schwebung zweier kohärenter Wellenfronten

  • eine intermodulation ist selbst natürlich keine sinusschwingung.
    man kann sie bei gleichbleibenden erregerfrequenzen(!) sicher als sinusförmig beschreiben, aber von selbst ist eine schwebung eben kein eigenständiges tonsignal, sondern nur die differenzsumme zweier(oder mehrerer) schwingungen.
    sehe ich das richtig?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    eine intermodulation ist selbst natürlich keine sinusschwingung.
    man kann sie bei gleichbleibenden erregerfrequenzen(!) sicher als sinusförmig beschreiben, aber von selbst ist eine schwebung eben kein eigenständiges tonsignal, sondern nur die differenzsumme zweier(oder mehrerer) schwingungen.
    sehe ich das richtig?


    Mmmh, das sind jetzt wieder viele Begrifflichkeiten. Also ich sehe es auch so wie wora. Wenn das Superpositionsprinzip gilt - also die 'ungestörte Überlagerung' von 2 Wellen ist diese Schwebung Sinusförmig und 'nur' die Summe zweier Schwingungen und keine eigene Schwingung.


    Intermodulation - so kenne ich jetzt den Begriff - bedeutet, dass bei der Überlagerung beide Wellen sich gegenseitig beeinflussen, dann würde auch das Superpositionsprinzip nicht mehr gelten und es entstehen eigene 'Nebenprodukte'. In der Akustik ist das bei sehr hohen Schalldrücken auch der Fall, wenn die Luft nicht mehr linear reagiert. Aber in den gesundheitlich unbedenklichen Schalldruckregionen in denen wir uns bewegen sollten in erster Näherung nicht.

  • Zitat von "donut"


    Das heißt es gibt eine Orts- und Zeit-abhängige Funktion der Intermodulation. Die wird als Elongation beschrieben (siehe Zitat oben). Und hier kommen wesentliche Fragen auf:
    Ist diese Intermodulation überhaupt eine SinusSchwingung?
    an nur wenigen oder allen MeßPunkten und MeßZeiten?
    Ist hier das Orts-Zeit-Gesetz für harmonsiche Schwingungen überhaupt anwendbar?


    Also auch hier muss man mit der Begrifflichkeit vorsichtig sein. Was ist mit Ort gemeint? Der Ort der Messung? Im Orts-Zeit-Gesetz einer harmonischen Schwingung ist eigentlich die Auslenkung von der Ruhelage gemeint (z.B. Masse die an einer Feder hängt). In der Akustik wäre das die Auslenkung eines Luftmoleküls am Ort der Messung.
    Bewege ich mich mit dem Messmikrofon entlang einer Geraden durch den Raum werde ich eine ortsabhängige Veränderung der Resultierenden der beiden Signale sehen. Das hat in der Tat mit dem Orts-Zeit-Gesetz für harmonische Schwingungen nichts zu tun und damit nicht anwendbar.


    Schon interessant zu was "Infraschall" so alles führen kann.

  • Zitat von "wora"

    eine intermodulation ist selbst natürlich keine sinusschwingung.
    man kann sie bei gleichbleibenden erregerfrequenzen(!) sicher als sinusförmig beschreiben, aber von selbst ist eine schwebung eben kein eigenständiges tonsignal, sondern nur die differenzsumme zweier(oder mehrerer) schwingungen.
    sehe ich das richtig?


    Genau so verstehe ich das auch.
    aus der Überlagerung zweier verscheidener SinusWellen entsteht keine dritte Sinuswelle, sondern nur eine Intermodulation (Schwebung), deren Frequenz nur das Resultat der Frequenzen der Sinuswellen ist. Im Schallbereich bedeutet das: man hört Sinus 1 und man hört Sinus 2, aber es gibt keinen dritten Sinus 1+2, sondern eine Modulation aus Sinus 1-2. Und die Eigenschaften dieser Modulation sind eben Orts- und Zeit- abhängig. das macht die Angelegenheit so kompliziert.


