Zurück zu analogen Pulten?

  • ich kann ja auch nur von mir ausgehen, so wie ich das sehe.
    pulteinstellungen übernehme ich nur in punkto gains, den rest dreh ich mir so wie ich es benötige. auf ner analogen konsole bekomm ich das immer noch schneller hin, es sei denn ich habe ein vorbereitetes file in der tasche!


    nun ja, es muss ja schon triftige gründe geben, warum auf festivals wieder vermehrt analoge pulte zu finden sind.
    und von minderer qualität dieser pulte habe ich echt noch nix gehört... nur wenn sie abgerockt sind ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @ Peter Jehle: Genau so ist das.


    Die noch zuhauf existierenden großen (und abgeschriebenen!) Analogplätze werden auf den großen 'ankommen – linecheck – los' Festivals aufgebraucht. Aus guten Gründen, die hier auch schon vielfach diskutiert wurden.


    Auf solcherlei 'Umsonst & Draußen' no Budget - Festivitäten wie BO Total (wo bis auf die Headliner im Halbstundenwechsel im Prinzip jeder mitspielen darf, der immer schon mal für Umme vor richtig vielen Menschen mitspielen wollte) werden folgerichtig die B und C - Klasse Frontplätze aufgebraucht. Bzw. alles das, was zum fraglichen Zeitraum noch übrig, weil nicht anderweitig für echtes Geld vermietet ist. Man muß dem Markt zugestehen, dass er dort einfach sehr effektiv funktioniert.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "simonstpauli"

    Na, das schafft man doch gerade so in einer Umbauphase... *g*


    Ja, ich brauche 8 min für einen kompletten recall. :wink: ..................und wenn nicht, dann ist es einfach ein analoges Pult wie ein H 2000 oder ein PM 4000.... äh, und ich bin mit Blick auf den Schirm in der Regel schneller als das Gequatsche von Herrn NEVE. :wink:

  • Zitat von "guma"

    Ja, ich brauche 8 min für einen kompletten recall. :wink: ..................und wenn nicht, dann ist es einfach ein analoges Pult wie ein H 2000 oder ein PM 4000.... äh, und ich bin mit Blick auf den Schirm in der Regel schneller als das Gequatsche von Herrn NEVE. :wink:


    Das glaube ich gerne (visueller Recall ist schneller als "Drehen nach Gequatsche")
    Ich mache es bei Analogpulten ohne Recall ja auch visuell, inzwischen vorzugsweise 8-Kanal-Blöcke abfotografiert. Fotokameras sind schon praktisch...


    Im Grunde sind wir einfach nur bei Arbeitsmitteln und auf dieser Ebene kann man alles hinstellen, was den Job erledigt.
    Das bedingt je nach Status der auftretenden Künstler Verschiedenes.
    Dazu kommt der schon angesprochene Markt für FOH-Plätze, die Preise schwanken stark mit der Verfügbarkeit.


    Meiner Meinung nach ist ein Budget besser eingesetzt, wenn man bei begrenztem Budget eher mehr Geld für gutes Personal ausgibt als für höherklassige Pulte. Wie gesagt, persönliche Meinung und Vorliebe meinerseits. Was nützt mir das schönste Pult am FOH wenn von der Bühne aus Übermüdung und Chaos keine anständigen Signale kommen...

  • Zitat

    Was nützt mir das schönste Pult am FOH wenn von der Bühne aus Übermüdung und Chaos keine anständigen Signale kommen...


    Dieser schöne Satz gehört über den Schreibtisch eines jeden PA - Disponenten :!:

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "simonstpauli"

    ...Was nützt mir das schönste Pult am FOH wenn von der Bühne aus Übermüdung und Chaos keine anständigen Signale kommen...


    diese aussage kann man wirklich zu 100% unterstreichen.
    es ist immer wieder erstaunlich, wie groß die unterschiede zwischen verschiedenen bühnencrews sein können!!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "Everest2002"

    nun es ging in dieser aufstellung sehr gut


    Sorry, aber der Informationsgehalt Deiner Postings in diesem Thread tendiert gegen Null.
    Es funktioniert immer - sofern der betreffende Techniker am betreffenden Pult mit selbigem umgehen kann und weiß was er tut...

