Bühne - Geländer ohne Befestigung

  • Hallo,


    ich suche nach einer Lösung, wie man eine vorhandene Bühne mit einer Absturzsicherung versehen kann? Die Bühne ist Teil einer Stadthalle, die Bühne soll für ein einmaliges Event für Puplikumsverkehr freigegeben werden, allerdings muss ein Geländer montiert werden, da die Fallhöhe 80 cm beträgt.
    Leider gibt es an der Bühne keine Befestigungsmöglichkeiten und sie darf auch nicht angebohrt werden.
    Hat jemand ne Idee wie man das lösen könnte? (Mobiles Geländer etc?)

  • Ohne Befestigung wäre mir nur sowas bekannt:




    Das ist mit den Klötzen sicher keine optimale Lösung. Ohne eine Befestigung an der Bühnenkante
    geht es jedoch nicht anders.


    Ist die Bühne denn vorne komplett geschlossen?

    MfG


    DJ Pichl


    --- !!! Der Ton macht die Musik !!! ---

  • in welchem Bundesland ist die Bühne?
    ist sie "nur 80cm"


    für Hessen habe ich das gefunden:


    § 35 HBO – Umwehrungen, Brüstungen, Geländer


    (1) In, an und auf baulichen Anlagen sind zu umwehren oder mit Brüstungen zu versehen:
    1.Flächen, die im Allgemeinen zum Begehen bestimmt sind und unmittelbar an mehr als 1 m tiefer liegende Flächen angrenzen; dies gilt nicht, wenn die Umwehrung dem Zweck der Flächen widerspricht wie bei Verladerampen, Kais und Schwimmbecken,


    Die Treppe benötigt Handlauf/läufe

    Gruß UweS.


  • Im Ernst? Jemand fragt nach einer technischen Lösung weil er das Publikum schützen möchte und du gibst ihm Tipps wie er das umgehen kann? Abgesehen davon dass dein Tipp auf die Bauordnung verweißt. In einer Stadthalle gilt allerdings die VstättVo, demnach (nach Musterverordnung), benötigt alles was keine Treppe oder Rampe ist ein Geländer mit definierten Anpralllasten.

  • Danke für die ganzen Tollen Tips. Das System von DJHeini wäre toll, jedoch ist die Bühne geschlossen vorne, sodass man nicht unten drunter greifen kann.
    Habe jetzt erfahren, dass der vordere Teil der Bühne an der weißen Markierung senkbar auf Bodenniveau des Saals ist.
    Werde wohl Podeste afubauen und diese dann mit Geländer absichern, ist wahrscheinlich die sicherste Variante...

  • Die Variante von DJ Pichl funktioniert explizit nicht. Solche Geländer werden auf z.B. Flachdach-Baustellen als Absturzsicherung verwendet, wenn von Außen kein Gerüst hochgerüstet wurde. Es ist explizit für eingewießenes Personal ausgelegt, die WISSEN, dass dieses Geländer nur zur Sicherheit da ist. Genau diesen Punkt hast du bei Publikum nicht (Ich stell mir grad "nen Tag der offenen Tür" vor, an dem Besuchergruppen über die Bühne geführt werden; ist ein Geländer vorhanden, WIRD sich jemand dagegenlehnen, ggf draufsetzen)


    Die schnellste Variante sind wohl Hamburger-Gitter, gern mit flächiger Gummimatte oder Anti-Rutsch-"Flicken" unter den hinteren Abstützungen.



    Bild geklaut bei meinem Arbeitgeber, bei dem man *Schleichwerbung* die Teile auch mieten kann 8) Link

  • Zitat von "KiKi"

    Zitat von "domigio"



    Dieses System gefällt mir sehr gut, aber gibt es Maßnahmen, dass das Geländer nicht das Podest runterfällt? Oder ist das so robust dass es nicht runterfallen kann? (Darf nicht in der Bühne verschraubt werden, da Bühne nicht beschädigt werden darf)

  • Zitat von "domigio"

    Dieses System gefällt mir sehr gut, aber gibt es Maßnahmen, dass das Geländer nicht das Podest runterfällt? Oder ist das so robust dass es nicht runterfallen kann? (Darf nicht in der Bühne verschraubt werden, da Bühne nicht beschädigt werden darf)


    Falsches Produkt für diese Anwendung

  • Die Stadthalle bot mir an, die Hauptbühne (wo die einzelne Dame drauf steht auf dem Foto) abzusenken und stattdessen flexible Bühnenpodeste aufzustellen (Schnakenberg Nivoflex Profi). Die Stadthalle hat dazu sogar ein Bühnengeländer. Allerdings war sich der Hallentechniker nicht sicher mit der Stabilität weil diese wie ein Schienensystem seitlich befestigt werden und er befürchtet dass die Verbinder ausbrechen. Das Befestigungssystem ist recht "windig", da es nur in der Nut gehalten wird:







    Es gibt noch ein zweites Geländer von Schnakenberg, wo die Befestigung scheinbar aufwändiger ist (nicht nur in der Nut)
    Weiß jemand wie stabil dieses zweite Befestigungsverfahren ist? Leider kann ich nicht erkennen ob überhaupt und wie es genau festgeklemmt wird??


  • Vor allem sollte der Hallentechniker sich auch kurz damit befassen, wie das hinter der absenkbaren Bühne mit Befestigungspunkten für Podeste aussieht.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: auch Podeste rutschen. je nach Nutzung der Bühne sollten diese zwecks Stolperfallenminimierung davon abgehalten werden können, dass sie sich von der festen Bühne entfernen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "domigio"

    Dieses System gefällt mir sehr gut, aber gibt es Maßnahmen, dass das Geländer nicht das Podest runterfällt? Oder ist das so robust dass es nicht runterfallen kann? (Darf nicht in der Bühne verschraubt werden, da Bühne nicht beschädigt werden darf)


    Das einzelne Element (3m lang) wiegt 50kg, zusätzlich sind sie miteinander verbunden. Der weitere Vorteil ist, dass Jeder, der sich dagegenlehnt, es ja mit seinem eigenen Gewicht belastet (siehe Gitter auf dem Boden vor dem Geländer). Wir nutzen sie indoor(und natürlich auch outdoor) überall dort, wo der zu erwartende Publikumsdruck nicht so hoch ist, dass man Crash-Barriers



    einsetzen muss. Das dann allerdings weniger, weil die Hamburger-Gitter nicht stabil genug sind, sondern eher, um Verletzungen der Besucher zu verhindern, wenn man von tausenden anderen gegen die Stangen gedrückt wird(andere Vorteile wie z.B. erschwerter Überstieg und der Tritt auf der Securityseite sind hier egal...). Mir persönlich ist kein Fall bekannt, in dem Hamburger nennenswert verschoben wurden, dies wäre nur durch eine koordinierte VORSÄTZLICHE Aktion mehrerer Personen möglich, dabei wäre das Bütec-Geländer



    aber belastungsmäßig auch längst am Ende.


    Vorteil des Bütec-Geländers (oder Schnakenberg/Nivtec/Kleu etc.) ist der verringerte Platzbedarf, Nachteil ist der mögliche Spalt zwischen Bühne und "Zusatzbühne", auch siehe:

    Zitat von "treibsand"

    Vor allem sollte der Hallentechniker sich auch kurz damit befassen, wie das hinter der absenkbaren Bühne mit Befestigungspunkten für Podeste aussieht.
    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: auch Podeste rutschen. je nach Nutzung der Bühne sollten diese zwecks Stolperfallenminimierung davon abgehalten werden können, dass sie sich von der festen Bühne entfernen.


    {Da ich schon wieder Bilder klaue, erlaube ich mir nochmal den Hinweiß, dass mein Brötchengeber soviele davon im Lager stehen hat, dass er sie sogar vermietet}


    Letztenendes werden Hamburger Gitter auch von der Polizei eingesetzt, ganz verkehrt können sie also nicht sein. 8)

    Quelle: Wikipedia

  • Ich werde wohl auf die Lösung mit den Hamburger Gittern zurückgreifen. Die Sicherheitsgeländer von Schnakenberg krieg ich bei keinem Verleiher im Umkreis von 300 km. Direkt bei Schnakenberg angefragt kostet das Sicherheits-Geländer neu gefertigt 170 EUR pro Meter! (benötigt werden 13 Meter)
    Für eine einzige Veranstaltung ist mir das zu aufwändig.


    Ich werde jetzt folgende Planung mit der Hallenleitung absprechen:


    Anhebung der vorderen Hauptbühne auf Bühnenniveau. Dann Auslegung von Antirutschmatten, Aufstellung von Hamburger Gittern.
    Die Hamburger Gitter werden ca mit 1 Meter Sicherheitsabstand zur Bühnenkante aufgebaut.
    Da es sich um kein Rockfestival etc mit jungen Rabauken und hohen Publikumsdruck handelt sondern um eine Veranstaltung mit gesittetem älterem Publikum, ist das Risiko zu verkraften.