    Aber was hat das alles mit der 3Hz InfraSchall Geschichte am Anfang des threats zu tun?
    .

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    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition

  • Zitat von "mslr"

    Mmmh, das sind jetzt wieder viele Begrifflichkeiten. Also ich sehe es auch so wie wora. Wenn das Superpositionsprinzip gilt - also die 'ungestörte Überlagerung' von 2 Wellen ist diese Schwebung Sinusförmig und 'nur' die Summe zweier Schwingungen und keine eigene Schwingung.


    Intermodulation - so kenne ich jetzt den Begriff - bedeutet, dass bei der Überlagerung beide Wellen sich gegenseitig beeinflussen, dann würde auch das Superpositionsprinzip nicht mehr gelten und es entstehen eigene 'Nebenprodukte'. In der Akustik ist das bei sehr hohen Schalldrücken auch der Fall, wenn die Luft nicht mehr linear reagiert. Aber in den gesundheitlich unbedenklichen Schalldruckregionen in denen wir uns bewegen sollten in erster Näherung nicht.


    Wenn ich mich nicht irre, dann gilt das Superpositionsprinzip nur für Wellen gleicher Frequenz. Die Kollegen hier wollen ja aber eine Schwebung (kleine Intermodulation) durch Überlagerung von unterschiedlichen Frequenzen herstellen. Ab wann gilt dann welche Regel? und wie schauts in der Praxis aus? wie im vorliegenden Fall im Infraschallbereich um 3Hz ?
    eigentlich brauchen die doch nur 3Hz Sinus und nicht 3Hz Intermodulation. Oder hat uns etwa die Aufgabenstellung aufs Glatteis geführt?
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  • Zitat von "donut"

    Deine Behauptung, daß zwei SinusSchwingungen mit 3Hz Differenz als Resultierende eine 1,5Hz Schwebung erzeugen ist falsch.


    Das habe ich nie behauptet und ist in der Tat falsch.

    Zitat von "donut"

    "aus 300Hz + 303Hz entsteht 301,5 Hz ..." ist falsch,


    Das habe ich ungenau formuliert. Das Ohr empfindet einen 301,5Hz Ton, da es so nahe aneinanderliegende Frequenzen nicht trennen kann.

    Zitat von "donut"

    "... der dreimal pro Sekunde laut und leise wird" ist zutreffend und wird als 3Hz bezeichnet.


    Nichts anderes habe ich geschrieben.


    Zitat von "donut"

    Anscheindend sprechen wir doch von verschiedenen Dingen. Der threat startete mit Infraschall und Schwebung. Und unter Schwebung verstehe ich die Intermodulation zweier Frequenzen. Und selbstverständlich gelten dieselben physikalischen Gesetze auch im Infraschall. Aber Sinus und Intermodulation sind verschiedene Dinge. Stimmen wir soweit überein?


    Aber sicher doch.


    Zitat von "donut"

    Wenn mit zwei Sinuswellen (elektrisch) aus zwei voneinander distanzierten Quellen (elektro-kinetik-wandler / elektro-dynamik-wandler) eine 3Hz Schwebung in einem Medium erzeugt wird, dann besteht das Ergebnis immernoch aus den zwei SinusWellen jedoch zuzüglich einer Intermodulation (wie beim Beispiel mit den zwei Stimmgabeln). Diese hat als Ort- und Zeit-abhängige physikalische Größe an verschiedenen Meßpunkten im Raum unterschiedliche Eigenschaften. Soweit stimmen wir auch noch überein?


    Alles richtig.


    Zitat von "donut"

    konstant bleiben im meßbaren Raum (bei konstanten Eigenschaften des Mediums):
    die Frequenzen der beiden Sinuswellen


    relativ inkonstant weil vom Meßpunkt abhängig sind dagegen:
    Amplituden und Phasenlagen der beiden SinusWellen
    und resultierend daraus auch die Amplitude und Phase der Intermodulation.
    d'accord?


    Alles richtig.


    Zitat von "donut"

    Ist diese Intermodulation überhaupt eine SinusSchwingung?


