Musik mit möglichst wenig Kompression im Schlagzeug gesucht

  • Hi Leut,


    habt ihr mal nen Tip, welche Musike im Schlagzeug, insbesondere Toms, nicht totkomprimiert/gemixt wurde? Mein "Problem" ist, daß ich auf dem heimischen aber ja sehr ausgewachsenen System die Toms nie so "knallend" raus kriege, wie es bei (guten) Livekonzerten der Fall ist. Inzwischen läuft der Spagat im Bass sowohl extrem tief und zugleich trocken (also mit etwas "Kick") rüber zu kommen schon gut, aber Toms (Snare dito) noch nicht so wie gewünscht, da fehlt einfach das durchdringende "Tock".


    Ach ja, systemtechnisch sollte es keine Engpässe geben, über den Subs werkelt je Seite ein 1x15Eliminator-Horn (400W Amping) und der BMS4590. Entweder ist mein Musikmaterial (wie meistens) auf heimtauglichkeit reduziert oder es ist doch noch ein Bug (Laufzeit) drin. Jedoch kommt mein Musikmaterial auch andernorts nicht so "derb/deutlich" (z.B. Flexsys 212).


    Über Musiktips freut sich der Mensch, Grüße
    Mattias


    p.s.: Musike geht von klassisch (ja das auch) über progressive Rock bis hinein in Elektronische.

  • Ich würde mal die Nina Hagen Band antesten, beide Scheiben derselben. Eventuell, in einschlägigen Foren nach "ungemasterten" Kopien fragen. Ich habe hier z.B. eine offensichtlich direkt vom Schnürsenkel überspielte Kopie des "African Reggae" von einem CD-Sampler aus Frankreich.

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Right. Vor allem kennt man die Aufnahme meist ziemlich gut wenn man 2-3 Stunden damit im Studio zum Mixen verbracht hat und auch noch vor Augen hat wie und womit die Aufnahme entstanden ist (Instrumente, Mikrofone, Mikrofonierungsweise). Z.B. Braucht man gar nicht erst zu versuchen brillante Höhen im Gesang wahrzunehmen wenn da ein SM58 am Werk war.. ;) (was übrigens auch durchaus ansprechend tönen kann wenn da über 10k nix mehr ist)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • knackige unkomprimierte Toms sind tatsächlich rar gesät auf offiziellen Aufnahmen!
    am ehesten findest Du welche im Jazz oder auf Bootlegs, hör mal diese an:
    Charly Antolini, kick out, die Dynamic Referenz LP der 1980er
    Curt Cress + Udo Arndt, 69, nice drum sound + Pauken
    Sheila + Pete Escovedo + ff, live at the Anthology San Diego: Drums + Percussions
    Sheila Escovedo + Tito Puente, live, Timbales, Congas, Bongos ... ohne Ende


    alles analog oder original CD, keine MP3 oder sonst wie komprimierte Musik!

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    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition

  • Spontan fällt mir Dire Straits - calling elvis ein - da peitscht besonders die Flachtrommel...
    Ansonsten kann ich nur mal wieder sagen: Nein, bei der Encodierung zu mp3 wird die Dynamik nicht komprimiert, auch wenn das vor allem Tonler immer wieder meinen. Das, was man gemeinhin an mp3-Material vorgesetzt bekommt, ist allerdings schon ziemliche Grütze, weil der Hund in der D/A-Wandlung begraben liegt. Ein Laptop-Ohrhörerausgang oder der eines beliebigen Ei-phone hat i.d.R. einen Billigstchip am Ausgang und das kann nicht klingen - zumindest nicht im A/B-Vergleich mit einem guten CD-Player. Mache DJs verwenden aber potente Audiointerfaces (RME, Motu, Traktor etc.), da knallt es dann auch > nix Dynamikkompression!
    Sehr verbreitet sind aber leider USB-Wandler á la Maya oder die Serato-Interfaces - hörbar "flau".
    Ein Tonler mal zu mir: "o.k. - das ist CD, mach jetzt mal ne mp3!" :D

