Soundveränderung durch Temperaturanstieg

  • Hi,
    Vielleicht kann mir einer helfen,
    Wenn ich zwischen Soundcheck und Show Tempraturunterschiede von 20grad habe, habe ich eine veränderung der Schallgeschwindigkeit von 12ms. Das wirkt sich ja auch auf die Wellenlängen der Frequenzen aus. Wie dramatisch kann sich, eine solche Schwankung, Beispielsweise auf den Monitorsound auswirken.
    Ich hab die Erfahrung gemacht, das sich meine MonitorEQ Einstellungen in der gleichen Umgebung, selbes Material verändern. Die einzigen Veränderung sind dann Tag, Temperatur, Luftdruck, und natürlich auch mein supjektives Hörempfinden.
    Bei 5Khz zum Beispiel macht eine Temperaturänderung von 15grad auf 35grad, eine Wellenlängenveränderung von ca.0,2cm aus. Es sind zwar minimal Veränderung, aber es sind Veränderungen.


    Auch bei Instrumenten sind die Tempraturschwankung nicht zu unterschätzen.


    Gruss Michael

    Michael Haase
    Meister für Veranstaltungstechnik
    Projektleitung
    Soundengineer

  • mit:
    http://www.sengpielaudio.com/Rechner-luft.htm
    kannst du die Änderungen der Übertragungseigenschaften von Schall in Luft abschätzen.


    Da gerade beim Monitoring der Schall nur kurze Wege durch die Luft zurücklegen muss, bevor er ans Ohr gelangt, spielen diese Effekte eigentlich gar keine Rolle.


    Die Klangveränderungen müssen eine andere Ursache haben.
    Wegen der veränderten Laufzeiten können sich bevorzugte Koppelfrequenzen bei einer Temperaturerhöhung von 20 Grad um .ca 5% ändern. Der Monitor ist jetzt bei etwas höheren Frequenzen heiß. Die Bänder eines TerzbandeEqs liegen um rund 20% auseinander, so dass hier kaum Korrekturen nötig werden.


    Grüße
    B.

  • Ja natürlich verändert sich der Sound - beim Einsatz von parametrischen engen Filtern auch enorm. Weil: Die Resonanzfrequenzen (stehenden Wellenlängen) ändern sich.


    Ich bekomme das sehr oft mit. Deshalb bin ich auch immer froh drum, zu wissen, wo die Klimaanlage geregelt wird. Die Leute freuen sich ohnehin auch, wenn eine halbwegs gleichmäßige Temperatur vorherrscht.


    Die Luftfeutchtigkeit spielt keine Rolle für die stehenden Wellenlängen. Jedoch für die Absorptionseigenschaften vom Schall in der Luft. - Das ist wirklich vornehmlich für FoH entscheidend und nicht für Monitor...


    Ich erinnere mich vage, dass der Höhenverlust umso größer ist desto geringer die Luftfeuchtigkeit ist.


    Grüße,
    Hermann

  • die leuz von meyer geben ihren kunden ein termometer und hygrometer mit, damit man das an den array-controlern einstellen kann und der controler diese veränderlichen im frequenzband angleichen. es wird hier vor allem in den höhen gefeilt, da hier veränderungen der wellenlänge deutlicher ins gewicht fallen als in den tiefen frequenzen.

  • In vielen Fällen ist das Problem durch Beugung in unterschiedlich warmen Luftschichten verursacht. Wenn's oben kälter ist als unten dann wird der Schall nach oben gelenkt, wenn's unten kälter ist als oben dann wird der Schall nach unten abgelenkt Häufiges Bierzeltproblem wenn's draussen kalt ist und unten die aufgeheizten Musikliebhaber sitzen.


    wetbf

  • :!: Halt, Stopp! Hier scheint gehörig was durcheinander zu laufen!


    Die Frequenz des Schalls ändert sich natürlich überhaupt nicht mit der Temperatur - das wäre ja fatal!
    Wäre aber auch lustig, wenn man im Winter nach draußen ginge und eine Micky-Maus-Stimme bekäme ... :lol:


    Einzig die Schallgeschwindigkeit ändert sich bei einer Temperaturänderung. (Damit ist auch der Effekt mit den unterschiedlichen Luftschichten zu erklären.)
    Die so genannte Dissipation - also die Dämpfung hoher Frequenzen durch die Luft - ändert sich ebenfalls geringfügig.


