I don't need that, 2.0

  • Wir haben ein Päärchen ME36 am Rednerpult, auf etwa 2cm Abstand zueinander, Gitter jeweils nach außen (bekam ich damals als Tip vom Vertriebler) - mit 3D-gedruckten Clips um den Abstand zu halten. Das funktioniert bei uns im Raum ganz gut, das Rednerpult steht aber auch zu 99% an exakt der selben Stelle.


    Hast du eine Druckdatei für die Clips?

    Würde das auch gerne mal testen wenn es so gut funktioniert :)

  • Wozu 2 Mikros an der selben Position, im selben Winkel?

    Was für einen Vorteil hat das gegenüber nur einem Mikrofon?

    1) Redundanz

    2) Symmetrie - ME36 sind nicht rotationssymmetrisch, deswegen

    …Gitter jeweils nach außen (bekam ich damals als Tip vom Vertriebler)…

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  • Danke für die Antwort, das leuchtet ein.


    Mir wurde auf diese Frage bisher immer nur verwirrendes Gefalsel, garniert mit gefährlichem Halbwissen geliefert.


    Das Redundanz ein Teil der Antwort ist hatte ich vermutet, das mit dem einseitigen Grill war mir neu.


    In der Sennheiser Dokumentation sieht es ja eigentlich so aus, als wäre die Charakteristik rotationssymmetrisch .

  • In der Sennheiser Dokumentation sieht es ja eigentlich so aus, als wäre die Charakteristik rotationssymmetrisch .

    Ja leider. Ich habe auch jahrelang nicht darauf geachtet und war immer genervt, dass die Redner je nach Position deutlich verschieden klangen.

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  • tja, gestern war es wieder soweit:

    ich hatte für ein firmenevent eine turnhalle zu beschallen, 36m lang.

    es war zuvor besprochen worden, dass ich ein schwanenhalsmikro für das redepult bereitstelle...

    und - oh schreck - da bauen die damen das redepult doch tatsächlich nicht auf der bühne auf, sondern vor der bühne - und zwar direkt vor meinem lautsprecherturm! =O <X

    ich konnte sie wenigstens überreden, das pult in die mitte, zwischen die PA boxen, zu stellen. aber es musste vor der bühne auf dem boden stehen. die nearfills habe ich hierfür dann ausgeschaltet.


    mit dem U857 mikro und einigen schmalbandigen filtern in der subgruppe des mikros ging das dann trotzdem ganz gut, auch weil der vorstandsvorsitzende eine laute und gute stimme hatte.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    2 Mal editiert, zuletzt von wora ()

  • Von Rednerpulten habe ich auch echt Alpträume. Ich habe dadurch gelernt, dass es Teils meines Job auch ist, deutlich anzusprechen, wenn etwas einfach nicht machbar ist, und Alternativen anzubieten.

    Mir ist auch am liebsten wenn jede*r ein Kugel Headset / 1-Ohr-Dingens trägt.


    Mein fürchterlichster Gig hatte 2 Rednerpulte mit unterschiedlichen Mikros, beide im Beam der Lautsprecher, lautes unhöfliches Publikum, Redner mit Null Rednerpultdisziplin… es war ein totales Disaster. Und ich habe sowas nie wieder einfach geschehen lassen.

  • schwanenhalsmikros an rednerpulten nutze ich sehr oft. und wenn die nicht VOR den lautsprechern stehen, ist das in aller regel eine sehr gute lösung.

    wir nutzen hier am liebsten audio-technica U857 und ElectroVoice polar-choice.


    wenn eine doppelmikrofonierung gewünscht ist, dann binde ich die mikros immer mit einem kleinen kabelbinder zusammen, so dass die kapseln sehr nah beieinander sind. damit verschiebe ich die interferenzeffekte in sehr hohe frequenzbereiche, so dass sie im sprachbereich nicht mehr stören. das hab ich aber vor allem für meine kollegen so gemacht, falls sie doch mal beide mikos gleichzeitig anschalten... manche machen das ja gerne ;) ich selbst schalte da immer nur ein mikro an frech*

    der vorteil am zusammenbinden ist aber, dass die mikros dann nicht mehr seitlich weggedreht werden können, sie lassen sich nur noch hoch und runter bewegen. damit habe ich gewährleistet, dass die wiedergabe immer funktioniert, wenn der redner oder die rednerin mittig vor dem pult steht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das höre ich immer wieder. Wie viele ME36 sind euch in eurer Karriere ausgefallen?

    Bevor ich Ausrichtung und Kontrolle der Kapselverschraubung zur „Chefsache“ erklärt habe, gab es tatsächlich mehr als einmal ein Problem mit prasselnden Störgeräuschen wenn jemand das Ding angefasst hat.


    Bei einem anderen Mikrofon, mit dem ich früher öfter zu tun hatte, waren die Schwanenhälse am Fuss gerne mal durch, was dann auch ab und an mit Wackelkontakten quittiert wurde.


    Ach ja: Vorteil Nummer 3:

    Mehr Stabilität


    Ein Mikrofon links und eines rechts (das was sich viele Kunden eigentlich vorstellen) wäre ja auch eine gute Lösung für die Kopfverdreh-Fraktion, vorausgesetzt man hat den richtigen Automatikmischer dafür. Der heisst in dem Fall aber nicht Dugan und macht kein GainSharing, sondern wirklich immer nur 1 Mikro an.

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  • U857... ist eine Niere nicht etwas zu breit für "vor den Lautsprechern" ?

    nein, in diesem fall ist das nicht das problem. die bühne ist 10m breit, das redepult steht etwa mittig - also ca. 5m seitlich von den lautsprechern entfernt. dann steht es noch 2m vor der bühne.
    die tops haben einen abstrahlwinkel von 70° und die nearfills habe ich ausgeschaltet. somit ist es hier also relativ egal, ob ich eine niere oder eine superniere einsetze. meine feedbackfrequenzen lagen alle im unteren mitteltonbereich, also dort wo das hornsystem nicht mehr so effizient richten kann.

    nein, das problem war hier die große halle. 36m weit musste ich mit dem system übertragen, die geflogenen boxen der halle waren als delayline leider nicht benutzbar (weil der installateur dachte, er hängt einfach alle 6 boxen an einen kreis - also ohne delays zwischen den drei reihen)


    das U857 liefert immer eine hervorragende Sprachverständlichkeit. ich kenne das mikro nun seit über 20 jahren in verschiedensten situationen, vom kleinen konferenzraum bis zur großen halle.
    ich könnte noch versuchen, eine kapsel mit anderer richtcharakteristik draufzuschrauben. ich habe noch ein microline-element mit keulencharakteristik im lager. in zwei wochen habe ich exakt die selbe veranstaltung nochmal, in der selben halle. da kann ich es ausprobieren. aber ich bin mir recht sicher, dass die richtcharakteristik hier nicht mein problem ist.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • meine feedbackfrequenzen lagen alle im unteren mitteltonbereich, also dort wo das hornsystem nicht mehr so effizient richten kann.

    Aus dem Grund bin ich idR lieber etwas offcenter, da hat man weniger Addition übers Spektrum verteilt.


    Das DPA-Schwanenhalsmikro dürfte in der Situation auch gut funktionieren, da die Entwickler den Tieftonbereich als Superniere designt haben.

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  • Ein Mikrofon links und eines rechts (das was sich viele Kunden eigentlich vorstellen) wäre ja auch eine gute Lösung für die Kopfverdreh-Fraktion, vorausgesetzt man hat den richtigen Automatikmischer dafür. Der heisst in dem Fall aber nicht Dugan und macht kein GainSharing, sondern wirklich immer nur 1 Mikro an.

    Wobei das mit Dugan (bzw X32) wunderbar funktioniert.

  • Wobei das mit Dugan (bzw X32) wunderbar funktioniert.

    finde ich nicht - im schlechtesten Fall hast du beide Kanäle trotz unterschiedlicher Laufzeiten gleich weit offen, wenn sich der Redner z.B. nach rechts lehnt aber den Kopf nach links dreht.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder