Ballastierung LED-Leinwand outdoor an Trusstower

  • Hallo,


    in Planung einer VA im nächsten Jahr möchte ich mal die ausreichende/richtige Ballastierung von LED-Outdoorleinwänden an einem Trusstor hinterfragen, da man unzählig verschiedene Varianten sieht.


    geplant ist:


    - Video: ca. 3x2m LED-Wand outdoor Gewicht ca. 500/600kg
    - Truss: 2x Litec TL2 Trusstower (500kg/Tower) auf ca. 4,50m Höhe mit Outrigger lang
    - Ballast: ????? 2x 1000l Wassertank ?????


    Nun zu der Frage, wie man eine LED-Wand/Trusstorkonstruktion ausreichend gegen Windlasten ballastiert und an welchen Punkten man abspannen sollte. Gerade hier sieht man die unterschiedlichsten (sicherlich auch möglichen) Varianten, wie:


    1) Ballast auf die Füße stellen
    2) Ballast nur unten verzurren
    3) Ballast nur am Sleeve verzurren
    4) Leinwände zusätzlich unten abspannen (am Tower, am Boden, am Tank etc:)


    Ebenfalls möchte ich auch noch einmal die Variante mit 4 Erdnägel erfragen, welche dann direkt am Sleeve angeschlagen sind?


    Welche Vairante(n) wäre ausreichende und vorschriftsmäßige Ballastierungen, gerade bei den mittlerweile unschön aufkommenden Windböenspitzen von Null auf 100, wie in diesen Jahr.


    mfg
    andré

  • Wenn du es richtig machen willst, müßtest du dir von einem Statiker ein Standsicherheitsnachweiß rechnen lassen.
    Nur der kann dir sagen wie und wo du ballastieren und wie evt. Erdnägel bei welchen Bodenverhältnissen möglich sind.

  • Lässt den jeder jedesmal, wenn er seinen standarmäßigen Groundsupporttower als Trusstor mit Outrigger lang und Bauhöhe unter 5m einen Standsicherheitsnachweis erstellen. (PS: die LED Wand ist angemietet, ansonsten hängt da Licht drin)

  • Zitat von "jaan2204"

    Lässt den jeder jedesmal, wenn er seinen standarmäßigen Groundsupporttower als Trusstor mit Outrigger lang und Bauhöhe unter 5m einen Standsicherheitsnachweis erstellen. (PS: die LED Wand ist angemietet, ansonsten hängt da Licht drin)


    Eine 6qm große LED-Wand hat eine viel größere Windangriffsfläche als die "paar" Lampen. Deswegen empfiehlt es sich schon, dafür einen Standsicherheitsnachweis erstellen zu lassen.

  • Danke für die Infos.
    Ich dachte, es gibt ein paar Grundregeln für die Ballastierung von solchen Bautzen, aber dann werde ich das wohl lassen, da es sich nur um eine einmalige Anfrage handelt, bei welcher wir nur das Licht einbauen und der Veranstalter angefragt hat, ob wir für die Videoleinwand einer anderen Firma das Rigging mit stellen könnten. (sprich: 2 Ground supporttower mit Quertruss) Sicherlich ist es eine einmalige Investition, aber die nützt mir ja selber nicht viel, außer für die eine VA, da ich ja keine eigene Leinwand habe und diese beim nächsten mal (vielleicht auch erst wieder in 1-2 Jahre, wenn überhaupt) wieder ganz andere Maße und Gewicht haben kann. Im Verhältnis zu den einzunehmenden Mietkosten rechnet sich dass dann nicht - da muss dann ein Bühnenbauer ran.....


    Dank für die Infos

  • Zitat von "jaan2204"

    da es sich nur um eine einmalige Anfrage handelt, bei welcher wir nur das Licht einbauen und der Veranstalter angefragt hat, ob wir für die Videoleinwand einer anderen Firma das Rigging mit stellen könnten. (sprich: 2 Ground supporttower mit Quertruss) Sicherlich ist es eine einmalige Investition, aber die nützt mir ja selber nicht viel


    Dank für die Infos


    ich würde den Job schon übernehmen wenn der LED-Heini nicht Dir den schwarzen Peter zuschieben will sondern klar sagt was er für Mat. braucht und wann seine Wände sicher stehen. Er sollte zumindest eine Statikberechnung in Petto haben oder er will nicht fliegen lassen und der Veranstalter sucht einen dummen Jungen....und da würde ich auch sagen...öhmmm das können andere machen - zumal da sicher nicht wirklich Geld ausgegeben wird, oder?


    Grüße der Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • So als Faustregel kann man mal sagen, das ca 500Nm auf den m2 einwirken.


    Und wenn man das Kippmoment mitrechnet, dann muß eine ordentliche Ballastierung schon sein.
    Der ist auch abhängig von der Bodenplatte bzw den Auslegern.
    Ebenso vom Standplatz der LED Wand.
    In der Stadt in verbautem Gebiet oder auf einer Wiese ausserhalb?


    Kann man sich selbst vorab schon mal genau ausrechnen, so schwer ist das nicht.


    Am sichersten sind die Betongewichte, die die Aufnahme für die Truss haben, da ist der Ballast am günstigsten Punkt.
    Ich würde auch darüber nachdenken, das man die LED Wand bei Sturm auch am Boden absetzen kann, denn wenn die zu schwingen anfängt, viel Spaß


    Wobei 3x2 M ist jetzt nicht so extrem groß

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  • Ich würde an Deiner Stelle ohne Statik die Finger von der ganzen Sache lassen! Litec ist ne ziemlich bescheidene Traverse und selbst wenn der Ballast reichen würde (2 Tanks sicher nicht), weißt Du nicht, ob die Traverse da standhält...
    Solange es nicht windig wird, haste Glück, aber wehe wenn... da kann man mit 6 qm schon ein paar Leute mitnehmen.

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

    Mein Büro: runtemund.de

  • Wie kommst DU darauf das 2 Tanks sicher nicht reichen?


    Bei den Daten wär ich gar nicht mal so sicher.
    Ohne es jetzt nachgerechnet zu haben würde ich sagen, es ist nicht unmöglich das sich das ausgeht.
    Die Konstruktion sit nicht so Groß mit 6m2
    Und was ist an einer Litec so verwerflich?
    Wenn die Daten stimmen, was soll es ?

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  • Ich hab jetzt grad mal Google befragt, weil ich zu faul war zu Rechnen und die Tabellen und Formeln raus zu suchen, ist jetzt zwar nicht ganz passend aber ein Blick in den Baubereich sollte ja gestattet sein.


    Wenn wir jetzt in den Baubereich schauen, genauer in die DIN 1055-4, sollte man im Hinterkopf halten, das Bauwerke nicht bei einer gewissen Windstärke abgelassen werden können, oder die Wände (Planen) entfernt werden, was hier aber anscheinen auch nicht der Fall ist.


    Über den Daumen kann man ca 1kN/m² annehmen, wären bei der Videowand schon 6kN, da können dann an den Füßen des Towers schon ganz schöne Kräfte auftreten und ohne es gerechnet zu haben, hätte ich ohne zusätzliche Versteifungen ein ungutes Gefühl, ein Hebel von knapp 4m ist nicht zu unterschätzen.
    Nicht beachtet ist dabei die Windlast der Tranversen und sonstiger Anbauteile und auch nicht die Banner der Sponsoren, die unbedingt noch an die Truss müssen, mit denen so mancher Veranstalter kurzfristig noch zum Aufbau erscheint.



    Vom Hersteller gibt es nach soweit ich weiß auch keine Angaben oder Freigaben für Lasten die nicht vertikal eingeleitet werden.


    Ich muss dazu sagen, dass ich weder Statiker oder Maschienenbauer bin, aber mit meinem Wissen und ein wenig Literatur im Regal bin ich zumindest in der sagen zu sagen ob etwas auf jeden Fall hält und weit von den Belastungsgrenzen der Materials entfernt und oder eben nicht. Bei letzterem müsste dann der Statiker ran und den würde ich die auch hier empfehlen.

  • Die Ballastierung ist abhängig davon, wie die Ausleger am Boden sind.
    Wenn er die größer macht, braucht er weniger Ballastierung.


    1kN pro m2 ist schon für Windstärken mit Spitzen um die 140 kmh würde ich mal grob schätzen.


    Deswegen war auch meine Frage, ob es im verbauten Gebiet stattfindet oder ausserhalb zB auf einer Wiese.


    Und wegen diesen Variablen würde ich mir eben nicht sagen trauen, das ein Ballast so sicher nicht reicht.

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  • @klauston
    Das mit den zwei Wassertanks ist provokant geschrieben, aber nicht unbegründet:
    Ohne jetzt in die Norm zu schauen, ist die Windkraft auf die Leinwand überschlägig: F=1,3*0,5*6=3,9 kN
    Das macht bei 4,5m Masthöhe ein Kippmoment von Mk=4,5*3,9=17,55kNm
    Bei 0,9 m Auslegerlänge (relevante Länge der TL3-Ausleger, die ich kenne) macht das B=17,55*1,2/0,9=23,4 kN Ballast (zentrisch)
    Damit reichen 2t schon nicht. Eigengewicht nicht berücksichtig, aber auch das Weggleiten der Konstruktion ist nicht berücksichtigt.
    D.h. 2 IBCs können vielleicht reichen, müssen es aber nicht. Der Statiker rechnet Dir das sicher schön ;)
    Wenn die Ausleger nur lang genug sind (etliche m), brauchste sicher gar keinen Ballast...
    Dann kommt aber das nächste Probem: 17,55 kNm müssen irgendwie von den 2 Towern und den Basements aufgenomen und den den Boden geleitet werden! Und das kann die QX30 und der Tower ohne weiteres nicht. -> Abhilfe ist die Konstruktion abzuspannen...
    -> Daher: Statiker (z.B. Expo) fragen und sichere Lösung finden!


    Was mich (persönlich) an der Litec stört ist aus technischer Sicht die angeschweißte Gußendplatte, weil dabei viel Tragfähigkeit im Vergleich zu Traversen anderer Hersteller und gleicher Größe verloren geht. Ferner sind diverse Serien mit den Horizontalbracings nur für den Indoorbetrieb geeignet, was die universelle Einsetzbarkeit einschränkt.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Dipl.-Ing. Uwe Runtemund | Statiker in der Veranstaltungstechnik

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  • Ich kann das schon auch rechnen, glaub mir. :D:D


    Du hast Beiwerte vergessen, ich hab die Formel nicht kontrolliert

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