Anwenderfragen DiGiCo SD Konsolen

  • Also habe seit 3 Monaten ein SD9 und bis jetzt null Probleme. Neue Software 3.00 ist auch drauf, spielt einwandfrei. kleine Bugs gibts natürlich immer, aber nix bedeutendes.

    Georg Hrauda, Österreich

  • Zitat von "mellotron"


    Ich habe jetzt damit eine reichliche Woche Tour am FOH vor mir, da gibt es vielleicht was zu berichten. Am Monitor wird auch eine stehen.
    Am liebsten wäre mir aber, es gäbe nichts zu berichten.



    Wäre schön, wenn Du uns einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben könntest, Berichte müssen ja nicht zwingend negativ sein. Wir hatten in den Anfängen anderer Produkte auch sehr informative Erfahrungsberichte, die vielen Leuten auch eine Entscheidungshilfe oder eine Arbeitshilfe waren.

  • Meine Erfahrung ist, dass es für alle "Klassen" Menschen gibt, die mehr oder weniger mitteilsam sind. Das kann man ja gerade hier im Forum nachvollziehen. Das ist ja auch ok. Dass die o.g. Fraktion der "ich lass mir nix anmerken-Kollegen" eine zusätzliche Rolle spielt, ist ein eher deutsches Problem. In USA ist das deutlich seltener. :wink:

  • Zitat von "guma"

    Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass für einen umfangreichen Anwender-Erfahrungsaustausch, wie er in diesem Brett für Yamaha Pulte oder A&H Pulte stattfindet, für Digico kein Bedarf besteht.
    ...
    Und ... dass das Pult so einfach zu bedienen, so zuverlässig und so selbsterklärend ist, kann ich jetzt so nicht ganz nachvollziehen.
    Ebenso scheint mir es unwahrscheinlich, dass ausgerechntet die komplette "ich lass mir nix anmerken-Fraktion" mit den SD8/9 unterwegs ist. Woran liegt es also, dass hier nicht mehr zu lesen ist ?


    Dazu habe ich nun folgende Überlegungen:


    - Im Gegensatz zur M7/LS9 kommen weniger Verleiher auf die Idee "Das Pult kann eh jeder, also brauche ich auch keinen fähigen Pultbetreuer dazustellen" - Ich sehe es auch eher in der PM5D-Liga, diese ist hier im Forum auch nicht soooo häufig vertreten
    - Da das Pult an sich komplexer ist, setzen sich mehr Anwender richtig damit auseinander (wobei ich gestehen muss, selber nie das Manual gelesen zu haben) - und die anderen sind u.U. so überfordert, dass ihnen nicht mal eine konkrete Frage einfällt??
    - Der Editor ist durch seinen 1:1-Aufbau zum Pult eine grössere Hilfe als "Lernprogramm" als der Studiomanager - beim 1. Mal hatte ich schon fast das Mikro in der Hand, um die Hallprogramme zu testen :?
    - Meinerseits fand der Erfahrungsaustausch viel direkter mit 3-4 Kollegen sowie auch damals direkt beim Shootout mit den Jungs vom Vertrieb statt.
    - Was damit zusammenhängt, dass ich auf Fragen möglichst sofort eine Antwort haben will und nicht erst eine Woche warten, bis jemand was im Forum geschrieben hat.


    Vllt. wäre zusätzlich zu diesem Thread ein weiterer mit dem Titel "Erfahrungsberichte SD8 / SD9" ganz hilfreich.



    P.S.: Das letztens erwähnte Pult schien übrigens eine Montagsproduktion gewesen zu sein: Zuerst ist mit der Zeit die linke Faderbank abgeraucht und ein paar Wochen nachdem es aus dem Service zurück war hat sich die Engine in ein Staubwölkchen verwandelt... Naja, C´est la vie :(

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    ...


    Dazu habe ich nun folgende Überlegungen:


    - Im Gegensatz zur M7/LS9 kommen weniger Verleiher auf die Idee "Das Pult kann eh jeder, also brauche ich auch keinen fähigen Pultbetreuer dazustellen" - Ich sehe es auch eher in der PM5D-Liga, diese ist hier im Forum auch nicht soooo häufig vertreten...(


    ich kann aus eigener erfahrung berichten, das 4 von 5 pultbetreuern tatsächlich gut damit umgehen konnten... der eine allerdings... ;)
    es ist auch hier so: es ist zwingend nötig, geschultes personal dazuzustellen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "audiobo"

    Der Editor ist durch seinen 1:1-Aufbau zum Pult eine grössere Hilfe als "Lernprogramm" als der Studiomanager ...


