Laut Experten klingen MP3 besser als CD

  • Zitat von "simonstpauli"

    Ich möchte damit nur illustrieren, daß normalerweise Künstler und Techniker in einem Boot sitzen und am selben Strang ziehen sollten, im Idealfall noch in die selbe Richtung.


    Stimmt ... aber in der Praxis sieht es oft leider anders aus. Ich mache seit über 30 Jahren Musik und habe da reichlich Praxiserfahrung ... sowohl mit Muckerkollegen als auch mit "Tontechs".


    Zitat von "simonstpauli"

    Ansagen wie oben sind nicht geeignet und daher untauglich für unseren Job. Der ist auf beiden Seiten des Multicores auch so hart genug.


    In einem Forum wie diesem sollten Profis meine kleinen Seitenhiebe aushalten. Mit Betschwestern wollte ich keinen Live-Job machen. :wink:


    Zitat von "simonstpauli"

    ... es wäre mir eine Freude, euch mal zu mischen um ein paar Vorurteile auszuräumen.


    Es wäre einer der entspanntesten Jobs deiner Laufbahn ... glaub mir. Und vermutlich brauchst du bis auf Schlagzeug nichts zu filtern (Gesang mit Neumann KMS-104 und -105, Taylor-Western-Git. und Dean-Acoustic-Bass mit Shadow-Picks und Fischman-Preamps, gut gestimmtem Drumset ... etwas Keys mit guten Samples ... Marshall-Röhrencombo mit EV PL-9 ... ein oder zwei richtig gute SK-Wedges auf der Bühne ... extrem geringe Bühnenlautstärke ...) und über 30 Jahre Live-Erfahrung ... :D

  • Zitat von "Sound-Klinik"


    Stimmt ... aber in der Praxis sieht es oft leider anders aus. Ich mache seit über 30 Jahren Musik und habe da reichlich Praxiserfahrung ... sowohl mit Muckerkollegen als auch mit "Tontechs".


    Die Frage ist was man daraus macht. Es ist nicht immer einfach, da gebe ich Dir Recht.

    Zitat


    In einem Forum wie diesem sollten Profis meine kleinen Seitenhiebe aushalten. Mit Betschwestern wollte ich keinen Live-Job machen. :wink:


    Seitenhiebe können hier dann doch schnell mißverstanden werden.
    Ich hab es z.B. anfänglich so verstanden: "9 von 10 Mischern hören nix, so daß mein Mix von der Bühne besser klingt"
    Von Angesicht zu Angesicht ist es einfacher, auszuteilen und auch einzustecken. Da geht es gerne mal hoch her auf den Baustellen die ich so mache. Tonleute vs. Lichtleute, Techniker vs. DJs, Techniker vs. Helfer vs. Trucker, Techniker vs. Musiker und so weiter. Das kann sehr viel Spaß machen wenn man sich ein bißchen kennt.
    "Offensive Kommunikation" hilft ja auch gerne mal gegen das Einnicken bei der Arbeit ;)

    Zitat


    Es wäre einer der entspanntesten Jobs deiner Laufbahn ... glaub mir. Und vermutlich brauchst du bis auf Schlagzeug nichts zu filtern (Gesang mit Neumann KMS-104 und -105, Taylor-Western-Git. und Dean-Acoustic-Bass mit Shadow-Picks und Fischman-Preamps, gut gestimmtem Drumset ... etwas Keys mit guten Samples ... Marshall-Röhrencombo mit EV PL-9 ... ein oder zwei richtig gute SK-Wedges auf der Bühne ... extrem geringe Bühnenlautstärke ...) und über 30 Jahre Live-Erfahrung ... :D


    Wenn dann noch die Setliste stimmt kann das ein sehr runder Abend werden ;) Ich mag es wenn z.B. Delays von Anfang an im Mix da sind wo sie hingehören.
    Vor diesem Hintergrund bin ich oft erstaunt wenn Bands, die ich vor Ort mischen soll, ohne Informationen ankommen. Man kann am FOH so viel unterstützen, oft auch subtil, man muß es nur vorher wissen.


