iLive vs GLD

  • Es gibt zwar einen großen iLive Thread, aber den wollte ich nicht kapern.


    Wo liegen denn die Unterschied zwischen iLive und GLD bezüglich
    - Preamps, Wandler
    - DSP Qualität (EQ, Comp, FX, Summenbusse)
    - Routingmöglichkeiten
    - Bedienung (Flexibiltät, Übersicht)
    - Klang

  • Naja, da müsstest du jetzt etwas einengen welche iLive-Konfiguration dir vorschwebt. Bzw. welcher Oberflächen-Typ. Da gibt es ja schon innerhalb der iLive-Serie deutliche Streuungen.

  • Preamps, Wandler, Routingmöglichkeiten, DSP Qualität für Summen, EQ, Comp, usw. dürften wohl nicht von der gewählten Konfiguration abhängig sein(?). Ist da alles gleich zwischen iLive und GLD?


    Ansonsten wären konkret 48 Mic Inputs nötig (44 gingen auch noch).
    16 analoge Outputs reichen völlig aus.
    Bezügl. Surface kommen das 80er oder 112 in Frage.


    Das iLive kenne ich aus der Praxis. Das GLD überhaupt nicht. Noch nicht mal live gesehen.


    Hoffe das ist erst mal genug input von meiner Seite und ich freue mich über jeden Beitrag.

  • Ganz grundsätzlich geht das ja damit los, dass bei GLD Audio im Pult stattfindet und bei der iLive auf der Bühne. Die iLive Oberfläche - gleich welche - ist also praktisch nur Remote. Sollte man wissen - zieht man bei iLive das Cat-Kabel ab, geht Audio weiter, nur ohne Möglichkeit zum Eingriff, bis wieder eine Verbindung zwischen Rack und Pult da ist. Bei GLD ist Kabel ab = Aus.


    In Sachen Routing ist iLive wohl etwas flexibler. Es kommt auf den Anspruch an - ich hab noch auf keiner der beiden Konsolen was vermisst. Aber - über das rechte Tool am rechten Ort haben wir hier ja schon häufiger diskutiert.


    In die Klangdiskussion mische ich mich hier nicht ein.


    Ich persönlich finde das GLD zudem deutlich intuitiver. Aber nicht vergessen - da liegt auch eine solide Klasse dazwischen - und vielleicht steh ich dafür zu selten an größeren Konsolen als der GLD.


    Da der TS ja in Wiesbaden lebt - warum nicht einfach mal in Main-Kastell reinschauen, vorher einen Termin machen, das dürfte doch sehr viele Fragen schnell und sicher klären, oder?

    Kein Applaus für Scheiße!

  • alle unterschiede herauszuarbeiten wäre mir jetzt zu viel arbeit.
    was mir so aus dem kopf einfällt schreibe ich hier mal nieder


    es gibt lediglich zwei punkte, wo die GLD besser ausgestattet ist als die iLive.
    1. der iLive fehlen in der effektsektion die funktionen "pitchdoubler", "vocal-shifter" und "rotator".
    der deesser fehlt zwar auch, aber den bietet die iLive dafür in jedem kanalzug.
    2. um das A&h eigene inEar-system "Me" vollwertig betreiben zu können, benötigt man für die iLive ein zwischengerät (Hub "Me-U").


    ansonsten ist die iLive in folgenden punkten besser ausgestattet:
    - sidechain möglichkeiten in der dynamics sektion
    - mehr verschiedene emulationen sogenannter "vintage"-kompressoren
    - de-esser/limiter pro kanal
    - wesentlich mehr inputs
    - mehr outputs
    - mehr bedienknöpfe für das kanalprozessing auf der oberfläche
    - abhörmöglichkeiten innerhalb des kanalzuges per Sel-tasten
    - die möglichkeit, das mixrack mit verschiedenen fernsteuerlösungen zu bedienen, im extremfall benötigt man hier eben nur ein laptop oder gar nur ein ipad oder iphone.
    - der bildschirm ist bei der iLive schwenkbar, um blendeffekte zu minimieren. die "T-serie" hat das zwar nicht, der winkel des screens ist aber steiler als bei der GLD und auch ein bisschen eingelassen, was ebenfalls eine bessere blendfreiheit bietet als flach in die oberfläche eingelassene schirme.


    ob es klangliche unterschiede gibt kann ich nicht sagen, weil ich beide noch nicht miteinander verglichen habe.


    ansonsten sind die unterschiede zwischen diesen beiden systemen innerhalb des letzten jahres deutlich geschrumpft. so gibt es für die GLD z.b. mittlerweile ebenfalls einen offline-editor, das wurde am anfang ja erstmal kategorisch abgelehnt...


    EDIT: einen schreibfehler beseitigt...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Danke schon mal für die ganzen Infos.
    Jetzt würden mich noch Preamps, Wandler und Mix Bus interessieren.


    Der Tipp, sich das in WI mal anzusehen ist gut. :)

  • Zitat von "wora"

    abhörmöglichkeiten innerhalb des kanalzuges per Sel-tasten


    Das geht auch bei der GLD. Die anderen Punkte sind teilweise abhängig von der gewählten iDR/AR bzw. dem Surface. Eine iDR-16 mit T80 hat z.B. weniger (physikalische) Eingänge als GLD80 mit AR2412 und auch weniger Bedienelemente, aber das sollte klar sein. Nur der Vollständigkeit halber :wink:


    Preamps und Wandler sind sicherlich andere als im iLive-T bzw. als in der modularen iLive, ich verweise da mal quer auf meinen eigenen Betrag:
    http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?p=720901#p720901
    Qualitativ wird man da im Live-Betrieb keinen wesentlichen Unterschied feststellen; andere Faktoren haben einen viel größeren Einfluss. Man muss auch sehen, dass die GLD das jüngste Produkt im Vergleich ist, da hat man bestimmt andere Bauteile genutzt. Wir haben kürzlich auch mit der noch kleineren Qu16 und einer AR2412 als Preamp und Wandler ein Live-Recording mit Analog-Split durchgeführt, da gab es beim Mixdown später im externen Studio auch keine Klagen was die Qualität der Aufnahme angeht.


    Falls du beim Thema "Mixbusse" auf die Summierung hinauswillst und auf die Frage, wie viel Headroom da ist: Unter normalen Betriebsbedingungen bekommst du die nicht in Sättigung, weder wir selbst noch Fremdtechniker hatten diesbezüglich mit unserer GLD in den letzten gut 18 Monaten ein Problem. Und da war alles von der kleinen Konferenz über die 24-Kanal RnR-Nummer bis zum 40-Kanal Musical und Theater dabei.


    Thema Inputs: Du möchtest 48 (bzw. 44) Eingänge und 16 Ausgänge haben. Das ist beim GLD zwar möglich aber etwas "hässlich", wenn man die alle auf der Bühne braucht: 24+8=32 Eingänge und 12+4=16 Ausgänge bekommst du über die erste CAT-Leitung, weitere 8/4 über eine zweite CAT-Strecke. Die letzten 4 Eingänge sind direkt an der Konsole, d.h. um die auf der Bühne verfügbar zu haben ist Analogstrippe fällig. Die beiden CAT-Strippen kann man über entsprechende Switches auch auf eine reduzieren (haben wir mit Redundanz schon realisiert, das Setup kann ich demnächst bei Interesse auch mal hier vorstellen) aber das ist dann nicht mehr grade Plug&Play. Für mehr als 40 Eingänge auf der Bühne willst du daher eigentlich iLive haben mit der iDR-48 bzw. iDR-64 oder halt iDR-10 mit entsprechend vielen Modulen.

    Faderfreaks Veranstaltungstechnik GbR

  • Die GLD ist schneller beim Abrufen von Szenen - großer Vorteil bei Musical/Theaterbetrieb.
    Die GLD ist leichter bzw. kompakter als die ILive Serie - kann ein Vorteil sein...
    Die GLD ist der legitime LS9-32 Ersatz - meiner Meinung.
    ILive zielt eigentlich eine Stufe drüber...
    Wie groß der Unterschied zur ILive wirklich bleiben wird wissen wir nach dem update auf 1.4.
    Ansonsten sprechen halt die Kanäle für die ILive.

  • Zitat von "TWOsider"


    Das geht auch bei der GLD.


    ok, sorry, die habe ich tatsächlich übersehen!?
    es gibt tatsächlich Sel-tasten für die einzelnen prozessorblöcke, was ich aus der praxis heraus für ein super feature bei A&H halte.
    was der GLD nur fehlt sind die sidechainmöglichkeiten, deshalb gibt es hierfür natürlich auch keine Sel-abhörtasten.




    Zitat von "TWOsider"

    Die anderen Punkte sind teilweise abhängig von der gewählten iDR/AR bzw. dem Surface. Eine iDR-16 mit T80 hat z.B. weniger (physikalische) Eingänge als GLD80 mit AR2412 und auch weniger Bedienelemente, aber das sollte klar sein. Nur der Vollständigkeit halber :wink:
    ...


    das ist natürlich völlig korrekt.
    die iLive ist hier aber insgesamt flexibler, was die I/O ausstattung angeht

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "blitzfritz"

    Die GLD ist schneller beim Abrufen von Szenen - großer Vorteil bei Musical/Theaterbetrieb.
    Die GLD ist leichter bzw. kompakter als die ILive Serie - kann ein Vorteil sein...
    Die GLD ist der legitime LS9-32 Ersatz - meiner Meinung.
    ILive zielt eigentlich eine Stufe drüber...
    Wie groß der Unterschied zur ILive wirklich bleiben wird wissen wir nach dem update auf 1.4.
    Ansonsten sprechen halt die Kanäle für die ILive.


    auch korrekt.
    die GLD kann komplette snapshots wirklich deutlich schneller laden als die iLive. das liegt aber auch am grundprinzip, da die absetzbare surface der iLive ja auch mit den entsprechenden daten gefüttert werden muss, und diese information muss natürlich erstmal über das netzwerk fliessen. für abgesetzte surfaces gibt es also nicht nur vorteile, es gibt auch nachteile. da muss man dann eben vorher entscheiden, was einem wichtiger ist.


    und dass ein kleineres pult in aller regel auch leichter ist, ist durchaus logisch erklärbar. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo,


    von mir noch: Ich finde den GLD Touchscreen im Verhältnis zur iLive träge und unsensibel (kann allerdings auch an genau dem Pult liegen, an dem ich arbeite).
    tatsächlich ist eben das Bus Routing eingeengt. Wenn man also komplexere Routings wie z.B. Dolby Sourround über Matrixen... zusammenschustern muss, kommt man bei GLD an die Machbarkeitsgrenze, was bei der iLive noch geht. Das ist aber sicherlich eine Ausnahmeanwendung.
    Viele Grüße
    Tobias

  • Ich würde es mir relativ einfach machen :)


    Wenn Du eine flexible Lösung suchst, einen Pultpool aufbauen willst und Du mehr als 2 Pulte haben willst, die ggf. auch untereinander kompatibel sein sollen - dann iLive. Das Pult ist IMHO erwachsener und, wenn Dir das Gesamtkonzept zusagt, ein Pult welches für fast jede Aufgabe gemacht ist. Ich hatte bei einer iLive noch nie zuwenig Ein- oder Ausgänge und noch keinen (Fremd-) Mischer, der nicht damit klar gekommen wäre.


    Wenn das Pult auf absehbare Zeit ein Einzelkämpfer sein soll, das Budget eine größere Rolle spielt und Du einfach das ideale Pult suchst um alle "Brot-und-Butter"-Jobs abzudecken - dann das GLD :)


    Viele Grüße,


    Thomas


    EDIT: Kommasetzung hilft manchmal dem Verständnis :)

  • Hey Leute,
    das sind schon mehr gute Informationen als ich mir erhofft habe und macht mir einiges klarer. Vielen Dank!



    Zitat

    Thema Inputs: Du möchtest 48 (bzw. 44) Eingänge und 16 Ausgänge haben. Das ist beim GLD zwar möglich aber etwas "hässlich", wenn man die alle auf der Bühne braucht: 24+8=32 Eingänge und 12+4=16 Ausgänge bekommst du über die erste CAT-Leitung, weitere 8/4 über eine zweite CAT-Strecke. Die letzten 4 Eingänge sind direkt an der Konsole, d.h. um die auf der Bühne verfügbar zu haben ist Analogstrippe fällig. Die beiden CAT-Strippen kann man über entsprechende Switches auch auf eine reduzieren (haben wir mit Redundanz schon realisiert, das Setup kann ich demnächst bei Interesse auch mal hier vorstellen) aber das ist dann nicht mehr grade Plug&Play. Für mehr als 40 Eingänge auf der Bühne willst du daher eigentlich iLive haben mit der iDR-48 bzw. iDR-64 oder halt iDR-10 mit entsprechend vielen Modulen.


    Das ist ein guter Hinweis.
    Mit dem GLD wären immerhin auf der Bühne 40 Inputs möglich AR2412 + 2xAR84. Damit könnte ja man sogar Dinge machen wie links 24 Inputs und rechts halt die 16 Inputs aufstellen (oder mache ich einen Denkfehler?)
    4 Inputs wären drahtlos, man könnte also die Empfänger direkt am FOH aufstellen und am GLD auflegen.


    Aber stimmt, ein iDR-48 wäre wohl einfacher und schneller hinzustellen.

  • Zitat von "audi"

    Mit dem GLD wären immerhin auf der Bühne 40 Inputs möglich AR2412 + 2xAR84. Damit könnte ja man sogar Dinge machen wie links 24 Inputs und rechts halt die 16 Inputs aufstellen


    Richtig. Du musst dafür wie gesagt zwei CAT-Strecken vom Pult zur Bühne legen. In deinem Beispiel eine nach links zur AR2412 (Kanäle 1-24) und eine nach rechts zur AR84 (Kanäle 33-40). Für die zweite AR84 (Kanäle 25-32) auf der rechten Seite benötigst du eine weitere, kürzere CAT-Strecke von der linken zur rechten Bühnenseite.


    Je nach konkretem Bedarf kann das GLD-System hier durch die in kleinen Häppchen absetzbaren Preamp/Wandler-Boxen einen Vorteil haben, evtl. ist man aber mit analogen Submulticores und einer zentralen iDR aber schneller auf Sendung. Auch für die iLive gibt es Expander namens xDR-16, falls du auf analoge Submulticores verzichten möchtest.


    Zitat von "audi"

    4 Inputs wären drahtlos, man könnte also die Empfänger direkt am FOH aufstellen und am GLD auflegen.


    Auch richtig. Bedenke aber: Falls du ein Talkback benötigst, verringert sich die Anzahl der am Pult nutzbaren Eingänge effektiv auf 3. iLive-Pulte haben dafür einem zusätzlichen Eingang auf der Bedienoberfläche, GLD nicht. Hier musst du einen der regulären Eingänge "verbraten" (krumme Konstruktionen wie externer Preamp an einen der Line-Eingänge mal ausgenommen).

    Faderfreaks Veranstaltungstechnik GbR

  • Zitat von "Loloverde"

    ...
    48 Inputs und 16 Outputs würde ich nur in Ausnahmefällen mit 20 Fadern machen wollen (habe selber ein T80). Eine T112 wäre hier viel eher der Aufgabe gewachsen.
    Auch hast du mit einer voll ausgereizten GLD keine Möglichkeit mehr zu wachsen.


    Gruß
    Rainer


    gut beobachtet.
    48 inputs und 16 outputs sind aber auch mit der T112 schon eine echte herausforderung! für solche jobs würde ich jetzt eher die 144er oder noch besser die 176er iLive-surfaces empfehlen!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    48 inputs und 16 outputs sind aber auch mit der T112 schon eine echte herausforderung! für solche jobs würde ich jetzt eher die 144er oder noch besser die 176er iLive-surfaces empfehlen!


    Findest du? Ich selber hab das zwar nur 1 mal im Jahr (2 Bands, 2 Bühnen in einem Saal, eine PA, Plus DJ, Moderation, Gedöhns und lauter Percussions etc.) aber empfand das jetzt bisher nicht als sonderlich schwieriger als so Standard-Bandsachen.
    Ich hab aber auch meistens nen Laptop daneben um die Pegel aller Inputs auf einem Blick zu haben.

  • Zitat von "wora"


    48 inputs und 16 outputs sind aber auch mit der T112 schon eine echte herausforderung! für solche jobs würde ich jetzt eher die 144er oder noch besser die 176er iLive-surfaces empfehlen!


    Für das Pult oder den Bediener ? Das ist überhaupt kein Problem wenn man sich das Pult gut einrichtet damit man auch klar kommt. Die Fader sind ja da und man hat auch nur zwei Hände :roll: Außerdem kann man wichtige Sachen fixieren.


    Kein wirkliches Argument finde ich.