Dimensionen der "Monitor"-PA. ?????

  • Hallo.


    Grad hab ich wieder mal eine Weile SWR3 geguckt. DasDingTV.
    Hier kam was vom Southside-festival.


    Und wieder iss es mir aufgefallen: Was um alles in der Welt machen die mit so viel Monitor????
    Da sind zum einen die auf dem Boden liegenden 15"er die ja jeder kennt. Und von denen viele.
    Ausserdem jede Menge Gitarrenverstärker, teils ganze Wände voll davon.
    Dann aber, und das wundert mich, stehen an der Seite 3-4 doppel18"er und darüber hängt ein Cluster von 6 Topteilen.
    Und alles in die Bühne gerichtet, nicht richtung Puplikum.


    Was soll das denn werden bis es fertig iss???
    Mit der PA könnte man ja alleine schon ein mittleres Festival beschallen.
    Könnt mir da irgendwer den Sinn erläutern? dafür wär ich doch dankbar.


    Auch ettliche male aufgefallen ist mir ein Drummer, der alleine eine PA in der Größe HK Actor (Ich nehm diese PA jetzt nur ders Größenvergleichs wegen, weil da die meisten hier was anzufangen wissen) als Monitor sein eigen nennt. UNd zwar komplett aufgebaut teilweise, also links und rechts 2 Bässe und ein top das dann drauf liegt. Die Bässe nebeneinander damit es nicht zu hoch wird.


    Was bringt das ausser einem gehörsturz??
    Und wo soll dieser Wahnsinn enden?
    Werden bald beim Konzerteinlass Headsets verteilt fürs Puplikum und die PA wird für die Musiker aufgebaut???
    Und bin ich eigentlich der einzige, dem das auffällt oder ignoriert ihrs einfach? ;)


    Grüßle,
    elefelle

    ja, es geht noch lauter!

  • Das ist recht simpel:


    Umso Grösser die Main Pa, desto lauter muss das Monitoring.
    Und zwar aus folgendem Grund:
    Als performender Act hört man die PA verzögert; teils weil sie delayed wird um sie mit den Gitarren/Bassams auf eine Ebene zu bringen( wie ich letztens gelernt habe) und weil man die reflektionen der PA erst hört.
    Wenn man nun auf einen speziellen Takt hinarbeiten muss, ist es wichtig von der Main PA nichts mehr zu hören, sondern die Echtzeitmusik!!
    Sicher wäre IEM da die bessere Wah, aber manche mögen es halt "klassisch"


    Das Thema wurde übrigens bezogen auf DJs im muddabrett vor einigen Monaten diskutiert

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Sog "Sidefills" auf großen Bühnen, gerade bei Heavy Metal, sind nicht selten.


    Manowar als die lauteste Band der Welt, Köln Stadtring, auf DVD Serie III zu sehen 2 x 5 er Stacks d&b C 4 Sidefill, Joey de Maio hat 7 KW Spezialanfertigung für seinen Baß


    Slayer hat 36 x 412" Marshall Git Boxen in 3er Stacks, ACDC wohl Dummies (1 x mit Mikro abgenommen) :)


    Ebenfalls auf DVD, Dimmu Borgir aus Finnland, Death Metal, auf dem Festival hat der Drummer 24 KW Drum-Fill aus Electro Voice X-Array, ( 2 x Monoamprack mit 3 x EV 3000 Amps, Controller, 218 Subs & Xn Tops, damals wohl von Stagepoint Kassel)


    Death Metal damals in KS mit Stage Accompany mit 40 KW Monitoring


    Das sind dann wohl auch gewollte Tech Rider, also techn. Vorgaben der Bands bzw. des Booking-Managements. Nun sind diese Bands wohl in der Szene recht bekannt.


    Slayer hat im Studio (YT Video) bei einem Auftritt in der USA Henry Rollins Show auch nur 4 Monitore benutzt

  • Der Drummer braucht zum Beispiel so ein großes Monitoring, weil er einfach meißt verdammt laut spielt.


    Sidefills dienen dazu auf der Bühne einen gleichmäßigen Sound für alle Bandmitglieder zu haben, im gegensatz zu den einzelnen wedges, wo sich jeder seinen eigenen, benötigten, sound zusammenstellen lassen kann. Sidefills sind dafü gedacht, dass der musiker wenn er seinen "platz" verlässt trotzdem noch einen monitorsound hat um mit den anderen musikern interagieren zu können.

