VHF wieder im Kommen?

  • http://www.prosoundweb.com/art…chnology_makes_an_impact/


    Im Artikel geht es um Intercom Systeme die jetzt im VHf Band angesiedelt werden.


    Aber das bedeutet ja nicht man könne nicht auch Mikrophone in dem Band betreiben ( ich komme mir gerade vor wie bei des Kaisers neue Kleider...)


    Bemerkenswert finde ich die Aussage dieses Band sei so gut wie frei.
    erwartet und da ein Comeback? Wäre das eine Alternative zu 1.8 oder 2.4 GHz Strecken?
    Wie sehen das die anderen hier?

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Was heißt so gut wie ?


    VHF Band I ? Oder Band2 das derzeit für UKW benutzt wird, auch hier hat die Lobby schon ihre Finger im Spiel. Oder etwa Band III ? Das von DAB+ benutzt wird.


    Wir werden uns damit Abfinden müssen als Randnutzer immer wieder verdrängt zu werden. Es hat ja doch keiner drauf beim nächsten Wahlkampf ausschließlich Kabelmikrofone zu reichen.
    Auf die Öffentlichen Anstalten muss man nicht Hoffen. Die kaufen sich eben dauernd was neues oder Schirmen ihr Studio ab.


    Eine andere Problematik ist das der Müll in der Luft immer größer wird. Die Lobby ist auch hier schon dabei Grenzwerte weiter zu erhöhen. Jeder der noch ein altes Radio mit MW und KW hat kann das Zuhause gerne einmal testen! Die Dreckschleudern lassen sich damit feststellen. Ich kann auf den 1cm genau sagen wo der Nachbar seinen Fernseher hat und wenn er ihn benutzt.

  • Ich weiß nicht so recht. VHF ist als Trägerfrequenz einerseits entspannt im HF-Bereich (billiges RG58 reicht als Antennenkabel, hohe Reichweite), begrenzt im AF-Bereich (Dynamik und Frequenzgang eingeschränkt). Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich erfolgreich Geräte am Markt platziert werden können, die die erforderliche Audio-Qualität erreichen und dabei bezahlbar sind.


    Für Führungsfunk und Betriebsfunk ist VHF schon praktisch.


    Für Audio bin ich mit der derzeitigen Sekundärnutzung bei 470-710/790 schon sehr zufrieden. Dazu noch die Mittenlücke im 1.8GHz-Band, so schlecht stehen wir derzeit nicht da, was Spektrum betrifft.
    Wenn das 700MHz-Band wegfällt, rückt natürlich auch DVB-T mit nach unten, dann wird es dort enger. Wenn DVB-T 2 die spektrale Effizienz steigert, könnte der Einschlag der zusätzlichen DVB-T-Sender etwas abgemildert werden. Das hängt natürlich davon ab, wie viele Programme in SD und in HD über DVB-T in Zukunft verbreitet werden. Mehr HD könnte den Effizienzvorteil schnell auffressen.

  • Zitat von "simonstpauli"

    begrenzt im AF-Bereich (Dynamik und Frequenzgang eingeschränkt)


    Das kann man nicht so verallgemeinern. Für höhere Ansprüche sind (oder waren) Wide-FM und Rauschminderungen wie HiDyn und HiDyn+ bei Sennheiser durchaus üblich.


    Sollte sich ein hersteller durchringen, wieder brauchbares VHF- Zeugs zu bauen... die hiesigen VHF- Frequenzen sind noch lizensiert :)


    Gruß Jörg

  • Zitat von "djvomght"

    Das kann man nicht so verallgemeinern. Für höhere Ansprüche sind (oder waren) Wide-FM und Rauschminderungen wie HiDyn und HiDyn+ bei Sennheiser durchaus üblich.


    Sollte sich ein hersteller durchringen, wieder brauchbares VHF- Zeugs zu bauen... die hiesigen VHF- Frequenzen sind noch lizensiert :)


    Gruß Jörg


    Ich hatte immer im Hinterkopf, daß bei gleichen Audio-Eigenschaften im VFH-Band durch die niedrigere Trägerfrequenz mehr Nennhub benötigt wird. Das wäre kein Problem, wenn wirklich viel Spektrum vorhanden wäre. Es kann natürlich auch sein, daß ich jetzt Äpfel (alte VHF-Systeme) mit Birnen (neue UHF-Systeme) vergleiche.


    Vielleicht kann das jemand mit noch mehr Hintergrundwissen präzisieren oder widerlegen, wora vielleicht?

  • Hallo nochmal,


    bei Frequenzmodulation kommt es auf den Frequenzhub an sich und nicht auf das Verhältnis von Trägerfrequenz und Hub an. (Wäre auch Quatsch, sonst würden durch das Heruntermischen auf die Zwischenfrequenz die Verhältnisse verfälscht.) Man unterscheidet allerdings zwischen Schmalband- FM (Hub ist kleiner als die höchste Modulationsfrequenz, findet man bei Funkgeräten) und Breitband- FM (Hub ist ein Vielfaches der höchsten Modulationsfrequenz). Die mir bekannten drahtlosen Mikrofone benutzen alle letztere, mit einem Hub von +/- 75 kHz bei Vollaussteuerung, genau wie der FM- Rundfunk im Band II, allerdings ohne Pilotton, da nur in Mono übertragen wird.


    Gruß Jörg

  • Zitat von "simonstpauli"

    ...
    Ich hatte immer im Hinterkopf, daß bei gleichen Audio-Eigenschaften im VFH-Band durch die niedrigere Trägerfrequenz mehr Nennhub benötigt wird. Das wäre kein Problem, wenn wirklich viel Spektrum vorhanden wäre. Es kann natürlich auch sein, daß ich jetzt Äpfel (alte VHF-Systeme) mit Birnen (neue UHF-Systeme) vergleiche.


    Vielleicht kann das jemand mit noch mehr Hintergrundwissen präzisieren oder widerlegen, wora vielleicht?


    natürlich springe ich da gerne ein. dann hab ich den beruf des funkelektronikers nicht ganz umsonst gelernt ;)


    +/-75kHz sind im UHF bereich als maximaler hub zugelassen, das hat djvomght ja schon passend beschrieben.
    ich gehe davon aus dass dies auch im VHF bereich so ist. denn der frequenzhub bleibt in jedem frequenzbereich gleich, denn er ist abhängig von der erforderlichen signaldynamik das audiosignals. also zumindest wenn man analog sendet.
    das problem im VHF bereich ist aber natürlich, dass sich der hub aufgrund der niedigeren sendefrequenz in punkto bandbreite stärker bemerkbar macht. will heissen: man bekommt weniger kanäle zusammen, weil sich das verhältnis von sendefrequenz zu hub negativer auswirkt ist als bei höheren frequenzen. vielleicht hast du das gemeint, die relation?
    ich hoffe ich habe das einigermaßen verständlich rübergebracht?


    ansonsten ist VHF nicht unbedingt die schlechteste alternative.
    früher waren viele VHF-systeme sehr anfällig gegen störungen, ich denke heute sollte man dieses thema viel besser in den griff bekommen. denn VHF ermöglicht durch die deutlich längeren wellen schliesslich, dass hindernisse schon recht gross sein müssen, wenn sie das signal abschirmen wollen.
    wenn man dort unten digital sendet, könnte das vielleicht schon interessant werden. aber auch hier machen sich die niedigeren frequenzen in sachen bandbreite bemerkbar. welcher hersteller wird wohl als erstes das geld für eine entwicklung in diesem bereich in die hand nehmen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das mag sein aber du bist davon Abhängig was dir die Politik zuteilt. Wünsche Äußern kann nur die Seite die am meisten Geld hat. Der Kreis dessen lässt sich an einer Hand abzählen. Es gibt ja auch keinen wirklichen Wettbewerb, ich äußere die Vermutung das man sich in dem Punkt absprechen wird. Keiner wird den Preis zu hoch treiben wollen. Die erste Klage gegen dieses Wettbewerbs gebaren läuft schon.


    Das Band II wo jetzt der UKW Rundfunk seit mehr als 50 Jahren zuverlässig läuft ist auch schon so gut wie vergeben. Dafür wandern Milliarden an Rundfunkempfängern in den Müll. Dessen Leistungsfähigkeit ist durch DAB+ nicht vergleichbar. Gerade was Notsituationen angeht. Zum Empfang reicht eine Spule,1 Transistor und ein paar Kondensatoren.


    Die Politik glaub auch das Funk eine Lösung wäre um Breitbandinternet realisieren. Es sorgt nur für volle Geldbeutel bei den Konzernen ohne großen Aufwand. Die sollen endlich Kabel legen und nicht ihr LTE 5000 mal verkaufen obwohl der Mast nur an einer 33mMbit/s Richtfunkstrecke hängt.


    Soll die Regierung endlich das Recht auf einen Breitbandanschluss mit mindestens 50Mbits/s beschließen das per Kabel! Bisher hat man nur Anrecht auf Strom und Telefon "Internet ist für mich Neuland" . Der Funkkram könnte damit auf das nötigste reduziert werden.



    Außerdem ist es eine Unart oder gewollt alles inkompatible zu machen. Früher ist es den Ingenieuren gelungen. Farbfernsehen einzuführen kompatible mit SW Empfängern. Stereo Rundfunk , Mono kompatible und zusätzliche Informationen wie RDS,TP mit unterzubringen.


    Heute wegschmeißen -> neu kaufen so besser die Kassen eben klingeln.

  • ...und ich hab' letztes Jahr 3 alte Beyer-Funken im vhf3 stillgelegt... :D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Dann heißt es bald wieder daisy an die macht das waren zeiten! 8)
    Reichweite noch und nöcher...

    Grüße Daniel Wilhelm


    Meister für Veranstaltungstechnik
    -FoH / Monitor Ton
    -d&b Systembetreuer
    -Elektrofachkraft

  • Daisy? Tz tz - neumodischer Schickimicki- Tanzmuckeralleinunterhalterspielkram.
    Aber mir war neulich so, als ob mich die 12-16 Shure L4 VHF Festfrequenzanlagen da gaaanz weit hinten oben in der Lagerecke (1.Stock/ Abteilung 'diverse Umzugsware') so irgendwie gleichsam unschuldig – verführerisch zwinkernd angelächelt hätten. :)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Du könntest dich Strafbar machen wenn du diese ohne Zuweisung benutzt. Es sei denn du bist Funkamateur mit entsprechenden Lizenzen.
    Die Allgemeinzuteilung läuft ja aus und ein Betrieb danach ist Strafbar. Das ist ja das Problem selbst wenn sich Lücken bieten würden weil das Netz noch nicht so ausgebaut ist geht man in die Illegalität.


    Nach dem Auslaufen der Allgemeinzuteilung sind die meisten gezwungen ihre Geräte auszutauschen.

  • Nunja es bleibt dir ja überlassen eine Sondernutzung zu beantragen.


    Möglichkeit zwei du bist Funkamateur zu Messzwecken darfst du sie betreiben.


    Die letzte ist du machst es wie vor der Allgemeinzuteilung, einfach betreiben "mein Name ist Hase" :roll:
    Ich gehe davon aus das die meisten auch so verfahren werden, so lange sie laufen werden sie weiter betrieben.


    In den Knast wird wohl keiner wandern :wink: doch darauf ankommen lassen würde ich es nicht.