Verfahrene Situation - was tun?

  • So geschehen am letzten WE:


    Band bucht uns für ein Konzert, folgende Ansage: "Wir bringen einen DJ mit, der legt von 8-10 auf, dann spielen wir bis 12, danach ist alles vorbei."


    Als wir zum Aufbau kommen, sagt der Veranstalter:" Kleine Planänderung, es gibt um 12 noch einen Wet-T-Shirt-Contest und danach spielt die Band nochmal bis um 2"
    Es war dort nämlich Kirmes und nicht einfach nur ein Konzert!


    Wir: "Das war zwar so nicht abgemacht, aber na gut."


    Alles läuft wie geplant, gegen 2 ist die band fertig, der DJ nochmal auf die Bühne während wir abbauen. Irgendwann sag ich ihm dann:" Spiel mal noch 2-3 Songs und mach schluss, wir müssen die PA jetzt wegbauen." (so gegen 3 Uhr)


    Kommt der Veranstalter:"Was macht ihr denn da? Es war ausgemacht, dass die Anlage bis morgens um 6 stehen bleibt!"


    Wir: "Bitte???? eigentlich war nur bis 12 uhr ausgemacht...!"


    Er:"Ich hab das mit der Band so abgeklärt!"


    Wir:"Die aber nicht mit uns!"


    Problem 1: Va-Ort liegt in nem riesigen Funkloch
    Problem 2: Die Band war schon weg
    Problem 3: Halle voll mit feierwütigen und besoffenen Gästen
    Probelm 4: Vertrag natürlich nicht dabei...
    Problem 5: Wir hatten Hands bestellt für den Abbau, die jetzt rumsaßen und nix zu tun hatten...
    Problem 6: Was tun???


    Wir haben uns dann geeinigt, die Anlage dann noch bis um 4 laufen zu lassen, dann gabs ne offizielle Ansage, dass jetzt schluss ist und wir konnten endlich weiter abbauen. Hands wurden vorher nach Hause geschickt, den rest haben wir dann zu 2. geladen. Zu essen gabs leider nicht mehr um die Uhrzeit.


    Was hättet ihr getan? Schon mal was ähnliches Erlebt?


    Das gespräch mit der Band steht noch aus, aber ich poste mal deren Statement!


    Greetz, D

  • Zitat von "C4"

    wegbauen."
    Wir: "Bitte???? eigentlich war nur bis 12 uhr ausgemacht...!"
    Er:"Ich hab das mit der Band so abgeklärt!"



    Seid wann klärt die Band mit dem Veranstalter die Technik? Ich hätt dem gesagt, ok das macht dann 5h x Satz Ton/Licht+Stagehandausfall+Aufschlag für Abbau, aufn A4 Zettel und dann kann er das unterschreiben oder lässts.... Das aber auch nur wenn ich grad gute Laune gehabt hätte. Ansonsten gibts auch noch die guten alten Telefonzellen irgendwo in der Umgebung...

    Zitat


    Dann hat er zwar statt "Verwertung von Veranstaltungstechnik" anstelle von Vermietung geschrieben, aber egal...

  • Weiterrocken, mit dem Veranstalter den Job fürs nächste Jahr in trockene Tücher bringen, und die Kohle bei der Band kassieren - Die werden ihre Mehrstunden sicherlich auch bezahlt bekommen haben, abgesehen von deren Verantwortung Dir zu kommunizieren was die Aufgabenstellung ist...


    Es ist nicht gerade selten, das Veranstalter zuerst ne Band an der Hand haben und dankbar dafür sind wenn die sich direkt um die Technik kümmert...

    SPEZIALITÄT: Liverecording - Aufzeichnung bis Endmix -


    http://www.studiovan.de


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    Red nich drüber - Mach es!


    Es wird gemischt was auf den Tisch kommt...


    Man soll den Tag nicht vor der Band loben...

  • ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber hast du das problem richtig verstanden?



    Zitat


    Problem 2: Die Band war schon weg

    Zitat


    Dann hat er zwar statt "Verwertung von Veranstaltungstechnik" anstelle von Vermietung geschrieben, aber egal...

  • O.K.
    Euer Vertragspartner/Auftraggeber ist die Band.
    Die Band verschiebt das Ende auf 2 Stunden später, tatsächlich Schluss ist um 3
    Angeblich hat der VA mit der Band, euerm AG, geklärt, das es länger geht.


