• In den letzten Wochen habe ich als ausgesprochener Nichtinformatiker sehr viel darüber gelernt, was man mit einem WIN 7 Rechner alles machen muß, damit er Knackfreies recording erlaubt. Ich kenne jetzt verschiedene latency checker und habe kapiert, dass es nicht genügt, unnötige Dinge wie die interne Soundkarte, Netzwerktreiber u.s.w. abzuschalten sondern die wahre Kunst darin besteht, unter 200 Hintergrunddiensten die 15 - 20 abzuschalten, die mit ihren Zugriffen den Audiobetrieb stören ohne dabei den Computer lahmzulegen.


    Bei einem zufälligen Gespräch mit einem Spiele-Freak wurde ich darüber aufgeklärt, dass es für gamer Programme gibt, die den Job übernehmen, genau die Hintergrunddienste zu blocken, die einen flotten Spielbetrieb behindern. Aus meiner Sicht ist es unverständlich, das es sowas nicht für Audio gibt. Für Tweak-Experten wäre das doch reizvoll oder für Soundkarten-Hersteller wie RME vielleicht sogar ein einen Wettbewerbsvorteil schaffender Service am Kunden ???


    Da hier etliche SACler ganz profunde Informatik-Kenntnisse vorweisen können und sicher eine Menge Zeit in 'tweaking' investiert haben, wäre die Frage, ob sich aus dieser Gemeinde nicht jemand berufen fühlt, so was zu schreiben ? Ist doch irgendwie aberwitzig, dass da der selbe Stein immer wieder von Neuem den Berg hoch gerollt wird ??

  • oh ja, da sprichst du ein wahres wort.
    ich habe mir meinen recording-rechner auch von einem computerfreak zurecht schustern lassen, allein hätte ich das auch nicht geschafft.
    es wäre in der tat eine hilfreiche sache wenn es so ein hilfsprogramm gäbe. das darf ja auch was kosten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hi


    Ich halte so ein Ich-klicke-ein-Knöpfchen-und-alles-ist-gut für schwierig.


    http://www.softwareaudioconsole.com/Tweaking_Windows_7.htm


    Hier hat der SAC-Entwickler mal vieles zusammengeschrieben. Würde ich das jetzt in Software gießen, würde sich ein Anwender erstmal großartig wundern, wie sein Windows denn nun aussieht und sich auch anders verhält.


    Wenn man das aber alles per Hand eingibt, geht vielleicht eine halbe Stunde drauf, aber man sieht mit jeder kleinen Änderung was man eigentlich tut.


    Gruß
    Rainer

  • Der Grund ist das PC Hardware und Konfigurationen schlicht weg extrem unterschiedlich sein können. Den Satz "Ich habe jetzt Programm xyz durchlaufen lassen und es knackt trotzdem" gebe es immer noch.


    Die Anleitung von Bob ist nicht schlecht. Allerdings habe ich festgestellt das man nicht alles so umsetzen kann z.Bsp für Dante.
    Ich habe damals mit Dante versuche gemacht und dies lief auch zuverlässig mit einen Standard PC. Selbst der Virenscanner bremste das Recording nicht aus.


    Wer wirklich vergleichbare Hardware und Software haben möchte muss sich einen MAC zulegen. Obwohl ich diese Firma wenig mag. Läuft aufgrund der Kontrollierten Hardware und Software es besser ohne das der User sich Gedanken machen muss.


    Beim PC ist nicht nur die Software das Sorgenkind sondern auch die Hardware die Probleme verursacht.

  • Zitat von "marcoboy"

    Der Grund ist das PC Hardware und Konfigurationen schlicht weg extrem unterschiedlich sein können. Den Satz "Ich habe jetzt Programm xyz durchlaufen lassen und es knackt trotzdem" gebe es immer noch.


    Sehe ich im übrigen genauso.
    Drehen wir das mal um: Fragt Dich ein PC-Freak:"Warum gibt es keine Standardeinstellung beim Mischpult, mit der jede Band mit jedem Mikrofon und jeder Box in jedem Raum gut klingt. Dieses Problem haben doch schon viele gehabt, so dass man doch eine Standardlösung hätte finden können."


    Wir könnten ja warten bis Steves Nachfolger ein Mischpult entwickeln... :lol:

  • Hm, ja ganz so ist es wohl auch nicht.


    Mir ist völlig klar, dass es sich bei den WIN Rechnern um ein hardwaremäßig sehr heterogenes "Kollektiv" handelt und mir sind die Vorteile einer konsistenteren hardware bei Apple völlig bewußt.


    Was für mich jedoch dagegen spricht, sich auf den Standpunkt zu stellen "zu unterschiedlich - geht nicht", ist:


    1. Der tatsächliche "aus Hardwaregründen nicht tweakbar" Fall scheint mir seltener als so kolportiert wird.
    2. Wieso geht Audio nach dem "Überstülpen" der DANTE virtual soundcard auch mit 'Standardrechnern', was schafft dieser Lösung in unterschiedlichsten Hardwarekonfigurationen dafür den nötigen Freiraum ?
    3. Der "von Hand-Tweaker" macht ja auch nichts anderes als nach bestimmten Routinen seine Versuche unter Monitoring mit einer Analyse wie einem latency checker abzuvespern. Dann muß das Programm also doch nur "intelligent" genug sein ?
    4. Ich habe nicht den Eindruck, dass der "Patient Computer" so komplex ist, wie der Patient "Band auf Bühne". Also der Vergleich mit dem Wunsch nach einem "Mischautomat" hinkt.

  • Zitat von "guma"


    2. Wieso geht Audio nach dem "Überstülpen" der DANTE virtual soundcard auch mit 'Standardrechnern', was schafft dieser Lösung in unterschiedlichsten Hardwarekonfigurationen dafür den nötigen Freiraum ?


    Also Dante ist sicher nicht so einfach. Ich bin eben erst durch das Aufsetzen eines Recording-Rechners für Dante auf die Tips von Bob gekommen.
    Wieviele Tweaks notwendig sind, hängt aber auch von der Aktualität der verwendeten Hardware ab. Ein ultraschneller moderner Rechner fällt die Mehrbelastung von 64 Kanälen gar nicht auf. Aber schon fünf Jahre alte Stangenware benötigt viel Arbeit.


    Gruß
    Rainer

  • anscheinend ist das mit apple wirklich einfacher zu lösen als mit windows.
    das es aber auch windows-dual-atom-rechner mit 64-kanal (MADI) recordingsystem gibt, die völlig knack- und stressfrei laufen, kann ich beweisen ;)
    ergo kann man windows schon entsprechend "erziehen", man muss eben nur wissen "wie". das ist dann aber nix mehr für computer-laien, da müssen profis ran. heute schimft sich ja schon jeder "computerprofi", der mal eine grafikkarte gewechselt und einen WLAN router installiert hat. aber so einfach ist es dann eben doch nicht.
    ich sehe da übrigens auch ein paar analogieen zu unserem job, wo sich ja auch jeder ans mischpult stellen kann...


    loloverde´s link finde ich übrigens durchaus interessant.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • nein Recording mit DANTE ist nicht anders als mit Interfaces etc., nur das hier der Datenstrom halt direkt über einen "virtuellen" Sound-Treiber eingelesen wird. Die Problematik mit Systemdurchsatz/Plattengeschwindigkeit/etc.pp. sind die gleichen.


    Wer Professionell mitschneidet benutzt den Rechner eh nur als Backup, und da macht ein Mac imho einfach viel mehr Sinn, da ich hier viel weniger Fachwissen benötige, um ein sauberes Ergebnis zu bekommen.

  • Zitat von "oton"


    Wer Professionell mitschneidet benutzt den Rechner eh nur als Backup ...


    Du meinst jetzt die Platte des Rechners ... Is klar. :wink:


    Ich hatte gehofft, dass die virtuelle Soundkarte beispielsweise gegen Zugriffe von Diensten irgendwie protektiv wirkt. Das ist aber schade :roll: :D

  • Zitat von "guma"

    Du meinst jetzt die Platte des Rechners ... Is klar. :wink:


    nein, fast alle die so etwas wirklich professionell anbieten nehmen gesplittet auf, einmal als Backup auf Rechner, und einmal (früher) auf HD Recorder wie Tascam, Mackie, Fostex, Radar, Sadie etc., heute gerne auf Standalone-Lösungen wie Klarktechnik, Joeco (http://www.joeco.co.uk) oder VB Audio (http://vb-audio.pagesperso-orange.fr/mt128/index.htm)


    Das heisst nicht das Rechnersysteme nicht gut laufen, ich habe letztes Jahr ca. 40 Shows mit der RME MADIface mitgeschnitten, und hatte nur ein Mal einen kleinen Crash. Das ist aber wenn man 1000,- Euro/Tag für einen Mitschnitt verlangt einer zuviel ... hier muss man einfach einen anderen Aufwand treiben, um dann auch 100% ein gutes Ergebnis abzuliefern.

  • Nunja nicht alle Einstellungen von Bob sind gut für Dante. Z.Bsp das man das System nach Hintergrunddiensten Optimieren soll. Ist für die Controller Software Gift und es laufen regelmäßig Timeoute Fehler auf. Außerdem gibt es bei mir Ärger mit der Intel Netzwerkkarte. Der Treiber stürzt mit einen Bufferüberlauf ab. Dieses Verhalten ist bei allen Betriebssystemen gleich. Nach dem Restart des Treibers läuft es dann. So einfach ist es für ein Programm nicht. Viele Probleme werden verursacht wenn Fenster aufgehen oder die Mouse bewegt wird. Das Programm selber würde durch die Eingriffe in System zum Problem werden.


    Aus diesem Grund habe ich wirklich überlegt einen Apfel zu benutzen. So lange ich das nur so nebenbei mal Mitschneide kann ich damit leben.


    An den JOECO stört mich eins, du musst ja trotzdem eine Platte anschließen die ist nicht im Gerät. Das Teil ist sehr teuer. Da kann man auch einen Apfel kaufen ;) Mit Dante hat man auch die Möglichkeit zwei Rechner laufen zu lassen.

  • Zitat von "oton"

    nein Recording mit DANTE ist nicht anders als mit Interfaces etc., nur das hier der Datenstrom halt direkt über einen "virtuellen" Sound-Treiber eingelesen wird. Die Problematik mit Systemdurchsatz/Plattengeschwindigkeit/etc.pp. sind die gleichen.


    Ja, das mit "spielt mit Standard-Windows-Computer" ist wohl Blödsinn. Diese
    http://www.audinate.com/index.php?option=com_content&view=article&id=216&Itemid=113 Tweak-Anleitung auf der AUDINATE Seite liest sich ziemlich genau so, wie das, was ich bisher gelernt habe. HiHi, es wird sogar der gleiche Latency Checker benutzt, den mein Tweak-Lehrer mir vorgeführt hat.

  • Ich möchte nur mal kurz entwerfen, daß MacOS Zehn keineswegs ab Werk auf Echtzeitanwendungen optimiert ist. Wenn man stabil hohe Echtzeitleistung auf einem heutigen Mac will, kommt man auch nicht um ein paar Zwecks herum. Das geht bei den Cron-Jobs los und hört erst in der Terminal-Konsole auf.


    Der Ruf, den Apple diesbezüglich hat, rührt wohl noch aus Zeiten, als AVID noch bei der Entwicklung von Hard- und Software mitgewirkt hat. Und natürlich von den getweakten Digidesign-Maschinen.


    Daß die Hardware bei Apple homogener ist, stimmt, trotzdem ist daß kein Allheilmittel, in der Tat gibt es einige Firmen, die dann Windows auf diesen Maschinen installieren, um die dann gegen Aufpreis als Echtzeit-Workstations zu verkaufen.

  • Habe ich. Richtig ist Bob Empfiehlt das System auf Programme zu optimieren. Dante Empfiehlt es auf Hintergrunddienste zu optimieren. Also wir haben hier zwei gegensätzlich Aussagen.


    Wenn man Bob seine Anleitung umsetzt erhält man im Dante Controller Timeout Errors. Weil der Treiber nicht alle 300ms bedient wird.
    Die Optimierung auf Hintergrunddienste kann auch zu weiteren unschönen Erscheinungen führen.


    Ohne Fleiß kein Preis ;) Den Rat das von jemanden machen zu lassen der sich damit Auskennt halte ich von nicht so weit hergeholt. Ich habe Stunden mit SAC verbracht bis das System einsatztauglich war. Manche Chipsätze und Treiber müssen im Bios deaktiviert werden damit Ruhe ist. Teilweise flog Hardware wieder raus. Wenn ich mir das Spiel mit den FW-Karten betrachte. Grausam 5 gekauft eine lief dann zuverlässig.