Störungen bei Funkstrecken

  • Hallo,


    ich benutze folgende Produkte in 2 verschiedenen Racks:


    Rack 1:
    5x Sennheiser EW100 G1
    2x Shure UT4 (feste Frequenz 800.600MHz und 807.400MHz)
    1x Zeck VHF
    2x ASP 2 (nicht gekoppelt einmal 3 und einmal 2 Funkstrecken)


    Rack 2:
    2x InEar Sennheiser EW300


    Alle Sennheiser sind im D-Band.


    Ich habe nun oft Störungen bei den Funkmikrofonen bzw. Taschensendern. Dieser Störung geht meistens, aber nicht immer, ein Ereignis voraus. Dies ist z.B. eine leere Batterie oder das Abschalten eines Senders. Diese Störungen sind sehr heftig und treten meist nicht nur bei einem System auf. Wobei sich die Störung auf die Sennheisergeräte EW100 G1 begrenzt. Es sinddann mit der Zeit immer mehr Geräte von dieser Störung betroffen


    Wie kann man nun diesem Problem entgegen wirken?


    1. Frequenzen:
    Vielleicht kann jemand für mich mal die richtigen Frequenzen für diese Konstellation berechen (3 oder 4 Möglichkeiten).


    2. ASP 2:
    Wie muss man die beiden Splitter verbinden, so dass man nur noch zwei Antennen benötigt?
    Kann man die leeren Anttenen- und Spannungsleitungen offen lassen?


    3. Sonstige Fehler
    Welche Ursachen können zu diesen Störungen führen?
    Wie kann man sonst solche Fehler vermeiden bzw. unterbinden?



    Nach einem Gespräch mit Sennheiser, soll ich die Shure verkaufen das InEar in das E-Band verlegen und einen aktiven Splitter kaufen. Was ist an diesen Tipps dran???



    Bitte um Hilfe!!!! Bin total genervt von diesen Störungen?


    Danke!!!!!!!!!!!!!!

  • Der tip mit dem Austausch der Shure Funken gegen Sennheiser EW ist berechtigt, denn die beiden Geräte mit Festfequenz schränken die komplette anlage bzgl. der Trägerfrequenzen ein. Man ist also immer gezwungen, die Träger der Sennheiser Funken um die der Shures herum zu drappieren, wobei lokal auftretende Intermodulationen der Shures mit irgendwechem HF-Zeug vor Ort nie eliminiert werden können.


    Mit dann insgesamt neun Funkstrecken im D-Band könnte es wahrscheinlich eng werden, weil das liebe Digitalfernsehen hier eine Ecke der einstellbaren Trägerfrequenzen kassiert hat. Davor hatte ich schon mal ein Dutzend Funken problemlos parallel im D-Band laufen, aber nun ist halt ab 813MHz Schicht. Deshalb wird der Umzug der IEM-Sender ins E-Band wohl auch das vernünftigste sein...


    Die beiden Splitter lassen sich über den Link-Ausgang koppeln. Also den Link des einen an einen Antennenanschluß des anderen Splitters hängen. Das steht aber auch ausfühlich in der BDA. :wink:
    Unbenutzte Leitungen kann man offen lassen. Würde sie halt kurz aufwickeln und mit Kabelbinder im Rack sichern, damit das Zeug nicht lose rumfliegt.



    der onk mit Gruß

  • Zitat von "djvomght"


    Hat mir ein Setup mit 16 Frequenzen (davon 2 fest) ausgerechnet, scheint also zu funktionieren :)


    Nur ausgerechnet oder erfolgreich betrieben? Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist ja in der Praxis größer... :wink:


    16 Frequenzen im beschnittenen D-Band erscheinen mir ziemlich optimistisch.



    der onk mit gruß

  • Zitat von "der_crack"

    Ich habe nun oft Störungen bei den Funkmikrofonen bzw. Taschensendern. Dieser Störung geht meistens, aber nicht immer, ein Ereignis voraus. Dies ist z.B. eine leere Batterie oder das Abschalten eines Senders. Diese Störungen sind sehr heftig und treten meist nicht nur bei einem System auf. Wobei sich die Störung auf die Sennheisergeräte EW100 G1 begrenzt. Es sinddann mit der Zeit immer mehr Geräte von dieser Störung betroffen


    Hi,


    ich hab den Verdacht, dass diese Störungen nicht unbedingt etwas mit dem Frequenzsetup zu tun haben. Ich hab eher die Vermutung, dass einer der Sender bei leerer Batterie nicht rechtzeitig abschaltet. Durch Absinken der Batteriespannung wird der Quarz, der für die Sendefrequenz zuständig ist, irgendwann instabil. Als Folge sendet der Sender einmal "quer durch den Garten". Eigentlich sollte der Sender vorher abschalten...
    Vielleicht kannst du die Störung mal etwas genauer beschreiben, wie sich sich anhört, wie sie sich äußert. Wie lang tritt die Störung auf, ist das ein plötzliches Geräusch oder kündigt sich das langsam an? Betreibst du die Sender mit Batterien oder mit Akkus? Tauchen die Störungen nur ab und zu auf, oder regelmäßig? Kannst du die Störung durch Batteriewechsel beheben?



    Gruß


    Thomas

  • Ich betreibe die Sender mit Akkus.


    Die Strörung beginnt erst mit einem kurzem leisen Rauschen kurz danach folgt ein richtig heftiges, sehr lautes Rauschen. Nach dem lauten Rauschen von der ersten Funke, tritt diese Störung bei mindestens einer, meistens eher zwei, weiteren Funkstrecken mit dem gleichen Geräusch auf.


    Die dauer ist unterschiedlich.


    Es ist nicht immer der gleiche Sender, der den Fehler verursacht.

  • hm,


    also ich würde vorschlagen, dass du probeweise mal auf Batterien umsteigst. Tritt der Fehler denn auf, wenn der Akku leer ist, oder passiert das Ganze auch mit frischen Akkus? Hört die Störung denn auch irgendwann wieder auf, oder erst, wenn der Akku leer ist bzw. du den Sender abschaltest?


    Gruß


    Thomas


  • Ist auch so gelaufen, sogar draußen :) Hier in unserer Ecke hinter den Bergen kriegen wir nicht so viel digitalen Müll ab, und die Tschechen sind noch nicht so weit. Mal davon abgesehen, hat sich seit der Einführung von DVB-T die Situation wahrscheinlich sogar gebessert, weil die ganzen kleinen Umsetzer im Gebirge abgeschaltet wurden. Das merke ich aber erst richtig, wenn die neue Spielzeit angefangen hat.


    Gruß Jörg

  • Servus,


    Du kannst auch erst mal alles behalten und folgendes Setup nutzen:
    Shure UT fest
    800.600
    807.400


    Sennheiser_Evo
    D-Band 792.550 - -
    D-Band 793.175 - -
    D-Band 795.600 - -
    D-Band 797.175 - -
    D-Band 811.100 - -
    D-Band 813.250 - -


    Sennheiser_IEM
    D-Band 794.275 - -
    D-Band 795.075 - -
    D-Band 811.700 - -


    Hier ist jeweils ne Spare-Frequenz dabei ...


    Die Zeck VHF ist fern ab und stört das System nicht.


    welche Antennensplitter nutzt Du denn? Normalerweise kann man aus einem Ausgang direkt in den Eingang des zweiten Gerätes rein.



    Besten Gruß

    Jürgen Schwörer
    Senior Applications Engineer
    Shure Distribution GmbH
    Jakob-Dieffenbacher-Str. 12
    75031 Eppingen
    Telefon: 07262 - 9249151


    *** bitte keine PN sondern direkt an: schwoerer_juergen@shure.com

  • Ich benutze von Sennheiser die ASP 2.


    Am Wochenende habe ich eine Veranstaltung mit meinem alten Frequenz-Setup ohne Probleme durchgezogen. Allerdings brauchte ich eine der Sennheiser EW100 nicht und habe diese komplett abgeschaltet.

  • Zitat von "der_crack"

    Ich benutze von Sennheiser die ASP 2.


    Am Wochenende habe ich eine Veranstaltung mit meinem alten Frequenz-Setup ohne Probleme durchgezogen. Allerdings brauchte ich eine der Sennheiser EW100 nicht und habe diese komplett abgeschaltet.


    Wir fassen mal zusammen: Du betreibst 7 Mikrofonstrecken (von denen 2 nicht frequenzvariabel sind) und 2 IEM Strecken in max. 24MHz Bandbreite.
    Der Tip von Sennheiser war gut (Rückkanäle min. 20MHz von den Funkstrecken entfernt), aber Du hast sie ja nun und es muss ans Laufen gebracht werden. Die Zeck VHF betrachten wir nicht, wie Jürgen Schwoer schon sagte, wirkt die nicht auf den UHF Bereich.


    1. Verwende ein intermodulationsfrei gerechnetes Freuenzsetup (zzgl. ein bis zwei als Reserve). Jürgens Liste ist o.k., allerdings möge er dir die Reservefrequenzen farblich markieren, b.z.w. benennen, welche Reservefrequenzen zusammen gehören. Einzelne Frequenzen austauschen funktioniert nämlich nicht unbedingt (oder auch einzelne Träger weglassen, wie Du ja beim Ausschalten einzelner Strecken gemerkt hast).


    2. Wenn Du mit anderen Streckenzahlen unterwegs bist (also mal 2 weniger oder mal ne IEM weniger), lass dir dazu ein neues Raster rechnen.


    3. Verwende die Antennensplitter, externe Antennen mit längenabhängig dämpfungsarmen Kabeln und nimm die passenden Verstärker dazu (d.h. Du musst die Gesamtdämpfung von der BNC-Buchse der Antenne bis zur BNC-Buchse des Empfängers berechnen und durch den Verstärker auf 0dB kompensieren.


    4. Verwende einen Antennencombiner für die IEM-Strecken und gehe mit dem summierten HF-Signal auf eine Richtantenne, die so auszurichten ist, daß sie nicht in Richtung der Empfangsantennen der Mikrofonstrecken strahlt.


    Alle genannten Punkte sind zu beachten, auch wenn evtl. die Umsetzung eines einzelnen Punktes bereits Abhilfe schafft und den Leidensdruck jetzt und hier lindert... ein nicht durchgängig HF-technisch belastbares System kostet unnötig Betriebssicherheit und bei nächster Gelegenheit hätte Murphy dich wieder am Ar... ;)

    Lämpchen glimmt - Schaltung stimmt!
    Techniker rot - Schaltung tot!

  • Zusätzlich ist zu beachten, daß die Sennheiser-Empfänger über den ASP2 mit DC versorgt werden sollen und nicht über die eigenen Steckernetzteile. Sonst kann es zu Masseproblemen (Brummen) kommen.


    Gruß
    Elektrikus

    Wer amtliche Signaturen nachmacht oder verfälscht,
    oder nachgemachte oder verfälschte amtliche Signaturen in den Umlauf bringt
    wird mit Ohringer nicht unter 2 Jobs pro Woche bestraft.

  • Sorry - habe da auch noch was ganz wichtiges vergessen. der Abstand von In-Ear-Sender zu Funkmikrofon-Empfänger sollte mindestens 3 Meter betragen.
    zur not auch "nur" die Antennen - aber besser auch die Geräte in zwei verschiedene Rack und 3m auseinander stellen.


    Multicore: im obigen Setup sind keine speziellen Spare-Frequenzen mit drin. Die sind alle kompatibel. man kann also jede beliebige weglassen.
    und Setup mit weniger Kanälen zu berechnen ist auch nicht zwingend notwendig ... wenn ein Setup kompatibel sit, dann ist es erst recht kompatibel wenn man Strecken weglässt.


    Grüße

    Jürgen Schwörer
    Senior Applications Engineer
    Shure Distribution GmbH
    Jakob-Dieffenbacher-Str. 12
    75031 Eppingen
    Telefon: 07262 - 9249151


    *** bitte keine PN sondern direkt an: schwoerer_juergen@shure.com

  • Ich benutze auch die entsprechenden Netzteile für die ASP 2.


    Sind die Geräte wirklich so Dämpfungsempfindlich??


    Wie gehen eigentlich die anderen mit den Funkstrecken um??
    Welche Konzepte werden dabei verfolgt???

