Klar, dass nicht automatisch der abgefahrenste Technik- Nerd auch gleichzeitig der beste Livetonler sein muss. Man bewegt sich dabei vielmehr eigentlich immer zwischen mindestens drei Polen:
1.) Beherrschung der zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmittel,
2.) Erfahrung im Umgang mit den besonderen Problematiken wechselnder akustischer Voraussetzungen, und
3.) künstlerisches Verständnis; nicht nur für die Musik, sondern auch für die damit einhergehende Erwartungshaltung des Livepublikums. Bass/ Bassdrum/ Snareeffekte haben da beim experimentellen Dubstep- Reggaekonzert sicherlich eine andere Bedeutung als in der Begleitband eines klassischen Liedermachers.
Wie und wo man sich innerhalb dieses Dreieckes wiederfindet, wo man dort seine Stärken oder auch Schwächen sieht – darüber darf (und sollte!) sich jeder Knöpfchendreher immer wieder mal seine ganz eigenen Gedanken machen. :wink:
Und zumindest die Gefahr eines Negativtrends sehe ich da schon: wenn ich (vielleicht als junger, eher unerfahrener Mensch) nur oft genug lesen kann bzw. suggeriert bekomme, dass ich mit bester Technik automatisch auch die besten Ergebnisse erhalte - dann glaube das irgendwann auch mal und laufe Gefahr, 2.) und 3.) zu vernachlässigen. Die Folgen können durchaus fatal klingen - und im Einzelfall einen sofortigen IDN- Reflex auslösen. :lol:
Mit freundlichem Gruß
BillBo