    Es ist keine reine Sinusschwingung, sondern eine Überlagerung von mehreren Sinusschwingungen.

    Zitat von "donut"

    an nur wenigen oder allen MeßPunkten und MeßZeiten?
    Ist hier das Orts-Zeit-Gesetz für harmonsiche Schwingungen überhaupt anwendbar?


    Es gilt das Superpositionsprinzip für Schallwellen, für jede einzelne ist das Orts-Zeit-Gesetz erfüllt.

  • Zitat von "mslr"

    Also auch hier muss man mit der Begrifflichkeit vorsichtig sein. Was ist mit Ort gemeint? Der Ort der Messung? Im Orts-Zeit-Gesetz einer harmonischen Schwingung ist eigentlich die Auslenkung von der Ruhelage gemeint (z.B. Masse die an einer Feder hängt). In der Akustik wäre das die Auslenkung eines Luftmoleküls am Ort der Messung.
    Bewege ich mich mit dem Messmikrofon entlang einer Geraden durch den Raum werde ich eine ortsabhängige Veränderung der Resultierenden der beiden Signale sehen. Das hat in der Tat mit dem Orts-Zeit-Gesetz für harmonische Schwingungen nichts zu tun und damit nicht anwendbar.


    Schon interessant zu was "Infraschall" so alles führen kann.


    das Orts-Zeit-Gesetz gilt in unserer (gedachten) Versuchsansordnung erstmal nur bei den zwei ausgehenden Sinusschwingungen. Addieren wir die nur theoretisch, dann ergeben sich andere Vektoren (?). Als energetische Wellen in einem Medium (z.B. Schall in Atmosphäre) kommen diverse weitere Eigenschaften hinzu, die die Berechnung verkomplizieren, und eine isolierte Betrachtung ausschließen. Addieren wir die beiden leicht verstimmten SinusWellen ganz praktisch akustisch, dann findet die Superpositionsregel keine Anwendung und wir erhalten eine Intermodulation zuzüglich den beiden Sinüssen. Ist die akutisch messbar? und wäre das vielleicht des Pudels Kern in diesem threat?


    so langsam beißt sich die Katze doch in den Sack!
    und ich bin gespannt auf neue Erkenntnisse
    .

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  • Zitat von "nuff"

    Hallo, eine Verständnisfrage bitte.
    Wenn ich eine Schwebung mit zwei punktschallquellen erzeuge, höre ich die beiden Frequenzen mit der Schwebungsfrequenz moduliert. Was höre ich, wenn ich bei gleicher Aufgabenstellung eine Schwebung mit zwei kohärenten Wellen erzeuge ?
    Danke !


    Hallu Nuff,
    lies erstmal alle Kommentare auf deine Anfrage, dann wirst du den ersten Experten Kommentar "hä?" gut nachvollzeiejhn können. Ich habe bis hierhin 24h gebraucht, um zu folgenden Satements zu kommen:


    das selbe!


    Du hörst die selben beiden Frequenzen und die Intermodulation ( Schwebung = Intermodulation von in der Frequenz nur geringfügig verschiedenen SinusSchwingungen)
    Wobei die Intermodulation nur aus den Frequenzen der SinusSchallWellen resultiert, sie selbst aber keine Schallwelle darstellt. Dafür würde aber auch eine Punktschallquelle reichen, die beide SinusWellen abgibt. Oder wahlweise auch ein SchallwandlerArray das kohärente Wellen erzeugt. Die Punktschallquelle spielt per se kohärent. Wenn du die räümliche Anordnung zwischen Schallquelle und Hörposition änderst, dann ändert sich auch die Schwebung. Alles andere bleibt wie immer. ich hoffe geholfen zu haben.

