DIY Stromverteiler

  • Hallo Kollegen,


    ich stell mich mal kurz vor, ich heiße Udo komme aus Bayern bin 24 Jahre alt, gelernter Industriemechaniker (mit elektrischer ausbildung (ein Jahr nach meinem Abschluss kahm erst die bezeichnung Mechatroniker auf)) und arbeite nebenbei bei einer kleineren bis mittleren Veranstaltungsbude.


    Da wir relativ viele Disco Job's technisch betreuen und seit diesem jahr auch einige OpenAirs ( Größenordnung ca. 800 - 1000 PAX) ist mir immer mehr der Gedanke gekommen einen Stromverteiler nach meinen Wünschen zu bauen.


    Ich hab vor eine Art Multicore zu bauen.


    Eingang:
    -19" Gehäuse
    -2x16A und 1x32A Einspeisung (je nachdem was am Veranstaltungsort vorhanden ist)
    -Voltmeter für jeden Stromkreis
    -Ampermeter für jeden Stromkreis
    -Absicherung für jeden Stromkreis
    -eftl. eine Absicherung gegen "Bauerndrehstrom aka. Nullleiterabriss"
    -8er Harting Abgang
    -M10 oder M12 Erdungsschraube
    -eftl. 3x DMX Buchse


    Ausgang:
    -Metallgehäuse mit 2x "C" Haken zum Hängen und einem Anschlagspunkt fürn Safety
    -12x 230V Klabdeckelsteckdosen je 2 pro Fase
    -8er Harting Eingang
    -M10 oder M12 Erdungsschraube
    -eftl. 3x DMX Buchse


    das ganze soll mitmit einer Harting Leitung 8x2.5mm^2 verbunden werden. (ca. 10 bis 15 meter)


    und jetzt meine Fragen ^^


    -brauch ich für die Erdungs Geschichte ein extra kabel oder kann ich das mit auf den PE vom Harting hängen? Ich möchte damit die Truss Erden. (ist das überhaupt so erlaubt?)
    -ist das ganze überhaupt sinvoll?
    -Was für Gehäuse würdet ihr nehmen?
    -hab ich irgendwo nen denkfehler drinnen?
    -wie würdet ihr die Einspeisesituation lösen? 2x16A oder 1x32A ohne das am nichtbelegten Stecker Spannung anliegt?


    gruß Udo

  • hallo udo,
    bin aus ösiland, und schon über 50,
    und immer noch für krach und blitz unterwegs…


    - vergiss den 8-poligen harting / pinbelegung ist nicht genormt / 32 ampere über einen pin nicht realistisch


    - vergiss die doppelanspeisung 2 x 16 cee und / oder 1 x 32 cee auf einen verteiler / sicherheit !!!


    - mach eine / zwei gute verteilungen am boden und zieh das dann hoch in die traverse usw.
    im fehlerfall musst du nicht zur fehlersuche hochklettern…


    - erdungsschraube ist immer gut


    - lass das dmx weg, mach das in einer anderen kiste und du hast weniger probleme vor ort…


    mfg dechnikusch

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • nun Grundsätzlich könntest du den schon so machen. Aber ich glaube das wäre unbezahlbar (vor allem das mit der 2x 16er CEE Einspeisung die erst freischaltet wenn beide Stecker angesteckt sind).


    8er Harting Abgang => meinst du damit 8 pins oder 8 Kanäle? 8 Kanäle = 16er Harting
    und 16er Harting haben wir auch an manchen Stromverteilungen. Sind sehr sinnvoll bei vielen 6er Bars als Außenbeleuchtung.
    Im Rigg als Zuleitung wirst du sie eher sehr selten brauchen.


    Ampermeter für wirklcih jeden Stromkreis? Da bräuchtest du 12 Wandler.. Macht keinen Sinn denke ich. Man kann in etwa abschätzen was an einer Phase hängt. Stromanzeige unter 63 Ampere Zuleitung halte ich für irrelevant. Und bei einer 32er dann auch nur die 3 Zuleitungsphasen..


    Auch macht Voltmeter eigentlich keinen Sinn.


    Eine seperate Erdung ist bei 32 Ampere auch zu vernachlässigen.


    Die Absicherung gegen Bauerndrehstrom finde ich gut. Wäre mit einem Phasenüberwachungsrelais das Null und Erde überprüfen kann sowie einem Schütz relativ einfach zu realisieren und du hättest auch bei dem richtigen Bauteil Unterspannung, Überspannung und Phasenfolge abgesichert.


    ---


    wir haben alte Strand Lighting Tempos 10A Dimmer zu 32 Ampere Verteilungen umgebaut. 1 FI, 12 Leistungsschutzschalter, 12 Steckdosen. Fertig. eventuell noch ein Phasenüberwachungsrelais irgendwo mit Einbauen und es erfüllt alles was eine vernünftige Stromversorgung erfüllen muss:
    Preisgünstig, Stabil, Zuverlässig und sicher.

  • viel zu unflexibel; kauft euch ein paar ordentliche flugfähige 16A CEE rein/6x Schuko/16A CEE raus - Plugboxen aus Hartgummi und baut die dazugehörige(n) UV mit U/I/In/cos phi - Anzeige am Boden auf. Da gibts inzwischen für wenige Hunnis schicke digitale Kompaktgeräte inkl. PC-Schnittstelle. Kleiner Tip an dieser Stelle: RS232 und Dickstrom im gleichen Gehäuse ist Mist. Nehmt die Ethernetversion für ein paar € mehr - oder gleich drahtlos per Bluetooth 8) .
    Die Potentialausgleichsleitung wird dann auch dort an einer entsprechenden Klemmschraube angeschlossen.
    Hartingabgänge an der Verteilung lohnen sich als Feststrom-Systemlösung nur wenn man entsprechend viel 2,5er Laka im Bestand hat. Ansonsten gewinnt ihr aufgrund der maximal zulässigen Absicherung mit 10A nur etwa 2,8 kW gegenüber einer einzelnen CEE16-Leitung. Selbst 2 Stück sind übrigens leichter als ein 1,5er Laka gleicher Länge...
    Ich gehe jetzt mal davon aus dass ihr keine klassischen 6er-Bar-Schlachten baut sondern einfach nur schnell und sicher Strom für bewegtes Licht, LED und Effekte in der Truss haben wollt.


    Wenn ihr wirklich auf jedem Job die gleiche Anzahl an Abgängen und die gleichen Kabellängen braucht könnt ihr euch ja immer noch Kabelbäume inkl. Steuerleitungen zusammenstrapsen/-kleben.


    HAN 16 mit 8 Kanälen (System 4) ist mWn in der neuesten Version der DIN 15565 nicht mehr enthalten. Es hat sich in der Praxis einfach nicht bewährt.


    Zitat von "andi.bt"

    16er Harting haben wir auch an manchen Stromverteilungen. Sind sehr sinnvoll bei vielen 6er Bars als Außenbeleuchtung.


    Das tut man aber eigentlich nicht wenn man ein wenig Wert auf die Lebensdauer seiner Leuchtmittel legt...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "niggles"


    Das tut man aber eigentlich nicht wenn man ein wenig Wert auf die Lebensdauer seiner Leuchtmittel legt...


    Aber bei einmal aufstellen, anschalten, warten bis VA zu Ende ist, abschalten wäre es teurer einen Dimmer zu verwenden als 20 Stunden durch vorheizen einzusparen. Zumindest bei 5 oder mehr 6er Bars. Ich sehe es auch ziemlich selten, dass Floor-Spots an die Dimmer angesteckt werden weil es einfach keinen Sinn macht extra für 48 Floor-Spots noch ein Dimmer-Rack aufzustellen, LaKa zu ziehen, etc. Die Mietkosten kann man dem Kunden nicht wirklich gut verkaufen.

  • Zitat

    ...durch vorheizen einzusparen...Die Mietkosten kann man dem Kunden nicht wirklich gut verkaufen.


    Es geht auch nicht darum, die Lampen vorzuheizen, sondern darum, sie dimmer zu können.
    Bei Veranstaltungen mit 48 Floospots macht ein 12Kanal Dimmer incl. Verkabelung den Kohl auch nicht mehr fett.
    Außer vielleicht bei Low-Budget-Jobs.

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

  • Was jetzt hier noch gar nicht angesprochen wurde:


    Die Traverse über einen 2,5mm² zu erden geht doch wohl nicht, oder? Wir verwenden da eine extra 16mm² Leitung. So ist das "standard". Ich kenne mich aber leider in der VDE zu wenig aus, um das belegen zu können. Weiß wer mehr?

  • Hallo,


    letzten Samstag, als mir die Idee gekommen ist war ich grad auf dem Open Air von uns. Wir hatten 1x32A und 1x16A Drehstrom zur Verfügung. Die 16A sind direkt ins Verstärkerrack gegangen und die 32A wurden auf 2x16A aufgeteilt wobei einmal direkt in die Truss gegangen ist und da mit http://www.evrent.de/bilder/an…03bc20a6a565_13_large.jpg auf 3x 4erBar mit 4x500W PAR 64 mit Dimmerpack und 2x 1500W Strobos aufgeteilt worden.
    Der letzte 16er wurde mit einem Verteiler aufgeteilt.
    1 Phase fürs DJ Pult
    1 Phase für die Backtruss auf der Bühne 2x575er MH + 5x250er MH + LED Washer
    1 Phase ging mit einer Schuko Leitung in die Truss für die 4te er Bar mit Dimmerpack.


    nur mal als Hintergrundinfo.


    Die Truss haben wir mit einer 16mm^2 Erdleitung und Erdspieß geerdet.

    2x16A Einspeisung ODER 1x32A Einspeisung alleine würde ja kein Problem darstellen das auf Sicherungsautomaten, RCD und dem ganzen Zeugs zu legen und dann auf einen HAN 16 (oder was auch immer ) und dann rauf auf die Truss damit und oben Verteilt.
    Nur wenn ich heute mit 2x16A komm und morgen mit 1x32A Einspeisen will, wie löst man das Amtlich?


    Die Erdungsgeschichte hätte ich sowieso mit einem Extra Kabel realisiert. Meine Sorge ist dabei nur ob ich erstens NACH VDE ein Erdungskabel mit Steckverbindungen zusammentecken darf nach und zweitens in welchem Stecker passt ein 16mm2 Kabel überhaupt rein?


    Niggles nur so am Rande: Warum ich ein LaKa nur mit 10A absichern? ich hab gedacht ne 1.5mm2 Schukoleitung hat 16A? oder hab ich da was falsch verstanden?


    gruß Udo


  • Technisch korrekte (ich gehe jetzt mal davon aus dass ihr zur Aufteilung des CEE 32 einen entsprechend abgesicherten Verteiler incl. RCD benutzt habt...) und für diesen Fall funktionell sinnvolle Lösung. Warum was dran ändern? Leichter, billiger oder schneller aufzubauen wirds auch mit anderen Kabeln nicht.

    Zitat

    2x16A Einspeisung ODER 1x32A Einspeisung alleine würde ja kein Problem darstellen das auf Sicherungsautomaten, RCD und dem ganzen Zeugs zu legen und dann auf einen HAN 16 (oder was auch immer ) und dann rauf auf die Truss damit und oben Verteilt.
    Nur wenn ich heute mit 2x16A komm und morgen mit 1x32A Einspeisen will, wie löst man das Amtlich?


    Zwei Verteiler je 32A CEE auf 2x16 A CEE und 3x Schuko mit LS und RCD. Dazu zwei Adapter von CEE 16 auf CEE 32.


    Zitat


    Die Erdungsgeschichte hätte ich sowieso mit einem Extra Kabel realisiert. Meine Sorge ist dabei nur ob ich erstens NACH VDE ein Erdungskabel mit Steckverbindungen zusammentecken darf nach und zweitens in welchem Stecker passt ein 16mm2 Kabel überhaupt rein?


    Der Potentialausgleich mit einem üblichen CEE-Stecker ist nicht zulässig, es muss entweder ein eigenes Stecksystem (Powerlock, Spezialsteckverbinder wie bei Connex) oder eine Klemmschraube sein.



    Zitat

    Niggles nur so am Rande: Warum ich ein LaKa nur mit 10A absichern? ich hab gedacht ne 1.5mm2 Schukoleitung hat 16A? oder hab ich da was falsch verstanden?


    Laka ist "vieladrige Verlegung in Luft" (VDE 0298-4) mit 10-14 belasteten Leitern und damit nur noch um den Faktor 0,5 verringert belastbar. Da die 16 A nur der "nächste Normwert nach unten" sind und die eigentliche Bemessungsstromstärke höher liegt reicht es hier noch bis 10A. Allerdings unter der Vorraussetzung dass die Länge der Leitung 50m nicht übersteigt.


    Beides wird in der Praxis gerne ignoriert (Feststromeinspeiser Schuko->ST17, Verteiler mit HAN 16 mit 16er C-Automaten, 80m lange 1,5er Lakas) und führt ebenso gerne zu geschmolzenen Buchsen in Hotpatchfeldern, verschmurgelten Lakasteckverbindern und zum Glück selten zu regelrechten Kabelbränden.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

    Einmal editiert, zuletzt von niggles ()

  • Ja natürlich war die Aufteilung 32A auf 2x16A mit einem Amtlichen und geprüften Verteiler.
    Du hast recht das das der einfachste Aufbau war/ist.


    Was mir daran nicht "gefällt" ist das ich am Boden keine Kontrolle über die Absicherungen habe (die Verteilung war direkt beim 32A Stecker und wurde dann mit 16A Leitungen bis an die Bühne verlegt) bzw keine V bzw. A anzeige habe.


    Außerdem hab ich bis jetzt noch nix was meine Technik gegen Bauerndrehstrom "schützt".


    Und das Erden der Truss ist zwar im Freien mit einem Erdspieß möglich aber was mache ich wenn ich in einer Halle bin ohne seperaten Erdungsanschluss???


    gruß Udo

  • Zitat von "Zero Cool"

    Ja natürlich war die Aufteilung 32A auf 2x16A mit einem Amtlichen und geprüften Verteiler.
    Du hast recht das das der einfachste Aufbau war/ist.


    Was mir daran nicht "gefällt" ist das ich am Boden keine Kontrolle über die Absicherungen habe (die Verteilung war direkt beim 32A Stecker und wurde dann mit 16A Leitungen bis an die Bühne verlegt) bzw keine V bzw. A anzeige habe.


    ...32er Leitung bis hinter die Bühne ziehen und dort einen Verteiler mit entsprechenden Messgeräten verwenden? Wobei es dann tatsächlich sinnvoller wäre gleich eine zentrale 63er UV für alles zu setzen, sofern es einen entsprechenden Anschluss gibt.


    Zitat


    Außerdem hab ich bis jetzt noch nix was meine Technik gegen Bauerndrehstrom "schützt".


    Das gibt es in dieser Form auch nicht - zumindest nicht wirklich zuverlässig. Ausserdem erhöht jede Überwachungsschaltung dieser Art gleichzeitig das Ausfallrisiko durch Fehlalarme.
    Am besten schützt immer noch manuelles Prüfen des Anschlusses mit dem Duspol bzw. ab 32 A eine Zs/Zi-Messung mit einem entsprechenden Gerät.


    Zitat

    Und das Erden der Truss ist zwar im Freien mit einem Erdspieß möglich aber was mache ich wenn ich in einer Halle bin ohne seperaten Erdungsanschluss???


    Genau dazu dient die Erdungsschraube an der Verteilung. Zieht man den speisenden CEE-Stecker ist ja nicht nur der PA sondern auch die Spannung weg die ihn überhaupt erst nötig machte. Setzt allerdings wieder voraus dass es eine zentrale UV gibt; ansonsten benötigt jede weitere Zuleitung (bzw. deren UV) die an Truss oder metallenen Bühnenteilen montierte Geräte speist eine eigene PA-Verbindung.
    Was sich in der Praxis wiederum keiner antun will und lieber einen Verteiler eine Nummer grösser setzt...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Nichts für ungut, aber ich glaub wir beide denken jeweils in einer ganz anderen Größenordnung.
    die Location vom letzten Samstag war ein Kiosk an einem Badeweiher mitten in der Pampa mit einer Festen Bühne aus Holz. Wir wurden nur gebucht um dort dauf der Beachparty hell und laut zu machen. wir waren froh überhaupt 1x16A und 1x32A zu bekommen. den Skybeamer mussten wir eh schon 100 meter weiter weg richtung Campingplatz stellen weil da noch ein 16er war. Und der Kühlanhänger hat den anderen 16er gefressen :)
    wir haben z.Z. noch recht selten Veranstaltungsorte mit einem 63er Anschluss als Einzelanschluss. (Hätten aber trotzdem dementsprechend Material da)


    den 32er haben wir direkt an der Wandsteckdose aufgeteilt und richtung bühne geschickt und der einzele 16er kahm von einem anderen Eck raus.


    Die Überprüfung von jeder Dose in der wir einen Stecker stecken, überprüfen wir mit einen Duspol auf vorhandensein den "N" Leiters.


    Eine Unterverteilung in diesem Sinn haben wir nicht, wobei ich mir nicht richtig vorstellen kann was du damit genau meinst...


    Mal angenommen ich habe in meinem 16er und 32er Verteilern keine solche Erdungsschraube, kann ich die doch einfach nachrüsten indem ich ein Loch ins Metallgehäuse Bohr und eine Schraube von Innen nach Außen dagegen mit ein Mutter konter, oder?


    Sorry für die "doofen" fragen, ich mach mir halt Gedanken wie ich was verbessern oder sicherer machen kann...

  • ich muss jetzt nochmal genau nachfragen:


    Was willst du mit dieser Erdungsschraube?


    1. Die Traverse über die des Verteiler-Gehäuses erden und dann über die Zuleitung eine Gesamterdung machen?
    2. Das Verteiler-Gehäuse an der Traverse erden?
    3. Das Verteiler-Gehäuse noch einmal mit einem Erdspies erden?


    1. wäre nicht zulässig weil der Querschnitt der Zuleitung zu gering ist, 2. und 3. wäre totaler Blödsinn


    Das mit dem Bauerndrehstrom kann man wie folgt lösen (und funktioniert auch ziemlich zuverlässig):


    Man nehme ein Phasenüberwachungsrelais mit N Überwachung und einen Schütz. Das Phasenüberwachungsrelais schließt man direkt nach der Zuleitung an, den Schütz danach. Wenn alles in Ordnung ist zieht der Schütz an, die Verteilung ist unter Spannung.


    Wenn entweder eine Phase fehlt, der N fehlt, je nach Typ die Phasen vertauscht sind oder es eine Unter- oder Überspannung gibt oder die Spannung Assymetrisch ist merkt das dein Phasenüberwachungsrelais und lässt den Schütz abfallen. Bei manchen kann man dann noch Zeiten einstellen und so z. B. bestimmen, dass der Fehler mindestens 5 Sekunden vorhanden sein muss bis es auslöst oder es gibt die Spannung erst wieder frei wenn der Fehler mindestens 3 Sekunden lang behoben ist (um z. B. bei einem Wackler ein dauerndes ein- und ausschalten zu verhindern).



    Aber wie gesagt. Das (Ausfall-)sicherste ist es einfach vorher mit dem Duspol zu messen.



    Mit Phasenüberwachung könnte man theoretisch (!!!) auch deine Idee mit 2x 16A Einspeisung lösen. Die Einspeisungen werden erst zusammengeschalten wenn an beiden Einspeisungen wirklich 3x 230V + N mit gleicher Phasenfolge, etc. zusammen geschalten werden.


    Praktisch kann es nach längeren Überlegen gar nicht zulässig sein einfach so ohne weiteres zwei Zuleitungen zusammenzuführen. Immerhin wäre es so möglich zwei nicht synchronisierte Steckdosen zusammenzuführen (z. B. Zuleitung 1 von Generator A, Zuleitung 2 von Generator B). Wenn Phasenlage, Spannung, etc. nicht passen dann fließen dort Ausgleichsströme jenseits von gut und böse!


    Zulässig wäre es z. B. die 16A Einspeisungen auf Gleichstrom umzuwandeln, zusammen zu führen und dann wieder in 3 Phasen Wechselstrom zu wandeln :)


    Oder mit den 16A zwei Elektromotoren anzutreiben die dann über einen Generator bei optimalem Leistungsabfall von 0% 1x 32A erzeugen..

  • Vorsicht: der Test mit dem Duspol zeigt auch nur, ob der Nullleiter physikalisch da ist - nicht, wie er sich "unter Last" verhält. Vergammelte oder korrodierte Klemmen lösen sich gerne im Laufe des Betriebs in Nichts auf oder brutzzeln per Übergangswiderstand langsam weg... die Zeitverzögerung an einem Lastabwurfrelais ist dann auch ehr kontraproduktiv.


    Aber ganz grundsätzlich - womöglich sollte man dem Threadstarter mal raten, persönlichen Kontakt zu einem Fachmann aufzusuchen?


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "Zero Cool"

    Mal angenommen ich habe in meinem 16er und 32er Verteilern keine solche Erdungsschraube, kann ich die doch einfach nachrüsten indem ich ein Loch ins Metallgehäuse Bohr und eine Schraube von Innen nach Außen dagegen mit ein Mutter konter, oder?


    Nimm eine verkupferte Schraube. Mach innen noch eine Ringöse unter den Schraubenkopf und verbinde die per gelb/grüner Leitung mit passendem Querschnitt fest mit dem PE der Einspeisung.


    Gibts bei 32er Verteilern für Messeeinsatz öfters und ist auch sinnvoll. Bei 16ern hab ich es jetzt noch nicht gesehen (da wird wie gesagt meistens an der vorgeschalteten grösseren Verteilung geerdet), grundsätzlich spricht aber nix dagegen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."


  • Was meinst du wie sonst mobile Bühnen und Traversenkonstruktionen in Räumen geerdet werden die keine Theater oder Messehallen sind...?


    Die bisweilen geforderte direkte Verbindung zum Hauptpotentialausgleich mit mindestens 10 mm2 ist erstens in dieser Unbedingtheit für mobile Anlagen nirgendwo vorgeschrieben und zweitens in der Praxis bei kleineren Jobs in Hotelhallen, Schulaulas, Firmengebäuden o.ä. gar nicht durchführbar. PA dient zur Erhaltung der Schutzmassnahme "Schutzerdung" bzw. zum Gewährleisten der Abschaltbedingungen im Fehlerfall. Dazu reicht es wenn die PA-Verbindung den gleichen Querschnitt hat wie der PE der speisenden Stromversorgung und nicht versehentlich betriebsmässig getrennt werden kann ohne die Anlage spannungsfrei zu machen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "test"

    (adapter darf man ja nach oben bauen)


    Nach unten würde ich jetzt sagen.
    Also z.B. ein 32A Stecker kann an ein 16A Dose adaptiert werden, weil nicht mehr als 16A fließen können (-sollten).

  • argh, das alte Thema ...


    Der Strom fließt aber von stecker nach buchse, also von 16A Stecker auf 32A Kupplung oder 32A Stecker auf 63A Kupplung.
    So rum, und NUR so rum, ists als reiner Adapter erlaubt.


    Anders rum gehts nur mit entsprechender Sicherung dazwischen.


    ... wär das auch mal wieder klargestellt ...




    gruß
    gylo

    ... kann man da nich was löten ? ;)

  • Zitat von "niggles"


    Gibts bei 32er Verteilern für Messeeinsatz öfters und ist auch sinnvoll. Bei 16ern hab ich es jetzt noch nicht gesehen (da wird wie gesagt meistens an der vorgeschalteten grösseren Verteilung geerdet), grundsätzlich spricht aber nix dagegen.

    [/quote]


    haben unsere 19" Verteiler alle nicht, nur unser 63er der aber so gut wie nie eingesetzt wird aus mangel an Anschlussmöglichkeiten.
    Vom machbaren her hätte ich es auch so gelöst, war mir nur nicht sicher ob es zugelassen und Amtlich ist.


    Also würde es doch reichen um die Truss in einer Halle/Foyer zu Erden wenn ich die Schraube in dem ersten Verteiler von der Wanddose einbaue und da das Erdungskabel von der Truss anschraube, oder? was ist wenn ich mal angenommen auf der Bühne und in den Räumen dahinter mehrere Drehstromdosen benutze um an die benötigte Ampere Leistung komme?


    2x16A und 1x32A sind als Wanddosen vorhanden. An welchen von diesen kommt die Erdung?


    Grundsätzlich würdet ihr mir also davon Abraten solch eine "Insellösung" zu bauen???




    Eigendlich wollte ich eine Lösung mit der in Indoor sowie Outdoor ohne Erdspieß oder ähnliches meine Truss erden kann. Ich wollte oben in der Truss sowie auf der Bühne ne möglichkeit haben ein Stück Alu zu erden :)



    Solche Späße wie 2 Generatoren zu Synchronisieren und zusammenzuschalten überlass ich getrost mal den Richtigen Profis, ist bei solchen Sachen die Wir z.Z. bauen eh nicht nötig!