    Das empfand ich 100% genau so.


    Zitat von "audiobo"

    Was damit zusammenhängt, dass ich auf Fragen möglichst sofort eine Antwort haben will und nicht erst eine Woche warten, bis jemand was im Forum geschrieben hat.


    Das wäre ja bei einem gut frequentierten Thread nicht so.

  • Das meiste beim SD9 sind Bugfixes, ein paar Änderungen gibts bei den Controlgroups ( Wenn Kanäle mehr Controlgroups zugeordnet sind, gibt Änderungen beim Muten ). Ansonsten nix gravierendes, habs schon am Pult ( über den Händler )

    Georg Hrauda, Österreich

  • was zum lesen...


  • Die Liste mit den Fehlerbehebungen und neuen Funktionen steckt im Update-Archiv für die Pulte. Zumindest die neuen Funktionen würde ich auch gern öffentlich finden...

  • Auf Tour mit der SD8



    0. Rahmenbedingungen


    Kleine Tour mit bekanntem deutschen Popsänger in Stadthallen bis 1500 Besucher. 36 Inputs, alles live.
    Technik: Ein DiGiRack speist Inputs an SD8 (FOH) und SD9 (Monitor). FOH ist Master, Monitor nutzt für seine Outputs ein zusätzliches D-Rack mit 32/16 über Cat5.
    SD8 hat neue V300-Software.
    In der Startsession der SD8 existierte nur ein Snapshot. Jeden Tag wurde die Session mit dem Snapshot unter neuem Namen gespeichert und darin weitergearbeitet. Alle Recall Scopes gesetzt.



    1. Vorbereitung


    Unglaublich anstrengende Offline-Vorbereitung.
    Die Darstellungsgrößen der einzelnen "Editor"-Fenster lassen sich immer noch nicht anpassen und zwingen selbst bei einen 1920x1080-Bildschirm zum ständigen Scrollen nach oben und unten. Warum kann man die Teilbildschirme nicht kleiner anzeigen lassen und nebeneinander anordnen?
    Es können nach wie vor keine Werte direkt eingegeben werden (z.B. EQ, Comp, Aux) oder wenigstens die Potis mit dem Cursor bewegt werden.
    Nein, alles muß mit der Maus geschehen. Da bricht man sich die Hand. Im Bus oder Zug oder mit einem Touchpad braucht man da gar nicht anfangen, denke ich.
    Natürlich kann man sich einen Kanal mit Grundeinstellungen zurechtbasteln und dann kopieren oder als Preset ablegen, aber wenn man wirklich schon "vormischen" will und in jedem Kanal was ändern will, geht das wirklich nur zeitraubend mit der Maus.
    Liebe DiGiCos, das verdirbt mir wirklich den Spaß, weil ich auf eine Offline-Vorbereitung angewiesen bin. Schaut doch mal bei Yamaha, dort gibt es sogar Shortcuts für Fader/Potis auf 0dB oder „aus“.



    2. Positives


    Das Pult klingt gut. Die Gates tun was sie sollen, die Kompressoren auch. Schön der zusätzliche Highcut überall. Man kann im Vergleich zu den weit verbreiteten LS9 und M7 mehr als vier Effekte nutzen. Die Layer lassen sich völlig frei mit Inputs und Outputs belegen, dadurch kann man sich seine Mischoberfläche sehr ergonomisch gestalten. Alle Fader haben eine farbig hinterlegte LCD-Beschriftung. Netzwerkanbindung für WLAN funktionierte (nur ist dann der Editor auf dem Laptop wieder ein Graus).



    3. Sehr Negatives


    Es gab leider fast jeden Tag eine andere Überraschung in Form von vergessenen bzw. nicht funktionierenden Patchings:
    Zuerst war es ein Gruppeninsert, der angelegt war und angezeigt wurde, aber nicht funktionierte. Nachdem ich den Patch herausgenommen und wieder hineingeschrieben hatte, ging es plötzlich.
    Am nächsten Tag spielte plötzlich der CD-Player (Local Input am Pult) nicht, obwohl beim Inputmeter im Pult ein Signal angezeigt wurde. Hier half ein „Re-Patch“ nichts, ich mußte das Pult herunterfahren, dann ging es wieder.
    Zweimal passierte es, daß Effektreturns nicht mehr funktionierten. Ich hatte 7 interne Effekte im Einsatz (Aux => Effekt => Stereo-Return => Stereo-Master). Beim ersten Mal funktionierten zwei der sieben Effekte nicht, indem zwar die Inputs im Effektgerät zu sehen waren, aber in den Effektreturns nicht ankamen. Hier half wieder ein „Re-Patch“ der Returns. Drei Tage später fehlten zwei andere Effekte mit den gleichen Symptomen, hier half aber nur ein Neustart des Pultes.
    DCA-(„CG-VCA-Style“)-Mutes bleiben NICHT erhalten bei Neustart. Ganz schlimm! Ich mute alle Inputs über einen Gesamt-DCA nach der Show, speichere Snapshot und Session, fahre das Pult herunter, und am nächsten Tag ist dieser Mute weg!


    Liebe DiGiCos, ich benutze ein Digitalpult, um mir eben keine Gedanken mehr darüber machen zu müssen, ob ein Effekt oder Patch auch am nächsten Tag so funktioniert. Es kann nicht sein, daß ich jeden Tag alle Effektgeräte durchprobieren muß. Diese Fehler traten nie plötzlich während der Show auf, sondern immer nach dem Einschalten des Pultes am Nachmittag.



    4. Negatives


    Bei manchen Hindernissen in diesem Pult frage ich mich, ob die Entwickler ihr Pult jemals in Livesituationen getestet haben.


    Die wichtigsten Sachen:


    a) Output Delays - Edit: RTFM gelöst, mit 2nd Function, wunderbar.


    b) Gang-Parameter nicht einstellbar
    Gang (Yamaha: Link) kann man die Kanäle nur vollständig. Man kann zwar mit der 2nd-Function Parameter kurz aus dem Gang herausnehmen, um nur einen Kanal zu ändern, aber insgesamt ist das trotzdem sehr unpraktisch, daß man nicht (wie z.B. bei Yamaha) z.B. den Gain oder den Kanal-On aus dem Gang herauslassen kann. Zwei Anwendungsfälle: Percussion mit gleichem EQ, aber unterschiedlichem Gain; oder das Sparemikro, das als Gang immer die aktuellen Einstellungen des Mainmics übernehmen soll, aber natürlich nicht gleichzeitig angeschalten sein darf.


    c) Mono-Gruppen haben kein Pan für Stereo-Master
    Das konnten schon alte Spirits. Ich habe eine Monogruppe, darin einen (analogen) Insert, und will nun diese Gruppe im Stereobild verteilen. Geht nicht.


    d) Effektdelays stark verbesserungsbedürftig
    Die beiden internen (Effekt-) Delays haben keine Umschaltung der Werte von ms auf BPM (ja, wenn Schlagzeuger nach einem Click spielen, dann ist der in BPM). Außerdem fehlt die Auswahlmöglichkeit, welche Notenwerte delayed werden sollen.


    e) Macros blinken nicht
    Und wenn wir gerade bei Delays sind: Die will ich tappen mit den Macros, das geht. Aber warum blinken die (blinkfähigen) Macrotasten dann nicht mit? Die einzige Kontrolle ist dann das kleine Licht in dem kleinen Effektgerät, das ich dazu extra aufrufen muß.


    f) Multiband-Comp geht nicht „on the fly“
    Und der schöne Multiband-Comp klingt zwar gut, aber wenn ich mich während der Show entscheide, in einem Kanal vom normalen Comp auf Multiband umzuschalten, dann schaltet der den normalen Comp ab und startet genullt. Wenn ich also meinen Sänger schon mit Threshold X und Gain Makeup +6 dB bearbeitet habe, fällt das erstmal weg. Warum nicht beide zusammen nutzbar machen oder zumindest eine Möglichkeit des „on the fly“-voreditierens schaffen, damit ich Multiband und Monoband ineinander übergehen lassen kann?


    g) Der Bildschirm ist zu flach, für Sitzkonzerte unbrauchbar.


    h) Der Bildschirm läßt sich teilweise schlecht ansprechen, kleinere Knöpfchen in den Effektgeräten habe ich ohne Maus nicht hingekriegt.



    5. Außerdem verbesserungswürdig


    a) Phantom Power per Hardware
    Bitte eine Funktion programmieren, mit der man die 12 "DiGiCo-Buttons" unter den Gain-Potis auch mit Phanom On/Off belegen kann. Man spart dadurch zwei Bildschirm-Klicks. Wie oft benutzt man denn im Vergleich die Phase Reverse-Funktion? Vorteil wäre auch, daß man mit den erleuchteten Buttons viel schneller den Status ablesen könnte.


    b) Mute/Select austauschbar machen
    Ich wünsche mir eine Funktion, mit der ich die toll ergonomischen, beleuchteten, aber so gut wie nie verwendeten Mutetasten mit den unscheinbaren, unbeleuchteten und ständig verwendeten Selecttasten tauschen kann.


    c) Arbeiten im Dunkeln
    Schwarze Fader, schwarze Potis und nur zwei LED-Pultlampen, die viel zu dunkel sind. Wie wäre es mit optionalen Fader- und Potikappen in Signalfarben? Dann könnte man auch die vier EQ-Bänder besser unterscheiden. Oder in jeden Kanal (Input und Output) einen Button integrieren wie "To Overview", um sich ausgewählte wichtige Kanalzüge immer dort anzeigen zu lassen?


    d) Overview-Bildschrim
    Der Overview auf dem externen Bildschirm ist derzeit sinnlos, weil man sich nur klein die Layer anzeigen lassen kann. Warum nicht den jeweiligen EQ dort groß anzeigen lassen, um damit den Bildschirm nicht zu blockieren.


    e) Dokumentationen und Bugfixes online verfügbar machen
    Es bringt nichts, Release Notes nur den Käufern der Pulte zu schicken (siehe V300). Auch die freien Techniker müssen das wissen, denn die werden gebucht, um die Pulte zu bedienen.



    Freue mich auf Eure Meinungen und Ergänzungen!


    Viele Grüße!
    Ivo

    2 Mal editiert, zuletzt von mellotron ()

  • Ganz grob nach Überfliegen des Textes:


    0: Wenn nur ein Snapshot, der zudem auch Probleme macht, warum statt dessen nicht die Session komplett safen? Ich kenne das beschriebene Snapshotproblem aus frühen Software-Versionen, habe es aktuell aber noch nicht wieder entdeckt.


    1: Ist ein interessanter Vorschlag für das nächste Update. Allerdings bin ich mittlerweile mit dem Editor auch fixer, als mit den seltener benutzten anderer Hersteller. Liegt vermutlich daran, was man z. Zt. am häufigsten benutzt.


    3: Die Ursache dafür vermute ich in der Snapshotverwaltung. Ich habe da früher nach Rückfrage beim Vertrieb meine "Speichertaktik" entsprechend verändert. Bei der angebotenen komplexen Snapshotverwaltung liegt es nahe, alles machbare damit zu lösen. Da aber offensichtlich noch nachgebessert werden muß, würde ich deren Einsatz minimieren.


    4: Bei a) gebe ich Dir prinzipiell Recht, allerdings bin ich auch kein Freund davon, das Prozessing der PA im Pult zu machen. Da nehm ich lieber den Systencontroller.


    Bei b) muß ich Dir widersprechen. Wenn man zuerst den Gain ohne GANG setzt und diesen dann aktiviert, bekommt man das, was Du wünscht. Für die Anwendung des Spare-Mikros gibt es die ALT IN - Funktion.


    Für c stimme ich Dir zu , bei d) halte ich "stark verbesserungswürdig" für etwas übertrieben, aber von der jeweiligen Arbeitsweise abhängig.