  • Vorhandene IEM (gilt auch für Sender) von einem Band in das andere Umbauen geht nicht. Da geht es ja nicht nur um andere Software, sondern auch um andere Hardware. Der Händler Deines Vertrauens macht Dir sicher gerne ein gutes Angebot für neue Sender bzw. Emfänger :D


    Gruß
    Elektrikus

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  • Zitat von "der_crack"

    Was ist das für ein Aufwand die IEM in das E-Band zu verlegen???


    Mit welchen Kosten muss man rechnen???


    Der physische Aufwand beginnt mit dem Einstellen der IEM Strecken bei Ebay erstreckt sich bis zum Neukauf der selbigen in E-Frequenz.
    Der finanzielle Aufwand ist rechenbar = Erlös Verkauf D-Freuenz abzüglich Investition Neukauf E-Freuenz. Ich würde mal für die gebrauchten Strecken einen Wirkungsgrad von 50-60% schätzen.
    Und vergiss alle gedanklichen Ansätze in Richtung "mal eben umprommen oder gar umquarzen" oder "Platinentausch"... rechnet sich nicht! Weiter nutzen (und das wird mit den genannten Masnahmen auch stabil laufen) oder Neuanschaffung im E-Band.


    Und gleich zur nächsten Frage... was meinst Du mit "dämpfungsempfindlich"? Die Empfänger müssen mit dem ASP halt nur sauber voneinander entkoppelt werden... ein reines Parallelschalten der Empfängereingänge an einer Antenne ist schlicht nicht machbar (obwohl ich es schon einmal erlebt habe, daß in einer UHF Mehrkanalanlage statt TNC, N, oder BNC an den HF-Kabekn einfachste Cinchstecker verbaut waren, die dann in mehrfach hintereinander gesteckten Cinch Y-Adaptern auf die Antenne zusammengeführt wurden -lief nicht!) das ist in deiner TV-Hausantennen- oder BK Anlage nicht anders, nur das die Entkopplung dort in den Antennendosen erfolgt.


    Welche Konzepte verfolgt die Masse der Anwender?
    Kann man nicht verallgemeinern, d.h. kommt auf die Aufgabe und auch das Budget an. Man muss sich halt über den persönlichen Anspruch an Betriebssicherheit und den des Kunden im Klaren sein.
    Was nützt mir das broadcasttauglichste Material, wenn es im Lager liegt und vom Kunden nicht bezahlt wird?!
    Aktueller Trend bei den Geräten ist ein vermehrt autonomes Handling von
    belegten/gestörten Frequenzen (vom automatischen Frequenzscan im einzelnen Empfänger bis hin zu vollautomatisch sich setuppende Systeme)
    und generell größere Schaltbandbreiten bis knapp an 100MHz.

    Lämpchen glimmt - Schaltung stimmt!
    Techniker rot - Schaltung tot!

  • Ich habe jetzt die sieben Funkstrecken über die beiden ASP 2, so angeschlossen, wie es in der Bedienungsanleitung der ASP´s für eine 8-Kanal-Anlage beschrieben ist.


    Ich denke, dass dies so ok ist, oder???? Immerhin ist ja noch ein zweites Beispiel gezeigt (2 4-Kanal-Anlgen)

  • Vielen Dank schon mal für die vielen Antworten.


    Hier noch mal ein kurzer Bericht vom letzten Wochenende.


    Der ganze Abend war bis auf einen Zwischenfall sehr ruhig. Auslöser war diesmal ein leerer Akku in einem der Shurenfunken. Danach haben auch nacheinander drei der Sennheiserfunkstrecken verrückt gespielt.

  • Hallo,


    da die Störungen noch nicht ganz eliminiert sind möchten wir nun eine weitere Investition tätigen. Nun ist die Frage welche am sinnvollsten ist (Prioritäten). Vielleicht könnt Ihr mir bei der Entscheidung helfen.


    1. Antennenverstärker und abgesetzte Antennen. Vielleicht könnt Ihr mir auch gleich Produkte empfehlen.


    2. Ersetzen der beiden beiden Shure Funkstrecken.


    3. Neue InEars (E-Band)


    4. Antenncombiner für InEar



    Vielen Dank für Eure Hilfe