Was ist gebraucht von Carver und PSE zu halten ?

  • Wie sieht es mit Schaltplänen aus?


    Dauereinsatz Tauglichkeit?


    Habt ihr Tipps, was man sich neben QSC sonst noch anschauen sollte?


    Reparaturfreundlichkeit ist mir wichtig


    Vielen Dank an euch :D

  • Carver ist ein US Amerikanischer Hersteller. In Europa ist es fast unbekannt.
    Kling & Freitag hatte bis vor einigen Jahren den Vertrieb für Deutschland inne. Wer das jetzt macht weiß ich gar nicht.
    So ist an vielem K&F Access Carver Amping zu finden. Meiner Meinung nach soliedes Amping. Leider durch die massive Bauweise recht schwer. Aufgrund der Unbekanntheit zu guten Gebrauchtkursen zu bekommen.
    Schaltpläne??? War bei uns aber bisher auch nicht nötig. Unsere Carver laufen seit 7 Jahren fehlerfrei und ohne jeden Ausfall.


    PSE Amps = Maintronic Endstufen.
    Hier solltest du mal die Forums Suche bemühen.
    Die Amps waren hier oft Thema.


    QSC: Kommt drauf an welche Serie.
    Bei einem so großen Konzern wie QSC gibt es von Low Budget bis Oberamtlich alles.


    Ansonsten könnte man sich gebraucht anschauen:
    LAB Gruppen, Crest, Crown

  • Ich habe jahrelang mit einem Haufen an Carver Endstufen gearbeitet.


    Aus der praxis berichtet ist innerhalb von 5 jahren JEDE Endstufe mal eingegangen.


    Und das waren nicht gerade wenig Amps.


    Und es waren PM1200, falls die Type interessant ist.

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  • Du hattest doch auch in einem anderen Thread nach Brückenbetrieb von Endstufen gefragt. Dabei viel mir auf, dass Du technisch nicht so genau weißt was da passiert, oder anders ausgedrückt: wie das funktioniert.


    Die Frage nach der Reparaturfreundlichkeit der Carver oder PSE Endstufen kann man dann ja auch nur dahingehend beantworten, dass Du die Teile im Reparaturfall irgendwo abgibst. Dahingehend kann es Dir doch eigentlich egal sein, ob das freundlich oder unfreundlich aufgebaut ist.


    Zu Carver ein Satz: bei uns liegt eine defekte 1200er auf dem Schrotthaufen. Obwohl ich hier täglich irgendwelche Reparaturen mache, packe ich das Ding nicht an: alle Endtransistoren sind kurz, und der Aufbau sieht aus wie aus dem Amatuerfunkerbastelraum. Seltsame Technik......


    PSE: kenne ich nicht. Sofern das mit Amptec baugleich ist, könnte man drüber reden.


    Reparaturfreundlich sind meiner Meinung nach die Yorkville Endstufen. Zwar nicht in dem Sinne das man die leicht zerlegt bekommt, sondern aufgrund der Fehlerarten! Ohne einschlägige Erfahrung kann ich allerdings nur davon abraten eine Yorkville zu öffnen, oder sich gar auf die Fehlersuche zu begeben. Die Geräte sind sehr komplex konstruiert. Mir fällt jedoch auf, dass bei Yorkville zwar fiese Netzteilfehler bei den 6040 zu finden sind, aber ich hatte noch nicht EINE einzige Endstufe der AP Serie mit defekten Endtransistoren! Letzteres ist bei fast allen anderen Endstufen Fehler Nr.1! Oftmals verbunden mit deftigen Folgefehlern...


    Eins muss man bedenken: Endstufenreparaturen sind so ziemlich das undankbarste was man finden kann. Neben dem vielem Dreck im inneren, kann eine Reparatur auch in einer beachtlichen Anzahl an Bauteilen, Schrauben und Zeit ganz schön ins Geld gehen. Und wenn nach dem finalen Einschalten (im Anschluss an eine "erfolgreiche" Reparatur) die ganze Sache mit einem kleinen Tischfeuerwerk gekrönt wird, dann fragt sich mancher zu Recht, warum er die letzten 3 Stunden so sinnfrei zugebracht hat?
    Also: Reparaturen immer zum Experten. Egal welche Endstufe man kauft, es ist und bleibt "unfreundlich"!

