Lautsprecher abgestürzt - zwei Verletzte in Hamburg

  • Aus dem Hamburger Abendblatt von heute:


    "Lautsprecher abgestürzt - zwei Verletzte auf AEZ-Party


    Was als "Hamburgs größte Party" angekündigt war, drohte in Hamburgs größtem Chaos zu enden. 20 000 Menschen kamen am Sonnabend ins Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ), wo erstmals eine Veranstaltung mit dem Titel "Hamburg tanzt!" angekündigt war. Für zwei Gäste endete der Abend im Krankenhaus, viele andere drehten angesichts der Menschenmassen an den Eingängen entnervt bei. Die Feuerwehr verzeichnete ein "erhöhtes Rettungswagenaufkommen", die Polizei musste mehrfach einschreiten.


    Die 20 000 Karten waren schon im Vorverkauf für die von einem Berliner Veranstalter konzipierte Veranstaltung abgesetzt worden. 40 Discjockeys legten auf drei Ebenen Musik von Schlager bis Techno auf. Auch Sabine (49) und Sascha S. (21) wollten im AEZ feiern. Doch für sie endete der Abend schmerzhaft und mit einem Schock. Im ersten Stockwerk hatte sich ein Lautsprecher gelöst. Der schwere Kubus fiel hinunter ins Erdgeschoss, wo die beiden gerade standen. Sie wurden getroffen, gingen zu Boden. Mit Kopfverletzungen kamen sie ins Krankenhaus Heidberg.


    Die Polizei musste im Verlauf des Abends immer wieder zu der Massenveranstaltung gerufen werden: Meist ging es um Widerstandshandlungen gegen Ordner, Raubtaten, Beleidigungen und kleinere Körperverletzungsdelikte. Drei Jugendliche wurden festgenommen, 25 Gäste des Festplatzes verwiesen.


    Der Berliner Veranstalter des Abends tourt mit ähnlichen Partys durch Deutschland. Auch in Berlin und Leipzig gab es schon derartige Riesen-Einkaufszentren-Partys. In Hamburg waren die Karten in kurzer Zeit ausverkauft. Obwohl es keine Abendkasse gab, versuchten viele Gäste, doch noch auf die Party zu kommen."


    Da frage ich mich auch, ob die Location für 20.000 Gäste überhaupt geeignet war...

    -> Arbeitssicherheit, Koordination Arbeitssicherheit auf Großveranstaltungen

    -> Sicherheitskonzepte

    -> Schulungen

  • Wäre interessant, genauer zu wissen, warum da Lautsprecher hinunterfallen können und was das für Konsequenzen hatte.


    ( auch rechtliche im Nachhinein )

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  • Mal abgesehen von dem Unfall:
    Ich kenne das AEZ von diversen Flohmarkt-Veranstaltungen. Ich bezweifle stark, das der Veranstalter überhaupt schon mal 20.000 Leute auf den Haufen gesehen hat.
    Da ist wem eine Null zuviel drangegangen... :wink:

  • Zitat von "monithor"

    aber 40!!! d-jots für 2000 leute halte ich für ein wenig übertrieben.


    Es kommt auf die Anzahl der Flure an.


    Wobei ich das nicht für kritisch bei dieser VA halte...


    War eigentlich ein Kollege vor Ort? Wahrscheinlich nicht freiwillig *g*

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Mal abgesehen von dem Unfall:
    Ich kenne das AEZ von diversen Flohmarkt-Veranstaltungen. Ich bezweifle stark, das der Veranstalter überhaupt schon mal 20.000 Leute auf den Haufen gesehen hat.
    Da ist wem eine Null zuviel drangegangen... :wink:


    Vielleicht draußen auf dem Parkdeck - drinne nie!

