Tontechniker Ausbildung an der Popakademie

  • Hallo,


    in zusammenhang mit der IHK bietet die Popakademie ( http://www.deutsche-pop.de) nun auch lehrgänge als Tontechniker ( grösstenteils Studio) mit Erweiterungskurs zum LiveTontechniker an. Hat sich jemand damit mal näher beschäftigt oder angemeldet ? Wird sowas eventuell vom A-Amt finanziert ?


    Ist der Kursinhalt karriererelevant oder ist das ähnlich zu sehen wie der berühmte SAE schein ??
    Interessant wäre es, ob dieser schein einem ähnliche Qualifikation gemäss VStättVO übertragen kann, wie der VT -Brief . Ich kann mir vorstellen, dass die Verantwortung sich wohl nur auf tontechnische Einrichtungen und deren Bauten ( Fliegen ??) beschränkt.




    gruss,
    arnt

  • Absolut überflüssig, großer Quatsch und dient nur zur Bereicherung des Kursanbieters!
    Man beachte, dass hier 2800.- aufgerufen werden für: NICHTS.


    Wem soll das dienen? Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass durch eine "Ausbildung" ein guter Tontechniker geformt wird? Wohl kaum....alle guten Tonleute die ich kenne haben nichts derartiges "gelernt" - wohl aber durch Talent und Autodidaktik ihre Fähigkeiten erlangt.


    Und der Hinweis auf "IHK" usw. soll eine gewisse "amtlichkeit" untermauern - im Grunde genommen ein weiterer Lockvogel für Möchtegernjungens, deren Papa der komischen Popakademie sein gutes Geld überweisen soll.
    Stefan

  • Lieber mal das Livesound Seminar bei GUMA mitmachen, das weckt neue Ideen, zeigt andere Überlegungen und frischt die graue Theorie auf. Dazu ist es recht günstig und absolut Themengerecht. Ich fands gut da mal mitgemacht zu haben.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • NEIN NEIN NEIN


    Ich war auch einigemaßen überrascht, und meinte aus den Anzeigen eine Zusammarbeit der Akademie mit der IHK herauszulesen.


    Eine Anfrage bei der IHK belehrte mich eines besseren.
    Diese Ausbildung hat mit der IHK rein gar nichts zu tun:



    Schon diese Taktik in der Anzeigenwerbung, die an Irreführung grenzt, sollte stutzig machen - ebenso wie die Tatsache, dass die IHK das überhauptnicht stört - wo sie doch sonst auf die Berufshygiene so bedacht ist.


    Im Internet sieht das dann so aus:




    Die Zusammenarbeit mit der IHK sieht in erster Linie so aus , dass dieser
    Kurs in den Räumen eines Ausbildungszentrums derselben stattfindet.


    Grüße
    B.

  • haja,
    das bestätigt meine befürchtung. Wieso sonst sollte die werbung für sowas auch in einer berliner U-bahn rumhängen ??? :D .


    Preistechnisch ist es wirklich sehr teuer für die paar seminartage. Ich habe zwar keine ahnung von Studiotechnik, aber das was da angeboten wird scheint eher banal zu sein.
    Was sind das für Seminare vom Guma ???


    gruss,
    arnt

  • Wenn ich "Akademie" schon lese..............


    Jeder drittklassige Haschigaschi Kickboxer hat beispielsweise heutzutage eine "Akademie" aufgemacht. Das Wort prangert über nahezu jedem Tanzstudio, Kungfu-Verein und was weiß ich alles!


    Und jetzt auch noch "Pop-Akademie"......
    Ist DJ Bohlen da Vorsitzender, oder Obertänzer Sost oder wie der heißt?


    Ganz großen Haken dahinter, und auf zum nächsten Thema.
    Stefan

  • Also ich habe hier einen Zettel liegen von "TÜV -Süd Akademie".


    Seit einem Tel. von mir warte ich nun immer noch auf eine Info über Lehrpläne und näheres über die Dozenten. Resultieren aus dem Telefonat verwieß man auch auf einen "Lehrkörper" einer Akademie aus Hannover.
    Auf einem weiteren unterschriebenen Zettel von einem gewissen Thorsten Merk, Projektleiter lese ich klar und deutlich: IHK-Prüfung.


    Rockline schrieb:

    Zitat

    Man beachte, dass hier 2800.- aufgerufen werden für: NICHTS.


    Hmmm... wie immer ist im wilden Osten alles teurer. Ich lese klar, laut und deutlich 3000,00 Euro netto. 3570,00 incl. Mal schauen, ob ich noch mehr Informationen bekomme.