  • Ich sehe immer noch Rider in denen die üblichen Verdächtigen wie BSS/Drawmer, Lexicon PCM, Yamaha SPX990, TC 2290 usw. erwartet werden. Solange hier noch nicht "no BSS 402, Lexicon PCM, no analog Soundcraft/Midas/Crest" steht finde ich keinen ernsthaften Grund keine analogen FoH Plätze aufzubauen. Nach wie vor verdient man damit derzeit noch Geld, denn das Material steht rum, wurde bislang immer gern verwendet, und kann auch von jedem erfahrenen Tonkollegen bedient werden.
    Für manche Stadtfest und Festivalsituationen müsste ich bei geplanter Nutzung eines digitalen Mixers jedesmal telefonisch fragen ob ich ein Digitalpult von Yamaha, Roland, Mackie, A&H, Digico oder sonst was aufbauen dürfte.
    Angenommen ich habe ein A&H iLive, und 50% aller Festivalmischer sagen "nee, tu mal lieber ne PM5D....die kenne ich, oder was gescheites analoges" - was dann?
    Ich glaube in der <20TEuro Digitalpultklasse will auf einem Festival mit internationalen Bands kaum einer leichte Digitalpulte ausprobieren. Jedenfalls hätte ich keinen Nerv jedesmal neu erklären zu müssen, was das für ein "nettes Digitalpult mit viel Leistung für wenig Geld" ist. Dann lieber noch ein paar Restjahre big oldschool, und Geld im Sack.
    Für die kleinen Brot und Butter Jobs gebe ich jedem Digitalpult den Vorzug. Hier reicht sogar ein günstiges 01V96 mit 24er Aufbohrung hin, dass kostet nix und bringt gutes Geld bei wenig Aufwand ein.

    Einmal editiert, zuletzt von rockline ()

  • Zitat von &quot;mischpultschorsch&quot;

    Sorry, aber der Informationsgehalt Deiner Postings in diesem Thread tendiert gegen Null.
    Es funktioniert immer - sofern der betreffende Techniker am betreffenden Pult mit selbigem umgehen kann und weiß was er tut...


    eben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • ...und wenn man ein bisschen drüber nachdenkt kommt man zum schluss, das ein digitales pult im monitor doch besser aufgehoben ist als am FOH.


    gründe:
    - digitalpulte sind für monitormix in der regel übersichtlicher (sends on fader!)
    - digitalpulte sind speicherbar, was besonders für monitorsettings sehr sinnvoll sein kann
    - die meisten bands haben zwar einen eigenen FOH-mixer mit, aber keinen eigenen monitormixer. also steht normalerweise immer der selbe mann am monitorpult, der das dann auch beherrscht.


    also: wenn schon, dann analog am FOH und digital im monitor

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Da stimme ich Wora zu 100% zu. Außerdem wird grade am Monitorplatz (fast) nie der Operator gewechselt. Das Monitorpult ist demnach fast egal, nahezu jede Digitalkiste ist hierfür 1A!
    Im Foh bringt aber fast jede Combo einen mehr oder weniger talentierten jungen Mann mit, der kaum alle Digitalpulte der Welt editieren kann. Und spätestens wenn ich manche Kollegen mit Sackkarre nebst zwei kompletten Racks anbalancieren sehe weiß ich, dass ein analoges Pult wieder mal die bessere Entscheidung im FoH Büdchen war!

  • Zitat

    Ich sehe immer noch Rider in denen die üblichen Verdächtigen wie BSS/Drawmer, Lexicon PCM, Yamaha SPX990, TC 2290 usw. erwartet werden. Solange hier noch nicht "no BSS 402, Lexicon PCM, no analog Soundcraft/Midas/Crest" steht finde ich keinen ernsthaften Grund keine analogen FoH Plätze aufzubauen. Nach wie vor verdient man damit derzeit noch Geld, denn das Material steht rum, wurde bislang immer gern verwendet, und kann auch von jedem erfahrenen Tonkollegen bedient werden.
    Für manche Stadtfest und Festivalsituationen müsste ich bei geplanter Nutzung eines digitalen Mixers jedesmal telefonisch fragen ob ich ein Digitalpult von Yamaha, Roland, Mackie, A&H, Digico oder sonst was aufbauen dürfte.
    Angenommen ich habe ein A&H iLive, und 50% aller Festivalmischer sagen "nee, tu mal lieber ne PM5D....die kenne ich, oder was gescheites analoges" - was dann?
    Ich glaube in der <20TEuro Digitalpultklasse will auf einem Festival mit internationalen Bands kaum einer leichte Digitalpulte ausprobieren. Jedenfalls hätte ich keinen Nerv jedesmal neu erklären zu müssen, was das für ein "nettes Digitalpult mit viel Leistung für wenig Geld" ist. Dann lieber noch ein paar Restjahre big oldschool, und Geld im Sack.


    Du hast ja recht, und Billibo auch. Es hat ja auch kein ernstzunehmender Mischer etwas gegen einen ordentlichen analogen Frontplatz, und da muss es imho auch kein H3000/XL4 sein, mit einem guten Mittelklassepult (MH3-4/ML4000/5000/Yamaha 3500 usw.) kommt man gut ans Ziel, vor allem wenn eh keine Zeit für Feinheiten ist. Und solange diese Plätze noch gewartet sind ist ja auch alles schön.


    Mir ging es darum, das gerade an einem NICHT MEHR so gut gepflegten AnalogFOH (und genau die stehen meistens bei den kleineren Festivals/Stadtfest etc.) einfach viel mehr kaputt gehen kann, die Inserts spinnen, Kanalzüge gehen nicht richtig, zwei Auxe lassen sich nur noch teilweise routen, Matrix 4 geht auch nur noch über 22 Grad Aussentemperatur, das Display des betagten REV7 ist nur noch mit der Lupe zu lesen, an den Kompressoren stecken die Knöpfe falsch auf den Achsen und die Pultlüfter drehen ununterbrochen auf voller Schubkraft. Der Verleiher hat dann halt schnell kein Geld im Sack mehr, jedenfalls nicht meins ...


    Und ich finde, es gibt schon einen unausgesprochenen Digitalpultstandart, das ist das PM5DRH, das kann fast jeder, ist akzeptiert und klingt ordentlich. Für Geschichten eine Liga drunter das M7CL. Ich würde mal tippen, das bei ca. 80% aller Veranstaltungen, die ich das letzte Jahr gemischt habe, und wo keine eigene Technik dabei war, eines dieser beiden Pulte stand, und wirklich signifikant wenig Analogpulte. Ich nehme deshalb an, das die Veranstaltung, auf die der Threadstarter anspricht, eher eine Ausnahme war, aus denen von Billibo schon genannten Gründen. Oder im Pott ist alles anders ... :D

  • Das sollte eigentlich der zu erwartende Zustand einer zugesicherten Leistung sein: nämlich das auch ein analoges Pult funktioniert.
    Tut es das nicht gibt es drei Möglichkeiten:
    1) reparieren
    2) in den Kübel damit und Bude schließen
    3) neu kaufen und dem Kunden etwas funktionierendes aufbauen


    Als Vermietladen übernimmt man den Part einer technischen Dienstleistung. Ist man nicht imstande selbige ordentlich auszuführen läuft was falsch. Nicht funktionierende Technik ist eigentlich nicht akzeptabel. Damit schließe ich defekte, abgerittene Analogpulte in meiner Verständnisphilosophie einfach mal aus. Wer die Grundlagen nicht beherrscht gehört nicht den Markt - punkt.


    Yamaha PM5, ab da nehme ich das Thema Digitalpult bei großen Veranstaltungen ernst. Alles unter diesem Typ funktioniert super - aber möchte von den big boys nicht immer benutzt werden. Keine Ahnung warum, ich könnte sogar alles auffem 01V laut kriegen. Es hängt nach wie vor mit dem Ego verbunden mit der Bequemlichkeit neues zu begreifen zusammen - kann der Bauer nicht schwimmen liegt es an der Badehose.
    Somit entziehe ich mich einfach der ständigen Bitte dieses oder jenes digitale Pültchen aufbauen zu dürfen, und stelle einfach das viel zu schwere und allzu breite Schalchtschiff auf. Jegliche Diskussion ist ohne irgendein vorheriges Verhandlungstelefonat damit unnötig - und ich habe meine Ruhe.
    Und hätte ich ein PM5, dann würde mit Sicherheit irgendein FoH Mann auch damit nicht arbeiten wollen, sondern nur mit der VI6 oder Digico - wie man es macht, macht man's verkehrt.

  • OffTopic: kleiner Digital vs. Analog-Spaß:


    http://roadcrewcomic.com/?p=158



    Ich sehe das ähnlich, Analogplatz ist okay, wenn er gewartet ist. Digital ab PM5D auch, Wartung dito (das wird immer wichtiger, Firmware, Encoder etc.)
    Bei beiden Varianten gehört für mich ein fähiger, arbeitswilliger, ausgeschlafener und satter Babysitter dazu, damit es eine komplette Dienstleistung ist. Nur Midas & Co. oder PM5 abkippen ist es auch nicht wirklich.

  • Zitat von &quot;simonstpauli&quot;

    Bei beiden Varianten gehört für mich ein fähiger, arbeitswilliger, ausgeschlafener und satter Babysitter dazu, damit es eine komplette Dienstleistung ist. Nur Midas & Co. oder PM5 abkippen ist es auch nicht wirklich.


    Äh, ja und bei Digitalpulten, die wir gut kennen, machen wir s umgekehrt: Wir machen den Sitter für den Sitter :D:D:D:D