Anwenderkreis Powercon

  • Nach viele Diskussionen und Gesprächen möchte ich diesem Thema nochmal einen Betrag widmen.


    Die zu diskutierende Frage: Ist der Anwenderkreis von Neutrik Powercon auf ausgebildete Elektrofachkräfte beschränkt? - oder darf der Laie Powercon nutzen?


    Mittlerweile tendiere ich dazu, dass der Laie kein Powercon nutzen darf, weil dieser Stecker aus der Industrie kommt und nur mit speziellem Wissen gefahrlos eingesetzt werden kann.


    Was ist Eure Meinung dazu?

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  • Zitat von "Stephan Graeske"

    Mittlerweile tendiere ich dazu, dass der Laie kein Powercon nutzen darf, weil dieser Stecker aus der Industrie kommt ...


    Mit dieser Begründung dürfte dann ein Laie z.B. auch kein Harting benutzen, da dieser Stecker auch aus der Industrie kommt! :?


    Ich sehe keinen Unterschiede ob ich einem Laie einen Speakonstecker oder einen Powercon in die Hand drücke. Oder CEE oder Schuko ..


    Wenn ich die Sachen Dry-Hire an DAUs rausgebe sollte ich vll ein paar Takte dazu sagen, aber das mache ich bei Speakon auch ..

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  • Gute Ergänzung! Harting und CEE 63A + 125A zähle ich auch dazu.


    Ich sehe das ganze aus Sicht des Arbeitsschutzes auf einer Produktion. Es ist schon gefährlich, wenn ein CEE63 unter Last gezogen oder gesteckt wird. Gleiches natürlich gilt für einen Powercon. Da liegt es nahe, dass diese Aufgaben nur von Elektrofachkräften ausgeführt werden dürfen.

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  • Würde das bedeuten, dass ich, wenn der Umbau auf der Festivalbühne ansteht, erstmal den Elektriker losschicken muss, damit der die Powercons aus den Self-powered Monitoren zieht, danach die Hands, die den eigentlichen Umbau machen, danach wieder den Elektriker, damit der die Powercons wieder steckt?


    Ich meines das als durchaus ernste Frage, auch wenn es sich überspitzt anhört. Bis jetzt haben wir genau dieses Problem erstensmal garnicht als solches empfunden und zweitens mit einem Blick zum Monitormann gelöst: Wenn von dort das OK kam, dann wurden die Kabel gezogen und anschließend neu verlegt (was ich im übrigen für sicherer für Mensch und Material bezeichnen würde, als wenn man Monitore samt Kabel dran über die Bühne wuchtet).


    Wie mach ich's jetzt genau richtig?


    --
    jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "Jeremy"

    Würde das bedeuten, dass ich, wenn der Umbau auf der Festivalbühne ansteht, erstmal den Elektriker losschicken muss, damit der die Powercons aus den Self-powered Monitoren zieht, danach die Hands, die den eigentlichen Umbau machen, danach wieder den Elektriker, damit der die Powercons wieder steckt?


    Der Begriff "Elektriker" hört sich nach Kosten und Aufwand an. Aber so realitätsfremd ist die Situation gar nicht zu lösen. Die meisten Fachkräfte für Veranstaltungstechnik haben auch die Ausbildung zu Elektrofachkraft. Und eine Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist eh bei den meisten Veranstaltungen vorgeschrieben.

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  • Zitat von "Jeremy"


    Ich meines das als durchaus ernste Frage, auch wenn es sich überspitzt anhört. Bis jetzt haben wir genau dieses Problem erstensmal garnicht als solches empfunden und zweitens mit einem Blick zum Monitormann gelöst: Wenn von dort das OK kam, dann wurden die Kabel gezogen und anschließend neu verlegt (was ich im übrigen für sicherer für Mensch und Material bezeichnen würde, als wenn man Monitore samt Kabel dran über die Bühne wuchtet).


    Auch ein interessanter Ansatz. Hat Euer Monitormann dann alle Monitore spannungsfrei geschaltet, in dem er z.B. die Bühnenstrom abgeschaltet hat? Das ist doch auch eine Lösung, die in Richtung Arbeitsschutz geht. Es geht ja darum, dass die Powercons nicht unter Spannung gesteckt und gezogen werden. Wenn der Strom abgeschaltet ist, können Hands auch nichts falsch machen.

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  • Ich zieh/steck meine Powercons zwar auch immer im Spannungslosen Zustand, aber was ist daran eigentlich so schlimm, wenn man die unter last zieht/steckt :?:

  • Laut Neutrik ist das lösen und herstellen der Steckverbindung unter Last nicht zulässig.

    Code
    May I plug / unplug a PowerCon® cable connector under load? 
    No. The PowerCon® is approved as a power "connector" and not as "plug and socket device". Connectors: are components which in normal use (under live) are not be engaged ot disengaged under live. Plug and socket devices: are components which in normal use (under live or load) may be engaged or disengaged when live or under load.


    Vorstellen kann ich mir, dass die Kontakte nicht geschont werden, sollte man eben dieses gerade doch tun, aber ein Sicherheitsrisiko ist mir jetzt so direkt auch nicht ersichtbar?

  • Zitat von "chris216"

    Der Grund für diese Klassifizierung ist, dass der PE nicht voreilend Kontakt hat. Daher darf man ihn nicht unter Last stecken. Kaputt geht der Stecker davon nicht.

    hm.was hat der pe mit dem netzschalter eines gerätes zu tun?spannung liegt doch im gerät auch im ausgeschalteten zustand an,wenn der netzstecker gesteckt ist...

    Wenn keiner weiß, worum es geht, dann geht es hundertprozentig um Geld.

  • Zitat von "Stephan Graeske"

    Die zu diskutierende Frage: Ist der Anwenderkreis von Neutrik Powercon auf ausgebildete Elektrofachkräfte beschränkt? - oder darf der Laie Powercon nutzen


    Darf der Laie eine elektrotechnische Anlage errichten, egal ob mit Euro, Schuko, Kaltgeräte, CEE, Powercon oder Powerlock?
    Gehst du von Laien auf einer VA aus oder vom Laien Zuhause?
    Was haben Laien auf einer VA verloren?
    Was unterscheidet einen Laien von einer Elektrofachkraft wenn beide nicht um die Besonderheiten der Powercons wissen?

  • Zitat von "korschi"


    Was unterscheidet einen Laien von einer Elektrofachkraft wenn beide nicht um die Besonderheiten der Powercons wissen?


    Dem kann ich nur 100% zustimmen, würde sagen dass 80% der Elektrofachkräfte nicht mal wissen das es Powercon gibt, noch wie deren Handhabung ist.


    Mann könnte glaub ich sogar noch einen Schritt weiter gehen, und behaupt das ein großteil der Lehrer an den Berufsschulen nicht weiß was Powercon ist.
    Woher denn auch, das ist eine Steckverbindung die nur in der VT vorkommt.
    Ist das selbe wie das HF-Netz in manchem Firmen, gibt es auch nur in ganz besonderen fällen...

  • Zitat von "chris216"

    Der Grund für diese Klassifizierung ist, dass der PE nicht voreilend Kontakt hat. Daher darf man ihn nicht unter Last stecken. Kaputt geht der Stecker davon nicht.


    Zitat von "NAC3MPB & NAC3MPA"

    Features & Benefits
    3-poliger Netz-Steckverbinder mit Phase, Nullleiter und voreilendem Erdungskontakt.


    Und nu?


    Was anderes:
    Wo bekomme ich diese hier eigentlich, hab auf die Schnelle keinen Shop gefunden, bzw weiß den Preis auch garnicht.
    http://www.neutrik.com/content/products/detail.aspx?id=210_542039095&catId=CatMSDE_industry


    Tuts da nicht auch nen Schrumpfschlauch?

  • Ich sehe, aus Sicht der Fachkraft, auch Vorteile für den Laien bei der Verwendung von Powercon. Durch die definierte Lage von L und N kann man Fehlerquellen ausschliessen. Powercon ist beidseitig behrührungssicher und in der Regel auch farblich kodiert. Das spart eine Menge Aufbauzeit und kann schnell zum Erfolgserlebniss werden.


    Die Lage des PE ist mit Sicherheit ein Nachteil. Das eigendliche Problem liegt aber in der Kontaktbeschaffenheit. Powercon Verbinder sind nicht für das betriebsmässige Schalten und Trennen vorgesehen und können durch Lichtbogenbildung beim Trennen unter Last Schaden nehmen und anrichten.


    Verbrannte Kontaktflächen haben einen erhöhten Übergangswiderstand und können im Betrieb, bedingt durch zu hohen Spannungsabfall, sehr warm werden. Im besten Fall fällt das Gerät, und eventuell alles dahinter, einfach aus (schon ärgerlich genug).
    Schlimmer währe ein Schwelbrand oder dergleichen.


    Eine Regelung für eingeschränkte Anwendergruppen fände ich nicht angebracht, schliesslich gibt es eine Menge Haushaltsgeräte, von denen auch Gefahren aus gehen, wenn man sie unsachgemäß einsetzt.


    Eine zweite Generation Powercon könnte das Problem angehen, aber dann existieren wieder zwei Formen nebeneinander; und ich möchte nicht vom örtlichen Dry Hire Kollegen, mit unpassenden Kabeln auf die Reise gehen.


    Was mich immer wieder ärgert, sind Mischformen von Adaptern, Steck- und Verbinderleisten: Schuko <-> Powercon <->Schuko....
    Viele Laien und Hobbykistenschlepper schrauben sich da munter die gruseligsten Dinge zusammen. Soetwas wird wird auf meiner Baustelle nicht in Betrieb genommen.


    Beste Grüße


    Ulf


    @ Jobsti: ich habe weis nicht, wo man dieses hübsche Verhüterli bekommt, ich favorisiere noch immer den guten alten Schrupfschlauch.

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • @Jobsti: Mann darf aber Powercon nicht unter Spannung stecken! Also im


    Fall eines Kabels von Schuko auf Powercon, erst den Powercon ins Rack und anschließend den Schuko in die Dose.


    Im Falle Powercon grau auf Powercon blau, muß man wohl erst die Sicherung rausnehmen, Powercon stecken und dann wie Sicherung rein...


    Oder wie machen es die Leute die Powercon Vertreiler haben?

  • Das Problem liegt nicht im einschalten der Geräte vielmehr darf Powercon lt. Hersteller nicht mal unter Spannung gesteckt werden (von Last ganz zu schweigen).


    Imho hat Neutrik bei der Entwicklung schlicht und einfach geschlafen und nachdem die Serie in den Verkauf ging wars zu spät für Änderungen.
    Ich finds schade, so geht ein guter Ansatz wieder mal den Bach runter, denn noch eine (logischerweise inkompatible) Serie sorgt nur wieder für Chaos und Verwirrung bei allen Beteiligten und Powercon hatte es schon schwer genug.


    edit: uncelsam war schneller... :)

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