Lautstärkeverlust bei einer Entfernung von 25m

  • Zitat von "warwick"

    Es geht in diesem Fall um eine Tribüne an einem Fussballplatz, die eine Festinstallation erhalten soll. Und laut Ausschreibung sind 105dB im Zuschauerbereich gefordert (das System soll gleichzeitig für Notfalldurchsagen genutzt werden), und die Hängeposition ist halt so 20-25 m vom Zuhörer weg.


    105 dB - Was?
    A, C, SPL?
    Werden auch andere Vorgaben gemacht, wie z.B. STI?
    Müssen amtliche Vorgaben zur Notfallsignalisierung eingehalten werden?

  • Zitat von "simonstpauli"

    105 dB - Was?
    A, C, SPL?


    Es heisst: Linearer Maximalpegel von 105dB

    Zitat von "simonstpauli"

    Werden auch andere Vorgaben gemacht, wie z.B. STI?


    nein

    Zitat von "simonstpauli"

    Müssen amtliche Vorgaben zur Notfallsignalisierung eingehalten werden?


    nicht erwähnt, ist aber von auszugehen.

    Gruss
    Christian

  • Zitat von "bwaack"

    - abhängig von der Architektur und dem Reflexionsverhalten der Wände
    - abhängig von der Befüllung mit Zuschauern
    - abhängig von Abstrahlverhalten der Lautsprecher
    - abhängig von Frequenz und Ort der Messung


    genau richtig-- und dann sollte man nicht den einfallswinkel des schalles vergessen. wenn der schall streifend über z.b. die publikumsköpfe einfällt, ergibt sich ein viel größerer pegelabfall als berechnet, da es hier zu starken diffusen reflexionen kommt --> starke absorption, vgl. strukturierung der oberfläche in einem reflexionsarmen raum (die erfüllt aber noch einen anderen zweck).


    sehr schön war das mal in einem der dynacord-whitepapers erklärt.


    gruss
    wolfgang

    Gruss
    Wolfgang

  • Zitat von "ukw"


    Nur bei koppelnden Quellen gibt es + 6 dB ( also +3 dB mehr) . Da der Mehrwert aus dem Strahlungswiderstand resultiert, ist er durch nichts anderes zu ersetzen und keinesfalls vergleichbar mit zeitgleich eintreffenden Einzelquellen.



    Und hier meine Meinung. Ich habe sogar extra den Formeleditor angeworfen.
    Zu den Vereinfachungen den Nenner r und R kann man für das Fernfeld rausziehen da der Pegelunterschied zwischen den Einzelquellen im Fernfeld zu der Strahleranordnung gering ist. Da wir zwei identische Quellen haben halt Q1=Q2.
    Was soll der ganze Unsinn jetzt sagen? Wenn wir die Strahlungswiderstände der Einzelquellen durch die Kugelwellenimpendanz approximieren, ist auch die Summe durch die Kugelwellenimpendanz zu approximieren. Denn wenn 1 Quelle klein gegenüber der Wellenlänge ist wird die Verdopplung nicht aufeinmal groß gegenüber derselben sein. Es macht also von den "dB"s her keinen Unterschied auf der Hauptstrahlachse wie groß die Distanz der beiden Quellen ist.
    Näheres dazu im Kapitel 3.4 von Michael Möser "Technische Akustik" in der fünften Auflage.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Zitat von "warwick"

    Es heisst: Linearer Maximalpegel von 105dB


    Sagt noch gar nix aus, denn:

    Zitat von "ADMIN"

    Irgendwann mach ich noch 'ne neue Forenregel: Wer mit dB-Werten um sich schmeisst, muss immer dazu schreiben, welche Meßgröße gemeint ist.


    So sind beispielsweise L(A)eq von 110 dB brutal laut, 110 dB L(C)peak eigentlich fast schon Hintergrundbeschallung.


    2 Schallquellen die sehr nah zu einander liegen, könnte man als eine betrachten. Daher meine Aussage +6dB. Aber für das was Threadstarter vor hat, sollte man schon in Richung LA schauen.