    1. Ich hätte mir vom VA das schriftlich geben lassen=wer hat was wann mit wem wie abgemacht
    2. Davon ausgehend, daß ihr mit der Band in einem bestehendem Geschäftskontakt steht und eure Preise bekannt sind, hätt ich am nächsten Tag angerufen, um eine "Rechnungsstellungsvorbesprechung" zu machen.


    Denn in dem Augenblick, in dem der VA sagt "mit der Band abgeklärt" hat die Band stillschweigend Eure Vertragsbedingungen akzeptiert und den auftrag ausgeweitet. Natürlich vorausgesetzt, ihr habt den Umfang eurer Dienstleistung genau nach zeitlichem und Materialaufwand festgelegt.


    Grüße,
    Falco

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    -> Sicherheitskonzepte

    -> Schulungen

  • Zitat von "Thorsten Glombik"

    ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber hast du das problem richtig verstanden?


    Möchtest Du jetzt wissen wie oft sowas passiert???


    Dann kannst Du


    a) Weinen


    b) Beleidigt abbauen


    c) Das Richtige tun, den Job für den Hauptkunden zufriedenstellend zu Ende bringen, Dich damit für den Job für´s nächste Jahr empfehlen, der dusseligen Band damit den Job für´s nächste Jahr retten und es NATÜRLICH der Band beibringen das sie Dich an Ihren bezahlten Überstunden zu beteiligen hat und evtl. sogar mit Erfolg auf volle Bezahlung Deiner Arbeit dingen...


    Setzt natürlich voraus, dass da kein linkes Ding gelaufen ist - Sondern nur ne dusselige Band die Zähne nicht auseinander bekommen hat...

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  • Ist schon vorgekommen und man nimmt es wenn möglich zähneknirschend hin, aber da langsam bei uns in der Gegend kein Spaß mehr mit Speerstunde ist, wird sowas immer weniger. Bisher hat noch jeder Auftraggeber uns das auch gedankt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Mahlzeit, diese Situation kenne ich ziemlich gut... Die Band wurde vom Veranstalter gebucht, demzufolge trifft er seine Absprachen mit eben dieser, soweit korrekt.
    Die Band wiederum war dein Auftraggeber. Praktisch, dass diese ihre Technik mitbringt, welche man dann gleich für das restliche Programm nutzen kann.
    Ich versuche, sowas immer im Vorfeld zu klären und das klappt dann auch ganz gut. Open End ist prinzipiell nicht, bei Ankunft am VA-Ort wird der zeitliche Ablauf mit dem Veranstalter geklärt. Da ich vorher aber schon wusste, dass mehr Programm ansteht als "nur Band", habe ich mit meinem Auftraggeber einen Preisaufschlag entsprechend dem Mehraufwand vereinbart. Eben für den Fall, dass nach der Band noch ein DJ auflegen möchte, der ja auch seine Lichtshow, PA, Monitoring, bla braucht. Alles kein Problem, man muss nur miteinander reden...
    Kurzum: den Mehraufwand würde ich der Band kommentarlos in Rechnung stellen. Es sei denn, man ist befreundet, gute Kumpels, bla... Wobei einen gute Kumpels aber eher nicht so sitzen lassen :roll:

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Im nachhinein ist sowas extrem schwierig und führt nur zu Streitereien.


    Der Fehler liegt im Vorher.


    Beim Ankommen auf der VA den Veranstalter frage, wie lange sowas dauert.
    Wenn sich die Aussagen nicht mit denen der Band decken, dann abklären.


    Wenn die Band das länger nicht zahlen will, und der Veranstalter auch nicht, dann ganz klar --> Nach der Band abbauen.
    Ist so


    Es gibt viele Veranstalter, die mit genau sowas spielen:
    " Wir haben das mit der Band oder XY ausgemacht "
    Das im Normalfall dann, wenn eben diese Personen nicht mehr anwesend sind.


    Bei sowas würd ich abbauen, dann hat der jeweils andere kurz Zeit, das zu checken.
    Wenn mein Auftraggeber die Band ist, dann zählt für mich, was die mit mir ausgemacht haben.


    Was passiert , mal angenommen, die Band sagt, das das Blödsinn ist und nie ausgemacht ?
    Der Veranstalter zahlt nie !!!!!

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • normalerweise bin ich ja gegner von ein-wort posts, aber diesmal:


    richtig, so ist es.

    Zitat


    Dann hat er zwar statt "Verwertung von Veranstaltungstechnik" anstelle von Vermietung geschrieben, aber egal...

  • Hi,


    wir machen doch alle sowas nicht zum ersten mal oder >?????


    Hatte sowas ähnliches ... Anruf von einer Band wir brauchen eine PA für einen Gig .. ok..... was für ein Gig .?? Ein Abiball .. ich ok ...was soll da noch so laufen ?? Band .. das geht uns nix an wir brauchen die PA nur für die Band .... -)=) ich hab ihn dann überredet nochmal dort anzurufen und das abzuklären .. ..


    Nächster Anruf. Also ... wir brauchen Mic für Moderation ...Anschluss Laptop .. Big Band .. etc etc ...


    Ich : Siehste ... Preis geklärt und gut ...


    Michael

  • pauschalieren kann man hier gar nichts!!
    ich halte es so das ich versuche den va gleich mal als kunden zu angeln.
    als nächstes mache ich gute mine zum bösen spiel und am nächsten tag wird die band angerufen und gefragt, was das soll und denen dann versucht was aus den rippen zu leiern. das kann ja auch über drei gigs verteilt passieren.
    die wichtigste frage wäre für mich ob das system hat. sie vermieten mein mat weiter und schießen über diese add ons gigs? dann müssen sie mich daran beteiligen

  • Also generell kann ich nur sagen das hinterher immer alles schlecht ist ohne was Schriftliches.


    Aber...aber...aber...


    Ich denke mit allen Sprechen und gucken wer hier wen über den Tisch gezogen hat.


    Der Dumme ist sowieso immer der Techniker vor Ort.


    Ich kann mir nämlich schon denken was da beim Band Statement rauskommt.


    Aber ich kann mich ja auch irren.


    Aber ich denke es kommt darauf an wie die Auftragslage ist mit und ohne Band.

  • Daß man hinterher immer schlauer ist, ist ja klar.


    Aber bei diesen Voraussetzungen (Auftraggeber nicht erreichbar, Vertragsunterlagen nicht dabei, auf Arbeit wartende Hands...) hätte ich mit dem Veranstalter folgendes besprochen:


    1.) Vertraglich und preislich ausgemacht war bis 2.00 Uhr
    2.) Ihr seid gerne bereit auch später abzubauen, aber natürlich nur gegen Aufpreis, da Personal wartet etc..
    3.) Das würde pro Stunde Xy EUR kosten
    4.) Der Betrag wird Eurem Auftraggeber (Band) berechnet, weil Ihr davon ausgeht, daß die Band das mit dem Veranstalter so vereinbart hatte
    5.) Falls sich das später herausstellt, daß das nicht mit der Band vereinbart wurde, dann hat der Veranstalter diesen Aufpreis zu übernehmen.
    6.) Das alles schriftlich auf einem Zettel incl. Adresse Auftraggeber notieren und unterzeichnen lassen.
    7.) Wenn er damit nicht einverstanden ist, dann abbauen. Oder der Veranstalter soll innerhalb 10 Minunten versuchen, jemand von der Band zu erreichen, der mit Euch die neue Lage incl. deren Bezahlung bespricht.



    Alternativ statt 3-4 Stunden rumsitzen:
    - aus dem Funkloch herausfahren und dann telefonieren
    - ins Büro fahren, Vertrag holen (falls das nicht allzuweit weg ist)

  • ich kann mich nur klaus anschliessen ( und er weiss das ja auch von gemeinsamen jobs)


    bevor alles losgeht mal kunden und alle partner an einen tisch, kurz ablauf durchgehen, dann weiss man sowas schon früher, und kann auch kurzfristig gemeinam nach einer lösung suchen.


    im nachhinein ist das immer schwer, ich hätte wohl auch weiterspielen lassen, dann aber ernstes wort mit band geredet...


    getec

  • Veranstalter klärt mit Band ab, daß Ihr länger zu servieren habt....ein Vertrag zu Ungunsten Dritter ist ex tunc (von vornherein) nichtig!!!!
    wenn man das weiß, stärkt es die eigene Position, Nachverhandlungen zu führen!
    Niemand wird stur ausschalten, aber Leistung muss eben auch bezahlt werden.

    ...."bitte auf meinen Monitor Alles, mit viel HALL""...

  • wenn schon jura, dann auch richtig:
    Da die Band den VTler bezahlt, bestimmt sie auch wie lange die Show geht, respektive dies wurde im Vertrag festgelegt.