  • Von Carver würde ich die Finger von lassen......PM und PT Serie hatten sehr viele Probleme mit dem Netzteil gefolgt von den Endtransistoren. Hatte früher mal einen Stapel von den PM1400, mein Gott, nur Ärger mit den Kisten, die waren mehr in Reparatur als auf Tour, kann ich nur von abraten.


    Zu PSE ( Maintronic ) gibt es nicht viel zu sagen, gute Amps, Punkt.

  • Hallo


    Danke für eure ausführlichen Antworten. Hat mich wirklich gefreut. Naja, habe bisher nur BGW und C-Audio Endstufen repariert. Die Carver sieht mir innerlich auch aus wie eine Raumschiff Schaltzentrale. Wehe da geht was unten drunter kaputt.


    PSE kannte ich vorher auch nicht, auf den ersten Blick in die Schaltung und Bestückung sah mir das sehr einfach aus. Was aber nicht schlecht sein muss...


    Zum Brückenbetrieb, ja, da fehlt mir noch Kenntnis. Vielleicht erklärt mir das noch jemand.


    Ich habe nix dagegen, wenn die Amps schwer sind, dann weiss ich wenigstens, dass da genug Kupfer drin ist, was auch halten kann, was an Watt versprochen wird. Ich hasse nichts so sehr wie unterdimensionierte Trafos die mega heiss werden....

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Die Carver PM1200 ist von der Zuverlässigkeit her eine Katastrophe. Ein Triac im Netzteil stirbt gerne einmal, ebenso hatten wir zahlreiche Amps, bei denen die Aussteuerungsanzeige ein Eigenleben geführt hat. Die PT-2400 haben allerdings keine Probleme gemacht.


    Bezüglich PSE kann ich nur gutes berichten, hatte allerdings in den letzten 5 Jahren keine mehr in den Fingern.

  • Die PSE, FAT, wasauchimmer -Amps, die von Maintronic kommen haben gewisse Probleme, und die immer wieder. Sie klingen zwar fett im Bass (was aber bei bestimmten Boxen auch wieder zu Problemen führt, was klar wird, wenn man weiß, warum die Amps so fett klingen), aber baulich finde ich sie teilweise schon grenzwertig. Manche Komponenten sind einfach nach einer gewissen Betriebszeit fertig, andere sind einfach zu schlecht montiert...

  • Wir haben PM 1.5; PM1200 u. PM900 seid vielen Jahren im Einsatz und bisher nur einen Komplettausfall vor 8 Jahren mit einer PM 1.5 gehabt!
    Ich kann da also überhaupt nichts schlechtes an diesen Endstufen finden. Es komm ja wie mit allen Dingen immer darauf an, wie man mit den Geräten umgeht.

    Herbert Heinze


    BLUE SOUND
    Veranstaltungstechnik GmbH

  • Hmmmmm.


    ich hatte selbst mal in einem Verleih gearbeitet, wo wir ca 20 dieser Amps hatten.


    Wie gesagt, Ausfälle bei ALLEN.
    Ohne Ausname

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  • Zitat von "Jens Droessler"

    Die PSE, FAT, wasauchimmer -Amps, die von Maintronic kommen haben gewisse Probleme, und die immer wieder. Sie klingen zwar fett im Bass (was aber bei bestimmten Boxen auch wieder zu Problemen führt, was klar wird, wenn man weiß, warum die Amps so fett klingen), aber baulich finde ich sie teilweise schon grenzwertig. Manche Komponenten sind einfach nach einer gewissen Betriebszeit fertig, andere sind einfach zu schlecht montiert...



    Kannst du näher beschreiben, wieso die so "fett" klingen?
    Würde mich einmal sehr interessieren und hat hier jemand noch einen Link zu dem Thread, wo bei diesen Stufen die Fehlerquellen liegen?

  • Zitat von "christoph urbanietz"

    Würde mich einmal sehr interessieren und hat hier jemand noch einen Link zu dem Thread, wo bei diesen Stufen die Fehlerquellen liegen?


    Meistens sind die etwas schwach dimensionierten Mosfets kaputt. Die erzeugen über einen BUCK-Schaltwandler die kleinere Railspg. aus der hohen Railspannung vom Trafo-NT. Für diesen BUCK-Konverter wird auch das ominöse HEFF-Switch-IC benötigt. Beim defekt des Mosfets wird auch meistens für einen Endtransistor der Totenschein mit ausgestellt. Die thermische Belastung trägt dazu maßgeblich bei. Entweder man tauscht diese FETs mal schon eher im Service oder lässt sich vom Spezi leistungsfähigere einbauen. Der Kollege S. Jenn (der hier leider gekickt wurde, wo er auf diesen Gebiet doch ein absoluter Spezi ist) hatte eine solche Modifikation gemacht. Seine Ausführungen zu diesem sind hier auch noch nachlesbar.

  • Zitat von "rockline"

    Und wenn nach dem finalen Einschalten (im Anschluss an eine "erfolgreiche" Reparatur) die ganze Sache mit einem kleinen Tischfeuerwerk gekrönt wird, dann fragt sich mancher zu Recht, warum er die letzten 3 Stunden so sinnfrei zugebracht hat?
    Also: Reparaturen immer zum Experten. Egal welche Endstufe man kauft, es ist und bleibt "unfreundlich"!


    Hi Rockline,


    ja ich muß Dir Recht geben. Eine wirkliche erfolgreiche Reparatur an einem dicken AMP bedarf eine hohe Schule von Fähigkeiten und Fertigkeiten. So sehe ich das und ziehe den "Hut" vor denen die das hinbekommen.
    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Carver:
    kenne nur die PM1200 (?oder so ähnlich) die mit dem Turboboost Lüfter welcher im ÜBerlastungsmodus wirklich jeden Haarföön locker abhängt
    die stufe kam zu einer Zeit auf den Markt da waren Amps v.a. Groß und schwer die Carver ist hübsch klein und"leicht" dazu auch noch.
    Damals gab es noch keine todkomprimierte Musik und in Deutschen Netzen floss noch 220 Volt. Damals war die Endstufe revolutionär, klang hervorragend und war enorm "spritzig"
    Das schaltungskonzept (Strufeldtransformator, Phasenanschnitt) bedingt durch auslegung aufdamals üblichen hohen Crestfaktor bedingt das die Stufe bei Zeitgenössischer, todkomprimierter basslastiger Musik mit Überspannung (die Stufe war nie für 230 Volt gedacht ... ) keine großen Lebenserwartungen hat, zumal der Hartplastikpropeller an der merkwürdigen Lüfterkonstruktion oftmals Materialermüdungen erleidet, die Stufe ist dann hinüber
    => für Monitoring mit wenig Leistungsanforderung und billig gekauft -> ja ganz nett muss aber nicht sein


    PSE:
    ich halte davon Abstand, man muss aber sagen dass kein anderer Amp mit weniger Bauteilen billiger Produziert ist und mehr LEistung bringt wie die Maintronic / PSE / FAT etc. Dinger, wenn sie kaputt sind dann halt Mülltonne. Achtung diese Amps Lüften entgegen dem Industriestandard von vorne nach hinten (dann fühlt sich der Amp für Laien "kälter an") wenn diese mit amps in ein Rack gebaut werden wo der Lüfter von hinten nach vorne geht dann ist der Schaden vorprogrammiert da der Thermoschutz recht spät einsetzt und der Amp einem Hochtemperaturreaktor gleicht


    Alternativen: ich mag sehr gerne Crest 8002:
    .äusserst günstig gebraucht (ca. 500....650 Euro real, nicht utopie Preislistenpreise)
    ."leicht" (so 20 kg rum)
    .Leistung ideal ca. 4 kW ("Dauer" kein PMPO)
    .Reparierbarer Aufbau, teilmodular und Teil redundant (2 Netzteile)
    .meistens mit normaler PFC bis ca. 175 Volt und keine Weitbereichs PFC welche andere Geräte "ärgern" könnte
    .Souveränder sound an Infra, Bass und Tops
    Nachteilig wäre evtl.
    # 3 HE (dafür ist sie aber nicht einer Kernschmelze unterworfen wenn mal was hochgeht)
    # reagiert allergisch auf starke verdreckung es sollte also ab undan mal flüssigkeit die sich ansammelt ausgekippt werden (Nebel+Rauch+Cola dunst) und auch regelmässig entstaubt werden
    # wenns doch mal peng macht (durch nachlässige Reinigung) muss man dann so 5 bauteile auswechseln je nachdem, das kann der Distributor NICHT kostengünstig machen dann kann man sie äusserst günstig in ebay erwerben (für mich eher ein Vorteil und kein Nachteil)



    @ maintronic oben:
    ich mache diese mods nicht mehr da ich zu wenig platz dafür habe, das Werkstattgebäude ist mittlerweile dem Erdboden plattgemacht und in der neuen mache ich wichtigeres, in anbetracht des Zeitwerts lohnt sich das imho auch nicht mehr
    das ominöse Heff ic ist ein Std. IC auf nachfrage kann ich das auch nennen, meist aber sind die amps aufgrund des thermischen fehldesigns so "durchgeglüht" das man da von vorne bis hinten durchwechseln muss, MAintronic ist dereinzige Hersteller der 5 pärtchen toshibas 1,5 kW zutraut entlastet von einem TO220 Mosfettchen an der heissesten stelle im kühltunnel montiert. Dass die Spannungsaufstockungsschaltung dafür bedingt durch absolute fehldimensionierung dank anktiver beheizung häufig versagt mit knall und rauch ist ebenso standard. eigentlich ist die spannuingsaufstockungsschaltung fast immer quell der probleme. Wenn ich da dann teilweise uralte Valvo (die Firma gibts seit x Jahren nicht mehr) Elkos sehe (FAT: klangverbesserung durch vorgealterte Bauteile ... ???? Hahaha und das in einem Buckconverter) ist das imho auch vorsatz, der Elko hält das nicht lange durch und dann machts peng für Laien: in einem Schaltnetzteil benötigt man Low ESR Elkos neuester Bauart wegen schnellerAlterung durch starke belastung- hier wurden "vorsätzlich" Uralt typen eingesetzt.
    Die amps können lange funktionieren wenn sie nicht mit anderen Amps in einem Rack sind und nie gefoltert werden
    Die Amps sterben wie die fliegen wenn sie ins limit gefahrenwerden (das Signal wird zusätzlich komprimiert) mit anderen Amps kombiniert werden und wenn man sie nicht sauber macht, der Amp ist als hochtemperaturreaktor designed


    ich persönlich kauf nur Crest (8002) und LD

    (Dry)Hire: Retro Ton & Licht / Illuminationsprojektionen & Webegobo Projektionen; Geräte z.B. Starltie Mk2G Movingheads, AlNiCo Hornsysteme, 1,8kW Gobo Projektoren ... stefan /ätt/ 2vt /punkt/ de

  • Ich kann nur von ein paar PSE im benachbarten Verleih berichten. Dort haben wir ACL K2/B1801 und ein paar TSM15 mit PSE gefahren. Ansich liefen die gut durch, am Ende machten aber einige SM2000 arge Probleme und bei vielen Stufen sagte die Einschaltautomatik goodbye. Waren zum Schluss häufig in Rep. Im Einsatz waren dort vor allem SM2000, SM1800 und SM1400. Ich glaube ne SM900 flog auch noch in einem DJ-Set rum. Für Verleih.
    Jetzt stehen da LAB Gruppen und ein paar günstige Stufen im Single-Case (Crest CPX, Crown XTi) rum. Die erste XTi machte jetzt mal Probleme aber sonst laufen alle.

    Ist nicht alles Gold was glänzt... manchmal ist's auch Alufolie.