    Wie war noch mal das Thema? mp3? Egal... *g*

  • Zitat von "simonstpauli"

    Ich hab es z.B. anfänglich so verstanden: "9 von 10 Mischern hören nix, so daß mein Mix von der Bühne besser klingt"


    Darum schrieb ich auch "Mischpultschrauber" - dieser Spezies begegnet man häufig auf Stadtfeste, Zeltmucken etc. und die Hörfreude hält sich arg in Grenzen. :wink:


    Zitat von "simonstpauli"

    Wie war noch mal das Thema? mp3? Egal... *g*


    Und die Sache mit mp3 ist ja nicht neu (von wann war der ct-Test ... von 2000 ?). Und daß die Sache mit DA-Gurkenwandlern in Schleppies dann noch verschärft wird, ist auch nicht neu.

  • Zitat

    Mein Fazit seit mehreren Jahren: Ich mische meine Oldieband lieber selbst von der Bühne mit Kopfhörer, als uns den Hörgewohnheiten einiger "Tontechs" auszuliefern. Etwa neun von zehn Mischpultschraubern hören - was Musik angeht - NICHTS !!


    Du kennst ja vielleicht Leute...


    Aber mal im Ernst: Du lehnst Dich gerne mal mit viel Freude und ganz schön weit aus dem Fenster, was das Verhältnis des hochsensiblen, gebildeten, über den Dingen schwebenden Künstlers zu seinen schwitzenden, nichtsnutzigen, überbezahlten Hilfstruppen angeht. Einerseits finde ich so was ja klasse :D, andererseits schreit das natürlich irgendwann auch mal nach einer Antwort. Weil hier ‚Sonstiges‘ drüber steht, gerade Karfreitag ist, und außer Steuererklärung sonst nichts Großartiges anliegt – bitteschön, ein wenig offensive Kommunikation:


    Jawohl, ich kenne ihn auch, den selbstmischenden Topchefchecker – Oldietanzkapellmeister. Der begegnet mir manchmal am Ende von dreitägigen Stadtteilfesten, nach der Schlagerstar - Playbackhauptattraktion des Wochenendes. Dort fährt er mit seinem E-Klasse - Kombi plus Einachshänger direkt vor die Bühne, als letzter 'Act' vor dem Abbau, wenn die eigentliche Schlacht bereits geschlagen ist. Und hat die Sache sofort voll im Griff.
    Auf die geheuchelt freundlich vorgetragene Frage „hallo, wir machen hier die Technik, was braucht Ihr denn so alles von uns?“ folgt zunächst mal gar keine Antwort. Dann, nach einem längeren, angewiderten Blick auf die Feinheiten der im Prinzip seiner völlig unwürdigen Gesamtszenerie, ein gequälter Seufzer. „Lass‘ mal stecken Meister, das mach' ich alles selber. Du kriegst von uns einfach nur Links und Rechts. Und dreh‘ da auf keinen Fall dran rum.“
    Die Idee finde ich zunächst mal prima; dann lässt sich die folgende Zeit mit etwas Sinnvollem verbringen. Schon mal ein wenig zusammenpacken, essen gehen, ein vorgezogenes Feierabendbierchen am Getränkestand – es gibt viele unerledigte Dinge zu tun. Der Lichtler hat halt Pech – aber der hatte dafür ja auch viel Tagesfreizeit.
    Die paar Wedges und die vorsichtshalber mal vorbereitete Standardmikrofonie sind nebst Verkabelung auch blitzschnell weggepackt. Statt dessen beherrscht alsbald ein Wust aus grünen, gelben, blauen, roten, rosafarbenen Leitungen aller Art das Bühnenbild, die auf wundersame Weise irgendwie alle den Weg zum 01V oder Venice des mischenden Keyboarders/ Schlagzeugers/ Rhythmusgitarristen finden. Von den beiden für L+R zur Verfügung gestellten Kanälen funktioniert erst mal nur einer („tja, da ist wohl Euer Multicore kaputt!“), dann nur der andere („hm, hatten wir letzte Woche schon mal. Na gut, machen wir eben mono. Kannst Du mal ausprobieren, aus welchem was raus kommt?“). Nachdem der geflogene Backline – FI („Euer Strom geht nicht!“) zum dritten mal wieder eingeschaltet ist („komisch, den Bassverstärker habe ich doch gerade erst repariert. Hast Du mal 'ne DI – Box für mich?“) geht’s auch schon los.
    Der sicherheitshalber bei +20 dB in Bereitschaft wartende Kompressor bleibt zunächst arbeitslos – bei dem, was da kommt, gibt’s auch nichts mehr zu komprimieren. Allerdings sind nach dem zweiten Song dann doch alle Lampen rot – seltsam, dafür ist doch eigentlich der Stift als Gainwache am FOH geblieben? Ah, den PAD bei laufendem Programm zu drücken hat er sich nicht getraut. Okay, der lernt ja auch noch.
    Ansonsten – na ja, was soll man schreiben? Vieles im Leben ist Geschmackssache, auch Sound. Die Voraussetzungen zumindest sind gut. Laue, fast windstille Sommernacht, ordentlich geflogene, korrekt eingerichtete Beschallung, genügsame Kundschaft. Der Künstler muss wissen, was er tut, und zu vorgerückter Stunde klingt irgendwann Alles gut. Wirklich Alles. Ich etappe mich bei dem Gedanken, wie sich die Band wohl in der denkmalgeschützten, lärmigen, halb leeren Mehrzweckstadthalle nebenan anhören würde, und verwerfe die Idee sofort wieder. Dafür erwäge ich, ein hastig gemaltes DIN – A4 - Blatt (Tut mir leid, die Band mischt sich selbst!) an den FOH zu kleben und mich diskret ein paar Meter zu entfernen (habe ich tatsächlich schon mal gemacht :-D). Allerdings - an Ansagen mit Walllawallaecho werde ich mich NIE gewöhnen. Da steckt wohl der Fußschalter für's Echogerät in der falschen Klinkenbuchse. Künstlerpech.