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • Naja, MP3 is ja mittlerweile ein Synonym für alles, was an digitalen Audiodaten via Internetz verschifft wird. :wink:


    Genauso, wie hier im Thread komprimierte Toms mit komprimierten Audiospuren querbeet durcheinander gewürfelt werden!
    Was komprimierte Audiotracks angeht: alles, was hier z.B. als youtube-Links vorgeschlagen wird, ist mit Vorsicht zu geniessen. Youtube komprimiert auch die Audiospuren! Leider in Abhängigkeit zur Videoqualität, aber es ist ja auch ein Videoportal...
    Also wenn möglichst unkomprimiertes Audio herauskommen soll, bitte Videos mit >=720p vorschlagen und drauf hinweisen, dass die auch in dieser Quali abgerufen werden müssen. Je nach Bandbreite/Kapazität des Zugangsrechners stuft youtube nämlich auch automatisch ab.


    Zu den Kompressionsmethoden des DuSchlauch hab ich bei meinen (zugegebener Maßen nur halbherzigen) Recherchen recht wenig gefunden. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, dass auch das Stereobild tlw. deutlich hörbar leidet. :?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hi,


    danke schon mal für die vielen Tips, hat etwas Erhellung gebracht. Ist nicht so "flau" wie mit mir bekannten Aufnahmen, aber da sollte noch etwas mehr gehen.


    Wenn denn der in Brücke laufende Amp (QD4590) für die Elis geflickt ist. Hat bei den harten Spielchen mal wieder die Macke gezeigt, daß die negative Halbsseite einer Brückenseite nicht mehr will (im "Vorstufenbereich"). Bei der letzten Fehlersuche heilte sich das Mistding wieder selber, Ausfall nicht mehr reproduzierbar. Ich fürchte Widerstand mit Anriß (oder sonstiger Bauteile). Schöner Fehler...


    Weitere Tips natürlich gern gesehen, will euch hier nicht bremsen.


    VG
    Mattias

  • Zitat von "surfvill"

    Spontan fällt mir Dire Straits - calling elvis ein - da peitscht besonders die Flachtrommel...
    Ansonsten kann ich nur mal wieder sagen: Nein, bei der Encodierung zu mp3 wird die Dynamik nicht komprimiert, auch wenn das vor allem Tonler immer wieder meinen. Das, was man gemeinhin an mp3-Material vorgesetzt bekommt, ist allerdings schon ziemliche Grütze, weil der Hund in der D/A-Wandlung begraben liegt. Ein Laptop-Ohrhörerausgang oder der eines beliebigen Ei-phone hat i.d.R. einen Billigstchip am Ausgang und das kann nicht klingen - zumindest nicht im A/B-Vergleich mit einem guten CD-Player. Mache DJs verwenden aber potente Audiointerfaces (RME, Motu, Traktor etc.), da knallt es dann auch > nix Dynamikkompression!
    Sehr verbreitet sind aber leider USB-Wandler á la Maya oder die Serato-Interfaces - hörbar "flau".
    Ein Tonler mal zu mir: "o.k. - das ist CD, mach jetzt mal ne mp3!" :D


    Ja und Nein!


    am besten für knackige Schlagzeugaufnahmen sind sicherlich immernoch analoge Produktionen auf entsprechend hochwertigen Tonträgern, von der Aufnahme bis zur Wiedergabe! Denen selbst die meisten professionellen digitalen Produktionen nicht das Wasser reichen können. Während analoge Aufnahmen locker 10MB/Minute/Kanal überschreiten, bieten unkomprimierte digitale Signale nur circa max. 10MB/Minute/Stereo! Was davon dann bei Datenkomprimierten vollständigen Musikstücken mit weniger als 1MB übrig bleibt, darf sich jeder selbst vorstellen.


    Richtig ist, dass eine MP3 Kodierung den Dynamikumfang einer Audiodatei nicht explizit komprimiert. Die Behauptung, dass "der Hund in der A/D Wandlung liegt" trifft so allgemein ausgesprochen jedoch mit Sicherheit nicht zu. Bereits zu Beginn des digital audio Zeitalters wurden excellente Produktionen realisiert, die belegt haben dass digitale Aufnahmen auditiv gleichwertig oder sogar besser als analoge Aufnahmen sein können. Aus dieser Zeit stammen auch die besten digitalen Produktionen, die in der Wiedergabe den besten analogen Aufnahmen sehr sehr nahe kommen.


    Dann haben sich Karl-Heinz Brandenburg mit Team vom Fraunhofer-Institut und Bell Laboratories an die Entwicklung von Verfahren zur Reduktion von Digitalen Audio Daten gemacht, und letztlich das Heute so genannte MP3 Verfahren entwickelt, das mit verschiedenen Methoden und vielen Parametern die Datenkapazität verringert, um weniger Speicherplatz und langsame Übertragungsgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Daneben gibt es noch eine Anzahl weiterer Datenkompressionsverfahren für Audio von anderen Entwicklern.


    MP3 Technologie reduziert digitale Audio Daten verlustbehaftet. Und ob bei deren Wiedergabe von den Zuhörern wahrnehmbare Verluste auftreten, hängt von der Qualität des Kodierers, der Komplexität des Signals, der Datenrate, der verwendeten Wiedergabetechnik und vom Gehör des Zuhörers ab! Mit Sicherheit sind Mobiltelefone und andere MP3-Player keine hochwertigen Audiowiedergabegeräte, und selbst professionelle CD-Player mit sehr guten D/A-Wandlern haben keine Chance, wenn sie Datenkomprimierte Audiofiles wiedergeben müssen!


    Also am besten AAA, AAD, ADD oder DDD Tonträger einsetzen, wenns knacken soll!
    Oder die geforderten unkomprimierten Toms entsprechend selbst aufnehemen!


    guten Tag.

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    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition

  • Zitat von "donut"

    ... Während analoge Aufnahmen locker 10MB/Minute/Kanal überschreiten, ...


    Hä?

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es in der Theorie keinen Unterschied gibt...

  • Dass eine verlustbehaftet, daten(!)komprimierte mp3 kein vollwertiges Audiosignal ist, wird hier niemand bezweifeln.
    Hier im Fred ging es aber in erster Linie um Dynamik und ist ist eben keine explizite Schwäche der mp3-Kodierung, auch wenn das hier und in HiFi-Foren gerne kommuniziert wird - darum ging es mir. Mp3 wird gerne im Zusammenhang von flauer, maschiger und dynamikfreier Audioquelle genannt und das hat seine Ursache in den üblichen, sehr verbreiteten Wandlern!
    Sicher nicht Viele haben mal eine mp3 über einen ordentlichen Wandler gehört und haben so ihre 15-jahrealte Schublade... ;)

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • Horrido,


    muß mich mal wieder hier melden, habs wegen bereits bestehenden "Erfolges" etwas schluren lassen. Mir sind ein paar völlig unbearbeitete Soundsamples von Toms/Snare und Schlagzeug allgemein zugelaufen (ohne irgendwie bearbeitet worden zu sein, ging um schnellen Mikrofonvergleich).


    Punkt 1, an meinem System gibts nichts zu tun, ist die Quelle unverdorben gehts in vielerlei Hinsicht voll zur Sache. Anschlagdruck (mit dem Biß ins Ohr), deutlich das Nachschwingen von Fell und Korpus vernehmbar, so wie mans kennt, wenn man mal daneben steht. Geht doch.


    Punkt 2, nahezu alles andere Kaufbare ist einfach Murks. Keine Ahnung ob dynamikkastriert (aber warum fehlt dann der typische Instrumentennachklang?), frequenzgangsbeschnitten oder totgegated.


    Hab meinen Fundus nochmal durchkramt, vom Schiller der Livemitschnitt von "Sonne" geht noch recht ordentlich bei der Schießbude. Ich darf dann aber nicht den 5.1 Surroundton auf 7.1 (zusätzliche Frontsideleft/right Speaker) erweitern. Das "weicht" alles wieder stark auf. Insofern schade, alsdaß mit diesen Zusatzsystemen ein etwas geschlossenerer Rundumklang hinzubekommen ist.


    Soweit, VG
    Mattias