    Gerald1

  • @ Mr. Lange
    Ja, ich kenne das Brett.
    Es sollte ja auch sein, das man beim Dozenten etwas lernen kann :wink: .
    :idea: Für freizeitgestalterische Maßnahmen gibt es Schöneres 8) .
    Gerald1

  • Zitat von "gezz-abba"


    ... in zusammenhang mit der IHK bietet die Popakademie ( http://www.deutsche-pop.de) Ist der Kursinhalt karriererelevant oder ist das ähnlich zu sehen wie der berühmte SAE schein ??


    Bitte bitte ändere doch mal den Titel in "Deutsche Pop", sonst muss ich mich demnächst wieder fragen lassen, ob wir jetzt auch Tontechniker in Mannheim ausbilden ... :D ... gibt es nicht !! Es gibt einfach zuviele Leute die sich in Deutschland an den Namen dranhängen wollen ...


    das ganze klingt sehr SAE like, allerdings finde ich den SAE Auftritt professioneller und die Ausbildung auch ausgereifter und durchdachter.


    Ob sich solche Schulen lohnen, muss wohl jeder mit sich selber ausmachen, lernen kann man je nach Schule bestimmt eine ganze Menge, nur kommt halt hinterher noch kein fertiger Toningenieur dabei raus.


    Aber mal ganz ehrlich, die meisten Berufe lernt man durch eine Mischung von Praxis & Theorie, warum sollte man sich da im Live Bereich nicht auch reinhängen .... man sollte halt diese ganzen Angebot vorher genau checken.


    Ich gebe selber viele Tontechnikkurse Studio & Live, und habe dort auch öfters mal einen "alten Hasen" sitzen, der einfach mal ein paar Hintergründe und durchaus auch mal Theorie lernen will, um weiterzukommen. So etwas kann nämlich auch durchaus in der Praxis helfen ....

  • @ carlo


    Zitat

    krass, da bekommt man ja schon nen halben riggingschein für...


    Was denn bitte für ein Rigging-Schein?
    Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass auch Rigging-Scheine (besonders, wenn sie so teuer sind) genauso zweifelhaft sind, wie die hier diskutierten Ton-Ausbildungen.


    Denn auch "Rigger" ist in Deutschland kein Ausbildungsberuf. Aber auch der wird zweifellos bald erfunden und zur Pflicht erklärt, wenn unsere Branche weiter so hilflos nach noch mehr "eindeutigen Vorschriften" schreit, statt sich Gedanken zu machen, wie ich einfach heute wieder eine sichere Veranstaltung aufbaue.


    Grüße
    B.

  • Freunde der Beatmusik -

    Zitat

    wenn unsere Branche weiter so hilflos nach noch mehr "eindeutigen Vorschriften" schreit, statt sich Gedanken zu machen, wie ich einfach heute wieder eine sichere Veranstaltung aufbaue

    - recht hat der Mann! Da kann auch gerne jeder was vom "Stadium der Deregulierung" erzählen, die Realität sieht doch leider deutlich anders aus.
    Klar schadet ein bisschen keinesfalls, allerdings ist auch der Gegenbeweis noch niemals erbracht worden, dass jetzt alle beruhigt schlafen können weil nix mehr passiert. Nachdem wir nun alle wissen, wie lange, wie und unter welchen Rahmenbedingungen wir wo arbeiten dürfen, was wie wo und warum mit welchem Material unter welche Decke darf und wo was welche Grenzen aufgrund welcher Verordnung hat - vorausgesetzt natürlich man hat ein Studium der Rechtwissenschaften abgeschlossen, denn das erscheint deutlich wichtiger als echte, erworbene Sachkenntniss - stellt sich ja nur noch die Frage, wie man das Material an Ort und Stelle bekommt, ohne einen ausgewiesenen Frachtführer zu haben - denn selbst fahren ist ja auch nicht mehr nur von der reinen Befähigung zum Führen eines Fahrzeuge und der hoffentlich vorhandenen Eigenverantwortung und dem gesunden Menschenverstand abhängig...


    Viel Gefasel jetzt, das geb ich zu. Wo ich hin will: Scheine zu erwerben scheint mittlerweile in Deutschland deutlich wichtiger zu sein, als Qualifikation zu erwerben. Der ausufernde Verordnungsurwald und die darunter wuchernde Sekundärvegetation in Form von "Bildungsträgern" macht das nicht leichter. Ob deshalb gleich alles, was "Akademie" heißt, auch gleich schlecht ist, mag ich nicht beurteilen. Dass viel Schindluder getrieben wird, ist allerdings klar. Solange von Seiten der Verbände, Träger und Interessensvertreter jedoch Berufsbild und Inhalte schneller novelliert und umstrukturiert werden, als sie überhaupt in einer Lehreinheit vermittelt werden können, wird das ganze nur noch absurder.