  • Liebe Gemeinde,
    ich vermute das es sich um den gleichen Veranstalter handelt der Nähe Leipzig in einem Center eine ähnliche VA gemacht hat. Richtig viel Leute hat er auf die Beine gebracht , Hut ab, a b e r was dort geschraubt wurde!!!! Leute, Leute ....... sowas habt Ihr noch nicht gesehen. Ich habe Fotos von "Konstrukten" ..... die schlimmer nicht gehen. Ich hab da echt ein Gewissenskonflikt denn schon damals hätte ein Anruf an das Amt eine Pflicht sein müssen. Massive Sicherheitsmängel an 50% der Bauten sprich an den Hälften aller Flouren!!!
    Asche auf mein Haupt aber das ist ein gestreßtes Thema - was mache ich wenn ich sehe das Sicherheitsvorschriften massiv mit den Füßen getreten werden!!!??? (Kollegen anscheißen :shock: :cry: )

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Vor Allem, die Personen sind ja selten gleichzeitig dort.


    Ich kenn da AEZ auch, würde auf Grund der vielen Geschosse eine veranstaltung mit vielen Personen von daher schon für durchaus gefährlich halten.


    Aber solange man nichts genaues weiß, bin ich auch mit Aussagen zu den Lautsprechern vorsichtig.

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  • Wundert mich alles nicht. Eine solche Party mit ernsthaft fünfstelligen Besucherzahlen wurde auch in einem großen Einkaufszentrum in Chemnitz realisiert (inzwischen zweimal). Die Kollegen haben wohl für recht kleines Geld eine längere Anreise aus einem dünn besiedelten Landstrich nach Chemnitz (ich kenne in unserer Gegend übrigens keinen wirklich wohlhabend gewordenen Kollegen) in Kauf genommen, um dann unter extremen Zeitdruck ein dutzend Floors aufzubauen (muß ja irgendwie mit dem Ladenschluß am Samstag kompatibel bleiben). Der Rest der Technik für kleinere Floors kam dann meist von den DJs selbst. Der Zeitdruck und das Preisgefüge dürften einiges erklären, leider.
    Glück Auf!
    Ralf

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  • Hi Ralf,
    ich selbst habe mich in der letzten Zeit bewußt aus Sicherheitsdiskussionen herausgehalten. Ich selbst bin immer glücklich wenn das Bauordnungsamt/Marktamt vorbeischaut und sein "Segen" gibt. Denn damit bin ich aus der Verantwortung. Wenn ich sehe was Kollegen ( besonders solche ohne Erfahrung) mitunter abliefern -- das geht überhaupt nicht.
    Aber was soll man denn machen ?? Anschwärzen mit der Gegenreaktion "bist wohl sauer weil Du den Auftrag nicht bekommen hast" oder einfach wegschauen???!! Ich habe mich für die letzte Variante entschieden aber ich habe Zweifel ob das die richtige Sichtweise ist.


    Und zur Mugge im EKZ selbst - ja Zeitdruck, wenig Geld....... das ist immer dasselbe!
    Grüße der Andy

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  • Nahmd Andy! Wegschauen mußte ich nicht, da ich nicht vor Ort war. es war offensichtlich günstiger, das Material und personal von Umtata heranzukarren. Ansonsten ist es mal abgesehen von Rechtsfragen für mich persönlich moralisch nicht vertretbar, bei direkter Gefahr für Leib und Leben von Leuten wegzusehen. Punkt.
    Glück Auf!
    Ralf

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  • Zitat von "andy006"


    ich selbst habe mich in der letzten Zeit bewußt aus Sicherheitsdiskussionen herausgehalten. Ich selbst bin immer glücklich wenn das Bauordnungsamt/Marktamt vorbeischaut und sein "Segen" gibt. Denn damit bin ich aus der Verantwortung.


    Nein, das bist du sicher nicht!
    Auch wenn ein Amt mal drübergeschaut hat und dann was passiert, bist du der Verantwortliche.

  • http://www.youtube.com/watch?v=HE915vktsw0
    http://www3.ndr.de/sendungen/h…nal/poppenbuettel100.html


    Ich kenn das AEZ schon von einer Modenschau Veranstaltung,
    außerdem wohne ich 10 min davon entfernt und bin Privat gelegentlich da(wenns sich nicht vermeiden lässt).
    Als ich am Donnerstag zufällig da war wunderte ich mich nur darüber,
    dass die MHs und Discokugel an einer Truss so hingen das ich mitm Kopf dagegen kommen würde.
    Die Sicherheit war wohl auf dem Rest der Veranstaltung noch Schlimmer.