    Die Sache mit den blinkenden Macro-Tasten erhoffe ich auch schon länger. Zu f) gebe ich zu bedenken, dass bei seriellem Betrieb ja faktisch ein weiterer Kompressor notwendig ist. Geht nicht - im Kanal gibt es nur einen Kompressor und ein Gate. Um das trotzdem zu ermöglichen, ist lediglich die Zuhilfenahme einer Gruppe mit Multiband-Compressor notwendig.
    g&h) Bei "Sitzshows" hilft etwas hinten unter das Case gelegt. Für die kleinen Knöpfchen gibts Touch- and Turn.


    zu 5. Phantom-Power lege ich im Setup fest. Dann hat man im Display auch oben rechts im Kanal-Fenster die 48V-Rückmeldung. Da verwerwende ich öfter zu Vergleichszwecken die Phase Reverse Funktion.
    Das Vertauschen der Tasten halte ich für weniger sinnvoll. Die PFL/Select-Taseten sind war unbeleuchtet, durch ihre Platzierung unterhalb der beleuchteten Label-Felder aber eigentlich nicht zu verfehlen.
    Eine ausreichend helle Beleuchtung bekommt man durch 2 schöne Littlite LED-Schwanenhälse. Da ist das Pult ähnlich hell wie die Reklame einer Bordelltür. Schön wäre allerdings eine farbliche Markierung der EQ-Potikappen analog der Farben des Touchsreens. Die Anzeige des Overview-Screens ist vermutlich der produktinternen Abgrenzung zu den anderen Pulten von DiGiCo geschuldet. Und ja, Release-Notes sollten alle Bediener kennen.


    Und jetzt verabschiede ich mich zum Mittag. Ich hoffe, es war hilfreich.


  • Zu diesem Thema wäre interessant, was du genau unter "Options"->"session" eingestellt hast, wie das Pult denn beim Neustart starten soll. Darüber bin ich auch schon mehrfach gestolpert. Es ist eben nicht immer der "letzte Stand" des Pultes. Zu den patch-Verlusten: Es ist immer hilfreich, nach Pultstart, die gespeicherte session nochmal zu recallen. Dann sollten die "Verluste" auch nicht auftreten.


    Zitat von "mellotron"


    4. Negatives


    a) Output Delays
    Man kann keine genauen Delaywerte für die Ausgänge (Aux, Group inkl. Stereo-Master, Matrix) einstellen. Es gibt immer nur wenige Werte „zur Auswahl“, und das auch noch extrem fummelig mit dem Poti. Anders als bei den Inputdelays können die Werte auch nicht per Tastatur eingegeben werden. Also man hat eine Meßsoftware, die genaue Delayangaben ausspuckt, kann diese aber mit dem Pult nicht umsetzen. Nicht lustig, das kann sogar ein 01V96. Und wie wäre es mit einer Option, mit der man das Delay auch in Metern eingeben kann?


    RTFM!!!
    Mit 2nd function kann man die Delaywerte genau einstellen!!!


    Zitat von "mellotron"


    b) Gang-Parameter nicht einstellbar
    Gang (Yamaha: Link) kann man die Kanäle nur vollständig. Man kann zwar mit der 2nd-Function Parameter kurz aus dem Gang herausnehmen, um nur einen Kanal zu ändern, aber insgesamt ist das trotzdem sehr unpraktisch, daß man nicht (wie z.B. bei Yamaha) z.B. den Gain oder den Kanal-On aus dem Gang herauslassen kann. Zwei Anwendungsfälle: Percussion mit gleichem EQ, aber unterschiedlichem Gain; oder das Sparemikro, das als Gang immer die aktuellen Einstellungen des Mainmics übernehmen soll, aber natürlich nicht gleichzeitig angeschalten sein darf.


    Gang ist nicht mit Yamaha-Link zu vergleichen. Da wären wir beim Apfel-Birnen-Thema.
    Zu deine beiden Beispielen: Percussion mit gleichem EQ, aber unterschiedlichen Gains - Wo ist das Problem, mit [OPTION/ALL] die Gang kurzzeitig zu unterbrechen, die Gains zu machen und dann "geganged" weiter zu arbeiten?
    Für das Thema Sparemikro gibt es die wunderbare Funktion des [ALT-INPUT] einfach den alternativen Input auf den Originalkanal auflegen...
    Wer das vehement nich will, kann doch eine Grundeinstellung auf dem Sparekanal haben und bei Bedarf die Einstellungen des Originalkanal per Preset hinterherschubsen.


    Zitat von "mellotron"


    c) Mono-Gruppen haben kein Pan für Stereo-Master
    Das konnten schon alte Spirits. Ich habe eine Monogruppe, darin einen (analogen) Insert, und will nun diese Gruppe im Stereobild verteilen. Geht nicht.


    Was spricht dagegen, den Insertreturn auf einen Inputkanal zu schicken und dann direkt auf den Master? Bei 36 Inputs und 60 zur Verfügung stehenden Kanälen, ja wohl kein Akt?!


    Zitat von "mellotron"


    d) Effektdelays stark verbesserungsbedürftig
    Die beiden internen (Effekt-) Delays haben keine Umschaltung der Werte von ms auf BPM (ja, wenn Schlagzeuger nach einem Click spielen, dann ist der in BPM). Außerdem fehlt die Auswahlmöglichkeit, welche Notenwerte delayed werden sollen.


    e) Macros blinken nicht
    Und wenn wir gerade bei Delays sind: Die will ich tappen mit den Macros, das geht. Aber warum blinken die (blinkfähigen) Macrotasten dann nicht mit? Die einzige Kontrolle ist dann das kleine Licht in dem kleinen Effektgerät, das ich dazu extra aufrufen muß.


    Da haste Recht - das ist fast alles verbesserungswürdig.
    Wozu BPM? Haste die BPM-Werte in der Setlist stehen? In 99% der Anwendungen die ich kenne, tappe ich nach der Musik, die da kommt. Wenn es ein-zwei Songs sind, wo man das mal vorher einstellen muss, rechnet man das eben grad mal um und schreibt sich ms in die Setlist...
    Die Notenwerte kann man ja auch "aus der Hand" machen. Es ist ein Delay, das fest auf Viertelnoten geht. Achtel, Punktierte und Triolen sollte jeder tappen können. Ich habs noch nicht vermisst.


    Zitat von "mellotron"


    f) Multiband-Comp geht nicht „on the fly“
    Und der schöne Multiband-Comp klingt zwar gut, aber wenn ich mich während der Show entscheide, in einem Kanal vom normalen Comp auf Multiband umzuschalten, dann schaltet der den normalen Comp ab und startet genullt. Wenn ich also meinen Sänger schon mit Threshold X und Gain Makeup +6 dB bearbeitet habe, fällt das erstmal weg. Warum nicht beide zusammen nutzbar machen oder zumindest eine Möglichkeit des „on the fly“-voreditierens schaffen, damit ich Multiband und Monoband ineinander übergehen lassen kann?


    Das ist aber eher speziell und würde nach meinem Empfinden eher in die Kategorie "ich wünsche mir...", statt in eine Kategorie "Negatives-die wichtigsten Sachen" gehören. Schön wäre es schon.


    Zitat von "mellotron"


    g) Der Bildschirm ist zu flach, für Sitzkonzerte unbrauchbar.


    Ganz deiner Meinung. Es gibt Verleiher, die das Pult schon angeschrägt ins Case bauen lassen. Dann wird es besser.

    Zitat von "mellotron"


    h) Der Bildschirm läßt sich teilweise schlecht ansprechen, kleinere Knöpfchen in den Effektgeräten habe ich ohne Maus nicht hingekriegt.


    Hmmm. In den Effekten wählt man den Poti per Touchscreen nur an. Bedienung dann per Touch&Turn. Da ist dann auch der entsprechende Knopf hinterlegt. Das geht gar nicht per Touchscreen.


    Zu allen anderen von dir angesprochenen Bereichen:


    Mit der Beleuchtung habe ich noch nie Probleme gehabt. Zwei Littlites sind brechend hell und reichen völlig. Kommt aber auf die Lämpchen an, die der Verleiher dazu gekauft hat.
    Desweiteren halte ich die Konsole für sehr flexibel, was die Bedienung angeht, nur die Wege sind vielleicht anders als bei den Produkten von Yamaha oder Soundcraft. (Siehe Panorama für Monogruppen)
    Die von dir kritisierten Bereiche der Mute- und Selecttasten & das Finden der +48V im Kanal fallen mir z.Bsp. garnicht auf, weil ich das Pult doch diverse Male benutzt hab und nicht ab der ersten Begegnung mit den Altbekannten verglichen hab'. Neues erfordert manchmal auch neue Herangehensweisen.
    Ich würde ausserdem behaupten. dass man +48V & Polarität ähnlich häufig braucht. Nämlich fast nie während des Gigs. Und wenn die +48V dann auf einer solchen Hardwareknopfleiste wären, wäre mir die Gefahr, aus Versehen ranzukommen, wenn ich den daneben liegenden Poti bediene, zu hoch.


    Grüße,


    Bertram