  • Also wir haben mal ein Angebot für ein Techno-Festival geschrieben, da gab es auch als Monitoring für den DJ: 2x MT1514 und 2x Doppel 15" Systemleistung: 5,4kw. Und wir reden hier von einem Festival mit 2000 Pax....


    mfg
    Tobias

  • Zitat von "bassfaceb"

    Das ist recht simpel:
    Umso Grösser die Main Pa, desto lauter muss das Monitoring.

    Gut, akzeptiert. Aber da gibts doch auch grenzen. Ich kann mich noch gut an unser Treffen in Königsbach erinnern letztes Jahr. Daraus zieh ich den Schluss, das ich ab einem gewissen Pegel nix mehr genau differenzieren kann. Sprich: da hör ich kein Instrument mehr sauber raus.

    Zitat von "bassfaceb"

    Das Thema wurde übrigens bezogen auf DJs im muddabrett vor einigen Monaten diskutiert


    Hab ich seit längerem nicht besucht, sorry.

    ja, es geht noch lauter!

  • Zitat

    Slayer hat 36 x 412" Marshall Git Boxen in 3er Stacks,


    wovon pro seite genau 2 stück laufen. der rest steht da nur dumm rum. aber auch die zwei sind hölle laut.


    Zitat

    das ich ab einem gewissen Pegel nix mehr genau differenzieren kann. Sprich: da hör ich kein Instrument mehr sauber raus.


    da beginnt halt die hohe kunst des monithorings.


    das hat schon alles einen sinn
    schönen sonntag

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • Mal so nebenbei:


    Letztes Jahr Wacken, ich auf der Party-Stage, die ganz rechts neben den Main-Stages.
    Wir waren dabei zu chillen, unsere Shows gingen später los, schon etwas vorbereiten,
    Hazer und Fogger nachtanken, Handys aufladen, schlau gucken... :grin:


    Auf der True-Metal-Stage begonnen Motörhead mit ihrer Show.


    Uns flogen sprichwörtlich die Ohren weg :shock:


    Allerdings nicht durch das, was durch die Front-PA ging, die zielte ja in eine
    ganz andere Richtung, sondern durch die Sidefills der Bühne!!!


    Meine Fresse, das war echt pervers...


    Manche Bands brauchens halt mitm Knüppel aufs Gehör, und wenn sie mit
    Ohropax spielen,
    und die Überdimensionalen Monitore nur zum erzeugen von Vibrationen da sind.
    Für einige Schießbuder werden Ridermäßig 2-4 leere Ampkanäle mit um die 1,2kW
    an 4 Ohm gefordert, für die Anbindung von Bass-Shakern. (Bands die wir so betreuen).


    Aber warum nur unauffällig aufm Hocker wackeln, wenn man
    groooooooooooßes Laut-spresch-schäääär neben sich haben kann....


    gruß
    Philipp

  • Naja,


    als DJ aus dem Technobereich kann ich Dir ein Lied von zu leisen und unterdimensionierten Monitoren erzählen.
    Es macht keinen Spass nur den Mulsch der Boxenrückwand zu hören.


    Andersrum machen wir (als Dienstleister) immer viel zu laute, nicht regelbare Sidefills zum regelbaren Monitoring dazu, dann neigt der DJ dazu etwas mehr auf den Gain zu achten :grin:


    hier mal ganz nett zu sehen, was links und rechts neben dem DJ auf ner Mayday steht:
    Halle 1: http://www.youtube.com/watch?v=lhVm8ZCRXnw (hier so ab 1:50) DJ steht im Grunde direkt neben dem Linearray als Monitor
    Halle 2: http://www.youtube.com/watch?v=6UdoFTDG5wg
    Hall3 3: http://www.youtube.com/watch?v=y6NhtvJ2EJs

  • Zitat von "DJ-JAJA"


    Andersrum machen wir (als Dienstleister) immer viel zu laute, nicht regelbare Sidefills zum regelbaren Monitoring dazu, dann neigt der DJ dazu etwas mehr auf den Gain zu achten :grin:


    ich mag die idee.

