Drehstrom Anfänger-Frage

  • Wenn ich an einem CEE16 2 Verbraucher angeschlossen habe, und zwar im 400V Betrieb, also L1 zu L2 als ersten Stromkreis, und L2 zu L3 als zweiten Stromkreis, dann hab ich Strom auf allen drei Leitern:


    Sicherung L1: ein Stromkreis
    Sicherung L2: zwei Stromkreise
    Sicherung L3: ein Stromkreis


    Ich wüßte nun gerne: wenn auf T (L1) sowie auf T (L3) 10A fließen, wie groß ist nun der Strom auf der Sicherung von L2 ?


    /editiert: 400 statt 380v

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    Einmal editiert, zuletzt von manuela ()

  • Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann fließt durch die Sicherung von L2 auch ein Strom von 10A, nur phasenverschoben zu den anderen beiden Strömen. Voraussetzung ist, daß die beiden Verbraucher den gleichen Leistungsfaktor haben (gleicher cos Phi).


    Gruß


    Elektrikus

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  • is irgendwie unpräzise... was für stromkreise meinst du eigentlich??? im haus oder auf deinem klemmbrett sicherungskasten?


    sicherungen (10A oder 16A) richten sich ja nach dem leitungsquerschnitt und somit fließt auf L2 so aus der kalten auch 10A weil meist die phasen gleich abgesichert werden...

  • Zitat von "pearl_paiste"

    is irgendwie unpräzise... was für stromkreise meinst du eigentlich??? ...

    Nimm für das Beispiel ein Schweißgerät, 2 phasig primär (gibts zB bei Einhell)

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  • aaaah, verstanden...


    also, zum ersten ist der erste verbraucher zwischen L1 und L2, der zweite verbraucher zwischen L2 und L3. das heißt, zwischen den ersten zwei phasen liegt eine spannung von 380 volt an bei 10A meinetwegen und zwischen den zweiten zwei phasen (lol) liegt eine spannung von 380 volt an bei 10 A und zwischen den dritten zwei phasen (L3 und L1) liegt eine spannung von 380volt bei 10A an. denn so wie du deine verbraucher anschließt ist das ganze in dreieckschaltung zu verstehen -> ohne N und dein anschluss, den du benutzt ist mit ner dreiphasensicherung abgesichert -> 3phasen á 10A.


    ne andere frage wäre, wenn du die verbraucher an phase ein, an phase zwei und phase drei anschließt -> mit N.


    und bei deinem ausgangspost hat sicherung zwei nicht zwei stromkreise, weil sicherung zwei die phase zwei abdeckt. da aber deine anschlussart einen drehstromanschluss voraussetzt (dreiphasensicherung) ist die phase zwei als solches nicht einzeln abgesichert.


    hoffe du hast mich verstanden... :)


    zu mir: wer lesen kann ist klar im vorteil :D

  • der Strom auf L2 ist L1 + L3, z.B.
    I1 x Sin (t + 0°) + I3 x sin (t + 240°). Ergebnis ist aber für jedem Augenblick anders, nämlich wieder ein Sinus...
    Daher mußt Du den RMS ausrechnen, sprich über die Zeit integrieren, und wieder durch die Periodendauer teilen.
    Vorsicht: die Ströme auf L1 und L3 sind bereits Effektivwerte.

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  • Zitat von "pearl_paiste"

    aaaah, verstanden...


    also, zum ersten ist der erste verbraucher zwischen L1 und L2, der zweite verbraucher zwischen L2 und L3. das heißt, zwischen den ersten zwei phasen liegt eine spannung von 380 volt an bei 10A meinetwegen und zwischen den zweiten zwei phasen (lol) liegt eine spannung von 380 volt an bei 10 A und zwischen den dritten zwei phasen (L3 und L1) liegt eine spannung von 380volt bei 10A an.


    zwischen den dritten 2 Phasen (L3 und L1) liegt garnichts an, also 380V 0A 8) weil ich hab ja nur 2 Lasten, zwischen den Phasen, ohne N.

    Zitat

    und bei deinem ausgangspost hat sicherung zwei nicht zwei stromkreise, weil sicherung zwei die phase zwei abdeckt. da aber deine anschlussart einen drehstromanschluss voraussetzt (dreiphasensicherung) ist die phase zwei als solches nicht einzeln abgesichert.


    Die beiden Lasten wären zwar nach wie vor einzeln abgesichert, jedoch ist eine Phase ohne eigene Sicherung tabu, somit sitzt da selbstverständlich auch eine.
    Um meine Frage jetzt nochmal zu präzisieren:
    wieviel Ampere fließen durch die Sicherung von L2? :wink:


    (übrigends zeigt die Zange hier Müll an, funzt nicht)

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  • Wenn ich einige Antworten so lese, kommt mir das Grausen!
    Bitte: wenn Ihr keine Ahnung habt, dann müßt Ihr das nicht hier kundtun.
    Sorry, aber das mußte sein, jetzt wird es fachlich:


    Erster Kirchhoffscher Satz: die Summe der Ströme im Knotenpunkt ist Null. Konkret: Die Ströme, die durch die beiden Verbraucher in den Knoten L2 hineinfließen, müssen durch die Sicherung F2 wieder hinausfließen (sonst platzt der Knoten irgendwann :-)).
    Ohne Rechner läßt sich das ganze lösen, und zwar grafisch.
    Jeder Strom wird gezeichnet als ein Pfeil, die Länge entspricht der Stromstärke, der Winkel ist der Phasenwinkel.
    Strom 1: 10A (z.B. 10cm), Winkel Null Grad.
    Strom 2: 10A, Winkel -120 Grad.
    Die Spitzen der Pfeile zeigen vom Nullpunkt weg nach außen.
    Jetzt den Strom 2 so verschieben, daß der Fußpunkt von Strom 2 an der Spitze von Strom 1 liegt.
    Der gesuchte Strom durch F2 ist der Pfeil von der Spitze vom verschobenen Strom 2 bis zum Nullpunkt.
    Man sieht: die 3 Ströme bilden ein gleichseitiges Dreieck. Die 3 Seiten eines gleichseitigen Dreiecks sind gleichlang, also ist der Strom durch F2 10A, die Phasenverschiebung zu den anderen Strömen ist 120 bzw -120 Grad.
    Rechnerisch läßt sich das ganze auch lösen, am besten durch komplexe Rechnung. Wenn Interesse besteht, kann ich auch gerne die rechnerische Lösung dieser Aufgabe vorrechnen...


    Gruß


    Elektrikus

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  • Zitat von "Skyper"

    der Strom auf L2 ist L1 + L3, z.B.
    I1 x Sin (t + 0°) + I3 x sin (t + 240°). Ergebnis ist aber für jedem Augenblick anders, nämlich wieder ein Sinus...
    Daher mußt Du den RMS ausrechnen, sprich über die Zeit integrieren, und wieder durch die Periodendauer teilen.
    Vorsicht: die Ströme auf L1 und L3 sind bereits Effektivwerte.




    Richtig
    mfg franz44

  • Zitat von "franz45"

    Richtig
    mfg franz44


    Ich will ja nicht oberlehrerhaft sein, aber "Richtig" ist bei mir was anderes.
    Wie willst Du denn sin (t + 240°) ausrechnen? t ist eine Zeit und 240° ein Winkel. Das geht nicht zusammen. Es muß heißen sin (2*Pi*f*t + 240°).


    Aber mal ehrlich: für Berechnungen von Wechselstromschaltungen verwendet man die komplexe Rechnung, das ist deutlich einfacher als mit Sinus und Cosinus.


    Gruß


    Elektrikus

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  • Achtung:


    es sind ja nur 2 Phasen belastet;
    die Ströme sind nicht symmetrisch.


    Durch Umzeichnen entsteht eine Sternschaltung ohne Nullleiter, bei der
    die Last an L2 0 Ohm hat.


    Rechnung und Simulation ergibt:
    Strom auf L1 = 10A
    L2 = 17,3 A
    L3 = 10A


    Verkettete Spannung 400V, Rlast 2 mal 40 Ohm für 10A



    Gruß, Manuel

  • Wurzel 3 * 10A = 17,3A


    Interessant ist auch, dass - wenn man einen dritten Verbraucher anklemmt, durch den auch 10A fliessen, auf den Phasen jeweils 17,3A fliessen.



    BTW: Umgesetzt wuerden dann ja 12kW, was "in 230V gerechnet" pro Phase 17,3 Ampere ergibt. Mathematik und Dreisatz sind immer wieder interessant ... ;)

  • Ich nehme (fast) alles zurück und behaupte das Gegenteil!


    Die Phasenverschiebung der Ströme durch R1 und R2 ist nicht 120 Grad, sondern nur 60 Grad. Dadurch ergibt sich ein Strom von 17,3A.


    Man soll nicht am frühen Morgen und ohne Taschenrechner elektrotechnische Aufgaben rechnen...


    Gruß


    Elektrikus

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  • verzeiht meinen Fehler im ersten Posting, der wurde ja brav quer durch die Diskussion getragen. Selbstverständlich sinds 400V und nicht 380 :wink: 5% Abweichung sind also kein Problem.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Die Erkenntnis liegt aber eher darin dass L2
    mit dem 1.7 fachen Strom belastet wird.


    Bei CEE16 ist also bei gut 9A auf L1 und L3
    Schluss, da L2 dann voll ausgelastet ist.