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  • Zitat von "donut"

    das Orts-Zeit-Gesetz gilt in unserer (gedachten) Versuchsansordnung erstmal nur bei den zwei ausgehenden Sinusschwingungen. Addieren wir die nur theoretisch, dann ergeben sich andere Vektoren (?). Als energetische Wellen in einem Medium (z.B. Schall in Atmosphäre) kommen diverse weitere Eigenschaften hinzu, die die Berechnung verkomplizieren, und eine isolierte Betrachtung ausschließen. Addieren wir die beiden leicht verstimmten SinusWellen ganz praktisch akustisch, dann findet die Superpositionsregel keine Anwendung und wir erhalten eine Intermodulation zuzüglich den beiden Sinüssen. Ist die akutisch messbar? und wäre das vielleicht des Pudels Kern in diesem threat?


    so langsam beißt sich die Katze doch in den Sack!
    und ich bin gespannt auf neue Erkenntnisse
    .


    Na ja, so langsam wird es Zeit den Ort an eine nette AfterWork Lokalität zu verlegen und die nicht wechselwirkungsfreie Superposition eines Wasser-Alkohol Gemischs mit uns selbst in die Betrachtung mit einzubeziehen.


    Aber jetzt kommen auch noch Vektoren dazu. Bei Wellen nutzt man sie allgemein um die Ausbreitungsrichtung zu beschreiben oder um die Auslenkungsrichtung der Schwingung zu beschreiben (z.B. Polarisation). Bei Schall handelt es sich um eine Druckschwingung und da ist die Auslenkungsrichtung der Luftmoleküle und die Ausbreitungsrichtung des Schalls parallel.


    Ich denke dass in erster Näherung das Superpositionsprinzip schon gilt und eine isolierte Betrachtung daher zur Vereinfachung zulässig ist. Man nimmt einfach an, dass Luft ein ideales Gas ist. Physikalisch vollständig ist das damit in der Tat nicht ganz. Diesen Effekt müsste man schon messen können, auch wenn er sehr klein ist.

  • Zitat von "nuff"

    ...
    ich möchte eine Schwebung mit 2 kohärenten Wellenfronten erzeugen.
    Wenn ich das gleiche mit 2 Punktschallquellen mache, hört man eben ein auf und ab der Töne, sprich die mit der Schwebung modulierte Amplitude.
    Aber was passiert wenn ich eben keine 2 Punktschallquellen habe, sondern kohärente Schallquellen ?
    ich würde gerne möglichst elegant einen recht kräftigen 3hz Ton erzeugen ( urps, Rotor, ?? ), mit punktschallquellen gehts nicht,
    kann ich durch kohärente wellen mit einer schwebung diesen hörbar machen ? Ein Kumpel meinte dass müsste in der Theorie gehen, ...


    Ha argh! Da haben wir ja den Auslöser der Debatte!
    Sage deinem Kumpel einfach: es geht!
    aber nur mit wireless FluxKompensator!


    Doch der Reihe nach. Es haben sich mehrere Denkfehler in Eure These eingeschlichen:
    am einfachsten, sehr elegent und präzise, kannst du eine 3Hz Schwingung mit einem Oszilator erzeugen. Diese wird dann aber weder mit einer Punktschallquelle, noch mit einem kohärent abstrahlenden Array, und auch nicht mit keinem inkohärent abstrahlenden, in Schall umgewandelt werden können. Nicht nur, daß es kaum Elektroakustische Gerätschaften gibt, die 3Hz reproduzieren könnten, diese Frequenz liegt schlicht außerhalb des für Menschen akustisch wahrnehmbaren Frequenzspektrums. Deshalb nennen wir es Infraschall. Mit 3Hz Schwingungen könnte man aber möglicherweise Wale, Elefanten oder Erbebenforscher beeindrucken, oder das Interesse des Militärs wecken. Vorausgesetzt du hättest genügend Energie zur Verfügung um eine 3Hz Welle zu verbreiten. Zur Veranschaulichung für deinen Kumpel: Wenn Du ihm drei mal pro Sekunde auf den Kopf hauen würdest, dann hätte er das Erlebnis einer 3Hz Schwingung, sofern der Resonanzkörper mitspielt.


    Denkfehler No.2: Die akustische Schwebung ist lediglich eine IntermodulationsErscheinung und keine SchallWelle. Du kannst zwar die besagte 3Hz Schwingung hören, aber es ist eben keine Schallwelle die da mit 3Hz schwingt, sondern zwei Schallwellen (also irgendwas zwischen ca. 20Hz-20KHz) die du hörst, dich sich gegenseitig derart beeinflussen, daß eine zusätzliche Modulation mit drei mal auf und ab pro Sekunde ensteht. Verstanden?


    Zuguterletzt noch eine Aufgabe für deinen Kumpel:
    Er soll zwei SinusSchwingungen mit 500Hz und 505Hz auf einen Lautsprecher geben. Dann die hörbare Intermodulation mikrofonieren, in der Aufnahme dann anschliessend die Ursprungsfrequenzen subtrahieren, dann müßten 5Hz übrigbleiben. rein theoretisch. Das Ergebnis dann in ein AudioFile packen und hier veröffentlichen. Mit diesem Prinzip kann man bestimmt einen FluxKompensator betreiben. Für ein Perpeduum Mobile reichts aber allemal.

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  • Heisst das nun, ich kann mir mit 2 HT-Hörnern, einem Frequenz-Shifter und einem 5kHz-Sinus den ultimativen kompakt-Subwoofer bauen? Coole Sache... :D

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat von "simonstpauli"

    Ich bin ja immer noch bei dem Punkt kohärente Wellenfronten. Hab immer noch nicht verstanden, was das im Zusammenhang mit einer Schwebung bedeuten soll. Oder was es an einem bestimmten Punkt im Raum für einen Unterschied machen soll.


    Guten Morgen Christian :)
    die Überschrift des threat hat uns in die Irre geführt, das ist der Witz der Diskussion.
    Die kohärente Wellenfront hat mit der eigentlichen Frage eigentlich gar nichts zu tun.
    Eine Schwebung entsteht zwischen zwei verschiedenen Frequenzen. Ob der oder die Wandler kohärente oder inkohärente Wellen absondern ist dabei völlig ohne jeden Belang. Hauptsache die ganze Angelenheit schwingt irgendwie. Du kannst dich jetzt also wieder hinlegen. Bei mir kommt eben ein Gewitter auf. Ich hol mir ein Bier und schau den Blitzen zu.

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  • Zitat von "audiobo"

    Heisst das nun, ich kann mir mit 2 HT-Hörnern, einem Frequenz-Shifter und einem 5kHz-Sinus den ultimativen kompakt-Subwoofer bauen? Coole Sache... :D


    Das nenne ich mal pefektes Ingenieurwesen: Theoretische Erkenntnisse werden zur Entwicklung revolutionär neuer Produkte genutzt! :)

  • Zitat von "donut"


    Denkfehler No.2: Die akustische Schwebung ist lediglich eine IntermodulationsErscheinung und keine SchallWelle. Du kannst zwar die besagte 3Hz Schwingung hören, aber es ist eben keine Schallwelle die da mit 3Hz schwingt, sondern zwei Schallwellen (also irgendwas zwischen ca. 20Hz-20KHz) die du hörst, dich sich gegenseitig derart beeinflussen, daß eine zusätzliche Modulation mit drei mal auf und ab pro Sekunde ensteht. Verstanden?


    Dazu ein interessanter Artikel:
    https://www.medien.ifi.lmu.de/…fgang-Reithmeier.xhtml#x6
    Hier wird beschrieben, wie aus zwei Ultraschallquellen eine Schwebung erzeugt wird, die im Bereich des menschlichen Hörvermögens liegt, also der Fall aus unserer Diskussion, nur um einige Zehnerpotenzen in der Frequenz verschoben. Dieses Verfahren funktioniert tatsächlich, scheint nur nicht sehr effektiv zu sein, da man sehr hohe Schalldrücke zur Generierung benötigt.