    Auch was sonst noch zu hören war, Einlass um 22.00 statt 21.30 später wurden die Einlasskontrolle
    nicht mehr konsequent durchgeführt trotzdem waren die letzten Leute erst nach 0 Uhr drinnen,
    über 1 Stunde Wartezeit an der Garderobe, zu wenig Security.
    Alles das lässt darauf schließen dass der Veranstalter völlig überfordert mit der Aufgabe war.
    Ich kann nur hoffen das, dass Center Management daraus gelernt hat,
    ist schließlich nicht gut für den Ruf wenn fast zwei Besucher der Veranstaltung von einer runter fallenden Box erschlagen werden.


    Und ob das AEZ die geeignete Räumlichkeit für 20.000 Leute ist? Defenitiv NEIN!


    MfG Hendrik

  • Zitat von "klauston"

    Wäre interessant, genauer zu wissen, warum da Lautsprecher hinunterfallen können und was das für Konsequenzen hatte.


    ( auch rechtliche im Nachhinein )


    Nach meinen Informationen soll wohl ein Lautsprecher auf Stativ umgefallen und abgestürzt sein, der nicht vom Technikdienstleister aufgebaut wurde.


    Am Ende kann man wohl froh sein, daß so wenig passiert ist.


    Manchmal frage ich mich, wozu Hamburg eine Versammlungsstättenverordnung hat...

  • Zitat von "simonstpauli"


    Nach meinen Informationen soll wohl ein Lautsprecher auf Stativ umgefallen und abgestürzt sein, der nicht vom Technikdienstleister aufgebaut wurde.



    Wer soll ihn sonst aufgebaut haben? ;) Nen Gast bestimmt nicht. ;)


    Bei dieser Party war wohl so ziemlich alles falsch gelaufen was nur ging. Es waren in der tat 20000 , warscheinlich sogar noch mehr. Der Veranstalter hatte alle Karten komplett über den VVK abgesetzt, eine Abendkasse gabs nicht mehr. Wenn man Berichte vom Einlass liest sind wohl viele auch ohne Karte eifach mit "reingeschoben" worden da dort wohl absolutes chaos herrschste.


    Hier nochmal nen Blog mit Berichten über die VA

  • Zitat von "constantin oberrath"


    Wer soll ihn sonst aufgebaut haben? ;) Nen Gast bestimmt nicht. ;)


    Auf einen Gast würde ich auch nicht tippen was den Aufbau betrifft...


    EDIT: wobei man aus einigen Augenzeugenberichten in Blogs herauslesen kann, daß der Lautsprecher nicht über der Absturzstelle stand, das schließt also "Gasteinwirkung" nicht aus. Ich denke da mal an Holzklötze, die von Autobahnbrücken fallen.


    Dort waren einige Areale, die in Eigenregie betrieben, beleuchtet und beschallt worden sind. Ich nenne das mal "Wildwuchs". Eine solche Wildwuchs-Box hat es erwischt laut Aussagen einer Rettungskraft.
    Da ich selbst nicht vor Ort war kann ich natürlich nicht sagen, wer wo was aufgebaut hat, nur daß es nicht der Technikdienstleister war, den ich auch nicht kenne.


    Nur sollte bei der Veranstaltungsgröße mindestens ein Veranstaltungsmeister vor Ort gewesen sein, der alle Bereiche (incl "Wildwuchs" auf Sicherheit püft. Ob das so war entzieht sich natürlich ebenfalls meiner Kenntnis. Ebenso die Frage, ob das in 2 Stunden von Ladenschluß bis Veranstaltungsbeginn überhaupt mit vertretbarem Aufwand logistisch machbar ist. Bei der Größe und Anlage des AEZ sicherlich nicht mit nur einem Meister, selbst wenn er auf einem Skateboard unterwegs ist.


    Das Alles ist hier wohl nur theoretisch zu betrachten, ich würde mir wünschen, daß wir daraus etwas lernen können. Mindestens sollte das die realistische Einschätzung der eigenen logistischen Grenzen...