    Zum Glück interessiert all das um die Uhrzeit längst niemanden mehr. Die Jungs und Mädels vom Kulturamt sind über’s erste, zweite und auch dritte Feierabendbierchen deutlich erkennbar hinaus. Zahlendes Publikum gab und gibt es nicht. Die bei solchen 'Umsonst und Draußen' - Festivitäten unvermeidlichen Stadtindianer kübeln als letzte Gäste in die Rabatten rechts von der Bühne, da, wo das Multicore entlang läuft, und fordern 'laauuuter', 'Zuugaabe‘, und 'spielt mal Satisfaction, ihr Bühnengötter'. Irgendwann erscheinen die Kameraden der Task Force Orange mit ihren Kehrmaschinen und knatternden Zweitakt - Dreckpustern und bereiten dem Treiben ein Ende. Schluss jetzt. Aus, Feierabend. Abbau. Kommt in die Hufe, wir ham‘ Frühschicht!
    Ein musikalisch - klangliches Kulturhighlight ist unwiederbringlich Geschichte.
    Gleichzeitig beginnt es zu regnen.


    Du siehst – so, wie man das Wort Musik auf verschiedenen Silben betonen kann, kann man auch dem Themenkreis Musiker – Techniker – Oldieband – Selbermischen durchaus unterschiedliche Facetten abgewinnen. Wie so oft, alles eine Frage des persönlichen Erlebnishintergrundes.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo (ebenfalls seit 30++ Jahren dabei)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "Wurst Werner"

    billbo: Du bist großartig - danke! :D


    Grüße
    WW



    und von mir auch ein 1++++++ dafür.
    Ich hatte genau auch an sowas gedacht, aber BillBo hat einfach das bessere zeug zum Geschichtenschreiber :D:D:D:D:D

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  • Zitat von "klauston"

    und von mir auch ein 1++++++ dafür.
    Ich hatte genau auch an sowas gedacht, aber BillBo hat einfach das bessere zeug zum Geschichtenschreiber :D:D:D:D:D


    +1 auch von mir!
    wenn's net IRL geben würde, müsste man's glatt erfinden :lol: :lol: :lol:

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Ich kenne mich mit Technikern in der Gegend um Grossenkneten-Huntlosen nicht so aus. Möglicherweise herrscht da ja dieses bedauernswerte 9:1 Verhältnis ? Vielleicht liest ja ein erfahrener Kollege aus der Gegend mit und kann uns was über die dortige Technikerriege erzählen oder hat schon Erfahrungen mit der besagten Soundklinik-Band gesammelt ?



    Ansonsten:


    TOSENDER BILLBO-APPLAUS :D:D:D

  • Zitat von "billbo"

    Du lehnst Dich gerne mal mit viel Freude und ganz schön weit aus dem Fenster, was das Verhältnis des hochsensiblen, gebildeten, über den Dingen schwebenden Künstlers zu seinen schwitzenden, nichtsnutzigen, überbezahlten Hilfstruppen angeht. Einerseits finde ich so was ja klasse :D, andererseits schreit das natürlich irgendwann auch mal nach einer Antwort.


    Die hätte ich eigentlich schon viel früher erwartet. :)


    Zitat von "guma"

    Ich kenne mich mit Technikern in der Gegend um Grossenkneten-Huntlosen nicht so aus. Möglicherweise herrscht da ja dieses bedauernswerte 9:1 Verhältnis ?


    Die Erlebnisse basieren auf den Großraum Oldenburg / Bremen / Wilhelmshaven / Nienburg / Verden / Hannover.


    Aber du hast natürlich recht, daß es nicht nur bei den Mischpultschraubern, sondern auch auf der Muckerseite "schlimme Finger" gibt. So wie die Einführung des Midi-Standards die Qualität der Mucker (insbesonders die der Keyboarder - den Sequencern "sei Dank" ...) ins Bodenlose fallen ließ, ist die Qualität der Mischpultschrauber (wohl durch Neuzugänge ehemaliger und nicht durchgängig immer hochtalentierter DJs ...) hörbar gefallen. Der Chaotenanteil bei den Schraubern nimmt dabei mit fallendem Lebensalter (lt. meinen im o.g. Großraum gemachten Erfahrungen) deutlich zu ... ebenso wie der Anteil grenzwertigen Equipments. :wink:

  • Zitat von "billbo"

    [...] Topchefchecker [...]
    [...] Oldietanzkapellmeister [...]
    [...] Schlagerstar - Playbackhauptattraktion [...]
    [...] ein Wust aus grünen, gelben, blauen, roten, rosafarbenen Leitungen aller Art das Bühnenbild,
    die auf wundersame Weise irgendwie alle den Weg zum 01V oder Venice des mischenden Keyboarders/ Schlagzeugers/ Rhythmusgitarristen finden


    Bei den Stichworten wurde ich nachdenklich. Schauen wir doch mal genauer hin, mit wem wir es hier zu tun haben, der neun von zehn Tontechnikern in die Tonne kloppt, dabei per Kopfhörerbühnenmix jedem FoH überlegen ist - und auf welchem atemberaubenden musikalischen und akustischen Niveau da in Großenkneten gearbeitet wird... bittesehr:



    Wir verschaffen uns da mal einen Eindruck in Bezug auf Szenenflächengröße (und überlegen weiter, was das wohl für ein anspruchsvolles Event gewesen sein mag), einen Eindruck in Bezug auf die interessante Vielfältigkeit der Mikrofonie und, wenn wir so wollen, last but not least einen Eindruck, was Kabelfarben und die lustigen Schwanenhälse, die wir sonst nur aus der Steuerkabine vom Autoselbstfahrer auf der Kirmes kennen, anbelangt.


    Ich will ja nicht frech werden, aber die Sprüche hier, Manni, sind echt daneben. Das ist für mich so ein Fall von 'nix in der Hose, aber im Puff drängeln'.


    Sowas muss echt nicht sein, oder? :?

  • So, genug gekloppt.


    Läßet uns mal wieder über die CD reden.


    Auf der Bühne klingt es jedenfalls nie nach CD :D


    Ich muß ja gestehen, das ich diesen Komprimierwahn ja auch schon hingenomen habe.


    Wenn ich mir eine alte Roger Waters CD reinlege, muß ich einfach deutlich mehr am Regler drehen, damit ich das gleiche Gefühl beim Musikhören bekomme, wie bei gebrickwallten CDs



    Ich hab auch MP3, aber die hab ich mir mit 256k runtergezogen, das geht einigermaßen.
    Wenn ich wirklich was auf Referenz hören will, nehm ich immer noch Wav Files.

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  • Ich hab mir mal eine CD mit 80er Jahre Musik gebrannt, für das Auto. Dazwischen waren 2-3 aktuelle Songs. Die musste ich von der Zusammenstellung entfernen. (brickwalled, logischerweise wesentlich lauter und auch klanglich nicht auf der Höhe im Vergleich). Man merkt es hier nur im Vergleich, ansonsten mochte ich die Songs.


    Ich empfehle mal


    - Hooters: Satellite
    und
    - Robbie Williams: Come undone


    im Vergleich zu hören.


    Dann verschiedene mp3-Kodierungen, 256, 128, 96.


    Ich habe den Eindruck, daß Musik inzwischen schon für mp3 produziert wird und der Radiostream oder der iPod die Referenz werden. So wie bei den Beach Boys FM (Autoradio).


    Ich stelle noch mal die Frage:


    Wird CD/.wav für den Konsumenten irgendwann "fremd" klingen? Weil es zu Hause und auf dem iPod so anders klingt? (Referenzverschiebung)


    Wird uns das, wenn es so sein sollte, in unserer Arbeit beeinflussen?

  • Eigentlich soll man ja so mischen, das eine Band für die Leute ( dsa Publikum ) live den Wiedererkennungswert hat.


    Die Leute ( das Publikum ) für die wir im Endeffekt arbeiten, interessiert letztendlich unsere persönliche Neigung im Hören kaum, solange IHR Star so klingt, wie sie das gewohnt sind und gerne hören und mitsingen ( grölen/schreien) wollen.

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  • zunächst mal:
    vielen dank billbo, besser hätte man das nicht schriben können. du sprachst mir aus dem herzen... ;)
    auch ich habe mich schon absichtlich vom FOH entfernt und irgendwo in die zuschauerbänke gesetzt, weil ich mit dem stereomix der "wir-mischen-uns-immer-selbst-von-der-bühne"-band nicht in verbindung gebracht werden wollte... :shock:





    oh jeh, da liest man ja schlimme dinge über die hörgewohnheiten...


    ich muss zugeben, das mir "moderne" aufnahmen zunehmend fremd werden.
    so habe ich mir z.b. vor wenigen monaten eine CD von den KaiserChiefs gekauft. musikalisch finde ich das eine wirklich gelungene platte, aber ich kann sie nicht oft anhören - weil sie mir ziemlich schnell auf den nerv geht!
    ich habe am anfang versucht die musik laut zu hören, schliesslich ist es ja rockmusik. aber ich schaffe es nur sie ganz leise anzuhören, dann fällt mir die blöde kompression nicht so auf... ich finde das sehr schade, wenn gute musik so "vermixt" wird.
    wie an anderer stelle schon gesagt, ist für mich "mastering" mittlerweile zum schimpfwort geworden.
    vor diesem hintergrund kann ich die erfahrungen der wissenschaftler durchaus nachvollziehen. wenn die jugendlichen nur noch solch dynamiklose musik anhören, werden sie auch bald keine livemusik mehr mögen... viel zu viel dynamik!!!


    ich finde es insgesamt sehr ärgerlich, was die musikindustrie uns da für nen schrott vorsetzt. man gewinnt ja den eindruck, als wären die alle schon taub.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • um es provokativ zu sagen ... ihr (und ich) seit alle alte Säcke, und IRGENDWANN bleibt man stehen, was Geschmack/Gehörempfindung/Sound angeht. Es gibt heute viele neue Wege, wie Musik klingen kann, wie ein Mix klingt, wie etwas produziert wird. Und es gibt heutzutage kaum noch große Firmen, die hier wirklich bestimmend eingreifen könnten, die Musikindustrie ist inzwischen extrem zersplittert, es gibt viele viele kleine Labels, die meisten Bands produzieren sich selber ... hier die bösen Mächte hinter der heutigen Musik zu vermuten ist eher blauäugig ...


    Wer weiterhin in der Branche arbeiten will, muss sich entweder anpassen/einhören/weiterentwicklen oder irgendwann nur noch "alte" Musik mischen ... was bei der heutigen Demographie und Alterstruktur vielleicht auch nicht der schlechteste Weg ist, inzwischen denkt mehr als die Hälfte der Bevölkerung so wie du Wora ... :wink:


    Ich komme durch meine Studenten sehr viel mit "neuer" Musik in Verbindung, und vieles verstehe ich nicht mehr richtig ... aber ich versuche dranzubleiben. Trotzdem, wenn ich mit jungen Bands über Livesound diskutiere muss ich mit meinen 41 lenzen oft genug akzeptieren, das ich mich ändern muss um ihren & den Geschmack ihres Publikums zu treffen.


    P.S. billibo, selten so gelacht ... schöner kann man es nicht schreiben.

  • Ich muß oton zustimmen.... man sollte schauen, dass man am Ball bleibt. Es gibt auch viele gute Ideen unter den jungen Sounds. .... und ... eins darf man nicht vergessen:
    Dass es live 'Knacken' muß, wissen die jungen Bands auch.... und dass es einen deutlichen Unterschied zwischen den plattgedrückten playbacks auf irgend einer privat-TV-teenieshow und den jungen Rockern geben muß, ist auch klar. Eigentlich hilft uns ja das plattgedrückte Konservenformat:


    Da wird 'live' zu einem echt ungewohnten Erlebnis und das mögen die Kids !!!

  • Zitat von "Audiowerk"


    Richtig lesen - die Rede war von Mischpultschraubern !
    Mit Tontechnikern, die ihr Handwerk verstehen, hab ich keine Problem ... diese sind aber leider nicht immer auf Veranstaltungen anzutreffen !


    Zitat von "Audiowerk"

    ... auf welchem atemberaubenden musikalischen und akustischen Niveau da in Großenkneten gearbeitet wird ...


    Vorab: Wenn man eine Band oder Musiker noch nie gehört hat, sollte man vorsichtig sein, was man schreibt. :|


    Die Bilder haben wenig Bezug zum Gesagten ("Mischpultschraubern"), weil: Das erste Foto ist von einer Veranstaltung einer Wilhelmhavener Firma an der Jade (das Monitoring gehört der Band !) ... das Mikro mit Schwanenhals gehört einem Delmenhorster Gitarristen, der manchmal mitspielt (und ein hervorragender Musiker !!) ... was du gegen eine Gitarre der 4.000 EUR-Liga einzuwenden hast, erschließt sich mir nicht ... übrigens: das PL-80 war - gerade im Vergleich zu einigen häufiger anzutreffenden "Klassikern" - gar kein schlechtes Mikro (aber kennst du wohl nicht mehr) ... und: die Farbe der Mikrofonleitungen hat keine klanglichen Auswirkungen. :wink:


    Zitat von "wora"

    tja, da ich so gut wie keinen zugang zu den jungen musikern habe, bleibt mir das wohl erstmal erspart.
    so bleibt mir nur zu hoffen, das mir meine kundschaft nicht all zu früh wegstirbt...


    Das ist gar nicht so abwegig.
    Es gab früher erheblich mehr Clubs, wo (richtig !!!) Livemusik gespielt wurde.
    Derzeit werden in Bremen (http://www.acoustic-session-bremen.de/) seit einem Jahr Live-Veranstaltungen mit primär akustischen Instrumenten "angeschoben". Kollegen aus dieser Szene arbeiten gerade an der Schaffung von Auftrittsmöglichkeiten in Hannover (Start in den nächsten Wochen) und ich bin mit möglichen Veranstaltern im Gespräch, um südlich von Oldenburg sowas auch mit befreundeten Musikern aufzuziehen.


    Zitat von "klauston"

    Ich muß ja gestehen, das ich diesen Komprimierwahn ja auch schon hingenomen habe.
    Wenn ich mir eine alte Roger Waters CD reinlege, muß ich einfach deutlich mehr am Regler drehen, damit ich das gleiche Gefühl beim Musikhören bekomme, wie bei gebrickwallten CDs


    Schade, daß auch du dich diesem "Wahn" hingibst: Findest du nicht, daß manchmal ein wenig Natürlichkeit sogar interessanter klingen kann ?
    Sicher: Komprimieren macht schon Sinn, wenn ein hoher Lärmpegel die verfügbare Dynamik auf größeren Veranstaltungen einschränkt - aber muß es so häufig sein ?
    Musik mit "Null Dynamik" setzt sich bei ungünstigen Abhörbedingungen (KiZi, Auto, MP3-Player, iPod ...) ggf. besser "durch" ... ob es noch "musikalisch" klingt, sei dahingestellt. :|

  • Zum einen , für mich ist ein Mischpultschrauber ein Tontechniker.
    Ich würde mich auch als Mischpultschrauber bezeichnen.


    Und es geht jetz echt nicht um Livemusik.
    Da wissen wir alle, das es Änderungen gibt.


    Andererseits kann man gerade hier durch die lautstärkenverordnungen noch mit Kompressoren mehr "Lautstärke" rausholen.
    Zumindest es subjektiv mehr drücken lassen.

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