    Folgerung: Es entsteht tatsächlich eine Schallwelle mit geringem Pegel bei 3Hz in unserem Beispiel, die Form hängt von der Form unserer beiden Ursprungsschallwellen ab. Daher war auch die Idee, als Quelle zwei ebene Wellen zu verwenden (so verstehe ich das "kohärente Schallfeld" des Threadopeners), gar nicht falsch, weil sich damit eine ausgedehnte Quelle für unsere 3Hz darstellen lässt. Wir wissen alle, dass die Quelle um so größer sein sollte, je tiefer die abgestrahlte Frequenz ist (man betrachte dazu die Membranen eines beliebigen Beschallungssystems). Für 3Hz sollte sie also ziemlich groß sein (ich hatte sie mit 100m abgeschätzt, Größenordnung Wellenlänge), insbesondere, wenn man ein so ineffektives Verfahren wie unsere Schwebung zur Schallerzeugung verwendet.

  • solche "HF-lautsprecher" hab ich schon mal in einer grösseren installation verbaut, wo ich die unglaublich enge richtcharakteristika dieser technik benötigte.
    diese technik funktioniert nur mit der weiter oben schon genannten unlinearität der luft, wenn sehr hohe schalldrücke benutzt werden. es werden HF signale gesendet, die sich beim auftreffen an einer fläche zu einem hörbaren ergebnis demodulieren. ich kann das jetzt nicht besser beschreiben, das ist auf jeden fall ein physikalischer grenzfall. am besten man fragt dazu mal den lautsprecherentwickler Ritterbusch, der kennt sich damit bestens aus, denn der hat damals seine Ingenieursarbeit zu diesem thema geschrieben.
    es gibt jedoch immer noch keine medizinischen studien, ob diese sache irgendwie gesundheitsschädlich ist ;)


    und: ob man mit dieser technik 3Hz mit nennenswertem pegel überhaupt mit vertretbarem aufwand erzeugen könnte, halte ich für eher unwahrscheinlich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "patec"


    Dazu ein interessanter Artikel:
    https://www.medien.ifi.lmu.de/…fgang-Reithmeier.xhtml#x6
    Hier wird beschrieben, wie aus zwei Ultraschallquellen eine Schwebung erzeugt wird, die im Bereich des menschlichen Hörvermögens liegt, also der Fall aus unserer Diskussion, nur um einige Zehnerpotenzen in der Frequenz verschoben. Dieses Verfahren funktioniert tatsächlich, scheint nur nicht sehr effektiv zu sein, da man sehr hohe Schalldrücke zur Generierung benötigt.


    Folgerung: Es entsteht tatsächlich eine Schallwelle mit geringem Pegel bei 3Hz in unserem Beispiel, die Form hängt von der Form unserer beiden Ursprungsschallwellen ab. Daher war auch die Idee, als Quelle zwei ebene Wellen zu verwenden (so verstehe ich das "kohärente Schallfeld" des Threadopeners), gar nicht falsch, weil sich damit eine ausgedehnte Quelle für unsere 3Hz darstellen lässt. Wir wissen alle, dass die Quelle um so größer sein sollte, je tiefer die abgestrahlte Frequenz ist (man betrachte dazu die Membranen eines beliebigen Beschallungssystems). Für 3Hz sollte sie also ziemlich groß sein (ich hatte sie mit 100m abgeschätzt, Größenordnung Wellenlänge), insbesondere, wenn man ein so ineffektives Verfahren wie unsere Schwebung zur Schallerzeugung verwendet.


    der Artikel von Wolfgang Reithmeier ist nicht wirklich wissenschaftlich und darüber hinaus sind einige seiner Behauptungen teilweise fachlich falsch. Die Unterschiede von Ton, Klang, Schall, Ultraschgall etc. scheinen ihm nicht wirklich geläüfig zu sein. Er ist auch kein ElektroAkustiker, sondern Informatiker. Sehen wir ihm das nach und halten uns an die Fakten die er korrekt wiedergegeben hat und korrigieren seine Fehler. Er beschreibt Methoden mit denen Schall gebündelt, bzw. projiziert werden kann.


