenzen einfach zu hoch. Ab Cat 6 werden die Werte eingehalten. Bei 50m reicht auch Cat 5.

    Die Hülle vom Ethercon ist nicht Bestandteil der Erdung, bzw. Schirmung. Der Kontakt entsteht durch das Blech am eigentlichen RJ45-Stecker. Die Gründe für Ethercon sind einfach die mechanische Stabilität, dass die Kontakte sauber bleiben und dass die Verarbeitungsqualität normalerweise einfach besser ist als bei einem normalen Patchkabel.

  • Wobei das Belden-Kabel nach diversen Anmerkungen hier im Forum wohl nicht mehr zum Einsatz kommt.


    Und laut Datenblatt ist das beliebte Belden 1305A als "U/UTP" gekennzeichnet - was nicht zur Anforderung "STP" passen würde. Aber vielleicht wurde da ja eine andere Belden-Variante verwendet.

  • Hab erst vor paar Wochen eins gekauft.


    Steht definitiv Belden drauf, was sonst noch kann ich aber nicht mehr sagen.


    Der Ethercon macht wohl man der Steckverbindung was zwecks Schirmung aus. Es gab da mal ein Video mit Feuerzeug Schock Test, bei dem es mit und ohne Tülle einen Unterschied gab.


    Ich setze bei AES 50 daher immer darauf, das die Schirmung über alle Komponenten und Steckverbinder hinweg die Adern komplett umgüllt, auch in z.B. Steckfeldern. Bisher keinerlei Probleme.

  • laut Datenblatt ist das beliebte Belden 1305A als "U/UTP"

    Ich habe gerade nicht die genaue Bezeichnung im Kopf. Aber das Kabel auf der Thomanntrommel ist definitiv geschirmt.

    Von Sommer gibt's auf der selben Trommel übrigens auch das Mercator Highflex Cat6. Mit Händlerrabatt rückt das in die selbe Preisregion. Hätte ich damals schon einen Zugang gehabt, hätte ich wohl das, statt des Pro Snake gekauft. Das Kabel ist sehr robust und trotzdem Flexibel. Und natürlich Cat 6.

  • SF/UTP ist in Ordnung. Der in dem Kürzel kodierte Gesamtschirm ist das, was benötigt wird. STP ist die unpräzise Angabe.

    Vor dem "/" steht das "Drumrum" (also Mantel und Geflecht um die Adernpaare) - nach dem "/" stehen die Adernpaare.

    S(hielded) F(oiled) / U(nshielded) T(wisted) P(air)

    ...könnte also passen - das "STP" ist definitiv nicht nach Norm aufgedruckt, außer der Hersteller hat nur die Bezeichnung NACH dem "/" gewählt, was dann bedeuten würde, daß man S(hielded) T(wisted) P(air) Kabel nutzen sollte (also jedes einzelne Adernpaar sollte gegen die restlichen Adernpaare abgeschirmt sein) - dann wäre die Ummantelung zu vernachlässigen...

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Das Kabel auf der Dreitec/Thomann-Trommel ist inzwischen ein anderes, geschirmtes Belden NICHT U/UTP. ;)


    Das kann man sogar im t. Webshop nachlesen:


    Zitat
    • 4x 2x AWG26/7 doppelt geschirmt mit Folienmetall-Metallgeflechtschirm (hergestellt von Belden)
  • Das Kabel auf der Dreitec/Thomann-Trommel ist inzwischen ein anderes, geschirmtes Belden NICHT U/UTP. ;)


    Das kann man sogar im t. Webshop nachlesen:

    Vielen Dank für den Hinweis! Zwischenzeitlich war das wohl mal was anderes (meine ich so in anderen Beiträgen gelesen zu haben) . Aber mit Belden ist das wohl eine richtig gute und im besten Sinne preis-werte Wahl.


    Hab gerade bei Dreitec telefonisch nachgefragt und folgende Info bekommen: Thomann bezieht das Kabel von Dreitec mit Belden-Ausführung. Bei der Hausmarke von Dreitec soll die Modellreihe 88600 mit Belden-Kabel hergestellt sein, die Baureihe 88300 mit einem anderen Kabel, das aber für längere Verbindungen noch besser geeignet wäre.


    EDIT: Interessanterweise kommt man bei Thomann über den Link zum 88385-50 zum Produkt mit der Modellbezeichnung 88685-50.

    Verwirrend - aber passt zur Info von Dreitec.

  • Für Dateninteressierte: Hab aus Neugier etwas recherchiert und das hier sollte das Kabelmaterial sein:

    Technisch sind sie also fast völlig identisch. Das Belden-Kabel hat einen nur 0,3mm größeren Umfang (dickerer Mantel) und damit einen leicht größeren Biegeradius, das Perivox hat laut Datenblatt eine etwas bessere Abdeckung des Schirmgeflechts und die Kapazitätswerte liegen minimal unter dem Belden-Kabel.


    Fazit: Die Perivox-Ausführung (Serie 88300) kann man im Netz teilweise günstiger finden als die Belden-Variante (Serie 88600) - und in der Praxis sollte das keinen relevanten Unterschied machen.


    EDIT: Einen Unterschied habe ich noch gefunden: Das Belden soll "operating" von -40 bis +80 Grad einsetzbar sein, das Perivox dagegen "dynamisch" von 0 bis 50 Grad. Das Belden-Kabel bleibt also vor allem bei Kälte wohl flexibler als das Perivox.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hanseat ()

  • Das war die übliche Bezeichnung für Netzwerkkabel mit Gesamtschirm bevor es PiMF gab, bzw in die Bezeichnung aufgenommen wurde.

    ...dann ist das Pult älter, als die Kabelbezeichung ? ^^ ^^ ^^

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