    Veranstalter spricht mit Band Länge ab.
    Keinesfalls liegt ein Vertrag mit (unzulässiger) Wirkung zu Ungunsten Dritter vor, da es schon am Willen des Veranstalters fehlt, solch einen Vertrag abzuschließen, da er die Band als Ansprechpartner betrachtet. Die Band lässt ihn auch in diesem Glauben. Eigendlich liegt hiermit nur ein Vertrag zwischen Band und Veranstalter vor, das die Band die Leistung der Beschallung zu erbringen hat. Wie sie dies tut, ist ihr überlassen, sie könnte rein theoretisch auch eine andere Company schnell mal aufbauen lassen. Da der Vertrag befristet war (d.h. Leistungserbringung bis 0.00) ist dieser durch Leistung erloschen. Die Band könnte nun einen neuen Vertrag abschließen. Sie ist einen wirksamen Vertrag mit dem Veranstalter eingegangen.
    Hilfsweise ist das Auftreten der Band als GoA (Geschäftsführung ohne Auftrag zu sehen)


    Man möge mir den mangelnden Gutachtenstil verzeihen.


    *klugscheiß-modus aus*

    Zitat


    Dann hat er zwar statt "Verwertung von Veranstaltungstechnik" anstelle von Vermietung geschrieben, aber egal...

  • ...und alle diese Überlegungen machen ja auch nur dann Sinn, wenn alle drei Parteien (Veranstalter, Band, VT-Unternehmen) anwesend gewesen wären.
    Nun war aber die Band nicht mehr vor Ort und auch nicht greifbar. Das VT-Unternehmen hätte selbstverständlich rechtens gehandelt, wenn sie wie mit der Band vereinbart, um 0.00 Uhr abgebaut hätten.


    Aber wie soll man das in der Praxis durchsetzen, ohne nicht gleich den Hass von hunderten feierwütigen Gästen und einen tobenden Veranstalter auf sich zu ziehen? In manchen Ecken von Deutschland könnte das sogar je nach Gästeklientel auch körperliche Folgen haben... :(
    Mal abgesehen davon, daß der Ruf der VT-Firma trotz der Rechtsstellung nicht sehr positiv in die Welt hinaus getragen wird.
    Eventuell hätte es ja auch sein können, daß der Veranstalter mit der Band in der Tat etwas anderes ausgemacht hat und diese es versäumt hatte, das so weiterzugeben. Die Folge daraus wäre eine Rechtsstreit Veranstalter-Band geworden, evtl. mit empfindlichen Schadensersatzforderungen. Das will das VT-Unternehmen seinem Kunden ja auch nicht antun.
    Und Recht haben ist etwas anderes wie Recht bekommen, bzw. das Geld für seine erbrachte Leistung. Insofern ist es in der Nacht sicher das beste gewesen, die Veranstaltung nicht zu beenden. So kann der Veranstalter weiter verdienen und in den nächsten Tagen wird dann ausdikutiert, welcher Aufpreis für die Verlängerung verlangt wird, bzw. wer eigentlich was vereinbart hat.


    Deshalb ging es hier in den Thread ja weniger um die Rechtskonstellation, - die dürfte ja eher klar sein - sondern eher um die Frage "was hättet Ihr in der Situation gemacht?"...

  • Wir hatten vor Kurzem ne recht ähnliche Situation, ich hab das dann am nächsten Morgen erfahren, als einer der Techniker, die die VA betreuten, sich meldete und mich bat, ihm doch bitte 45 EUR mehr zu zahlen, da Band und Veranstalter etwas ausgemacht hatten, was keiner von uns (weder ich als Chef des Technik-Dienstleisters, noch der Bandtech, der zur Vereinfachung von mir auch gleich als Techniker gebucht ist, noch der Lichtkollege von uns) wußte. Ergebnis: Ich hab meinen Jungs natürlich völlig Recht gegeben, der Band ne böse Mail geschrieben und die Mehkosten fürs Personal in Rechnung gestellt. Band behauptete, Du hast das gewußt, ich gesagt: Wo steht das? Pech für die Band, man hat gezahlt. Ich hab allerdings nur das Personal berechnet, keinen Aufpreis aufs Mat.


    Na ja, die Band ist andererseits immer ziemlich zufrieden und wird uns deswegen mit Sicherheit nicht entsorgen, zumal der Bandtech sehr gut mit uns kann.