nach dem abi in richtung va-technik

  • Habe jetzt mein Abi erhalten und hätte eventuell Interesse daran später mal was in Richtung PA- bzw halt Veranstaltungstechnik generell zu machen. Ich habe mich privat viel mit Dj-Equipment beschäftigt, habe allerdings von Pa etc. zwar grundsätzliches Verständnis aber nicht großartiges Wissen, wäre aber interessiert mir da schnell was anzueignen :D.
    Ich wollte auf jeden Fall studieren, da gibt es ja diesen va-technik studiengang in berlin oder nicht, was gibts da zu beachten? ansonsten liebäugele ich mit elektrotechnik und hatte überlegt dann eventuell vorher ne lehre im bereich va-technik zu machen...
    Macht sowas Sinn und welcher "weg" wäre da eventuell interessant?
    wäre nett wenn jemand dazu was sagen könnte...

  • Das Problem mit der Sache an der FH ist einfach, dass du da vor allem Planungssachen machst und oft auf Baustellen aufgrund mangelnder Praxiserfahrung schlecht akzeptiert wirst.


    Ich stehe im Moment vor der gleichen Sache: Mache eine normale (bzw. wohlverkürzte) Ausbildung um Wartesemester abzusitzen.
    Danach gehts evtl. in Richtung Maschbau/Elektrotechnik; Veranstaltungstechnik kann man immer super nebenbei zur Finanzierung des Studiums benutzen.

  • die zwei Begriffe E-Technik und Veranstaltungstechnik unterscheiden sich durch ein Manko: einer der Begriffe wird zusehends inflationär behandelt...

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  • Tach auch,


    ich hab mich nach dem Abi auch entscheiden müssen, sofort Studium oder erst FK VT? Hab mich dann erst mal für die Ausbildung entschieden und ich muss sagen dass es aus bisheriger Sicht eindeutig der richtige Weg war.


    Man lernt in der Ausbildung einfach so unglaublich viel praktisches, das wird einem in keinem Studiengang vermittelt. Auserdem macht meiner Ansicht nach eine Ausbildung nach dem Studium nicht so viel Sinn, das Studium bringt dir nicht wirklich was wenn du Azubi bist, außer dass du dich in der Schule wahrscheinlich langweilen wirst... Anderstrum kann man mit ner abgeschlossenen Ausbildung als Freelancer neben dem Studium her noch gutes Geld verdienen, vor allem wenn man während der Ausbildung Kontakte geknüpft hat und die Leute eeinen kenne, da fängt man nicht total bei Null an.


    Ich werd jedenfalls jetzt hoffentlich anfangen zu studieren, und welcher Student kann nach nem WE schon mit 200-300 € in der Tasche nach Hause kommen? Ok, ist n bisschen idealistisch gesehen, da gehen noch Versicherung etc. weg, aber das Prinzip bleibt gleich...


    Glückwunsch zum Abi und schau doch mal was für VT Firmen es in deiner Gegend so gibt... ZUr Not halt auswandern, hab ich auch gemacht. :)

    The surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that nobody has contacted us yet...

  • also ich mach VA Technik auch neben ei.


    ich kanns dir von mir aus erzählen, ich lerne Bauzeichner:
    Ich will später mal bauingenieur studieren.
    Nachdem ich mich mit vielen Leuten aus dem Bereich unterhalten hatte (die mir erst zu einer Bauzeichner lehre geraten hatten), war mir klar, das ich erst die Lehre mach. Vorallem auch weil ich mein eigenes Geld verdienen wollte.
    Jetzt weiß ich warum mir das die Leute geraten hatten:
    Die Ingenieure kommen teilweise an, woll sachen haben, die in der realität gar nicht umsetzbar sind. und das wollen sie nie einsehen. es fehlt ihnen einfach an Praxiserfahrung.
    Und ich denke mal, das es im Bereich von professioneller VA Technik ähnlich zugehen wird, so wie es MatzePA und sdnoise schon gesagt haben.

  • ich schreibe es nochmal vielleicht etwas deutlicher:


    die besten und fittesten Kollegen die ich kenne sind gelernte Metzger, Köche, Schreiner, studierte Soialpädagogen oder Radio- und Fernsehtechniker und sonstiges.
    Die meisten sträuben sich innerlich gegen einen Meisterbrief, weil der letztendlich schon nichts mehr über die Qualität aussagt.
    (was bei den Diplom-Verunstaltern herauskommt wird sich so im Laufe der nächsten Jahre zeigen...)
    Falls Du nicht einen klassischen Stadthallenjob mit geregelter Arbeitszeit und festeletem Betätigungsfeld für die nächsten dreissig Jahre suchst, würde ich mir das nochmal ernstaft überlegen, ein handfestes Studium auszuschlagen. (welches gerade bei E-Technik/Masch.Bau nahezu ein Garant für einen Top-Job ist, wenn man dann der VT doch noch den Rücken kehren kann...)


    Studium und Ausbildung hin oder her, Fakt ist:
    wer selber die Finger nicht aus dem Arsc* zieht und sich aktiv auch mit dreckigen Kabeln, schweren Kisten, pickelauslösenden Bühnenplatten, hässlichen Layherkonstrukten, schlaflosen Nächten, abgekackten Pulten, fehlendem Material, sich selbst völlig überbewertende Kollegen und übellaunigen englischen Truckern und ähnlichen Herausforderungen befasst, sollte lieber bei einer örtlichen Versicherungsagentur anfangen - auch mit Meister/Ing-Titel für Veranstaltunstechnik - die Branche wird ab einem gewissen Level ziemlich ehrlich und direkt mit Dir. Ohne Praxis gibt es einfach eine gewisse Grenze, was die Güte der offerierten Jobs betrifft.


    Andererseits gehört es auch dazu, sich von dem ewigen "das hat schon immer so geklappt - man kann die 230V zum Frontplatz auch über das NF-Multi schicken - die Traverse kann was und biegt statt knickt - der Beamer fällt da nicht von der Dachlatte - und ich weiß nach vierzig Stunden immer noch was ich da mache"-Mentalität lösen, und sich auch im allgemeinen Interesse mit den gängigen Vorschriften, Normen und Wegen zur ergebnisorientierten Problemlösung auch unter technischen und wirtschaflichen Rahmenaspekten befassen. (nicht nur auf einen einzelnen Auftrag, sondern auf die Branche im allgemeinen hin bezogen) - da kommt man eben um einen Gewissen Teil Theorie und Zellstoff mit Druchkerschwärze nicht herum.


    Daher jetzt mal alle herhören, nicht nur die Ingenieure, Meister und Abi-Zweifler - warum schreit immer irgendein Sackgesicht für hundert Euro weniger als ich "HIER", statt dass alle mal sagen: keine Hände, keine Kekse. Selbst der unfähigste und zu keinerlei gesellschaftlicher Kompetenz gereifte Sanitärinstallateur (der es nicht mal auf die Rille bekommt nach größeren Steinbrucharbeiten im Naßbereich meiner Wohnung mal seinen Dreck aus der Badewanne zu kehren/spülen) ruft in der Stunde deutlich mehr auf als jeder FOH-/Monitor/Licht/Video-Techniker, der Jahrzehnte an Erfahrung, stärkste körperliche Entbehrungen und dazu seine Persönliche Eignung als Profi-Krisenintervenator in das tagtägliche Trauerspiel "Event" einbringt...


    back to topic:
    Studier was anständiges, versuche einen gesunden Mittelweg aus Studium, "Hobby" und Privatleben zu finden.
    Gerade in den genannten Studienrichtungen ist ein extrem schneller Abschluß nicht mehr so wichtig, dafür werden die "soft skills" viel höher bewertet, und dafür ist die Branche ideal zum üben - wo sonst bekommst Du jeden Tag eine Gruppe Menschen an die Seite gestellt, bei denen jeder eine definitive Macke hat, zu wenig geschlafen und dazu keinen Bock - und Du stellst am Ende fest: ich habe sie dazu bekommen, genau das zu machen was ich haben wollte. Und das nächste Mal kennen sie meinen Namen, grüßen mich freundlich und bringen den Job auch so schnell zu Ende, dass ich es doch noch an die Hotelbar schaffe. Coole Nummer. Bei Siemens muss man da erst mal ein paar Jahre schaffen, bis man zwei Hanserln unter sich hat, die man in der Gegend herumschicken kann.


    > Im Studium suchst Du Dir die Methoden, mit denen man sich Wissen beschafft, Grundlagen auf denen das technische Verständnis beruht, und die Fähigkeit, in neuen Dingen bekannte Sachverhalte und Muster wiederzuerkennen, oder zumindest die Richtung zu kennen, in der man weitersuchen musss.
    >Im "Hobby" eignest Du Dir das praktische Wissen an (und zockst bei entsprechendem Einsatz nebenbei ganz passabel Cash), erweiterst Deine Sozialkompetenz, schaffts Dir eigene "Erfahrungswerte" und kannst Dir die Methoden und Vorgehensweisen der Kollegen angucken - entweder um Deine eigenen Vorgehensweisen zu verbessern, oder um die Fehler der anderen zu vermeiden.
    >Den Grund für die Notwendigkeit von Freizeit findest Du alsbald selbst heraus...


    Als E-Techniker oder Maschinenbauer einen Job in der Veranstaltungstechnik zu bekommen ist keine Problem - umgekehrt aber (nahezu) unmöglich...

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Danke Skyper ... auch ich stand vor der Wahl und hab mit mehreren Leuten aus der VT Branche gesprochen die ich bereits kenne (bin seit ich 14 bin in dieser Richtung unterwegs) .... und das ist genau das zusammengefasst was mir jeder sagt der schon einige Jahre Erfahrung hinter sich hat und langsam an das magische alter der 50 kommt wo es immer schwerer in der Branche wird sich gegen jüngere zu Behaupten. Mein Wunsch war es früher auch unbedingt Toningenieur zu werden ... aber wozu? Um anfangs kaum arbeit zu haben und im alter mit kaputtenKreuz und ohne festanstellung dazustehen? Ich bin zum Glück 3 Monate bevor ich mich bewerben musste aus meinem Traum aufgewacht und habe nun ein E-Technik Studium begonnen, und arbeite nebenbei weiterhin in ferien und an wochenenden in der branche. kann ich jeden nur so raten, weil es gibt immer mehr VT´s die nix anderes haben und sich gegenseitig ständig unterbieten in den Preisen. Schließlich willst du vielleicht irgendwann einmal eine Familie ernähren und diese auch mals SEHEN ... und nicht am anfang eines jeden Familienurlaubes feststellen das deine Kinder nicht mal deinen Namen kennen und kaum wissen das du ihr vater bist!

  • ich schildere mal meine lage: ich bin selbstständig nun im dritten jahr und als freelancer für ne agentur sowie eigenständig für diverse festivals unterwegs ( dort eher in organisation). selbstständig habe ich mich noch als schüler gemacht, nach meinem abi und im zivildienst damit gutes geld verdient, und jetzt finanziere ich mir über meine selbstständige tätigkeit mein studium zum wirtschaftsingenieur. ob und inwiefern ich später noch in die branche einsteige, kann ich jetzt noch nicht sagen, nur finde ich, dass mir die selbstständigkeit viele wertvolle praxiserfahrungen gebracht hat und ich sie nicht missen möchte.


    mfg

  • Hi,


    hast du dich schonmal über ein Studium an einer Berufsakademie informiert?
    Karlsruhe zB bietet das an. Du kannst dort deinen Diplomingenieur für Veranstaltungstechnik machen, das Studium dauert 3 Jahre, wovon du jeweils ein Semester studierst, und ein Semester in einem Betrieb arbeitest.
    So erlangst du eine ganze Menge theoretisches Wissen, auch bezüglich Sicherheit, VStättV, Statik, Elektrotechnik, etc... und erlangst auf der anderen Seite eine Menge praktische Erfahrung.
    In meinen Augen eine sehr sinnvolle Sache.. informier dich mal:)


    Grüße
    Lukas

  • vielen Dank an Alle schonmal...
    skyper: ich hatte auf jeden Fall vor was "Vernünftiges" zu studieren, war nur die Überlegung schon vorweg eine Lehre im Bereich der VA-Technik zu machen um so Praxis-Wissen zu sammeln, damit man es dann nach dem Studium leichter hat was in die Richtung zu machen und währenddessen schonmal eine abgeschlossene Ausbildung hat um sich was dazu zu verdienen etc...
    korgon: allgemein schon aber nicht speziell in richtung VA-Technik, werde ich mal machen , vielen Dank


    Bei Elektrotechnik frage ich mich nur ob das nicht zu theoretisch ist, sozusagen dass man auch gleich Physik studieren könnte :D
    Der Studiengang in Richtung VA-Technik ist aber auch raus weil das wohl zu eindimensional ist für ein komplettes Studium

  • HI


    Ich Habe Elektortechnik studiert und bin danach in die Lehre zur FkfVT gegangen!
    Zwar hilft einem das Elektronische Fachwissen schnell weiter, geht aber viel zu tief und dann hilft dir auch kein 4 Jahre (oder mehr) Studium...
    Was man im Betrieb (und schule) lernt kann man auch ohne Studium lernen!
    Wir haben auch "Quereinsteiger" und das meiste lernt man sowieso "draußen"!


    Ich kann nur sagen: E-Technik nur , wenn man Mathe liebt :D


    Gruß
    Daniel, ohne Mathe3 Schein...

    Fachkraft in Hamburg...

  • @Justus Langelittig


    kann mich hitower da nur anschließen - das relavante lernst Du im Regelfall auf der Straße, und nicht in der Firma (von einigen Sahnestückchen-Ausbildungsplätzen mal abgesehen, die wirklich großes Tennis spielen dürfen, bei geschätzten 95% der Azubis steht allerdings die billige Arbeitskraft wohl im Vordergrund)


    Wenn Du engagiert nebenbei jobben gehst (und dabei nicht den Anschluß im Studium verlierst...) stehst Du am Ende als Inschenör mit Praxis- und Lebens-Erfahrung als Berufseinsteiger verdammt gut da - Egal ob in der VT oder der industrie.
    Wie oben schon angedeutet: Führungsqualitäten, Teamgeist und eigenständiges Arbeiten kann man in der Branche sehr gut lernen, und anschließend in jedem Job einbringen...

    CatCore - die vielseitigen Adapterlösungen von XLR auf Cat für Mobile Anwendungen, Rental und Installation: https://www.catcore.eu/


    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10