Spannungsverlust laut TAB der EVU nicht mehr als 3%

  • Im Zuge meiner Ausbildung zur Fachkraft für VT habe ich gelernt das laut TAB der EVU der Spannungsfall nicht mehr als 3% betragen sollte. Das sind bei 230V genau 6,9V.


    Nun habe ich eben mal in meiner Wohnung mit einem simplen Stromverbrauch-messer festgestellt das an meiner Steckdose 216V anliegen. Das ist laut TAB der EVU eigentlich zu wenig.


    Meine Frage nun:


    Hat das negative Auswirkungen (verkürzte Lebensdauer) auf meine elektronischen Geräte wie z.B LCD-TV, PC, und und und?


    Was mir schon seit längerem aufgefallen ist, ist das wenn ich meinen Kühlschrank auf und zu mache ich kurze Aussetzer beim TV-Bild (per DVBT) habe. Außerdem habe ich das Gefühl das Netzteile z.B vom Telefon oder vom DSL-Modem irgendwie doch ziemlich warm werden.

  • Zitat von "smoove"

    Im Zuge meiner Ausbildung zur Fachkraft für VT habe ich gelernt das laut TAB der EVU der Spannungsfall nicht mehr als 3% betragen sollte. Das sind bei 230V genau 6,9V.


    Die 3% gelten allerdings zwischen Zählerplatz und Steckdose und sagen erst einmal nicht über die grundsätzliche Höhe der "gelieferten" Spannung aus.


    Zitat


    Nun habe ich eben mal in meiner Wohnung mit einem simplen Stromverbrauch-messer festgestellt das an meiner Steckdose 216V anliegen.


    Die Frage ist, wie genau das "simple" Messgerät überhaupt ist...


    Zitat


    Was mir schon seit längerem aufgefallen ist, ist das wenn ich meinen Kühlschrank auf und zu mache ich kurze Aussetzer beim TV-Bild (per DVBT) habe. Außerdem habe ich das Gefühl das Netzteile z.B vom Telefon oder vom DSL-Modem irgendwie doch ziemlich warm werden.


    Das sollte beides eigentlich nichts mit einer eventuell zu niedrigen Netzspannung zu tun haben... billige Netzteile werden meistens warm...


    Grüße, Mathias

  • Zitat von "smoove"

    Meine Frage nun:


    Hat das negative Auswirkungen (verkürzte Lebensdauer) auf meine elektronischen Geräte wie z.B LCD-TV, PC, und und und?


    Im Genesatz zu Überspannungen, eindeutig nein, das ist für viele Geräte sogar besser zu verkraften.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat

    Die 3% gelten allerdings zwischen Zählerplatz und Steckdose und sagen erst einmal nicht über die grundsätzliche Höhe der "gelieferten" Spannung aus.


    genau, den lt. EU-Harmonisierung sind IMHO z.Z. +-10% Schwankung erlaubt .. bitte nicht auf die Quelle festnageln, vll kann die einer nachreichen


    Edit: Bitte diese zulässige Schwankung (im Rahmen der Übergabe vom EVU zum Kunden) nicht mit dem zulässigen Spannungsfall (innerhalb der Hausinstallation!) verwechseln!

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • VDE 0175 / DIN IEC 60038
    IEC Normspannungen


    Anmerkungen zu Tabelle 1


    1) Die Nennspannung vorhandener 380/220 V Netze und 415/240 V Netze muss auf den Wert 400/230 V gebracht werden. Die übergangszeitsollte so kurz wie möglich sein und sollte das Jahr 2008 nicht überschreiten. Während dieser Zeit sollten als ersten Schritt die Energieversorgungsunternehmen der Länder, die 380/220 V Netze haben, die Spannungstoleranzen auf 400/230 V + 6 % - 10 % und der Länder, die 415/240 V Netze haben, die Spannungstoleranzen auf 400/230 V + 10 % - 6 % bringen. Am Ende dieser Übergangsperiodesollten die Spannungstoleranzen von 400/230 V ± 10 % erreicht sein. Danach wird eine Verkleinerung dieser Toleranzen in Erwägung gezogen werden. Alle oben angegebenen Erwägungen sind auch auf den bestehenden Wert 660/380 V im Hinblick auf den empfohlenen Wert 690/400 V anzuwenden.


