3-fach Dose, Schuko, nicht hintereinander stecken (!?!)

  • Sie lässt mich nicht los: Die 3-fach-Steckdose, die man nicht hintereinander stecken darf.


    Wie löse ich das Problem einer Bühnen- oder FOH-Verkabelung mit dieser Vorgabe?


    Powercon? (PC In - Schuko outs - PC out)
    HAN? (Der gemeine Slimline-Verteiler mit HAN 16 In/Out)


    Oder wird sowas von der entsprechenden DIN/VDE-Norm auch erfasst?


    Bitte um ernst gemeinte Ratschläge, wie dieses Dilemma zu lösen ist.

  • Admin hat eine entsprechende DIN rausgekramt


    Zitat von "ADMIN"


    Am Rande: Zu den Mehrfachsteckdosen, siehe DIN VDE 0100 – 718 Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Teil 718: Bauliche Anlagen für Menschenansammlungen.


    Quelle: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?t=67142&start=75

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Genau, danke. Zum Querzitieren war es dann doch zu "früh".
    Was bedeutet dieses nun praktisch?


    Beispiel: Eine Ton-Stromverteilung an der Bühne, PA, Monitoring, FOH und Bühne werden versorgt. Ich betrachte jetzt den FOH: ca. 20 Geräte wollen mit Strom versorgt werden... Wie mache ich das? HAN16 von der Bühne und dann 8 Phasen mit je einer Mehrfachdose dran?

  • ketzerisch gefragt: Was passiert, wenn Du es doch machst? Mir hat noch keiner eine Veranstaltung gestoppt, weil ich einen Stromverteiler in den anderen gesteckt habe. Was machst Du denn am FOH? FX-Rack mit amtlichem Verteiler drin wird auch irgendwann in eine Kabeltrommel gesteckt. Ja und dann?


    Carsten - der sich fragt, was manchen DIN-Heinis eigentlich nicht einfällt.

  • Solange nichts passiert, also in diesem Fall nichts anfängt zu brennen kannst du soviele hintereinanderstecken wie du möchtest...


    Sollte jedoch was passieren sprich z.B. dein Equipment abfackeln werden die ersten Fragen kommen.


    Ich würde, speziell was die Sache mit dem FOH einfach getreu dem Motto leben: Wo kein Kläger, da kein Richter.


    Die Verhältnissmäßig geringen ströme im FOH Bereich tun hier ihr übriges um meine ansicht zu untermauern.

    Kann mir mal endlich jemand einen Elektriker schicken?! Sonst muss ich heute abend wieder die Kerze nehmen.


    (Orginalauszug aus einem Schreiben einer Mieterin an Ihre Wohnungsbaugesellschaft)

  • Es geht ja um den Schutz vor zu höhen Widerständen (Impedanzen) und Spannung(ab)fällen. Und in obigem Link hat Admin ja auch hergeleitet, daß man Elektrofachkraft sein sollte, wenn man eine Beschallungs- oder Beleuchtungsanlage errichtet. Dann kann man auch beurteilen und messen, wie hoch diese sind, und muss nicht auf den Brandfall warten.

  • DIN VDE 0100-718.55.3 hat Folgendes geschrieben:
    ANMERKUNG Werden Mehrfachsteckdosen nach DIN VDE 0620-1 (VDE 0620-1) verwendet, dürfen diese nicht hintereinander geschaltet werden. Mehrfachsteckdosen mit integriertem Stecker dürfen nicht verwendet werden.



    Soweit ich aus meiner Ausbildung weiß, handelt es sich hierbei um diese Mehrfachsteckdosen ohne Kabel, wie sie früher oft in Küchen anzutreffen waren. Es geht hierbei weniger um die elektrische Belastung sondern um die mechanische Belastung. Der Hebel beim ineinanderstecken wird immer größer, nun noch ein paar Netzteile direkt rein, und die Kontakte brechen ab.


    Auf Adaptern für die Schweiz ist eine max. mechanische Belastung angegeben. Weil dort auch sehr leicht die kontakte abbrechenwenn es rüber auf schuko geht. War nett anzusehen was sich da einige Kollegen zusammengebastelt haben. ;)

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • DIN VDE 0620-1: "Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke"
    Die "Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendungen" werden in der DIN VDE 0623-1 behandelt


    Leider liegen mir diese Normen vom Inhalt nicht vor, kann also nur die Überschriften zitieren, aber es werden hier Unterschiede gemacht. Und die oben zitierte DIN VDE 0100-718.55.3 spricht ja nur von ...0620-1 und nicht von der...0623-1.


    Vielleicht kann ja jemand mit der entsprechenden Literatur mal die dort beschriebenen Unterschiede zwischen den beiden Kategorien nennen (nicht zitieren, da sind die vom VDE-Verlag/Beuth ja etwas eigen...)

  • Hi,


    ich denke, das hat oft auch damit zu tun, dass die Anschlusskabel der Dose eben nur 3*1qmm Querschnitt hat, und ist halt der Spannungsabfall so berechnet, dass es bei der original Länge so grad noch geht (und die Herstellung ist halt 0.79 Cent billiger). Wenn man dann mehrere hintereinander schaltet, dann reicht es halt nicht mehr.
    Bei einer korrekten Verkabelung mit 1.5qmm (oder noch besser 2.5qmm) sehe ich da keine Probleme.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Wenn man mal in der ein oder anderen Quelle nachliest, ging es den Fachleuten auch darum, daß nicht unkontrolliert alles nacheinander angeschlossen wird und somit die verkraftbare Leistung der Steckdosen überschreitet.
    Zwar ist das natürlich auch bei einer einzigen Mehrfachdose möglich, sie mit zu vielen Verbrauchern zu überlasten, aber die Wahrscheinlichkeit ist wohl deutlich geringer.


    Zudem kommt hinzu, daß wohl eine hohe Anzahl dieser Haushalts-Schukoverteiler relativ schlecht verarbeitet ist. Entsprechende Fachberichte und Tests von ungenügendem Querschnitt, mangelhafte Vercrimpung, mechanischen Problemstellen gibt es ja zur Genüge.


    Daß Verteiler mit angebautem Stecker nicht betrieblich verwendet werden sollen, hat v.a. mechanische Gründe. Spannungsabfall hat das ja schon erwähnt.


    Mich würde aber die Definitionen bzw. die genauen Anforderungen interessieren, was ein Schukoverteiler zu Haushaltszwecken von dem für industrielle Zwecke unterscheidet.
    (also nicht nur Vermutungen, die kann man sich ja selber zusammenreimen, wenn man mal einen Plastik-3fach-Dose mit dem einem Industrieverteiler vergleicht...)

  • Bei dieser Vorschrift geht es eigentlich gar nicht um die Belastung, Spannungsabfall und Überlastung.


    Wenn man mehrere Mehrfachverteiler hintereinander steckt, wird die Impedanz der Erdungsleitung ziemlich hoch, da die Kontakte mit der Zeit korrodieren und eigentlich kein Strom drüber fliesst, der das ganze wieder "wegbrennt". Dadurch kann im schlimmsten Fall bei einem Fehler nicht Ausreichend Fehlerstrom abgeführt werden der gebraucht wird um die vorgeschaltene Sicherung in einer Angemessenen Zeit auszulösen.

  • "Spannungsabfall" ist der Nick eines Users weiter oben :)
    Zugegeben etwas verwirrend bei diesem Thema...


    Aber: was machen Mehrfachverteiler f. industrielle Anwendungen beim Schutzleiterkontakt anders?

  • Ich weiß mein Name führt hierbei zu verwirrung. Aber ich dachte ich bin von Fachkräften umgeben und die sollten wissen, das es keinen Spannungsabfall gibt sondern das ganze Spannungsfall heißt.


    Sorry mußte gerade mal sein wenn ich hier bei eingen Postings die Haarspalterei lese :oops:

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • Genau das meinte ich ;)
    Komisch das sie mich letztens in der Berufsschule erst wieder darauf hingewiesen haben. Meine Westermann Formelsammlung kennt auch nur Spannungsfall.


    Aber hast du dir mal die Diskusion zu deinem Wikilink angesehen?
    Oben direkt neben Artikel?


    Diesen Link nur am Rande:
    http://www.vde-verlag.de/buecher/leseprobe/lese3000.pdf


    Aber nochmal ne andere Sache:
    Zu mir sagte mal ein Sachverständiger auf ner Fortbildung bezüglich Änderungen in der VDE. Das auch wenn ich mich komplett an die VDE-Richtlinie halte und gemäß dieser Richtline Installiere, ich nicht auf der sicheren Seite bezüglich tödlichen Unfällen bin und ich letzendlich beim Installieren selbst nochmals beurteilen müßte, ob die Anlage sicher ist oder nicht.
    Am besten also selbst beurteilen, erproben und überprüfen(messen).

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • Ich durfte die Norm mal studieren (DIN VDE 0100.718.55)


    Es liest sich so, als ob diese "hausfrauenverteiler" nach VDE 0620-1 überhaupt nur geduldet sind, da ja eigentlich auf die VDE 0623-1 als zu verwendender Standard verwiesen wird.


    Daß dieser ominöse Satz überhaupt drin steht wundert mich... Klingt für mich nach Kapitulation vor der Wirklichkeit, da am letzten Ende der Kette solche Mehrfachstecker ja kaum wegzudenken sind (Musiker etc.)

  • Zitat von "Spannungsabfall"

    ...
    Zu mir sagte mal ein Sachverständiger auf ner Fortbildung bezüglich Änderungen in der VDE. Das auch wenn ich mich komplett an die VDE-Richtlinie halte und gemäß dieser Richtline Installiere, ich nicht auf der sicheren Seite bezüglich tödlichen Unfällen bin und ich letzendlich beim Installieren selbst nochmals beurteilen müßte, ob die Anlage sicher ist oder nicht.
    Am besten also selbst beurteilen, erproben und überprüfen(messen).


    Genau so etwas sagte man zu mir in der letzten Fortbildung: Die Normen entfernen sich ein wenig von der Regulierung, man betreibt also Deregulierung und gibt der ausführenden Fachkraft mit der Gefährdungsbeurteilung die Verantwortung.


    Somit ist die Fachkraft auch in der Haftung für ihr Tun - wäre ja noch schöner, wenn man sich strikt an DIN VDE hält und es brennt trotzdem ab - haftet dann eigentlich der Normenausschuss, der die Norm oder die Vorschrift erarbeitet hat?
    ;) ?????

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Zitat von "Christian_Thomas"

    - haftet dann eigentlich der Normenausschuss, der die Norm oder die Vorschrift erarbeitet hat?
    ;) ?????


    Nehmen wir an, Du hälst Dich strikt an die Straßenverkehrsordnung. Haftet dann der Staat, wenn Du trotzdem einen Unfall baust?

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess