GOLDENE Regeln, Tipps und Tricks für DJ´s.

  • kann nur das posting von deltamax unterschreiben


    man kann schon merken, ob ein dj das was er macht mit leidenschaft tut oder ob er die besagte "musiknutte" ist die gar nicht hinter dem steht was sie macht.


    ich bin mit meiner gesunden selbsteinschätzung was ich kann und was ich will bisher ganz gut gefahren - und oft sieht man mir den spass am auflegen so sehr an, daß die leute schon quatschen "wie geil ist der denn drauf"


    ich möchte nicht jemand sein der völlig emotionslos irgendeinen kack runterspielt - klar gibt es immer mal das ein oder andere lied welches man nicht so mag und es aber trotzdem spielt - aber alles bedienen? das kann und will ich gar nicht

  • Den Post von deltamax unterschreibe ich auch. Und genau das meingte ich doch mit positionieren am Markt und Nachfrageschiene finden - halt Schuster bleib bei Deinen Leisten.


    Übrigens, wer es noch nicht gemerkt haben sollte...das mit der Bordsteinschwalbe war ironisch und überspitzt gemeint.


    Ich verweise nochmals auf ein Vorgespräch : Man "beschnuppert" sich ja gegenseitig - und es hat durchaus schon Fälle gegeben, wo ICH den Job abgelehnt habe. Entweder, weil ich die geforderte Leistung nicht erbringen konnte/wollte, Antiphatie oder weil ich einfach nur Konfliktpotenzial in dem Job gesehen habe.


    Und um Topic zu bleiben noch die wichtigste Regel : Hab Spaß an Deinem Job. Und zeig dies den Gästen :)


    Blues und Gruß
    Der Martin


  • Bei bärtigen Rednern IMHO ungünstig. Bei Sennheiser-Funken aber sehr hilfreich... danke für den Tipp... :)

  • Zum Beispiel die.. :lol:


    Hatte mal einen Redner, der hat das Mikro immer am Kinnbart hin und her geschoben... nervte schon etwas :D



    Mal was zum Thema "Ich bin auch DJ"...


    Wenn euch jemand auf den Keks geht, hat sich bei mir immer bewährt, ehrlich zu sein: "Ich würd mich mit dir jetzt gerne über DJs unterhalten, aber ich muss hier arbeiten, und ich kann einfach nicht arbeiten, wenn ich mich dabei unterhalten muss." Entweder hat er Verständnis, klopft mir auf die Schulter und bringt mir was zu trinken. Oder er ist beleidigt, klopft sich selbst auf die Schulter und geht selber was trinken...


    Was meine Kunden immer beeindruckt: Eine schnelle Suchmaschine im DJ Programm (oder eine Flinke Hand bei den CDs). Einfach mal einen Wunschtitel innerhalb von 10 Sekunden erfüllen (geht natürlich bei Beatmatching schlecht), und dann die Reaktionen abwarten ("Wow, das hab ich mir grad erst gewünscht!).


    Nächste goldene Regel für mich (vll haltet ihr das ähnlich):


    Gerade auf 50. Geburtstagen (und drüber), bei speziellen Wünschen fragen, ob das Intro oder Outro ausgespielt werden soll. Sachen wie "Locomotive Breath", George Michaels Killer - Papa was a rolling stone oder Dire Straits - Money for Nothing wollen oft gerne ganz ausgespielt werden.


    z.T. Beatmatching oder Übergänge Mixen: Je nach Party... wenn ich auf nem 18. Geburtstag auflege, läuft das eigentlich immer... von HipHop, R'n'B, Soul, Funk, House... und dann manchmal quer durch die Stile, um nicht einseitig zu bleiben...


    Klamottenstil: Vorher nachfragen! Dann kann nix schiefgehen... kurze Hosen gibts bei mir aber nie!

  • Zitat von "Henrik"

    kurze Hosen gibts bei mir aber nie!


    Stimmt, auf einer FKK-Party wärst du damit auch wirklich unangemessen gekleidet :)


    Zitat

    schnelle Suchmaschine


    Stimmt, das ist heute schon sehr angenehm, innerhalb von 2 Sekunden sagen zu können, ob man einen Titel hat und wenn ja in welchen Versionen :)
    Zu CD-Zeiten hatte das natürlich einen wesentlich höherene Coolness-Faktor, wenn man bei einem Musikwunsch blind die 3. CD von hinten gegriffen hat und das passende Lied drauf war 8)


    Zitat

    ausspielen von Titeln


    Damit bin ich immer seeehr vorsichtig. Oft bekommt man schon sehr böse/irritierte Blicke zugeworfen, wenn man sich erdreistet die lange Version von Entre dos tierras zu spielen, bei der am Anfang 5 Takte Gitarre mehr dran ist und die Leute es nicht SOFORT beim ersten Ton erkennen..... :shock:


    Tom



    Tom

  • Zitat von "ewok"


    Stimmt, auf einer FKK-Party wärst du damit auch wirklich unangemessen gekleidet :)


    Hatte bisher noch nie das Vergnügen :wink:



    Zitat


    Damit bin ich immer seeehr vorsichtig. Oft bekommt man schon sehr böse/irritierte Blicke zugeworfen, wenn man sich erdreistet die lange Version von Entre dos tierras zu spielen, bei der am Anfang 5 Takte Gitarre mehr dran ist und die Leute es nicht SOFORT beim ersten Ton erkennen..... :shock:


    Deswegen bei Wünschen immer mal lieber fragen... aber bei der langen Entre dos tierras Version gebe ich dir Recht... das lange Intro wirkt einfach nicht ;)


    Zitat

    Tom



    Tom


    "in touch with the fast lane" :)



    Noch was: Lasst eure Smartphones zu Hause oder schaut nur ganz selten mal drauf! Find es immer ätzend, wenn ein DJ seine Körperhaltung verliert und mit durchgedrücktem Kreuz und Bauch irgendwelche Nachrichten oder Emails schreibt...

  • Viel Gutes wurde schon geschrieben. Ich finde, man muss auch mal cool bleiben und sich selber sagen "ich bin hier der Profi". Das soll nicht arrogant sein und auch nicht so rüber kommen bei den Gästen.


    Es passiert oft genugt, dass sich (alkoholisierte) Leute über den "unmöglichen, fürchterlichen, ..." Sound beschweren, den man gerade laufen lässt. Da hilft eben nur, cool bleiben und sich nicht verunsichern lassen. Die prall gefüllte Tanzfläche und die Hände in der Luft sind schliesslich Grund genug zur Annahme, dass nicht alle so denken, wie der eine Gast, der sich soeben beschwert.


    Auch wenn man eine Version spielt, die man nicht nach 3 Sekunden erkennt braucht es Coolness. Zwar wird man einige irritierte Blicke kassieren und einige Leute tanzen etwas ... verhalten ... aber sobald schliesslich klar wird, welcher Song läuft, ist die Euphorie umso grösser. Hätte man nach den ersten 10 Sekunden den Song abgewürgt und was anderes gespielt, wäre der Effekt kontraproduktiv.


    Bei gewissen Anlässen muss man sich ausserdem eine harte Schale antrainieren. Ich wurde bei gewissen Partylabels auch schon heftig beleidigt. Beim ersten mal ist man vielleicht irritiert oder verunsichert. Mit der Zeit übergibt man die Gäste der Security oder empfielt ihnen ein anderes Lokal. Da muss man manchmal auch ein "A****loch" sein.


    Wenn die Party vorbei ist, konsequent nicht auf weitere Wünsche eingehen und nicht lange argumentieren. "Es ist vorbei, sorry, keine Musik mehr." Sonst handelt man sich blödsinnige Diskussionen ein.

    Der Ton macht die Musik.

  • Letztes Wochenende... Paradebeispiel:


    Ein Gast älteren Semesters: "Man darf doch auch Musikwünsche äußern, oder?"
    Ich: "Klar, immer gerne."
    Er(grimmig): "Ich hätte gerne '10 Minuten Kartenspielen', also dreh den Quatsch runter."
    (Tanzfläche gerade richtig voll)
    Ich: "Das Lied läuft im Nebenraum, da ist noch ne zweite Theke und n ruhiger Tisch."
    Er schaut erst grimmig, lächelt dann und wackelt mit seinen Doppelkopfkollegen in den Nachbarraum...

  • Zitat von "Henrik Streffer"

    ...
    Ich: "Das Lied läuft im Nebenraum, da ist noch ne zweite Theke und n ruhiger Tisch."
    Er schaut erst grimmig, lächelt dann und wackelt mit seinen Doppelkopfkollegen in den Nachbarraum...


    Sehr sehr gut reagiert, 1+ !
    Dies könnte man auch als "Goldene Regel" betrachten : Versuchen cool zu bleiben, egal in welcher Situation.

  • Ich hab diesen Thread jetzt doch sehr interresiert beobachtet und möchte zu ien paar Punkten auch meinen Senf abgeben.
    Dazu muss man sagen das ich zu 90% in Clubs auflege.


    LJ und DJ nebeneinander? Ist bei uns immer so. Ich kenn meine DJs/LJs, weiß wie sie arbeiten und kann auch in gewissem Maß vorrausahnen was als nächstes kommt. Ein weiterer Vorteil ist das man mal aufs Klo oder eine rauchen kann. Wir arbeiten immer im Team, wobei sich einer hauptsächlich aufs Licht und der andere auf die Musik konzentriert.


    Zum Thema Alkohol: Ich hab das Glück meistens nicht fahren zu müssen, von dem her kein Problem. Bei uns gehört es dazu ist allerdings auch eine Rock und Metaldisco. Natürlich in Maßen genossen.


    Auch ist es schon vorgekommen das ich privat auf einer Veranstaltung war und der DJ panisch geworden ist, da er seine XLR Kabel daheim liegen lassen hat. Man hilft sich ja und ich hatte mein Zeug eh im Auto. Zum Dank gabs ne Runde auf seine kosten und ein paar Minuten an den Decks.


    Schwierige Gäste. Das ist so ne Sache. Klar, Nervensägen gibts immer aber solange sie freidlich nerven is es mir egal. Wenn sie allerdings frech werden oder gar handgreiflich (auch mein Pult gilt hierzu) fliegt derjenige verständlicherweiße raus.


    Wenn technisch interessierte Gäste anwesend sind dann findet man immer mal ein paar Minuten um einfach zu fachsimpeln.
    Mir halfen dann auch Gäste schon des öfteren beim Abbauen die im gleichen Berufsfeld unterwegs sind.


    Zur Kleidung: Im locker. In unbequemen Klamotten kann ich nicht arbeiten. Normal in schlichtem schwarz. Kurze Hosen? Mag ich zwar persöhnlich nicht aber bei 40°, feinstem Electro und einem Club der aus allen Nähten platzt sterb ich sonst.


    Aber das wichtigste ist wohl immernoch Spaß an der Sache zu haben. Wenn ich merk das ich an einem Abend nicht gut drauf bin kann ich immer mit jemandem tauschen. Nur wer Spaß hat kann auch andere bespaßen.

  • Zitat von "Kevin Wälde"

    Aber das wichtigste ist wohl immernoch Spaß an der Sache zu haben. Wenn ich merk das ich an einem Abend nicht gut drauf bin kann ich immer mit jemandem tauschen. Nur wer Spaß hat kann auch andere bespaßen.

    Klasse Beitrag - der ganze Text. Vielen Dank an Kevin. :D :idea: :wink:

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Zitat von "Bernd Masu"

    Klasse Beitrag - der ganze Text. Vielen Dank an Kevin. :D :idea: :wink:



    Also haben Prostituierte Spaß dran, wenn ein ungepflegter 150kg Bär auf sie steigt? :D

  • Zitat von "AzizMartin"

    Also haben Prostituierte Spaß dran, wenn ein ungepflegter 150kg Bär auf sie steigt? :D

    Jeder ist käuflich - kommt nur auf den Preis an.
    = Wieviel Geld muß der 150 kg. Bär bieten - bis die Prostituierte zustimmt ? - :wink:


    In den USA bekommen sie schon für 250 US-Dollar Amateure für Porno-Video-Drehs. - (In Dtl. ähnlich möglich.)
    Dort kannst Du dann u.a. den 150 kg. Bär sehen - wie er auf so eine Amateurin steigt ?
    z.B. weil sie Beide arbeitslos - und auf dieses Geld dringend angewiesen sind ?


    Mein erster DJ-Job (80er Jahre) war so schlecht bezahlt = deswegen Einem jeder Spass vergehen würde.
    Ich habs trotzdem gemacht - weil der Job mir trotzdem Spass machte.
    Und weil ich damals auf dieses Geld nicht angewiesen war, sondern Zusatzeinkommen. (Die halbe Gage für Platten ausgegeben)


    Ich traf damals einen DJ - der davon leben mußte. Er verdiente mehr als ich - aber mußte 25 % davon als Provision an seine Agentur zahlen.
    Jeweils ca. 6 Monate an einem Ort = Diskothek - dann vermittelte ihn die Agentur woanders hin = ein Leben "aus dem Koffer".
    Der Job gefiel ihm schon noch - aber nicht so ein Leben !


    Ein anderer DJ jobbte von DO-SO in der Disse. Ansonsten beim Privat-Radiosender.
    Wollte seinen DJ-Job aufgeben - aber blieb dann doch dort - Wegen dem Geld ?


    Daher mein Urteil: Nie wieder als resident !


    Jeder ist käuflich - zu welchem Preis ? - :wink:

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Der fred gefällt mir im Ganzen gut. Da es neben den "goldenen Regeln" ja auch um Tipps, Tricks geht, würden mich einige Moderationssprüche von Euch interessieren, mit denen Ihr gut punkten konntet. Klar ist das jeweils situationsabhängig, aber evtl. bekommen wir hier einen guten Querschnitt hin.


    Meiner Auffassung nach wollen die Leute selbst bei gehobenen Veranstaltungen (Hochzeiten, Messen, Firmenfeiern) keine allzu förmliche und überhöfliche Ansprache. Vielmehr ist mein Eindruck, dass sich selbst Schlipsträger auf den Feiern darüber freuen, wenn der DJ durchaus keck, dirty, provokant, übertrieben und auch mal unter der Gürtellinie "artikuliert". Wenn sich bspw. jmd. einen Titel wünscht, lasse ich ihn gerne auf die Knie fallen ("auf die Knie!!!) und mich anbetteln, sonst gibt`s nix! Wenn ich dann so angefleht werde, XY zu spielen, sage ich natürlich, dass ich den Song NICHT (!) habe. Oder halte dem sich nähernden Wünschenden ein Mc vor die Nase, bevor er oder sie ihren Musikwunsch aussprechen konnte. Denke, man sollte möglichst viel Witz rüber kommen lassen.


    Beim Moderieren kommentiere ich eigentlich witzige Beobachtungen, die ich gerade mache, und lasse somit ein breiteres Publikum daran teilhaben, auch wenn das nicht selten zu Lasten einzelner Personen geht, über die man sich in netter Art amüsiert.


    Womit habt Ihr gute Erfahrungen gemacht?

  • Zitat von "f8274"

    würden mich einige Moderationssprüche von Euch interessieren, mit denen Ihr gut punkten konntet


    So liebe Leute, das war`s. Tschüß und erfolgreichen Abend noch. :grin:



    Meines Erachtens gibt es keine Standardsprüche, man sollte aus der Situation heraus moderieren.

  • Hi!


    Zunächst einmal denke ich dass man ein gutes Gespür dafür entwickeln muss, wo sowas geht und wo nicht. Ich habe schon viele DJ´s gesehen/hören müssen, deren Bemühungen eher peinlich waren. Grundsätzlich würde ich persönlich sagen:
    Weniger ist mehr.


    Trotzdem gibt es immer wieder Partys, wo sich ein Dialog mit dem Publikum entwickelt und man mit den Publikum "spielen" kann. Eine echte Win-Win-Situation. :)
    Also von Anfang an aufgepasst. Bei der Begrüßungsansprache des Gastgebers erfährt man häufig, welcher Gast die weiteste Anreise hatte oder welche Clubs und Vereinigungen zugegen sind. In den Spielen zur Geschenkübergabe gibt es auch viele Hintergrundinformationen zu entdecken.


    Speziell für unseren Gast aus z.B. Hamburg:Auf der Reeperbahn .... und zeigt ihm mal was wir hier trinken..


    Für die Kollegen der Sparkasse xyz > wenn ich ein mal reich wär....


    Wie weit man gehen kann, muss man individuell entscheiden. Aber es gilt der alte Harry-Wijnvoord-Spruch: Nie überbieten!!!
    Auf diese Art kann man schon Verbindung zu den Gästen schaffen, wenn sie gerade von Essen an die Theke gewechselt sind und noch keinen Bock auf tanzen haben.



    AUFPASSEN: Sich als DJ niemals in der Vordergrund spielen und auch ein Auge darauf haben, wie die unbeteiligten Gäste darauf reagieren.


    Beste Grüße
    Jochen

    Beste Grüße


    Jochen