    Bereich der Versorgungsspannung unter normalen Betriebsbedingungen: Es wird empfohlen, dass die Spannung an der Übergabestelle um nicht mehr als ± 10 % von der Nennspannung abweichen sollte.


    Bereich der Verbraucherspannung:
    Zusätzlich zu den Spannungsänderungen an der Übergabestelle können Spannungsfälle innerhalb der Verbraucheranlagen auftreten. Für Niederspannungsanlagen ist dieser Spannungsfall auf 4 % begrenzt, daher beträgt die Verbraucherspannung + 10 % - 14 %1) der Nennspannung.
    Dieser Bereich der Verbraucherspannung sollte von Produktkomitees berücksichtigt werden.

  • Zitat

    daher beträgt die Verbraucherspannung + 10 % - 14 %1) der Nennspannung.


    was ist, wenn dieser worst-case eintritt und an der Übergabestelle auf einer VA-Bühne dann die Nennspannung eff nur 198-200V beträgt und die MHs,Scanner selbst Videoprojektoren Auto-resets ausführen und DMX-Befehle nicht mehr richtig umsetzen (wurde ja schön hier im Forum erwähnt - genau sowas hatten wir am verg. WoE).
    Welche Möglichkeiten zur Abhilfe / Gegenmaßnahme gibt es dann?

    regards,


    Tropical Sound


    Software, Solutions and Technology
    for Music, Show and Stage
    ______________

  • Bei den Stadtwerken anmeckern, wenn das nicht hilft - Generator und "eigenen" Strom machen...

  • na, nen dickeren draht ab dort legen, wo die spannung noch ok ist und die impedanz des vorgelagerten netzes auch erwarten lässt,d ass die spannung bei nennlast nicht nennenswert einbricht. im worst case liegt dann ne strippe bis zum niederspannungsgerüst der trafostation.

  • Zitat von "smoove"

    Nun habe ich eben mal in meiner Wohnung mit einem simplen Stromverbrauch-messer festgestellt das an meiner Steckdose 216V anliegen.


    Hier sinds im durchschnitt auch nur 215-220V und hier ist noch nichts passiert :wink:

  • Zitat

    Die Frage ist, wie genau das "simple" Messgerät überhaupt ist...


    Auf die Anzeige von "Meßgeräten", die im Bereich von 10€ liegen, würde ich überhaupt keinen Wert legen. Das Ding zeigt an, daß Spannung da ist. Fertig.
    Die beiden letzten Ziffern kann man ignorieren und sich seinen Teil dabei denken.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • spannungsabfall minimieren, ab dem punkt, den wir beeinflussen können.
    wer also einen trafo für


    also anständige querschnitte für CEE und schuko (ja ich weiß den aktuellen kupferpreis, das geht jetzt richtig ins geld!).


    also 2,5 mm2 für einen gut belasteten schuko dürfen es gerne sein, auch an 3-fach verteiler und ähnliches denken.


    und vor allem: je länger die leitung und je stärker belastet - dicke leitung!


    ;)


    ich habe fliegende verkabelungen gesehen (damit stehe ich hier bestimmt nicht allein da) - querschnitte für CEE, die einem schukokabel glichen, mit schräglast möchte ich hier gar nicht anfangen, bis auf das gesicht der verstromer als sie den 4-pol CEE sahen, nachdem er seinen N in der buchse verlor (eingeschmolzen). was ein spaß...

  • Hallo,


    bei uns ist mir zuletzt im Rahmen einer Fehlersuche aufgefallen, daß die Phasen stark unterschiedliche Spannungen hatten. Eine lag fast bei 250 Volt, die niedrigste bei 220. Ich habe mich daraufhin beim EVU erkundigt, ob denen das bekannt ist. Erst wollte man mich mit den oben bereits genannten 10% vertrösten, erst nachdem ich ihnen gesteckt habe, daß ich selbst Elektromeister bin und eine solche Differenz eigentlich nicht sein kann, wollten sie jemand zum Nachmessen rausschicken.


    Abends kam dann eine Nachricht vom EVU, daß der Strom im ganzen Dorf für ca. 2 Stunden abgestellt werden muß, da der Trafo im Umspannhäuschen gewechselt werden muß.


    Ich würde mal alle 3 Phasen nachmessen, ob auf allen solch niedrige Spannungen sind und beim EVU mal nachhören. ob dies normal ist. Das kost nix und Du hast Sicherheit.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • uuups, doch kontroverse Diskussion - danke vorab für Eure Antworten.
    Glücklicherweise kommt es nich bei allen VA vor, daß die hochempfindlichen Geräte zu spinnen anfangen, weil die Nennspannung am Bühnen-ÜP total zusammenbricht, Leitungsquerschnitte, VTs, und alle bekannten VDE/EN-Praxis-und Therorie-Szenarien waren schon berücksichtigt, E-Profis waren ebenfalls vorort....
    Klar, Generator mit 25kVA wäre die Lösung, auch der Kontakt mit dem EVU ist denkbar - leider nur nicht, wenn wir am Samstagvormittag mit dem LKW dabei sind, das Rigging und die komplette Technik für den kommenden Abend zu schmeissen. Leider erreicht man da niemand und selbst nen Diesel zu beschaffen ist dann nicht mehr drin. Aber meine Frage war ernst gemeint: Wer hat schonmal sowas mitgemacht - zumal sich die Veranstalter (bei uns war es ein größerer Verein mit eigentlich guten E-Fachkräften) wenige Stunden vor dem Fest-Geschehen nicht mehr groß um organisatorische "Strom-Probleme" kümmern wollen und das relativ salopp abhandeln wollen.... Aber: Was macht man, wenn die Licht- und Tonanlage echt aus dem Ruder läuft, eine gute Show mit sauberem Sound und geilem Licht ist dann nicht mehr drin und wie verhält es sich mit der rechtmässigkeit...??? :?:

    regards,


    Tropical Sound


    Software, Solutions and Technology
    for Music, Show and Stage
    ______________

  • Hm... ich hätte solches Zeug im Vorfeld mit dem Veranstalter abgeklärt, und zwar schriftlich. Wenn übrigens die Spannung sich wirklich 200V nähert, dann kann er sich nicht einmal auf die unglücklichen 10% berufen. Und wenn abzusehen ist, dass die Gerätschaft nicht mitmacht, dann würde ich ihn ziemlich unmittelbar vor die Tatsache stellen, dass die technische Unterstützung mangels stromtechnischer Voraussetzungen ausbleibt. Ist ja besser, als wenn ihr euch da mittendrin blamiert, weil sich die Dimmer reseten und so was.


    P.S. Wenn ich mich recht entsinne, müssten die Stadtwerken eine Notrufnummer haben, die auch durchgehend erreichbar ist. Z.B. für Gasunfälle und so. Man muss sie doch i-wie benachrichtigen können, wenn am Silvester abend bei ihrem Trafoschätzchen die Sekundärspulen abbrennen oder die Haussicherung rausfliegt.

  • Also hier in Herne gibt es eine Notfallnummer und die hat einem Kollegen von mir schon das Hinterteil gerettet.


    Er ist da nicht so bewandert und den ganzen Tag stürzte der Computer ab und flackerte das Licht. Irgendwann abends hat er da angerufen, die kamen raus und haben das Problem gefunden. Mit einer neuen Sicherung war das Problem dann gelöst.


    Wie es bei großen Abnehmern ist, weiß ich nicht, aber da wird es garantiert von den Stadtzwergen her auch Notfallpläne geben.