FOH-Platz (Nr.2)

  • sagt mal,
    habt ihr auch den eindruck, daß das aufstellen des FOH´s an einem vernünftigen platz in den letzten jahren eher schwieriger als besser geworden ist? (zumindest hier im südwesten...)
    ich meine, bei firmenveranstaltungen sehe ich das zum teil schon ein, schlechte plätze fürs pult zu haben. da spielt die band ja nicht die hauptrolle sondern eher die optische präsentation der veranstaltung / firma. und wenn dann ein FOH zwischen den hübsch dekorierten esstischen steht, sieht das ja schon ein bisschen komisch aus :smile:
    dann wird halt einfach ein kleiner aufpreis für die abhöre fällig, was in der regel für die industrieleute kein problem ist.


    aber bei reinen konzertveranstaltungen stoße ich immer öfter auf veranstalter, die mich irgendwo ins eck packen wollen. und wenn ich dann sage, da kann ich nicht arbeiten, heisst es meist: "wieso, die anderen machen das doch auch" oder "den platz brauch ich für die gäste".
    glücklicherweise hab ich da meine musiker voll hinter mir, das sind alles profimucker und wenn die dann sagen "entweder er steht da, wo er es für notwendig hält, oder wir spielen nicht" dann zieht das immer. aber als techniker bist du halt immer erstmal der depp...


    deshalb meine bitte:
    lasst uns an einem strang ziehen und vernünftige plätze fürs pult wieder durchsetzen.
    mit vernünftig meine ich,
    -das man die bühne optimal einsehen kann (!),
    -nicht zu sehr im diffusen schallfeld steht (hör ich jetzt die lautsprecher oder ist es die rückwand?)
    -möglichst mittig vor der stage (hatte schonmal nen ausfall der linken seite (nicht meine PA) und habs gar nicht gemerkt, weil ich ganz rechts stehen musste - das war ziemlich scheisse!)
    -wie schon mehrfach erwähnt, keinesfalls unter balkonen o. ähnlichem
    -kürzerer weg zum bierstand - scherz beiseite - wir trinken beim arbeiten ja nix :wink: )


    kollegiale grüsse
    wolfgang

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • das schlimme daran ist doch:
    irgendwie kriegen wir es dann doch wieder so hin ,das alle leute zufrieden sind... man will ja die band nicht hängen lassen.
    aber wir wollen doch auch ein bisschen spass haben, oder nicht? wenn man schon einen 16stunden tag hat, sollte man auch ein bisschen belohnt werden!
    und gute arbeit erfordert eben auch gute arbeitsbedingungen.


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: wora am 2002-10-09 03:20 ]</font>

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wohl wahr...


    Ganz toll waren den Sommer über mal wieder die Stadtfeste mit 50m zwischen Bühne und FOH und dann ner Beschränkung von 95 dB in 5 m Abstand von den Stacks (wobei ich im Allgemeinen durchaus ein absoluter Anhänger von VERNÜNFTIGEN Pegelbeschränkungen bin)


    Ratet mal, wer die zusätlichen Abhören am Pult bezahlt hat... Der Auftraggeber natürlich nicht...

  • oh ja, da ist ja schon das nächste wichtige thema:
    lautstärke!
    schon verblüffend, das mittlerweile sogar schon "normale" bands bzw. deren mischer pegel fahren, für die motörhead ende der siebziger als lauteste band der welt gekönt wurde.
    letzten winter hab ich mich mal auf ein konzert von R.kelly verirrt (ein freund hatte ne karte zu viel) ich dache: hör dir doch mal wieder ein geiles amisystem an... aber weit gefehlt: da hing eine riesentrube d&b und es war tatsächlich soo laut, das es sogar mit meinen ER15-ohrenstöpseln nicht zu ertragen war. da hätt ich mir wirklich ER30 gewünscht... ich finde das unverantwortlich.


    wenn man allerdings am pult gar nix hört, ist das auch nicht schön. und für das volk. das ja tanzen soll, reichen 95dB vor den boxen meiner ansicht nach nicht ganz aus. 100-105 sollten es da schon sein.
    na ja, kommt auf die mucke an...


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: wora am 2002-10-09 14:46 ]</font>


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: wora am 2002-10-09 14:46 ]</font>

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Noch mal kurz zum Thema super FOH Platz!


    Ich hatte mal in einem 80m langen Zelt das vergnügen ganz hinten in der Mitte zu stehen. Ich habe dann nur noch die letzte von denen zwei Delays gehört!
    Und warum das alles? Der Verantwortliche für das Festzelt war der Meinung, das man in dem Festzelt nicht auf die Sitzplätze verzichten könnte wo ich gerne mein FOH Platz hätte. Sein bester Vorschlag war dann noch, das er an der Rückseite des Zeltes, also 70m vor der Bühne eine zweite Ebene in ca. 2,5m hinstellen wollte und da den FOH Platz drauf packen. Hat er dann zum Glück gelassen!
    Aber was macht man nicht alles um die Musiker nicht hängen zu lassen! Ich finde auch, dass wir in zukunft auf gute FOH Plätze bestehen sollten, damit solche Leute gar nichts anderes mehr gewöhnt werden. Nochmal werde ich einen 70m Mix nicht mehr machen!

  • Was die Abhören betrifft, kommt drauf an, was geht. Wenn ich die BELL dabei habe und noch V2 zuviel, stell ich mir die gern als Abhören hin, manchmal (wenns kompakter sein muß) auch schonmal Studioabhören von Tannoy


  • Eventuell solltest Du dir noch mal kurz vor Augen führen, das VA`s nicht wegen Dir oder irgendwelcher Mucker gemacht werden, sondern aus wirtschaftlichen Interessen des Veranstalters.
    Selbstredend möchte er die guten Plätze fürs Publikum haben und nicht für Technik.
    Letztendlich, bis auf reine Concertproduktionen, ist das Showprogramm doch auch eher Beiwerk.
    Davon ab kann mal durchaus auch ne Show von widrigen Plätzen aus betreuen ( finde ich selber auch nicht klasse! ), wirklich blöd ist nur wenn man garnichts mehr sieht vom Bühnengeschehen.
    Ich hätte mich dann eher über ein 2,5m hohen FOH gefreut, wo ich mit nem Fernglas wenigstens noch was sehe (und meine Ruhe hab).


    Kai

  • ich hab sehr viel Erfahrung mit Livegigs im Konsumerbereich (Stadtfeste/Zelte/Galas usw.), und ich muß schon sagen das wir sehr oft aufgrund Veranstaltungstechnischen Bedingungen an den Rand gehen.


    Als ich jung und neu in der Branche war, kam mir das immer wie ein absoluter Stilbruch des Beschallerdaseins vor.


    Mit den Jahren kommt die Erfahrung und der Sinn für weniger Schow und mehr Dienst am Kunden. Und es geht genauso gut!
    Ich habe doch Füße, um mal eben einige Meter zu laufen um festzustellen, wie es dort klingt!?


    Bei Stadtfesten mit großer Hauptbühne, Rockshows und Festivals, großen Open Airs ist ein zentraler FOH keine Frage, aber das könnt ihr nicht überall durchsetzen.


    Stellt euch doch mal einen Presseball mit festlicher Dekoration vor, und mittendrin eine Truppe Leute mit ihrer Burg! Und das nur weil es am Rand nicht geht?


    Dann empfehle ich solche VAs an Firmen abzugeben, die unter solchen Bedingungen trotzdem erstklassig zurechtkommen.


    Ich sage das nicht nur so, es ist jahrelange Erfahrung, die mich zu dieser Dienstleistungsüberzeugung bringt.


    Das gleiche gilt fürs Festzelt mit 1500 Besuchern und der allseits beliebten Top40 Band. Da stellen wir uns doch nicht mitten rein!
    Am Rande sind die ruhigen Eckchen, schönes gemütliches Foh und Licht gebaut - da sehen und hören wir fast genauso gut, und die Mädels sehen euch (für die, die ein Pult als Egostütze brauchen) trotzdem!
    Stefan

  • Ich für meinen Teil unterscheide auch zwischen reinen Concert-Geschichten, da gehört der FOH einfach in die Mitte auf die Grenze zum letzten Hallendrittel (kommt mal wieder drauf an, wie breit die Bühne ist, Thema Stackabstand und so) und Industrie- oder Gala-Geschichten. Da verschwind ich dann lieber am Rand oder sogar, falls es sich machen läßt, auf ner Empore am Ende der Halle oder so. Hole dann halt kleine Abhören mit (wie gesagt, Studiomonitore von Tannoy oder 2 Bell V2). Voraussetzung für sowas ist natürlich, daß man genug Zeit hat, die PA richtig einzumessen, sonst hat logischerweise das, was aus der Abhöre kommt mit dem von der PA nicht mehr wirklich was zu tun... :smile:

  • Hallo WORA, hier GUMA !


    Problem im "Südwesten "liegt vor allem an Jungs wie DAHO, die aus den FOH-platzwünschen der Veranstalter ein Marketinginstrument machen. Kriegt den Job, weil. "Kein Problem, mixe mit meinen GENELECS von unter der Treppe aus". Wer solche Jungs unterstützt, darf sich nicht wundern.

  • erstmal danke für die reaktionen.
    das zeigt mir doch, daß das thema offenbar nicht nur mir wichtig ist.


    ich bin nun seit 16 jahren als livemischer dabei. ich denke, das ich irgendwelches FOH-gewichse nicht mehr brauche und mir auch die mädels drum rum scheissegal sind...
    oha, es gibt natürlich ausnahmen :wink:
    aber eines ist doch wirklich wichtig: wenn ich keinen "standart-mix" machen, sondern kreativ am sound arbeiten will, muss ich unbedingt hören, was die PA rausschickt und was beim publikum ankommt. besonders die effektmischungen (hallräume, delays und solches zeug - ihr wisst schon) sind da kritisch.
    wenn ich irgendwo hinten oder an der seite stehe, höre ich das eben nicht. und beim mischen hab ich keine zeit, ständig vom pult wegzulaufen...
    open air kann ich durchaus mit einem kopfhörermix alle leute glücklich machen, weil es eben keinen raum gibt, der scheisse produziert (vorrausgesetzt, die PA macht ansatzweise das was man im headphone hört!).
    aber im raum ist das nicht möglich. welcher raum oder halle hat schon eine gute akustik? die kann man ja wirklich an einer hand abzählen. manchmal ist es gerade noch brauchbar, meistens jedoch schlimm und ab und an richtig grauenhaft.


    wie gesagt, bei industriesachen sieht das etwas anders aus, aber da geht es eben auch um andere schwerpunkte.


    aber es wird doch zusehends schwerer, selbst bei normalen gig´s, wo der schwerpunkt eindeutig bei den livebands und deren performance liegt, vernünftige plätze zu bekommen. und das vor allen dingen, weil es mittlerweile leute gibt, die dem veranstalter sagen: "kein problem, dann stehe ich halt da hinten hin".
    ich finde das leider kontraproduktiv und ich rege mich da richtig drüber auf.
    wie oft kommen leute vom publikum nachher angerannt und sagen: das war ein supergeiler livesound, vielen dank... das soll jetzt keine selbsbeweihräucherung sein. aber die kämpfe, die man zuvor ausfechten muss, damit man einen annehmbaren platz bekommt, kotzen mich langsam an.


    deshalb hab ich diesen beitrag geschrieben, um einfach mal die aufmerksamkeit auf dieses thema zu lenken.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also Frontplaetze sind schon wichtig, viel wichtiger allerdings sind die Zuschauer. Leider haben in der Vergangenheit es viele Kollegen auch uebertrieben mit unmengen an nutzlosen Scheiss am Pult und meterhohen racks! Wenn man wirklich nur mitnimmt was man braucht und alles schoen dezent aufbaut kommt man auch heute meistens noch gut weg. Wenn ich Veranstalter waere wuerden mir manche leute auch auf den Sack gehen mit ihrer poserei! Man sollte nie vergessen das solche Situationen meist selbstverschulded sind. Also ich frage immer freundlich, gehe auch Kompromisse ein und erklaere meine Situation, dann habe ich meist glueck. Und zu Industriejobs kann ich nur sagen. Die mache ich wenn ueberhaupt nur fuers Geld und bin froh wenn die mich in Ruhe lassen. Die Agenturleute sind meist eh zu bloede um zu verstehen worum es geht und nerven mich schon mit ihrer blossen praesenz! Da freu ich mich wenn ich weit weg bin!


    Gruss Gert

  • Also was total scheisse ist sind FOHS auf balkonen.


    mann läuft sich die hacken ab .


    mann hört nichts .


    und hat auch kaum kontakt zum musiker.



    dann lieber direkt neben die Bühne gesessen.


    und FOHs immer so flach wie möglich auf bauen.


    sieht immer besser aus.

    Lautsprecherentwicklung nach mass
    Ansprechpartner für das Forums MUFU projekt

  • und FOHs immer so flach wie möglich auf bauen.


    sieht immer besser aus.
    [/quote]


    sieht nicht nur besser aus, du hörst ja auch eher das was im publikum los ist.
    mischerpodeste möchte ich nicht höher als 20-30cm haben, ansonsten hörst du nämlich einen haufen mittel-hochton, der im publikum gar nicht ankommt. ausser man kann die PA gescheit fliegen, dann relativiert sich das ja ein bisschen.


    hallo gert, zum thema FOH-grösse: manche leute müssen ja einfach alles übertreiben. da haste absolut recht. in der regel komme ich mit 2m breite völlig aus, die monitor-eq´s, netzteile und die zuspieler hab ich immer unter´m pult, weil man da ja nicht oft ran muß. warum soll man das zeug denn unbedingt neben sich stellen? außerdem hab ich die racks so hoch gebaut, das ich auch gleich eine schöne pultauflage in der richtigen höhe habe.
    einzig und allein das FX-rack steht neben dran, denn da muss ich ja ständig dran...
    es ist gerade mal 1m hoch, nimmt also niemandem die sicht.
    ich glaube, das ist echt in ordnung so.
    wenn dann der lichtmann neben- oder auch hintendran steht, ergibt das eine recht kompakte angelegenheit.
    oder gibt es noch bessere ideen?? man sollte für alles offen sein.


    _________________


    mit kollegialen grüßen
    Wolfgang


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: wora am 2002-10-11 23:41 ]</font>

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang