Passive DIs und Phasengang

  • ...und dann ist da noch die sache mit den brummschleifen.
    ich hatte vor jahren mal ein brummen mit einer BSS DI, das sich auch mit groudlift nicht ganz wegbekommen ließ. erst eine passive DI mit geschaltetem groundlift brachte das gewünschte ergebnis.


    anscheinend ist es immer noch nicht in die köpfe vieler techniker gelangt, das aktive DIs nur bei kleinstspannungen und hohen ausgangsimpedanzen der quellen vorteile bringen können. für alles andere sind passive DIs wirklich besser geeignet.
    aber "aktiv" hört sich vermutlich einfach hochwertiger an, deshalb nehmen viele lieber sowas... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "rockline"

    Aktive DI's haben bei Keyboards mit Mastervolumen auf 10 schon echt Stress und pratzeln dabei richtig fies (wenn denn kein PAD aktiviert ist).


    Warum aber hat mir zuletzt der Pad dieser Dinger nicht mehr geholfen? Es bratzelte nach Knöpfchendrücken munter weiter, bloß um einiges leiser! Hier bei einer Furch-Akustikgitarre, die an sich echt super klingt. Mit Pad war da nicht beizukommen, erst die billige DIB-100 brachte fürstlichen Sound auf den Channelstrip... das olle alte Ding! Ich bin derzeit in der Überlegung begriffen, wofür ich überhaupt die aktiven Kisten noch einsetzen soll, wenn ich immer damit rechnen muss, sie sowieso während des Soundchecks gegen etwas technisch Minderwertigeres (!) austauschen zu müssen. Das ist unnütze, doppelte Arbeit und einfach lästig. Passive Konzertgitarren, Harfen und Drehleiern nehme ich damit noch ab, da funktioniert es ganz besonders prima, aber sonst...?

  • Zitat von "Audiowerk"


    Warum aber hat mir zuletzt der Pad dieser Dinger nicht mehr geholfen? Es bratzelte nach Knöpfchendrücken munter weiter, bloß um einiges leiser!


    zu diesem problem kann man ja nur eines vermuten:
    die PAD-schaltung sitzt in dieser DI-box HINTER der transistorschaltung - und ist damit quasi wirkungslos.




    Zitat von "Audiowerk"

    ...Mit Pad war da nicht beizukommen, erst die billige DIB-100 brachte fürstlichen Sound auf den Channelstrip... das olle alte Ding! Ich bin derzeit in der Überlegung begriffen, wofür ich überhaupt die aktiven Kisten noch einsetzen soll, wenn ich immer damit rechnen muss, sie sowieso während des Soundchecks gegen etwas technisch Minderwertigeres (!) austauschen zu müssen. Das ist unnütze, doppelte Arbeit und einfach lästig. Passive Konzertgitarren, Harfen und Drehleiern nehme ich damit noch ab, da funktioniert es ganz besonders prima, aber sonst...?

    das ist doch genau das, was ich seit jahren sage - und was ich auch hier schon mehrfach wiederholt habe. offenbar glaubt mir das also kaum einer.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn die AR-133 das Niveau-Pendant zur aktiven Behringer-DI ist, welchen Vergleichstyp für die dicke Hose gibt es denn dann zur DIB-100? Das habe ich mich irgendwie noch nie gefragt... welche passive DI-Box gilt in der Beschaller- und Musikantenwelt als gehobener Standard? Damit meine ich jetzt noch nicht dieses Studiogeraffel!

  • Palmer ist auch meiner Meinung nach das richtige Werkzeug.
    Haben wir hier, und noch nie Probleme mit.
    Ist übrigens auch bei den aktiven ein gutes Teil.
    Beide werden auch stressfrei von Tour-Technikern akzeptiert.

  • +1 für die Palmer DIs
    einziger nachteil: der sehr leicht zu betätigende -30dB knopf...


    ich habe ein paar passive DIs von EMO im einsatz, die finde ich sehr hochwertig.
    http://www.emosystems.co.uk/Pr…rect_Injection_Boxes.html
    die gibt es z.b. bei Studiospares für etwas über 100,- EUR


    dann gibt es noch die passiven DIs von "Atelier der Tonkunst", die gehen auch in richtung "unkaputtbar", da liegt der VK- preis aber auch bei knapp unter 200,-

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Zitat von "guma"

    In der passiven Mittelklasse finde ich die Palmer PAN 01/04 sehr ordentlich.

    Die PAN-01 (bereits mehrfach mit gearbeitet) ist ein ordentliches Hilfsmittel ... die PAN-01 PRO wirkt noch etwas robuster und soll wohl einen besseren (und besser geschirmten) Übertrager haben. Die PRO-Variante hab ich selbst und hänge da gelegentlich eine Valdez-Konzertgitarre oder eine Furch-Westerngitarre (beide jeweils mit Fishman bestückt) dran - klanglich keinerlei Auffälligkeiten (auch messtechnisch - mit verschiedenen REALISTISCHEN Pegeln - keine Ausreißer).
    In meiner Tasche hab ich noch die (ebenfalls passive, aber zweikanalige) PLI-04, die sehr universell einsetzbar ist (2 x "normale" Klinke, 3,5 mm-Stereominiklinke, 2 x Cinch) und bei Beamereinsätzen (mit Masseverbindung über den doofen Videoanschluß :( ) an Laptops eine echte Hilfe ist ... und natürlich kann man damit auch irgendein Stereokeyboard damit an den Unterverteiler hängen.


    Ich kenne mehrere Kollegen, die sich "was Gutes" leisten wollten und viel Geld für aktive DIs ausgegeben haben. Ich habe solche Teile bisher nicht vermisst.


    Ach ja: Ich würde an einer Stereoquelle (z.B. Piano, Keyboard oder E-Drums) nicht zwei unterschiedliche DIs einsetzen.

  • Zitat von "Sound-Klinik"

    Die PAN-01 (bereits mehrfach mit gearbeitet) ist ein ordentliches Hilfsmittel ... die PAN-01 PRO wirkt noch etwas robuster und soll wohl einen besseren (und besser geschirmten) Übertrager haben. Die PRO-Variante hab ich selbst und hänge da gelegentlich eine Valdez-Konzertgitarre oder eine Furch-Westerngitarre (beide jeweils mit Fishman bestückt) dran - klanglich keinerlei Auffälligkeiten (auch messtechnisch - mit verschiedenen REALISTISCHEN Pegeln - keine Ausreißer).
    In meiner Tasche hab ich noch die (ebenfalls passive, aber zweikanalige) PLI-04, die sehr universell einsetzbar ist (2 x "normale" Klinke, 3,5 mm-Stereominiklinke, 2 x Cinch) und bei Beamereinsätzen (mit Masseverbindung über den doofen Videoanschluß :( ) an Laptops eine echte Hilfe ist ... und natürlich kann man damit auch irgendein Stereokeyboard damit an den Unterverteiler hängen.


    Ich kenne mehrere Kollegen, die sich "was Gutes" leisten wollten und viel Geld für aktive DIs ausgegeben haben. Ich habe solche Teile bisher nicht vermisst.


    Ach ja: Ich würde an einer Stereoquelle (z.B. Piano, Keyboard oder E-Drums) nicht zwei unterschiedliche DIs einsetzen.


    Mit der PLI-04 brummen Kawai ES E-Pianos. In allen Schalter-Stellungen. Warum kann ich nicht sagen. Mit der PAN 01 funktionieren auch die.


    Gruß, Stefan

    Beste Grüße aus dem Weserbergland,

    Stefan Waltemathe

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    "Hier geht nix mehr, ich muß weg..."

  • Ob es wohl einen konkreten Unterschied zwischen der Palmer02 und der Monacor DIB-100 gibt? Erstere kostet 29 Euro, letztere 59. Wie hören sich 30 Euro Differenz an?

  • Zitat von "Audiowerk"

    Ob es wohl einen konkreten Unterschied zwischen der Palmer02 und der Monacor DIB-100 gibt? Erstere kostet 29 Euro, letztere 59. Wie hören sich 30 Euro Differenz an?


    die Palmer DIs haben einen geschirmten übertrager, der auch in der nähe von netzteiltrafos betrieben weden kann. diesen MU metall schirm gibt es in der Monacor Di nicht. die PAN02 ist schon dadurch etwas hochwertiger als die DIB100.
    wenn man die DIB100 jedoch nicht in der nähe von elektromagnetischen störquellen betreibt, merkt man davon nichts.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • So, ich wollte hier jetzt eigentlich mit großem Tamtam und Täteräää über die Gefahren und Serienschwankungen billiger DIs aufklären, habe aber ein eher bescheidenes und peinliches Resultat.
    Da ich euch aber mein Indianer-Ehrenwort gab die Ergebnisse hier zu veröffentlichen, mache ich es trotzdem.


    Ich habe leider nicht so viel Messequipment, daher habe konnte ich nur Amplituden und Phasenfrequenz messen (dual FFT).


    Die Anschlussdrähte der Übertrager hatten verschiedene farben, da befürchtete ich das schlimmste.
    Ja die beiden DIs waren unterschiedlich, aber nur ganz wenig. Um 0,1dB unter 50Hz und über 10kHz.
    Bei der Phase waren es dementsprechend auch nur ganz geringe Abweichungen, evl 1-2°
    Impedanz konnte ich leider nicht direkt messen, aber das gab mir schonmal etwas mehr Respekt vor diesen billigst DIs.


    Jede für sich hat einen etwas stärkeren Einfluss auf den Frequenzgang.
    Ca. +0,3dB (0,2) bei 20Hz, -0,7 (0,6) Bei 20KHz. Insgesamt 1dB Schwankung, schlecht ist was anderes.
    Auch der Phasengang ist da absolut unproblematisch.


    Wollte dann mal auf Verzerrungen testen. (ganz simpel und unprofessionel, nur qualitativ)
    Der aufgerissene Phones output meines Interfaces war in der Lage, 0,5 dB starke Peaks in den ansonsten so butterweichen Frequenzgang zu zaubern.
    Die Allerdings mit steigender Frequenz abnahmen, über 100Hz war nix mehr zu sehen. Mal verschiedene Sinusschwingungen durchgejagt und direkt angeschaut. Ausser Phasenverschiebung nix erkennbar. Der FFT zeigte aber interressante Obertöne.


    Bei 50Hz Sinus: minimale Störung bei 50Hz (auch im Phasengang) 4dB peak bei 100hz (mit dip im Phasengang) und peak-dip-peak 150. (Phase:dito)
    Bei 1KHz sinus: min. störung 1K. peak-dip-peak bei 2k (4dB) und bei 3K (0,6dB) sowie bei 5K (0,1dB)


    Mein Oszi sagte, dass der Ausgang aber nur 2Vss raushaut. Verzerrung ist hier also wirklich ein Problem.


    Evl. könnte hier jemand kurz die Theorie hinter einem gesättigten Trafo erklären und ob sich dass mit den Messungen irgendwie deckt?




    Also woran lag es denn jetzt?
    Auf dem Weg in die Location schwante es mir schon: Mono Subs, stereo Mid/High. Stinknormaler Phasendreher im Kabel (und Feinschluss von einer Ader auf Masse, und miese Lötarbeit, und..... ich schweife ab), aber wenn der Schall durch die Lautsprecher und die Luft und den Raum an den Ohren ankommen, klingt es zwar etwas dünn und komisch, aber eben nicht wie eine Auslöschung auf elektronischem Weg. Die Mono Subs sind natürlich arbeitslos, da sie ab der Summierung nix mehr bekommen.

  • Zitat von "hias.h"


    Der FFT zeigte aber interressante Obertöne.


    Bei 50Hz Sinus: minimale Störung bei 50Hz (auch im Phasengang) 4dB peak bei 100hz (mit dip im Phasengang) und peak-dip-peak 150. (Phase:dito)
    Bei 1KHz sinus: min. störung 1K. peak-dip-peak bei 2k (4dB) und bei 3K (0,6dB) sowie bei 5K (0,1dB)


    Einfach Erklärung: Grundfrequenz und erste Harmonische, zweite Harmonische usw. Also Klirranteile k2, k3, k5....(1KHz > 2KHz, 3KHz, 6KHz...)


    Grundsätzlich: DI-Boxen prüft man immer mit Last am Ausgang. Typische Line-In Impedanz bei symmetrischen XLR wäre 2kOhm. Also Widerstand 2K zwischen Pin 2 & 3! Gerne auch mal 600 Ohm um zu gucken was der Trafo kann? Quellimpedanz spielt ebenfalls eine Rolle - wenn der treibende Ausgang der Quelle nix hergibt, biegt es den Frequenzgang krumm.
    2Vss sind etwa 5dBu - das ist kein Pegel um eine passive DI-Box anzustrengen. Bei einer aktiven DI-Box wäre ohne PAD bei 6dBu bis etwa 9dBu schluß mit lustig. Passive kannst' bis 25.....30dBu zwiebeln, und selbst dabei wird es erst < 20Hz halbwegs interessant. Phase dreht sich übrigens immer weg...das ist klar. Ist halt eine Induktive Verhaltensweise.

  • Hätte die Messung besser gespeichert aber es sah wirklich seltsam aus. Nicht etwa ein simpler normaler Peak bei ganzahligen Vielfachen des Testsignals, was ja zu erwarten gewesen wäre, sondern davor und danach ein genauso tiefer Einbruch. Liegt das am FFT oder am Übertrager?


    FFT war auf PC mit schnödem USB Interface, daher denke ich, dass die Belastung der des tatsächlichen Gebrauchs entsprach.
    Sind 2Vss nicht eher knapp -1dbu?


    Habs dann nochmal mit arta gemessen, es gab 0,3%THD, allerdings wurde dass deutlich geringer, sobald man die Eingangsspannung auch nur etwas zurückgenommen hatte. (am Kopfhörerverstärker lags nicht, 2 Kanal fft) Daher scheint es mir, als ob die DI doch recht früh verzerrt. Thomann gibt einen Maximalpegel von +10dBu (ohne Pad) an.

  • Hallo,


    also ich nutze auch seit Ewigkeiten die DIB-100 aber lieber eigentlich die PAN-02 (aktiv).
    Warum:
    - Die DIB hat etwas anfällige PAD Schalter (Signal Tot bis man die mal betätigt)
    - Eine Passiv D/I kommt in der Regel z.B. überhaupt nicht mit einem passiven Volumenpedal davor zurecht oder eben nicht mit Piezos...
    - Die PAN-02 klingt im Bass straffer, die DIB hat hier (auch gegen Klinke direkt) einen Klangnachteil (Ich bin die Abteilung Gras wachsen hören, bitte nicht technisch dagegen argumentieren, sondern anhören und dann bestätigen oder verneinen, da der Thread sonst wieder völlig abdriftet)
    - Lustigerweise hatte ich mit der PAN-02 noch nie irgendein Problem (kein Zerren, keine Defekte, kein unlösbares Brummen). Mit den Behringern und Millenium hatte ich schon oft abartige Probleme. Deswegen bleibe ich gerne bei der Palmer.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer