"Bässe mischen"

  • ich wurde mit dieser frage neulich mehrfach konfrontiert - es sollen unterschiedliche basslautsprecher miteinander kombiniert werden. meist geht es dann um die kombination aus bassreflex und hörnern oder bandpässen mit hörnern.
    auch aufgrund des gesteigerten materialaufwands und "kanalverbrauchs" (für endstufen und controller) erschließt sich mir der sinn nicht so recht.
    gibt es, von der ansteuerung eines "effektlautsprechers" auf dem aux-weg überhaupt mal abgesehen, überhaupt noch professionelle anwendungen, bei denen wie oben beschrieben kombiniert wird? wenn ja, zu welchem zweck und mit welchem ergebnis?

  • Bei meinem (und auch allen anderen) kv2 Audio Systemen der Baureihe ES ist es vorgesehen Bässe zu mischen, ich habe mir bisher nie groß Gedanken dazu gemacht denn es funktioniert einfach. In meinem Fall sind die Single 15"er bandpässe vierter Ordnung und die 18" ein Horn.


    Es wäre mir eine Freude dem mal näher auf den Grund zu gehen.
    Bei mir ist es so das die 15"er etwas mehr Kick bieten und die 18"er gehen etwas weiter runter.
    Interessant ist das sie einfach parallel betrieben werden....

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Im Normalfall wird bei mir nix gemischt.


    Es gibt Bässe und wenn nötig Sub-Bässe. Und die geflogenen Systeme, die dann weiter hoch laufen können. Und jedes System braucht natürlich sein eigenes Controlling.


    Die Ausnahme: Es gibt nix mehr und man muß irgendwie mit dem, was man hat etwas bauen. Das kann dann darauf hinauslaufen, daß man einen Center-Cluster aus einem anderen System baut als die Bässe im Stack. Selbst dann würde ich versuchen, den Cluster eher wie einen Subbass einzusetzen.

  • Nicht erst einmal -und erst vor sehr kurzem wieder- hab ich QSubs mit B2 gemischt erlebt. Ob das herstellerseitig so "erlaubt" ist weiß ich nicht, ich halte das aber für eine gute Ergänzung nach unten.

  • Hallo,


    da kann es ja auch durchaus um "Sounding" UND Erweiterung des Frequenzbereiches gehen.
    z.B. R+L Basshörner direkt unter die Top`s und Richtung "Mitte" Subwoofer mit durchaus "ünerlappenden" Frequenzbereichen.
    Anständiges Mehrkanal-Controlling ist da natürlich Pflicht.
    Da muß man aber halt erst mal ganz viel verstanden haben , auch durchaus Musikalisch , wenn man das anständig umsetzen möchte damit da Funktional und Klanglich was brauchbares bei rum kommt.


    Bei "gängigen Standart-Systemanbietern" wie KV2 , TW und so sehe ich das allerdings extrem Kritisch was da "angeboten" und gemacht wird.
    Die KV2 Systeme die ich bislang selber hören konnte funktionierten zu dem Thema schon Klanglich NICHT.


    Sehr komplexes Thema das ...


    :wink: Schotte

  • Zitat von "kob1"

    ...hab ich QSubs mit B2 gemischt erlebt. Ob das herstellerseitig so "erlaubt" ist weiß ich nicht...

    Ist es. Gab es genau so auch im Messworkshop von d&b. Nach eigener Aussage sind die verschiedenen Bässe in den Dxx-Amps kompatibel zueinander angepasst.
    Würde aber trotzdem immer etwas Platz dazwischen lassen... :wink:

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  • Die B2 als Erweiterung nach unten mit auch überlappendem Frequenzbereich war ja schon zu seligen c4/7 Zeiten eine echte Bereicherung.


    schotte: könntest du erläutern was genau du meinst? Ich hatte bisher nicht das Gefühl das beim ES dort ein Fehler im System steckt, da gibt es andere Dinge die man durchaus kritisieren kann, fehlerfrei ist ja nichts :)


    Aber gerade das Zusammenspiel der verschiedenen basstypen gelingt in der Praxis sehr gut.


    @all: ich würde das Thema tatsächlich gerne durch Messungen und ausprobieren weiter verfolgen, mir fehlt aber das Know-how und Equipment wirklich aussagekräftig zu messen.
    Platz und Zeit ließen sich sicher finden wenn jemand mal in das Ruhrgebiet kommen möchte :)

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  • Hallo Karel Noon,


    bei KV2 und auch bei anderen Anbietern werden Konstrukte auch noch zusammen direkt "gemischt" die schon vom Grundaufbau die "Eigenart" haben stark an der akustischen Phase zu drehen. Bandpässe im Oberbassbereich sind da besonders zu vermeiden ... (siehe KV2).
    Das in "Einklang" zu bringen um das Klangbild "wie aus einem Guss" zu präsentieren, also das man keine Bässe raus hören kann und das ganze Stimmig mit den Topteilen zusammen spielt ist fast nicht möglich. Bandpässe im Oberbass machen zudem Klangverfärbungen.


    :wink: Schotte

  • Man sollte zwischen einfachem Mischen ohne Sinn und Verstand (

    Zitat

    auch aufgrund des gesteigerten materialaufwands und "kanalverbrauchs" (für endstufen und controller) erschließt sich mir der sinn nicht so recht.

    sehe ich auch so, doch gerade ohne diese Massnahme(n) mischt der Feld-Wald-Wiesen-Beschaller alles was er am Lager hat nur eben um Krawall zu machen.) und dem "Mischen" zur Frequenzerweiterung unterscheiden.


    Oftmals wird eben aufgrund von Materialmangel und Endtstufenkanalmangel unterschiedlilche Konstrukte sinnfrei miteinander kombiniert. Dass dies nicht zielführend ist, ist wohl jedem hier klar.


    Zur Erweiterung des Freqenzganges (Bsp.: d&b B2 oder TW BSX, Seeburg Infra) halte ich es für legitim, sofern es eben Sinn macht und per Controller auch richtig zueinander angepasst wird.


    Ansonsten bin ich der Verfechter der alles von einem Hersteller und alles bitte aus einem Guss Mentalität. Um ein vernüftiges Bassarray zu bauen benötigt es so schon DSP Ressourcen und dann möchte ich mir nicht auch noch den Stress geben Hornkonstrukte auf BR oder gar BP anzupassen.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • die von mir favorisierten Ritterbusch systeme laufen ausschliesslich mit BR bässen. das ist auch so beabsichtigt und liefert mir in der praxis eine einwandfreie wiedergabe von tiefen instrumenten.
    z.b. die kombination aus bassgitarre und bassdrum. da muss man gar keine grossen schaltungstricks machen, um die signale hörbar auseinander halten zu können und trotzdem einen schönen schub zu bekommen.


    eine gelungene mischung von BR und bandpass gelingt meiner erfahrung nach leider eher selten. ich mache das vor allem eben an der mischbarkeit der bassgitarre fest. einen ordentlichen bassdrum-schub bekommt man heute in der regel mit jedem system hin, aber bei der basswiedergabe scheidet sich gut und böse.
    wie viele anlagen habe ich schon gehört, wo man die einzelnen töne der bassgitarre überhaupt nicht mehr unterscheiden konnte... aber es hat eben "mächtig gedrückt". :shock: 8)


    um die oben stehende frage besser klären zu können müsste man also zunächst mal eruieren, wie der geschmack der kollegen so ist... :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • diverse Faktoren sprechen gegen ein mischen von Subs. (Unterschiedlicher Hub, Gruppenlaufzeiten, trennfilter usw) Es ist nicht unmöglich subs zu mischen aber nur mit erheblichem Mess- und Controlleraufwand. Ich mags nicht. Wenns sauber getrennt ist dann können z.B. Infras mit 15er Subs kombiniert werden, aber dann jeder Box Ihr "spezialgebiet" überlassen. Ich denke das heutige Potente 18er eigentlich absolut ausreichend sind. bei gut dimensionierten Systemen vermisse ich absolut nichts bei 18" bestückten Subs.

    können Sie nicht ein bisschen leiser machen...???

  • Genau weil es so schwierig ist noch mal die Frage:
    Wer hat Zeit und Interesse das System von mir daraufhin mal zu überprüfen? Ich fahre auch gerne ein paar Kilometer dafür.


    schotte: ich hake bei dir deswegen extrem nach weil du hier quasi verdeckt schreibst obwohl ich den Eindruck habe das du ja doch anderen Herstellern recht nahe stehst. Dann wirkt das "anzweifeln" von Alternativen Konstrukten etwas seltsam.
    Daher noch mal die Frage, an welcher Stelle genau ist die Integration nicht gelungen, wie wirkt sich das frequenz oder phasentechnisch aus? Oder wie wurde das akustische Verhalten der bandpässe evtl. im Controller berücksichtigt?


    EDIT: auf Bitten eines Users korrigiert, eine Vermutung und ein Gefühl meinerseits sind natürlich keine Tatsache.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Du wirst auf diese Frage nicht ernsthaft eine detaillierte Antwort erwarten, oder ?
    Der ganze Fred ist doch Kaffeesatzleserei und gehört imho bestenfalls ins Schwesterbrett, da sich die Frage für einen ernsthaften Dienstleister eigentlich nicht stellen sollte.
    Die Sache mit KV2 interessiert mich allerdings dann doch, weshalb ich Dir auch messtechnische Unterstützung anbieten würde.
    Uns trennen allerdings ca. 200 km.


    Gruß Jürgen

    Ab dem 10.4.2014 : Demoraum in 65549 Limburg, Di-Fr 14:00-18:00 06431-90 90 80 8

  • Zitat von "Reini"

    bei KV2 brauchste auch die Systemendstufen....

    ... was jetzt aber sicher keine grosse neuigkeit ist :D


    mich würden eure messungen auch interessieren. wäre doch interessant zu wissen, wie das bei dem system gelöst wurde

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hab mal bei einer VA folgendes erlebt:
    Weil ein CSA-Q-Sub Satz (2:1) pro Seite nicht gereicht hat, ist man ins Lager gefahren und hat noch zwei B1801 pro Seite dazu gestellt.


    Eine Firma die von sich selbst als Profi-Firma spricht mit FoH'ler/ Toni von extern aber wohl oft für den Laden unterwegs. Das Ganze ist schon ein bisschen her. Na ja, schön ist was anderes, Band und Kunde waren zufrieden und Geld gab's im Anschluss bestimmt auch dafür. Technisch sicher nicht der Brüller, aber ein zufriedener Kunde ist ein zufriedener Kunde!


    Zitat von "audio-zenit"


    Du wirst auf diese Frage nicht ernsthaft eine detaillierte Antwort erwarten, oder ?
    Der ganze Fred ist doch Kaffeesatzleserei und gehört imho bestenfalls ins Schwesterbrett, da sich die Frage für einen ernsthaften Dienstleister eigentlich nicht stellen sollte.
    Gruß Jürgen


    Stimme ich Dir voll und ganz zu, aber für den Kunde war das ein ernsthafter Dienstleister!



    Ich selbst sehe das ähnlich wie "wikinger", habe im Lager einiges an Single 18ern (alles die gleichen) und nehme einfach soviel mit wie ich brauche. Auf diese Art habe ich sehr gute Erfahrung gemacht und spare mir das hin und her mit 4 Bässen davon und 4 Bässen davon...


    Zitat von "wikinger"

    Ich denke das heutige Potente 18er eigentlich absolut ausreichend sind. bei gut dimensionierten Systemen vermisse ich absolut nichts bei 18" bestückten Subs.


    Stimme ich zu 100% zu!


    Grüße


    edit: Schriebfehler

    sound pressure level