    Von Helmholtz hat die Wechselwirkungen bei Klängen von Orgelpfeifen untersucht, also komplexe auditive Gebilde und nicht die von SinusSignalen. Reithmeier leitet davon ab, daß eine Intermodulation von zwei UltraschallFrequenzen einen Ton erzeugen sollen. Als Anwenungsbeispiel nennt er SoundBeamer. --> Diese Ableitung ist meiner Meinung nach unzulässig und vor allem ist die Schlußfolgerung falsch.


    SoundBeamer bzw. SchallKanonen, die auf Basis von Ultraschall arbeiten erzeugen ein sehr hohes Trägersignal auf das ein Audiosignal aufmoduliert und als Druckwelle abgegeben wird. Trifft diese Ultraschallwelle (TrägerSignal + NutzSignal) auf eine Grenzfläche, dann wird es demoduliert und das NutzSignal wird freigesetzt, dabei entstehen wahrnehmbare Druckwellen, also Schall. Das hat weder etwas mit Intermodulation zu tun, noch entstehen dabei beabsichtigt neue Frequenzen, die vorher nicht schon da gewesen wären.


    Ein völlig anderes Prinzip zur Bündelung und räumlichen Steuerung von SchallWellen ist die Anwendung von Interferenz. Dabei werden Schallwandler gezielt inkohärent betrieben, um gewünschte Richtkarakteristika zu erzeugen. Lautsprecher wie Mikrofone. Diese werden in Arrays präzise angeorndet und mit dem selben Signal, aber zeitlich oder räümlich versetzt, angeregt. In der Beschallungstechnik ist dieses Prinzip als Beamstearing Technologie bekannt. Beispiele sind Subwoofer Arrays oder blöderweise ebenfalls als SoundBeamer bezeichnete BreitbandSysteme.


    Der Vollständigkeit halber nenne ich hier noch die HoloPhonie mittels Wellenfeldsynthese.
    und back to the basics: mechanische Hornkonstrukionen.


    Alle genannten Prinzipien bündeln Schall, und keines erzeugt dabei neue Frequenzen. Zunimdest nicht, wenn das jeweilige System tut was es soll, und externe Materie nicht zum mitschwingen angeregt wird.

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  • Zitat von "wora"

    solche "HF-lautsprecher" hab ich schon mal in einer grösseren installation verbaut, wo ich die unglaublich enge richtcharakteristika dieser technik benötigte.
    diese technik funktioniert nur mit der weiter oben schon genannten unlinearität der luft, wenn sehr hohe schalldrücke benutzt werden. es werden HF signale gesendet, die sich beim auftreffen an einer fläche zu einem hörbaren ergebnis demodulieren. ich kann das jetzt nicht besser beschreiben, das ist auf jeden fall ein physikalischer grenzfall. am besten man fragt dazu mal den lautsprecherentwickler Ritterbusch, der kennt sich damit bestens aus, denn der hat damals seine Ingenieursarbeit zu diesem thema geschrieben.
    es gibt jedoch immer noch keine medizinischen studien, ob diese sache irgendwie gesundheitsschädlich ist ;)


    und: ob man mit dieser technik 3Hz mit nennenswertem pegel überhaupt mit vertretbarem aufwand erzeugen könnte, halte ich für eher unwahrscheinlich.


    Alles zutreffend! Meine Antwort, in der ich beschreibe wie die UltraschallTechnik funktioniert, hat nur länger gedauert, und steht deshalb unter deinem Kommentar. Ansonsten bleib ich dabei, daß 3Hz am einfachsten mit einem Oszilator zu erzeugen sind. Aber wofür?


    interessant wäre in dem Zusammenhang nur noch die Energetik
    Hat schon jemand Sengpiel konsultiert?

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  • Zitat von "donut"

    interessant wäre in dem Zusammenhang nur noch die Energetik
    Hat schon jemand Sengpiel konsultiert?


    da hab ich jetzt eine sehr traurige nachricht für dich.
    der herr Sengpiel ist leider letztes jahr verstorben.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang