Feedback bei Theatervorstellung

  • Hallo!
    Vorneweg, es handelt sich um eine Veranstalltung in unserer Schule.
    Es geht um die Theater AG, die jährlich ein Stück aufführen, und ich als Mitglied der Technik AG misch da auch mit.
    Da es bald wieder so weit ist, mach ich mir etwas Gedanken.
    Letztes Mal weis ich noch hat wir vier Kondensatormikros, ich glaub von Beyer Dynamik. War eine gerade Platte, und das Mikro war länglich drauf angebracht, und nahm zu beiden Seiten auf, also entweder ein Bodenmikro oder ein Ding für Rednerpulte.. Naja auf jeden Fall war alles sehr schlecht zu verstehen, da wir sehr mit Feedback zu kämpfen hatte. Die Aula hat eine 4 Punkt Beschallung (aus den 4 Ecken). und die Bühne war etwas in den RAum verlängert. Wegen der Kabelage war es nur möglich die Mikros am Bühnenrand auf die Bühne zu legen. Andere Mikros stehen nicht zur Verfügung, und Klemm-Funk Mikros sind zu aufwendig. Jetzt kam mir die Idee, würde hier ein Feedback Destroyer helfen? Tut mir Leid wenn ich mit der Firmer komme, aber hab dieses Ding gefunden... Behringer FEEDBACK DESTROYER PRO DSP1124P.
    Das würde dann wohl im Summenmix vor der Endstufe seinen Platz finden. Jetzt ist die Frage, wenn überhaupt wieviel Lautstärkegewinn bringt das so? Lohnt sich das Ding zu kaufen, da ich es dan wohl privat kaufen müsse/würde, da die Schule sagen würde "Es ging sonst ja auch immer, warum jetzt nicht mehr .-) " Muss also am besten wissen was ich da kaufe... GRuß Christoph

  • Vergiss es, ist ganz ok, wenn du einen Mikrofonkanal auf die Reihe bringen möchtest und das auch nur begrenzt. Ich denke euer Problem liegt in der falschen Mikrofonierung. Schön wären hier zwei bis drei Gränzflächen am vorderem Bühnenrand und dann drei Kondenser von oben abgehängt. Anlage sogut es geht nach vorne und aussen. Das ganze mit deinem 2x31 Bänder EQ vorher auspfeiffen, aber richtig und dann wäre das viel mehr Wert.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Sorry bi nda nicht so auf den laufenden. Fallen dir da gerade ein paar Preiswerte Miks ein? Und wie meinst du den ersten Satz ein Micro auf die Reihe zu bringen, ist es nicht dem Ding egal das Feedback aus dem Signal eines Mikros oder eines Mixes zu fischen?
    Wenn das Ergebnis dann etwas anders klingt wär nicht soo das Problem...

  • Was wär eigentlich mit nem Delay?
    Würde der Feedback nicht vernichten? Es vergeht dann doch zeit bis das Mikro das Signal wieder reinbekommt, und dann wieder ausgibt, da kann sich das doch garnicht hochschaukeln oder?
    Gruß
    Christoph

  • Delay funktioniert.. aber nur sehr begrenzt. Zudem kann das gerade bei Sprachübertragung, wo die orginalstimme noch zu hören ist, störend sein.


    Mein Tipp wäre auch, die Mikrofonierung/Boxenposition zu überdenken. So wie du schreibst, strahlen die Boxen direkt auf die Spielfläche?
    Kannst du die Boxen nicht anders positionieren?
    Grenzflächenmics wurden ja schon genannt...


    Wenn alles Ausprobieren immernoch nicht ausreicht, dann würde ich über den Einsatz eines parametrischen EQs nachdenken. Vielleicht kriegst du ja bei ebay nen gebrauchten TC oder LA-Audio. Zur not nimmste den analogen Parametrischen von Behringer...


    Den Feedbackdestroyer kenn ich nicht.


    Gruß,
    Peer

  • Der FBD kann dir genau 12 Frequenzen aus deinem Signal filtern, das reicht aber bei einem Summensignal nicht aus, so das er andauert neue sucht und alte wieder aufmacht, sozusagen ein ewiges Katz und Maus Spiel ohne Sinn. Bei eine oder evtl. noch zwei Mikros reichen diese 12 filter, bei mehr Signalen und unterschiedlichen Feedbackquellen never.

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    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Naja so ganz lässt das Ding mich noch nicht los.
    Ich mein es handelt sich um 4 Mikros des gleichen Tys, die in einer Reihe am Bühnenrand stehen (liegen).
    Und ich wüsste jetzt nicht wie ich Boxen/ Mikro Position ändern könnte.
    DIe 4 Boxen sind oben in den 4 Ecken der Aula angeschraubt, also geflogen... da komm ich so ohne weiteres nicht bei, und so der Spielraum sie zu drehen ist da auch nicht.
    Gruß
    Christoph

  • Also vom Behringer Feedbackdestroyer kann ich auch nix Gutes berichten. Entweder habe ich den grundlegend falsch eingestellt oder ich bin einfach zu dumm zum bedienen, aber bei mir ist immer folgender Effekt aufgetreten:
    Kein Feedback - Klang "in Ordnung"
    Feedback - Filter werden gesetzt und Feedback ist nach wie vor da, nur etwas leiser. Dafür hört sich das Signal wie eine rostige Gießkanne an. Wunderbar!


    Das Ding ist imho nur als parametrischer EQ zu gebrauchen... als billiger parametrischer EQ. Wenn du den FBD unbedingt haben willst, brauchst du nur bei mir anzufragen, ich bin froh, wenn das Ding endlich nicht mehr in meinem Blickfeld steht! :wink:

    DeejayCity.de
    Wolfgang Röhler
    Genovevaweg 23
    80689 München

  • Ein Feedbackdestroyer sollte immer als letzte Möglichkeit in Betracht kommen, wenn alle anderen Fehlerquellen minimiert/beseitigt worden sind. Da Dein Budget ziemlich eng ist und neue Mikros nicht in Frage kommen und auch eine neue Aufstellung problematisch ist, würde ich schon zu einem Feedbackdestroyer raten. Je nachdem, wie linear die Lautsprecher und die Mikrofone sind, kann man da schon einiges an Gesamtlautstärke rausholen.


    Wenn der Feedbackdestroyer genauso funktioniert wie der im Behringer DEQ2496, dann kann man auch manuell Filter setzen, die dann feststehen und nicht wieder geöffnet werden. Also kann man doch vor der Veranstaltung schon prima die Anlage einpfeifen. Das ganze käme auf einen Versuch an, je schlechter Lautsprecher oder Mikrofone, um so mehr bringt ein Feedbackdestroyer. Deshalb kann ich hier keine absolute Garantie geben, ob es viel bringt.


    Man kann das Teil auch bei Thomann bestellen und nach 30 Tagen zurückschicken. Wenn nun zufällig die Veranstaltung innerhalb dieser 30 Tage stattfindet, ist Dein finanzielles Risiko auf 0 Euro minimiert, nur so als Tipp. Und wenn Dir das Teil gefällt und Du später auch noch Verwendung dafür hast, behältst Du es eben.


    Noch besser, weil ehrlicher, wäre allerdings, so ein Gerät zu mieten, wenn man's nur für den einen Tag benötigt.


    Jörg.

  • Ok danke für die Tipps.. Also wenn ich das so lese tut sich mir aber auch die Frage auf: Ist der Feedback Destroyer von Behringer jetzt einfach nur nicht so gut, sprich gibt es von anderen Firmen teurere aber auch bessere, und ist das Funktionsprinzip einfach nicht das beste? Sonst würd sich ja auch noch anbieten einen teureren einfach nur zu leihen oder so... Gruß

  • Der Feedback-Destroyer tut schon was er soll. Allerdings braucht man nicht glauben, daß er das im laufenden Live-Betrieb vollautomatisch und Realtime tut. Um's Korrekt-Mikro-Positionieren und saubere Einpfeifen kommt man nicht herum. Auch nicht mit Wunder-Geräten, welche das zig-fache kosten! Allerdings kann man sich das Vorher-Einpfeifen mit dem FBD etwas erleichtern. Auch Behringer selbst verweist auf die Mikro-Positionierung. Bei uns jedenfalls funktioniert das Ding im Rahmen dessen, was akustisch-technisch sinnvoll und möglich ist. Bei Moderatoren schleifen wir auch schon mal einen DSP110 mit ein und im Grunde genommen ist das nix anderes. Auch hier schließt die Ohr-Firma den Einsatz in der Summe aus und verweist auf Einzel-Kanal-Bearbeitung, aber das wurde oben schon von einem Vorredner erwähnt.


    Gruss


    Meyerlein

  • Hallo Christophh,


    ein Feedback Destroyer kann nur das Mittel der letzten Wahl sein, wenn alle anderen Punkte optimiert sind. Wie immer gilt: Zuerst an der Quelle arbeiten. Das bedeutet, geeignete gute Mikros möglichst direkt an die Quelle bringen. Der zweite Schritt sind die Lautsprecher. Was du geschildert hast (4 LS einfach in die Ecken geschraubt) klingt denkbar ungünstig für die Veranstaltung. Auch Lautsprecher haben eine Richtcharakteristik, die man ausnutzen kann (und in Deinem Fall auch muss). Optimal wären Lautsprecher, die in das Publikum strahlen, dabei aber möglichst wenig in Richtung Bühne und auf reflektierende Flächen (Wände, Decke). Gute Boxen haben einen Abstrahlwinkel von z.B. 60x40° oberhalb einer bestimmten Frequenz. Wenn die Wände zu glatt sind (Glas, Beton), dann mit großen Stoffbahnen (Molton) abhängen.
    Du solltest auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass mit dem vorhandenen Material die Veranstaltung nicht zufrieden stellend durchgeführt werden kann (siehe Erfahrung vom letzten Mal). Dann solltest Du versuchen, ein Budget aufzuteiben und zum Verleiher Deines Vertrauen zu gehen, um passendes Material anzumieten, ergänzt um gute Tipps zur Verwendung oder sogar um technische Unterstützung vor Ort.


    Thomas

  • Ich habe mit dem Behringer auch so meine Erfahrungen gemacht: Dazu kann ich sagen, dass er nicht so richtig schlecht ist, aber mich auch nicht voll überzeugt. Wie bereits erwähnt macht er seine Arbeit nicht sonderlich schlecht, wenn er nur im Einzelkanalbetrieb eingesetzt wird.


    Wichtige Voraussetzung: Es dürfen nicht mehr kritische Bänder vorhanden sein als das Gerät Filter hat, sonst ist er absolut wertlos!


    Das Problem: Auch die Elektronik benötigt einen Moment, um ein Feedback zu erkennen und den Filter zu setzten. Das ist deutlich zu hören! (ca 0.5sek). Wenn der Filter dann mal steht ist es nicht schlecht. Jedoch kommt dann das Problem, wenn alle 12 Filter voll sind, dann beginnt das Suchen von neuem, was dann zu hören ist...!

    normal gibts schon...

  • Dazu noch eine Frage:
    Der FBD hat ja 2 Engines laut Anleitung, also 2 getrennt steuerbare Kanäle.
    Wenn ich jetzt von einem Mikro Signal ausgehe, könnte ich dann theoretisch beide Kanäle hintereinander schalten? Also per Insert in 1 rein, von 1 raus in 2 rein und von 2 zurük ins Mischpult? Dann z.B. erst 2 "ausschalten" von 1 alle suchen lassen, und wenn die belegt sind dann 2 auch suchen lassen?
    Nach dem Prinzip wär ich dann ja bei 24 Filtern.
    Gruß

  • Das kannst du bestimmt machen, ich möchte allerdings nochmals zu bedenken geben, daß die 24 Bänder FBD die Sache nicht besser machen werden. Ab einer gewissen Anzahl an Notches wird es (je nach Art) mehr als deutlich auffallen, daß da im Frequenzgang herumgehackt wurde, zu deutsch: irgendwann klingts einfach nur noch sch..., und ein Pegelgewinn ist auch nicht mehr zu holen.


    Also tu dir einen Gefallen, hör auf die Kollegen und hol dir da Hilfe.


    Ach so, bevor ihr irgendwas an der Technik macht, stellt sicher, daß die Theatertruppe weiß, daß die Öffnung wo man normalerweise Chips und Cola einfüllt auch noch andere laute Geräusche machen kann als Rülpsen. Nuschelnde, flüsternde Laienspieler nehmen dir alle Möglichkeiten da irgendwas zu verstärken - und noch schlimmer, du als Techniker bist hinterher schuld.


    Denn der beste Lautsprecher ist ein "Laut-Sprecher".


    So, genug gescherzt, viel Erfolg!


    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Hi Christoph!


    Die Situation, dass für den aktuellen Einsatzzweck nicht optimales Material vorhanden ist, und dass dann auch noch erwartet wird, man würde ausschließlich dieses Material verwenden, kenne ich aus meiner Schulzeit (und anderen Gelegenheiten) auch.


    Versuch doch, mit einem örtlichen Verleiher einen Deal auszuhandeln, dass er dir eine für eure jetzige Theateraufführung passende Anlage zusammenstellt und leiht - weil ihr motivierte Schüler seid, die sicher noch das eine oder andere Gerät bei ihm leihen oder kaufen wollen zu einem guten Preis.


    Mit einer besseren (unter Umständen nur besser plazierten) Anlage könnt ihr das Feedbackproblem sicher einfacher in den Griff bekommen, als mit den Feedbackdestroyern, von denen ich in den meisten Anwendungsfällen nichts halte.


    Wenn ihr die Notwendigkeit von zusätzlichem Equipment gut begründet, sollte das vielleicht auch durchsetzbar sein - so kenne ich das von meiner Schulzeit.


    Gruß,
    Michael

  • Zitat von "christophh"

    Hallo!
    Die Aula hat eine 4 Punkt Beschallung (aus den 4 Ecken). und die Bühne war etwas in den RAum verlängert. Wegen der Kabelage war es nur möglich die Mikros am Bühnenrand auf die Bühne zu legen. Andere Mikros stehen nicht zur Verfügung, und Klemm-Funk Mikros sind zu aufwendig.


    Die Lautsprecher müssen doch irgendwo ankommen, dh. es müsste doch die Möglichkeit geben, zumindest die Lautsprecher, die direkt auf die Bühne strahlen, "hardwaremäßig" stillzulegen (es muss ja nicht gleich der finale Schnitt mit dem Seitenschneider sein). Dann würde zumindest mal der Schall wenigstens im wesentlichen da her kommen, wo auch die Schauspieler stehen.


    Lavalier-Funkstrecken wären schon ok, führen allerdings mehr als eine zusätzliche Komplikation in den Ablauf ein (Schauspieler haben erfahrungsgemäß nicht die Selbstdisziplin, im Off die Klappe zu halten, was bei einer offenen Funkstrecke zu lustigen bis peinlichen Erlebnissen führen kann). Um das zu verhindern, bist Du als Techniker nur noch am rudern bzw. muten. Und wenn Du eines der Dinger nicht rechtzeitig aufmachst, kannst Du fast wetten, dass der Schauspieler nach einem kurze bösen Blick selber beginnt, an dem Ding rumzuschalten und es bei der Gelegenheit gleich endgültig stillzulegen.


    Wie groß ist die Aula denn eigentlich? Besteht gar keine Chance, das sozusagen "unplugged" hinzukriegen?

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Hab mir den Originalpost noch mal durchgelesen, also: 4-punkt-Beschallung, Bühne zum Teil im Saal, 4 Grenzflächen, Mischpult ?? --> so wird das nix, mit FBX erst recht nicht.


    1. Das wichtigste bei der Sprachbeschallung ist die gedachte Linie, die Bühne und Zuschauerraum trennt. Die Lautsprecher müssen vor dieser Linie sein, die Mikros dahinter und mit ihrer Haupteinsprechrichtung (die ist bei einer Grenzfläche entweder senkrecht auf die Platte oder im 45-Grad-Winkel nach einer Richtung (z.b. bei Crown)) auf die Köpfe der Schauspieler zeigen.


    2. Ein 31-bändiger EQ in der Summe muß sein, weil du ansonsten die Raumresonanzen nicht in den Griff bekommst, die z.T. lästige Feedbacks verursachen.


    3. Wenn nicht mit Clip-Mikros und Funkstrecken gearbeitet werden kann muß das Bühnenbild und vor allem die Seiten der Bühne schallschluckend sein (z.B. mit Molton abhängen). Bei einer Aufnahmeentfernung von 2-3 m nehmen die Grenzflächenmikrofone die Schallreflexionen ansonsten fast so laut auf wie das Nutzsignal (Sprache), und dann geht die Verständlichkeit gegen Null. Dann besser ganz ohne Verstärkung.


    Fazit: Wenn die Raumgröße eine Verstärkung erfordert, mietet euch für den einen Auftritt eine Anlage. Was bei euch hängt mag für Nahbesprechung (Redner) o.k. sein, aber Theaterbeschallung mit Distanzmikrofonierung - no way.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • niggles: ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Raumresonanzen zu Feedbacks führen. Mal angenommen wir befinden uns in der Sporthalle der Schule und die hat z.b. 10 Meter Deckenhöhe. dann wäre eine Raumresonanz, also eine Welle, die da sozusagen zur Hälfte rein passt bei ca: 15Hz. Ich glaub da passiert nix mehr :)


    300m/1s = 10m/0.033s => 30Hz passen genau rein also Resonanz auf 10 Meter etwa 15Hz


    Wir können davon ausgehen, dass die Halle länger und auch breiter als 10 Meter ist, womit weitere Resonanzfrequenzen noch tiefer liegen müssten.


    Täusche ich mich da?

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"