Gagenempfehlungen

  • Ich bin dafür.


    Und ich finde, wir sollten uns an den Filmtongagen orientieren :D

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  • Ich bin auch dafür und habe endlich meinen Traumjob gefunden:


    Ich werde Geräuschemacher :D


    Nein, im Ernst: Für jede Elektrikerstunde wird (sowohl in DE als auch CH) ein deutlich höherer Ansatz verrechnet als für einen Veranstaltungstechnikergesellen als auch Meister. Gründe dafür gibt's eigentlich überhaupt gar keine.

  • Zitat von "4Art"


    Gründe dafür gibt's eigentlich überhaupt gar keine.


    Im Nicht-Erkennen der Zusammenhänge liegt einer der wichtigsten Gründe für den Status der hauptamtlichen VA Techniker begründet.
    Ein wichtiger Grund z.B. wäre die Tatsache, das das Elektriker-Gewerbe nicht mit Heerscharen an unqualifizierten Quereinsteigern verstopft ist...

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    Ein wichtiger Grund z.B. wäre die Tatsache, das das Elektriker-Gewerbe nicht mit Heerscharen an unqualifizierten Quereinsteigern verstopft ist...


    In der Tat. Und leider regelt das Verhältnis Angebot und Nachfrage den Preis und nicht irgendwelche Listen.


    Bei diesen Listen (also auch die vom VPLT) muss man unbedingt dazu sagen, daß es sich hier um die Berechnung an den Kunden (!) handelt.
    Der Tagessatz, den der Freelancer erhält, ist natürlich entsprechend niedriger.


    Zudem sind solche Listen nur Empfehlungen. Und diese sind immer am oberen Rand angesetzt, sozusagen als Orientierung, weil man ja weiß, daß man meist immer nach unten gehandelt wird. Das macht ja der Einzelhandel mit seinen "unverbindlichen Preisempfehlungen" auch nicht anders.
    Und wer kauft schon eine Lautsprecherbox zum Listenpreis? Ganz, ganz wenige. Die allermeisten bestellen bei (günstigeren) Onlinehändlern und anderen Quellen...

  • Zitat von "klauston"

    Ich bin dafür.


    Und ich finde, wir sollten uns an den Filmtongagen orientieren :D


    ...obwohl die schon relativ niedrig sind. Da hat sich in den letzten 10 Jahren kaum was getan. Bzw. konnte z.B. ein Set-Angler von der damaligen D-Mark-Wochengage besser leben als von den dort für heute angesetzten Euro-Tagesgagen.
    Den Indie- und No- bis Low-Budget-Bereich spare ich mal aus...


    Ansonsten gilt, wie schon hier und anderswo mehrfach erwähnt: Wir befinden uns in einer Marktwirtschaft. Es bilden sich natürlich "Standards", wie z.B. Tourgagen, die für normale Techniker auf normalen Produktionen innerhalb enger Grenzen liegen.

  • Viel Interessanter als die Gagen, finde ich den Teil mit den Überstunden und der Nachtarbeit:


  • Mindestruhezeit :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:



    Wäre schön, wenn es das mal bei uns geben würde :roll: :roll: :roll: :roll:

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  • Der VPLT ist wieder einmal fernab jeglicher Realtität.
    Lese ich doch da etwas von einer Tagesgage (10 Stunden) für einen Tontechniker zwischen 350.- und 420.-.......ich denke mal zzgl 19% MwSt.



    Zitat

    Nein, im Ernst: Für jede Elektrikerstunde wird (sowohl in DE als auch CH) ein deutlich höherer Ansatz verrechnet als für einen Veranstaltungstechnikergesellen als auch Meister. Gründe dafür gibt's eigentlich überhaupt gar keine.


    Ich sehe da aber schon Gründe. Immer mehr beschäftigungslose Veranstaltungstechniker überschwemmen einen Markt, der real größtenteils überhaupt nicht funktioniert. Elektriker können nicht einfach auf eigene Faust eine "Firma" anmelden. Dazu gehört unter anderem der Meistertitel sowie die Eintragung in die Handwerksrolle. Hier sehe ich schon zwei Mindestvoraussetzungen die in der Veranstaltungsbranche überhaupt nicht nötig sind.
    Ob das nun Blödsinn ist oder nicht tut nichts zu Sache. Fakt ist das die Handwerkskammern in diesem Gewerbezweig ihren Job machen - was man mit der schwammigen IHK Regulierung zu Veranstaltungsbetrieben überhaupt nicht vergleichen kann.

  • Stefan: Was Du schreibst, stimmt alles 1:1 für DE. Allerdings für CH? Hier gibt's dieses Kammernzeugs defintiv nicht und wenn jemand eine Lehre als Elektriker absolviert hat, dann kann er, wenn er Lust hat, danach ein Firma gründen. Allerdings muss die Endkontrolle einer Installation dann wieder ein Mann oder eine Frau mit entsprechender Weiterbildung machen. Ein bisschen mehr Innung würde aber unserer Branache wohl nicht schaden...

  • Zitat von "rockline"

    Der VPLT ist wieder einmal fernab jeglicher Realtität............


    Da machst du es dir zu einfach. Ich war an der Erstellung der Studie beteiligt. Es geht um VK Preise. Die sollten sich schon möglichst auf dem in der Studie beschrieben Höhe bewegen. Das es mitlerweile leider nicht mehr der Fall ist hat sicher viele Gründe. Firmen die noch deutlich unterhalb des unteren Weg liegen sind häufig aber auch die Kandidaten, die Ihre Techniker sehr spät oder manchmal auch nie bezahlen.


    Zum Thema Elektriker, hier kann ein Geselle eine Firma auf machen. Als Einzelperson kein Problem. Er wird aber von den EVU kaum eine Konssesion bekommen, damit ist diese Firma so sehr eingeschrängt in Ihrem tun, das ein wirtschaftliches Arbeiten schwer Möglich ist.


    Anders sieht es bei den Fliesenlegern aus. Hier ist es mittlerweile fast die Ausnahme wenn der Inhaber einen Meisterbrief hat.


    Zum Thema Lobbyarbeit der Verbände, mir sind auch einige Stimmen bekannt die dem VPLT Regulierungswut vorwerfen und sich für die deregulierte VA Technik stark machen.
    Es allen recht zu machen geht nicht. Abgesehen davon haben wir mitlerweile auch reichlich Meister, ein Meisterzwang wie früher im Handwerk würde uns auch nicht helfen.


    Abgesehen vielleicht vom KFZ / Motorad bereich gibt es kaum einen Bereich wo Leute ihr Hobby zum Beruf machen.


    Merkwürdig finde ich das andere Berufsverbände Vergütungen für illegale Arbeitszeiten vorschlagen.

  • Zitat von "rockline"

    Der VPLT ist wieder einmal fernab jeglicher Realtität.
    Lese ich doch da etwas von einer Tagesgage (10 Stunden) für einen Tontechniker zwischen 350.- und 420.-.......ich denke mal zzgl 19% MwSt.




    Ich sehe da aber schon Gründe. Immer mehr beschäftigungslose Veranstaltungstechniker überschwemmen einen Markt, der real größtenteils überhaupt nicht funktioniert. Elektriker können nicht einfach auf eigene Faust eine "Firma" anmelden. Dazu gehört unter anderem der Meistertitel sowie die Eintragung in die Handwerksrolle. Hier sehe ich schon zwei Mindestvoraussetzungen die in der Veranstaltungsbranche überhaupt nicht nötig sind.
    Ob das nun Blödsinn ist oder nicht tut nichts zu Sache. Fakt ist das die Handwerkskammern in diesem Gewerbezweig ihren Job machen - was man mit der schwammigen IHK Regulierung zu Veranstaltungsbetrieben überhaupt nicht vergleichen kann.


    Volle zustimmung! Das sage ich den jungs auch immer wenn sie vom veranstaltungstechniker träumen. Tagessätze von 200 für foh sind hier die regel. Hilfsheinze die sich den rücken ruinieren gehen gar mit der hälfte wenns hell wird ins bett. Als azubi biste dann junge für alles und eine übernahme ist so unsicher wie jegliche zukunftsplanung.

  • wir leben hier halt in einer nische, in der es noch massenhaft personal gibt. solange das so ist, wird das gagen niveau auch nicht steigen.
    ist ja im grunde auch gut so. ich zahle das gerne als preis dafür, das es z. b. keinen meisterzwang gibt. es gibt schon so genug regularien, die uns das leben schwer machen

  • Zitat von "Markus Verza"


    Zum Thema Elektriker, hier kann ein Geselle eine Firma auf machen. Als Einzelperson kein Problem. Er wird aber von den EVU kaum eine Konssesion bekommen, damit ist diese Firma so sehr eingeschrängt in Ihrem tun, das ein wirtschaftliches Arbeiten schwer Möglich ist.


    Leider geht das nicht. Die Regelung sieht bei den Elektroberufen ganz klar den Eintrag in die Handwerksrolle vor. Das hat nichts mit der Konzession bei den Elektrizitätsversorgern für Zähleranträge etc zu tun, sondern reguliert wer überhaupt ein elektrisches Gerät selbstständig öffnen und reparieren darf. Entscheidend ist dabei nicht ob ein Geselle das kann oder nicht, sondern ob die Vorraussetzungen für den Eintrag in die Handwerksrolle gegeben sind. Ohne Eintrag darf keine Installation oder Reparatur für Kunden ausgeführt werden. Auch nicht wenn eine Truppe für Veranstaltungstechnik selbige als Firma bei der IHK als (ordnungsgemäß) Gewerbe angemeldet hat. Diese Personengruppe darf keine Installationen oder Reparaturen ausführen, noch nicht mal einen Schukostecker beim Kneiper hinterm Tresen anschließen.
    Konzession für EVU ist noch was anderes. Um die Konzession zu bekommen muss man überhaupt erst einmal in die Handwerksrolle eingetragen sein. Erst dann kann man den Antrag für Zähler stellen (Plompe für HAK und Zählerabdeckung usw).


    Es wäre begrüßenswert, wenn es eine Kammervoraussetzung analog der Gewerke Elektro, Gas, Wasser, KFZ geben würde, bei denen es diversen Freiberuflern aus vollkommen themenfremden Wurzeln untersagt würde eine Firma für Veranstaltungstechnik zu eröffnen. Dabei meine ich keine Tonschrauber oder Lichtorgelbediener, die nur ihre mehr oder weniger talentierte Kreativität künstlerisch ausüben - sondern Hardwarelieferanten und diverse Ex-HKS, die es zum Traversenkareeausrüster gebracht haben. Hier agieren eine Menge Maurer, Gärtner, Landwirte, Krankenschwestern usw, die zu großen Teilen (außer ihrem Drang zur erweiterten Ausübung eines Hobbys) keinerlei Notwendigkeit zur Gründung einer "Firma" vorweisen können.
    Da lobe ich mir die Handwerkskammern, die zumindest ihre Mitgliedschaften teuer verkaufen, und die Einstiegshürde bei den konzessionspflichtigen Berufen hoch setzt!
    Der VPLT ist ja eigentlich nur ein Verein oder Interessensverband, sicherlich mit guten Ansätzen geschmückt, aber auch nicht ganz unerheblich am eigenen Profit interessiert.


    Thema Gage: sehr brisantes Thema. Gerne wird in Kollegenkreisen von neidbringenden Honoraren erzählt. Nicht nur was den Job als Mixerbediener betrifft, sondern oftmals auch wieviel Kohle der ach so tolle Job XY in die Konten spült. Hört man mal genauer in die Branche relativiert sich alles geteilt durch den Faktor zwei. Wer im Catering noch von 400.- Euro für diesen und jenen Auftrag spricht, schreibt sehr oft am Ende still und leise seine Gage mit nur 220.- in die Rechnung.
    Dazu kommen noch etliche Kollegen mit "kann ich auch mitfahren? Frei trinken und n' Fuffi für Sprit reicht mir"!
    Das ist Realität.

  • Das ist auch meine Erfahrung. Wenn man die 'teuren Jungs‘ mit den dicken Tagesgagen im Real Life denn wirklich mal trifft, dann arbeiten sie stets AUSNAHMSWEISE, und nur aus alter Freundschaft, und weil’s ja für die gute Sache ist, und wirklich nur diese eine Mal, und weil ja auch lukrative Folgeaufträge daran hängen, und..., und..., und..., - für den üblichen doppelten Tageshunni. Plus/minus 20 Euro; Reisetage die Hälfte.


    Oder man trifft sie überhaupt nicht. Weil sie zu Hause sitzen und auf standesgemäße Jobs warten.


    Im Bereich des 'sich selbst was in die Tasche Lügens‘ sind wir in der Tonschrauberbranche tatsächlich richtig weit vorne mit dabei :-D.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • N´ Abend!


    Zitat

    Volle zustimmung! Das sage ich den jungs auch immer wenn sie vom veranstaltungstechniker träumen

    - woher rührt deine Erfahrung?


    Ich hatte hier schon mal an anderer Stelle den Vergleich zwischen Malern und Veranstaltungstechnikern gepostet - ein Vergleich, der nicht von mir kommt (aber trotzdem hochinteressant ist ^^). Das Thema wird sich wohl niemals beenden lassen, einen Großteil der Probleme machen wir uns aber ohnehin selbst in dieser Branche.


    Dass ein Branchenverband unlautere Arbeitszeiten abrechnet, ist tatsächlich etwas befremdlich.


    Aber ich frag mal andersrum - wo liegt eigentlich die Kalkulationsgrundlage der Dienstleister, wenn sie zwischen dem vereinnahmten Netto und dem letztlich ausbezahlten Netto an den Freelancer rund 100% machen? Fährt ein Festangestellter raus, dann mag ich mich ja noch damit anfreunden können, es gibt genug Lohnnebenkosten, Kosten für innerbetriebliche Fortbildung, Versicherungen etc. Da mag das Verhältnis stimmen. Aber für den eingekauften Freelancer? Der seine "Lohnnebenkosten" selbst bezahlt (falls er das von der Gage kann), sich selbst fortbildet und eigene Versicherungen hat?


    Sicher kommt nun kein Controller auf die Idee, die Sätze für die Freien anzuheben, nur weil die Welt schlecht und ungerecht ist. Aber wir kommen wieder da an, wo es alles angefangen hat. Solange jemand für zwei Scheine 20 Stunden arbeitet, wird sich an den Preisen nix ändern. Und solange die Qualität "nur unmerklich" drunter leidet, wird auch keiner den finanziellen Mehraufwand tragen wollen. Traurig, aber wahr.


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"


    Aber ich frag mal andersrum - wo liegt eigentlich die Kalkulationsgrundlage der Dienstleister, wenn sie zwischen dem vereinnahmten Netto und dem letztlich ausbezahlten Netto an den Freelancer rund 100% machen?


    Erstens glaub ich kaum, daß die Techniker auf den Jobs, auf den die Kunden 400,- EUR netto pro Techniker an die VT-Firma bezahlt mit lediglich 200,- abgespeist werden. Das dürften grad mal die edlesten Industriejobs sein, da sind dann meist auch die guten Techniker und die bekommen mehr.


    Zweitens dürfte bei den Alltagsgeschäften kaum ein Angebot dabei sein, wo der Techniker mit 400,- EUR angeboten wird, da die Kunden - man staune - mehrere Angbote einholen und vermutlich den Dienstleister mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis nimmt. Da viele Kunden sich unter der beschriebenen Leistung wenig vorstellen können oder die Leistung zwischen den verschiedenen VT-Buden ähnlich ist, wird es immer auch auf den Preis herauslaufen. Wenn hier jetzt ein Anbieter Techniker zu den Idealgagen anbietet, dürfte ein anderer den Zuschlag erhalten.


    Drittens wird es immer eine Differenz zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis geben. Warum soll das bei den Dienstleistungen anders sein, als im Handel?
    Der Unternehmer muss ja einen Gewinn erwirtschaften, um seine Kosten hereinzubekommen und auch sein unternehmerisches Risiko zu entlohnen. Das klappt nicht, wenn man die Techniker 1:1 durchreicht (was vermutlich aus den Gründen im Punkt zwei leider immer wieder mal gemacht wird...)