  • Zitat von "bwaack"

    Außerdem kannst Du die Herstellerangaben, von denen Du ausgehst, für die praktische Anwendung in die Tonne treten.


    Völliger Blödsinn! Kein etablierter Lautsprecherhersteller kann es sich heutzutage leisten, unseriöse Daten zu veröffentlichen. Was im Falle eines (guten) Testberichtes vielleicht noch als Peinlichkeit durchgehen könnte, kann in einem Ausschreibungsverfahren zu einem handfesten Rechtsstreit führen.


    Wie bitteschön, wenn nicht mit den Kenndaten des Herstellers, soll man denn sonst bei einer Ausschreibung eine Vorauswahl treffen? Man kann ja schlecht alle Anbietenden zum Shoot-out einladen.


    Zitat von "bwaack"

    Das gilt insbesondere für größere Entfernungen (wie zum Beispiel 25 m) indoor. Denn bei dieser Entfernung liegt Raumanteil in der gleichen Größenordnung wie der Direktschall


    Ja, und? Gleicher Pegel des Diffusfeldes erhöht den Gesamtschallpegel um 3 dB. Die Erfahrung zeigt, dass der Pegel indoor in aller Regel um 1 bis 3 dB durch den Diffuspegel steigt. Das lässt sich also sehr gut einkalkulieren.



    Um die eigentliche Frage kurz zu beantworten:


    20 * log (25/1) = 28 dB


    Der Pegelverlust auf 25 m beträgt also 28 dB (ohne Luftabsorption).


    Als Faustformel kann man sich ganz gut merken, dass der Pegel bei 30 m um gut 30 dB fällt. Für viele Abschätzungen sehr hilfreich.

  • Zitat von "Jonnytrance"

    ... Aber für das was Threadstarter vor hat, sollte man schon in Richung LA schauen.


    das sehe ich nicht so. wir benötigen für einen maximalen schalldruck von 105dB in einer entfernung von 25m eine box, die 133dB max kann. dafür benötigt man nicht unbedingt ein LA. allerdings wäre eine skizze mit der montageposition auf dem platz sehr hilfreich, um sinnvolle tipps zu geben.
    da es sich hier um eine freiluftveranstaltung handelt, spielen raumeinflüsse sicher nur eine untergeordnete rolle.
    @ volker: hier kann man doch sicher ganz einfach mit dem "inverse square law" rechnen, oder?


    für die genauere ermittlunge der angeforderten pegel wäre es aber in der tat wichtig zu wissen, welcher dB wert nun genau gemeint ist. so lange das nicht bekannt ist, gehe ich von einem zeitlich ungemittelten wert aus, also keine LEQ werte. da es bei evakuierungen nur um reine sprachdurchsagen geht, könnte ich mir vorstellen das hier 105dB(A) ausreichend wären.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    wir benötigen für einen maximalen schalldruck von 105dB in einer entfernung von 25m eine box, die 133dB max kann.


    Box die 133dB auf dauer ohne weiteres liefern kann kostet auch entsprächend hoch.
    So was in Richtung Monacor LA wird schon ausreichen.

  • Danke für die vielen Antworten.


    Ein Line-Array wird es aus Kostengründen und aus Gründen der Sichtbehinderung definitiv nicht werden.
    Im Moment tendiere ich eher in Richtung 2xQ7 + Bass pro Hängepunkt. Es soll ja nicht nur evakiert werden, sondern primär geht es um Vorprogramm mit Musik und Sprache.

    Gruss
    Christian

  • Volker


    Zitat

    Kein etablierter Lautsprecherhersteller kann es sich heutzutage leisten, unseriöse Daten zu veröffentlichen.


    Das hat ja auch nichts mit unseriös zu tun, sondern mit der Physik des Lautsprechers. Es ist klar, dass ein Lautsprecher bei 50 Hz einen anderen Maximal-Pegel liefert als bei 2 kHz, nicht wahr? Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass alle Hersteller die lauteste Verzerrung, die ihr Lautsprecher raustun kann, wenigstens bei der gleichen Frequenz messen. Ob man diesen Schalldruck dann tatsächlich zur Informationsübertragung nutzen kann, bleibt allerdings mehr als fraglich.



    Zitat

    Wie bitteschön, wenn nicht mit den Kenndaten des Herstellers, soll man denn sonst bei einer Ausschreibung eine Vorauswahl treffen? Man kann ja schlecht alle Anbietenden zum Shoot-out einladen.


    Tja, also in Häusern, die ihre zweite Anlage kaufen, läuft das so. Nachdem die erste Anlage nur nach den Kenndaten gekauft wurde und dann -oh Wunder- doch irgendwie den Vorstellungen nicht gerecht wurde. Schade dass die meisten Häuser die erste Anlage 10 bis 20Jahre "abspielen" müssen, bevor sie etwas Neues kaufen dürfen.


    Zitat

    Ja, und? Gleicher Pegel des Diffusfeldes erhöht den Gesamtschallpegel um 3 dB. Die Erfahrung zeigt, dass der Pegel indoor in aller Regel um 1 bis 3 dB durch den Diffuspegel steigt. Das lässt sich also sehr gut einkalkulieren.


    Und was ist in 30 Metern? Und was macht der Diffuspegel, wenn das Publikum da ist? Ich fürchte, du liegst mit deiner Kalkulation gerne mal 6 dB daneben. Aber aufgefallen ist es Dir noch nicht, weil solche Zahlen kein Mensch kontrolliert.


    Volker und Warwick

    Zitat

    20 * log (25/1) = 28 dB


    Bravo! Ja so hätte ich auch kalkuliert, jetzt braucht der Mann nur noch Lautsprecher, die glaubwürdig mindestens 133 dB bringen und die sein Auftraggeber bezahlen kann.... Da bleibt das Stadion wohl geschlossen, nicht wahr?


    warwick

    Zitat

    Ein Line-Array wird es aus Kostengründen und aus Gründen der Sichtbehinderung definitiv nicht werden.


    Siehste, das habe ich gemeint. Plötzlich ist die ganze Sicherheit samt quasi-amtlicher Vorgaben vergessen und gemacht wird, was hoffentlich reicht. Kein Mensch braucht eben solche Zahlen. Sei ein Held und bau was hin, was ein bißchen funktioniert. Mit Q7 liegst Du bestimmt nicht schlecht, wobei das immer noch eine sehr vornehme ( und teure ) Stadionbeschallung wird. Hoffentlich bleibt es dabei.
    Vergiss die alte RocknRoll-Installationsregel nicht: "Jobs, bei denen im Vorfeld schon klar ist, dass die Vorstellungen des Kunden nicht erreicht werden, bringen kaum Gewinn und schaden der Karriere".


    Grüße
    B.

  • Zitat von "bwaack"

    ... jetzt braucht der Mann nur noch Lautsprecher, die glaubwürdig mindestens 133 dB bringen und die sein Auftraggeber bezahlen kann.... Da bleibt das Stadion wohl geschlossen, nicht wahr?


    nun, wenn sogar Q7 plus bass in frage kommen, kann es mit der finanzierung ja nicht soooo schlecht aussehen.... :D




    Zitat von "bwaack"


    ...
    Vergiss die alte RocknRoll-Installationsregel nicht: "Jobs, bei denen im Vorfeld schon klar ist, dass die Vorstellungen des Kunden nicht erreicht werden, bringen kaum Gewinn und schaden der Karriere".


    +1 !!!


    aber wieder komme ich auf die Q7 zurück: wenn er schon sowas hochpreisiges im hinterkopf hat, braucht man sich darum eher weniger sorgen machen. und von den leistungsangaben passt er ja gut zur anforderung.
    falls die werte dennoch nicht erreicht werden können, würde ich mich dann durchaus beim hersteller beschweren und nachbesserung verlangen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    aber wieder komme ich auf die Q7 zurück: wenn er schon sowas hochpreisiges im hinterkopf hat, braucht man sich darum eher weniger sorgen machen. und von den leistungsangaben passt er ja gut zur anforderung.
    falls die werte dennoch nicht erreicht werden können, würde ich mich dann durchaus beim hersteller beschweren und nachbesserung verlangen.


    So in der Art waren auch meine Gedanken.

    Gruss
    Christian