    Der Effekt, dass Musikinstrumente bei Temperaturschwankungen nachgestimmt werden müssen, liegt daran, dass sich das Material des Instrumentes (die Saite z.B.) bei höheren Temperaturen ausdehnt und bei tieferen zusammenzieht.

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"

    :!: Halt, Stopp! Hier scheint gehörig was durcheinander zu laufen!


    Die Frequenz des Schalls ändert sich natürlich überhaupt nicht mit der Temperatur - das wäre ja fatal!


    Ich habe den Thread bisher nicht so verstanden, als daß sich die Tonfrequenz verändert - wie bei nem Zupfinstrument durch thermische Einflüsse - sondern nur die Laufzeiten des Schalls vom Schallereignis (Speaker) zum Ohr in Abhängigkeit zur Temperatur des Saales.


    Einzig unklar ist mir, ob sich bei Erhöhung der Raumtemperatur die Laufzeit des Schallereignisses verkürzt oder verlängert, und ob das symmetrisch oder asymmetrisch über das gesamte Frequenzspektrum des Schallereignisses geschieht - dumm gesagt, kommen die Bässe irgendwann eher am Ohr an als die Höhen?


    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt?

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Die Schallgeschwindigkeit ändert sich, und damit auch die Resonanzen der reflektierenden Quellen.
    Natürlich klingt nichts höher oder tiefer, aber die raumbedingten stehenden Frequenzen verschieben sich etwas. Bei gesetzten Notchfiltern durchaus relevant.
    Grüße,
    Hermann

  • Im ersten Posting hatte der Michael eindeutig die Änderung der Schallgeschwindigkeit (in m/s!) mit der Änderung der Wellenlänge (in m) - und damit der Frequenz (in 1/s) - durcheinander gebracht. Das hat nichts miteinander zu tun.


    Zitat von "hermste"

    Die Schallgeschwindigkeit ändert sich, und damit auch die Resonanzen der reflektierenden Quellen.
    Natürlich klingt nichts höher oder tiefer, aber die raumbedingten stehenden Frequenzen verschieben sich etwas. Bei gesetzten Notchfiltern durchaus relevant.


    Letzteres liegt aber vornehmlich an der Änderung der Schallgeschwindigkeit und nicht an Resonanzen. Eine lokale Überhöhung im Frequenzgang ist meist durch eine Überlagerung von Direktschall und Reflexionen bedingt. Durch die andere Schallgeschwindigkeit und den längeren (oder kürzeren) Weg des reflektierten Schalls ist die Phasenbeziehung des Direktschalls und der Reflexion eine andere.


    Zitat von "Christian_Thomas"

    Einzig unklar ist mir, ob sich bei Erhöhung der Raumtemperatur die Laufzeit des Schallereignisses verkürzt oder verlängert, und ob das symmetrisch oder asymmetrisch über das gesamte Frequenzspektrum des Schallereignisses geschieht - dumm gesagt, kommen die Bässe irgendwann eher am Ohr an als die Höhen?


    Bei steigender Temperatur nimmt die Schallgeschwindigkeit zu - pro 5° etwa um 3 m/s.
    Die Laufzeit des Schalls verkürzt sich also bei höheren Temperaturen.


    Wie gesagt hat die Temperatur keinen Einfluß auf die Frequenz (des Luftschalls). Die Änderung der Schallgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Temperatur ist also für das gesamte Spektrum identisch.

  • Zitat von "Volker Holtmeyer"


    Letzteres liegt aber vornehmlich an der Änderung der Schallgeschwindigkeit und nicht an Resonanzen.


    Hallo Volker,


    es rennen hier nicht nur "Anfänger" herum - und ich _habe_ geschrieben, dass dies passiert, _weil_ sich die Schallgeschwindigkeit ändert.


    Wir bewegen uns hier auf Niveau der Meyer Sound Design Reference, da ich meines Erachtens Lehrer sein wollen fehl am Platz - aber eine gleichberechtigte Diskussion sehr interessant und informativ.


    Grüße,
    Hermann

  • Ich kann dir nicht folgen Volker, was ich da durcheinander gebracht haben soll.
    Da bitte ich nochmal um eine Erläuterung. Da bei Temperaturveränderung sich die Schallgeschwindigkeit ändert und da sich die Frequenz nicht ändert, wie schon erwähnt, ändert sich doch wohl die Wellenlänge.


    Gruss Michael

    Michael Haase
    Meister für Veranstaltungstechnik
    Projektleitung
    Soundengineer

  • Zitat von "MichaelHaase"

    Ich kann dir nicht folgen Volker, was ich da durcheinander gebracht haben soll.
    Da bitte ich nochmal um eine Erläuterung. Da bei Temperaturveränderung sich die Schallgeschwindigkeit ändert und da sich die Frequenz nicht ändert, wie schon erwähnt, ändert sich doch wohl die Wellenlänge.


    Gruss Michael


    Genau das was du geschrieben hast, hast du auch verwechselt.
    Du schreibst, das sich die Frequenz nicht ändert, damit ändert sich auf gar keinen Fall die Wellenlänge.


    T=1/f


    Sprich die Wellenlänge ist die Umkehrung der Frequenz und damit direkt mit ihr verbunden.


    Das Beispiel vom Volker mit der Mickey Mouse Stimme sollte einleuchten.


    Außerdem hat die Ausbreitungsgeschwindigkeit nichts mit Frequenz oder Wellenlänge zu tun.


    Mfg


    Purge

  • Zitat von "djvomght"

    Doch :) Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist das Produkt aus Frequenz und Wellenlänge.


    Gruß Jörg


    Das war vielleicht falsch formuliert von mir.


    c=lamda x frequenz (lamda=Wellenlänge)


    das stimmt!!! Allerdings ist das ergebnis immer 1!


    Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schallwellen ist zum Beispiel weitestgehend unabhängig von der Wellenlänge.


    Grüße

  • Moment T=1/f
    Bezieht sich doch auf die periodendauer.
    Das die unabhänig von der Ausbreitungsgeschwindigkeit ist richtig.
    Aber laut
    c = lambda · f
    muss sich, da f Konstant ist, c die variable muss sich doch die Wellenlänge ändern. das bezieht sich doch auch garnicht auf dir periodendauer.
    Bin ich total blöd oder hab ich ein Denkfehler bei mir.


    gruss Michael

    Michael Haase
    Meister für Veranstaltungstechnik
    Projektleitung
    Soundengineer

  • Zitat

    Ich bekomme das sehr oft mit. Deshalb bin ich auch immer froh drum, zu wissen, wo die Klimaanlage geregelt wird. Die Leute freuen sich ohnehin auch, wenn eine halbwegs gleichmäßige Temperatur vorherrscht


    Per GPI-steuerung vom Digi-Pult?! - Cooooool


    (Jaja ich weiss - OT :D )

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.


  • Nein, du bist nicht blöd :-). Genau das passiert, ist unter anderem ein Grund, warum sich Blasinstrumente bei Temperaturänderungen verstimmen.


    Gruß Jörg

  • Zitat von "djvomght"

    Nein, du bist nicht blöd :-). Genau das passiert, ist unter anderem ein Grund, warum sich Blasinstrumente bei Temperaturänderungen verstimmen.


    Gruß Jörg


    Hallo


    vorsicht mit Begriffsverwechslungen. Schwingungsdauer=Periodendauer=Wellenlänge


    Die Frequenz ist nicht konstant, genauso wenig wie die Wellenlänge, da diese von ihr abhängig ist.
    C ist die Konstante, da sie die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Medium (z.B.Luft) angibt. Diese ist bei gleichbleibender Temp. konstant!


    C ist schon der vereinfachte Ausdruck! In C sind schon die Werte für das Medium Luft enthalten, sprich Dichte, molare Masse etc.


    Deshalb kann mann sagen, das die Geschwindigkeit ca. 340 m/s beträgt. (20 Grad Celsius).



    P.S.: Noch als kleiner Hinweis: Die Schallgeschwindigkeit ist unabhängig vom Luftdruck.


    Mfg


    Purge