    Man korrigiere mich, aber allenthalben fällt der Meisterzwang, in der Veranstaltungstechnik hingegen braucht man stetig mehr davon - ist dem wirklich so, dann würde mich doch tatsächlich die Begründung interessieren.


    So, ich glaub das war mal wieder alles OT - genau wie die anderen pauschalisierten Kommentare :wink:


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Du sprichst mir aus der seele :D


    ich überlege auch schon seid geraumer zeit ob ich meinen status durch scheine aufbessern kann, aber richtig überzeigt hat mich noch niemand.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ja, ja, richtig bizarr wird das ganze dann, wenn du mit 21-jährigen Fachkräften konfrontiert wirst, die zwar auf dem Papier alles können, ihre Ausbildung aber beim Garagenverleiher absolviert haben - solche Leute können gerne stundenlang über die Vorzügen eines Line Arrays - ausschließlich die großen Dinger natürlich - referieren, ein Kurbelstativ aufstellen oder vier Wedges aufstecken, so dass auch was rauskommt ist hingegen oftmals nicht so ihr Ding... man erlebt da Sachen, die sind einfach unvorstellbar.


    ---> Aber die haben den Schein, und darauf kommts "scheinbar" an. (5 Euro in die Kalauerkasse!)


    Ich vermisse oftmals neben einer gewissen Seriösität auch die Rückkopplung - will sagen die verbindliche Antwort auf die Frage, ob eine Aus- oder Weiterbildung bei welchem Träger auch immer "mehr Schein als sein" ist (Schon wieder 5 Euro) und ob der Träger oder Ausbilder womöglich überhaupt die Möglichkeit hat, das auszubilden, was er soll. Oftmals erscheint es wie gesagt so, als ob man froh ist, irgend jemanden zu haben, ders halt macht. Hier, genau an dieser Stelle wäre die Monstranz (also BG etc) mal gefragt.
    Als die ersten Fachkräfte ausgebildet wurden, wars ganz schlimm, zwischendurch hatte ich den Eindruck, es bessert sich, aber seit immer mehr nach Ausbildung schreien wird das Verhältnis wieder spürbar schlechter. Irgendwo gabs mal nen Thread hier mit einem Fazit des ersten Lehrjahres - Erschütterung pur, wenn ich mich recht erinnere.
    Dummerweise sterben dann auch noch die "guten Alten" langsam aus, also die, von denen man "wirklich was lernen konnte", weil die den ganzen Plunder aus den Büchern auch tatsächlich schon mal in der Hand hatten und womöglich auch noch wissen, woraufs wirklich ankommt. Was nicht heißt, dass die Alten nicht auch was von den Jungen lernen könnten - aber das ist die Krux an der Geschichte.
    Und ein bisschen "Deillusionierung" ist halt auch immer dabei, wenn man sein Hobby unbedingt zum Beruf machen will.


    Genug geklagt - helfen wird das ohnehin nicht wirklich. Und OT ists ausserdem, aber scheinbar gibts tatsächlich niemanden, der aus eigener Erfahrung was zum Ursprungsthema sagen kann.


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Ob man sich weiterbilden soll und dann wie, was, und wo ist eine interessante Frage. Wenn man mal ueber den Tellerrand schaut gibt es durchaus Weiterbildung die anerkannt ist und tatsaechlich auch was bringt. Naemlich Geld.
    Man sollte Ausbildung als Investition betrachten und auch so mit Ihr umgehen. Wenn es nicht mehr Umsatz bringt wuerde ich es lassen.
    Beim Werkzeugkauf scheinen Leute eher bereit jede Investion nachhaltig zu hinterfragen. Fuer nen Stueck Papier von der IHK kann man die Kohle jedoch nicht schnell genug ausgeben. Finde ich Merkwuerdig.
    Ich bin nach wie vor der Meinung das die heute angebotenen Ausbildungsberufe in der Branche mit der Realitaet im weiteren Europa oder sonst wo auf der Welt nix zu tun haben.

  • gert: full acq


    anerkannt oder nicht, ich hab z.B. einen SAE-Schein aus den 90ern gemacht, der ist so gar nicht anerkannt. Trotzdem hat mir die Bildung etwas gebracht und das Lernen hört nie auf...


    Wenn ich noch einen Schein machen sollte, dann in Psychologie, die macht nämlich ca. 90% meiner Jobs aus ;) Womit ich nicht sagen will, daß technisches Verständnis unwichtig ist, ich sehe das nur als Grundlage an und als Anhaltspunkt, welche anerkannte Lehrmeinung ich mal wieder brechen muß um einen Job zufriedenstellend zu erledigen...