Praxiserfahrungen YAMAHA LS9

  • Hmmm, ich hatte jetzt auch meinen Erstkontakt mit dem LS9.....


    Dieses Ereignis hat dann aber doch mehr Fragen aufgeworfen, als es in mir spontane Glücksgefühle erzeugt hätte. Ich muß mich da wohl etwas revidieren:


    Zitat von "guma"

    Die Menues sind aber denen des M7 so ähnlich, daß jemand der auf dem M7 schon gearbeitet hat, keine Probleme haben sollte, etwas zu finden...


    Gut ich habe zwar wirklich alles gefunden was ich wollte, allerdings war das sehr viel mühseeliger, als ich mir das vorgestellt hatte. Intuitiv ist die Bedienung schon, aber die benötigten Intuitionen dauern einfach deutlich länger als es beim M7 Erstkontakt war. Wenn man dann alles gefunden hat, bleibt die Bedienung immer noch langsam. Ein Beispiel: ( Ihr dürft mich gerne rügen, wenn es ( ohne bookmarks ) schneller geht )


    Im Rack 8 den algoritmus ändern und dann die predelayzeit ändern:
    4 x (!) den 5-8 button drücken, auf das algoritmusfenster scrollen und auswählen, auf den algorithmus scrollen und auswählen, zum Parameter scrollen und auswählen und dann die predelayzeit bedienen :roll: :roll: :roll:
    Ich hoffe es versteht jeder was ich meine ?! und die M7 user denken mal daran, wie das beim M7 geht :wink:


    Davon abgesehen, daß das Display für mich nur noch mit Lesebrille bedienbar ist, kamen dann bei der wirklich schnuckeligen Taschenpultabmessung des 16ch-Teils noch diese Fragen in meinen Kopf:


    1. Das Pult für kleine Jobs :D ? ( aber wozu brauche ich für die kleinen Jobs dann z.B. 16 nur über einen encoder bedienbare auxe ? )


    2. Der 01v user :? Was ist für kleine Jobs wirklich notwendig, was der LS9 mehr kann oder bleibt man da nicht beim o1v der die Hälfte kostet. ?


    3. Was nützen mir die features von großen Pulten im kleinen, wenn ich nur mühseelig ran komme ? Da stimmt für mich der "features to handling Quotient" irgendwie nicht.


    4. Bei analogen Pulten wars doch so: kleines Pult = einfaches Pult, großes Pult = schwerer überschaubares Pult. Durch den LS9 fällt mir auf, das sich das genau ins Gegenteil verkehrt: großes digitales Pult = einfaches Pult, kleines digitales Pult = schwerer überschaubares Pult.
    Das besdeutet aber in der Auswirkung, das man hier noch mehr Vorbereitung reinstecken muss, um einen komfortablen Job zu machen. Oder anders augedrückt: bei den realen Jobs, auf denen das Pult stehen wird, könnte das patchen eines kleinen FX/Insertracks an ein kleines ( schnelles ) Analogpult tatsächlich sehr viel schneller gehen wenn nicht alle Beteiligten ihre Hausaufgaben auf dem USB gemacht haben.


    5. Ich mag Menschen, die mit Disziplin an technische Sachen rangehen. Ich weiß aber auch, dass diese den Japanern eigene Eigenschaft bei dem Teil des Kollegiums, der jetzt hier an die Digitalgeschichte kommt, eher seltener anzutreffen ist. Das wird bestimmt lustig :D:D:D

  • was ja ein drama wäre, da in der regel der unerfahrenere tontech zuerst mit den kleinen pulten in kontakt kommt :?


    aber der "aufstieg" wird dann evtl. leichter...


    also bitte: next generation pult bitte :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • also das display ist zu klein, dagegen lässt sich natürlich kaum was machen.


    frage:
    es sind ja offenbar vor allem die rack-geräte die schlecht bzw. zu langsam bedienbar sind.
    an die EQs muss man nicht so oft dran, aber natürlich an die effekte.
    wenn man nun alternativ externe FX benutzt müsste es doch eigentlich OK sein, oder?


    ich frage deshalb, weil sich diese pulte aller wahrscheinlichkeit nach wieder sehr gut verkaufen werden und man über diese pulte schätzungsweise vor allem in clubs sicher mal stolpern wird. und dann muss man nach lösungsmöglichkeiten suchen.


    andererseits wäre ich sicher nicht böse, wenn das LS9 nicht so oft verkauft wird...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich möchte hier doch etwas dem Vorredner wiedersprechen. Das Prinzip -> Kanal selektieren -> Funktion auswählen ist bei allen Pulten gleich. Im Falle von HA und EQ ist dem LS 9 IMHO kein Nachteil gegenüber dem M7 zu attestieren. Im Falle von Dynamics und FX hat der Japaner leider an der Encoderreihe unter dem Display gespart, was einem einiges an rechtslinksobenunten beschert, aber das ist es doch euch dann schon, oder? Graphische EQ´s sind (s.o.) zwar schwieriger zu erreichen aber dann besser zu bedienen oder nervt Euch die Umschalterei zwischen den Bereichen beim m7 nicht? Was ich glaube ist, dass Ihr, wie auch ich unterschätzt, das das LS 9 eben kein M7 mit kleinen Änderungen ist, sondern erneut ein etwas anderes Bedienbewusstsein erfordert. Soviel hierzu - nun der nächste ;) ....

  • Ich bin stolzer Besitzer eines M7 und hab gestern den ersten Job mit dem neuen LS9 hinter mir. Der Touchscreen geht mir schon ab, aber ich hab immer meinen Tablet Pc daneben für grafische EQs und Effekte. Die Mix Funktionen mit den Tastern find ich recht gut und brauchbar schnell. Am meisten geht mir der Regler für den Highpass ab, aber ansonsten bin ich recht glücklich ( und schnell beim Abbau :)

    Georg Hrauda, Österreich

  • Ich gebs zu - das einzige was mir tatsächlich fehlt ist ein Touchscreen - ansonsten bin ich restlos zufrieden damit - ist ein Schritt nach vor zu meinem Mackie TT24 - und kostet halt auch nur die Hälfte eines M7CL...

  • Zitat von "hoernix"

    ...aber ich hab immer meinen Tablet Pc daneben für grafische EQs und Effekte


    @ hoernix


    Dämliche Frage, da ich mich mit den Tablet-Dingern nicht auskenne:
    Kann man mit dem tablet nur mehr sehen ( weswegen ich ja immer einen Läppe mit EDITOR fordere ) oder kann man damit dann auch schneller bedienen als mit dem Läppe ? Wenn ja, kannst Du das für Computerdeppen wie mich mal erklären und Beispiele nennen. Das wäre für mich vielleicht ein Grund doch ein LS9 zu mögen. ( Im Editor kenne ich mich gut aus )

  • Hmm, das ist dann für die graphic EQ Bedienung nicht blöd und vor allem für das patch editor Fenster praktisch. Allerdings kann man dann natürlich nur Sachen im Editor bedienen, die man auch mit der Maus wirklich bedienen kann. Das blödeste im Editor finde ich dabei, dass es keine popups gibt wie im M7 screen oder im Digico screen.

  • ... nur hast du im Tablet meistens einen kleinen Stift ( zumindest bei meinem HP TC4200), mit dem du die meisten Sachen gut triffst und editieren kannst. Der grafische Rack Eq geht sehr gut, im EQ im Channel Edit kannst du direkt in die Kurve reinklicken und verschieben. Die Mix Sends im Overview sind ein bisschen giftig zu editieren. Ich hab meinen Tablet von Ebay als Vorführer um ca. 900,- gekauft. Ansonsten: 2. Job Faschingsitzung, 12 Headsets, Playbacks etc. mit Laien, funktioniert alles bestens. Hab auch schon auf dem Stick recordet - Qualität allemal ausreichend für schnelle Liveaufnahmen.

    Georg Hrauda, Österreich

  • Hallo zusammen


    Hab mal wieder ne Frage an LS9-Anwender (da ich selber das Gerät bis jetzt nur vom Messe-Antasten her kenne): kommt Ihr eigentlich gut ohne DCAs/Subgruppen aus? Vermisst das keiner in der Pultgrösse? Ich bin mir einfach stark gewohnt mit Gruppen arbeiten zu können und vermisse eine solche Funktion am LS-9. Oder gibts da eine Möglichkeit, sich das irgendwie über Mix od. Matrix zu basteln und auf den Custom Layer legen zu können?


    Danke für Tipps & Erfahrungen... .
    slv

  • Gibt es eigentlich die vom 01v96 bekannten Input-Fader-Gruppen mit Input Fader Master, die ich als "DCA's" mißbrauchen kann, OHNE daß mir Auxe verloren gehen?

  • Nein! Gibt es nicht. Es gibt lediglich die Fadergruppen,wie sie in Version 1 beim 01V96/DM1000 waren - ohne Master. Man könnte sich theoretisch einen unbenutzten Kanal auf 0dB ausm 2. Layer mit in die Gruppe bauen und hätte so eine Art Master. Allerdings kann man so keine Verhältnisse innerhalb der Gruppe ändern, ohne die Guppe wieder aufzulösen...
    Also heisst es dann evtl doch Subgruppen bauen und dadurch auxe verlieren- und zwar für jede stereo Gruppierung 2 Stück. Da ist man Ruck Zuck wieder bei 8Aux 8Gruppen.


    Yamaha wär auch ganz schön blöd wenn sie das ändern würden: welchen Grund gäbe es dann noch einen M7 zu kaufen? Nur den Touchscreen, einen Slot mehr und die Matrix, die man dort auch noch als Auxe misbrauchen kann.


    Marketingstrategen sind irgendwie gemein!! :evil:


    01V96 rulez :wink: :wink:

  • Zitat von "thieloliver"


    Also heisst es dann evtl doch Subgruppen bauen und dadurch auxe verlieren- und zwar für jede stereo Gruppierung 2 Stück. Da ist man Ruck Zuck wieder bei 8Aux 8Gruppen.


    Ja das heisst es. Allerdings reichen für eine angenehme Mischerei bei den meisten Bandjobs m.E. zwei Stereogruppen aus. Dann hat man immer noch 12 auxe für FX, Lautsprechermon und inear. Eine offene 16 Aux-Bus-Struktur ist ja auch ganz nett für das Geld.

  • Zitat von "thieloliver"

    Man könnte sich theoretisch einen unbenutzten Kanal auf 0dB ausm 2. Layer mit in die Gruppe bauen und hätte so eine Art Master. Allerdings kann man so keine Verhältnisse innerhalb der Gruppe ändern, ohne die Guppe wieder aufzulösen...


    Ich mache das oft so. Und um die Verhältnisse in einer Fadergruppe bei einzelnen Fadern nachzuregeln, gibt es die (undokumentierte) Möglichkeit, durch drücken des entsprechendes SELECT Schalters (und Haltens) den zugehörigen Fader nachzuregeln, ohne die Gruppe aufzulösen.