  • :wink:


    Die Idee haben wir bei unseren Schwimmbadveranstaltungen bekommen. Dem DJ sagen wir immer: Tut uns Leid, das geht Bautechnisch nicht anders....machs doch etwas leiser uind dreh dafür den Monitor mehr auf....und schwubs zieht er freiwillig den Master aus dem roten Bereich.


    oder 2 Variante;


    Lassen wir den DJ Mixer über unser FOH laufen, dann reißen wir auch gerne die Höhen und Mitten an den Sidefills (gern 2x12" mit 2") auf wenn er den MIxer zum rot leuchten bringt..
    Führt dazu, dass er freiwillig wieder absenkt. Beschwerden? Jub...und wildes Zeigen auf die Boxen und den Kopfhörer...als Quittung noch mehr auf die Ohren, bis er es gefressen hat, wer hier der Darth Vader im House ist und die Macht hat! :wink:


    Ich leg selber schon Jahre auf (ich werd echt alt...ich merk grade dass das nun schon über 20 Jahre sind) und auch damals gabs DJs die ihren Mangel an handwerklichem Geschick durch Lautstärke vertuschen wollten...... :lol: ....

  • Zitat von "DJ-JAJA"

    Die Idee haben wir bei unseren Schwimmbadveranstaltungen bekommen. Dem DJ sagen wir immer: Tut uns Leid, das geht Bautechnisch nicht anders....machs doch etwas leiser uind dreh dafür den Monitor mehr auf....und schwubs zieht er freiwillig den Master aus dem roten Bereich.


    Bin ich der einzige der das nicht versteht?


    Die DJs die ich so kenne wollen immer nur "LAUT" und "DRUCKVOLL". Denen ist nichts zu laut, die würden das Sidefill und die Monitore voll ausfahren.
    Wie funktioniert deine Taktik?

  • Hehe, da erinner ich mich doch, das es so fiese doppel 15+2Zoll von Zeck gab.....
    Der schießbudist von Birth Control hatte damals im Rider stehen: Drumfill 4 kW
    Der bekam dann 2 der Zecken an die Gehörschnecke, plus 2 doppel 18er mtl2 .....
    Die Tops waren nach dem Gig vom Drummer nach hinten gedreht worden.....hat anscheinend gereicht, auch den letzten Grind aus dem Geläusch zu fräsen :D
    Aber nicht das jetzt jemand glaubt die Teile würden gut oder so klingen......neeee
    die waren einfach nur fies laut!!

  • Zitat

    Wie funktioniert deine Taktik?


    Er bekommt genau laut und druckvoll...wie bestellt :grin:
    Allerdings bekommt er gleichzeitig auch ein Problem, mit dem Vorhören. Der könnte sich im Extremfall den HD25 mit Silikon ans Ohr kleben und würde trotzdem nichts mehr vorhören können.


    Will er seinen Kopfhörer wieder dängeln hören, geht das nur indem er den Master runter zieht, denn die Fills hängen da einfach mit dran.


    Ich bin da ein totaler Fan von entweder Limmern mit nem CP600 von Beyma (das tut richtig weh!) oder so nen C4 drückt auch genau dahin wo es soll.....
    Was dabei noch ein totaler Vorteil ist. Die DJs die ein Problem sind, haben ja meist auch irgendwelche wichtigen Tussen und Typen mit Sektchen etc. hinter sich stehen. Denen ists dann meist nach 10 Minuten zu arg und die verprimeln sich dann.

  • Auf DAS FEST in Karlsruhe steht als Sidefill immer 3x d&b J-Array auf 3x J-Sub, bei der Bühnenbreite ist es sicherlich gut sinnvoll wenn man Kontrolle auf der ganzen Stage hat - auch wenn man sich vom eigenen Monitor fortbewegt.

  • Zitat

    Da darf er den Master aber um gute 10 dB, wohl eher 20, nach unten ziehen

    ni


    Wir reden da von inzwischen wahrscheinlich tauben Techodjs...ich denke mehr als 10 dB zieht da kaum einer runter...kommt eben drauf an in welchem Verhältnis wir den Sidefill aufgerissen haben.


    War nicht 2002 auf der Nature One im Century Circus auch die Anlage defekted worden, weil ein Schranz DJ dachte es sei zu leise? War da nicht auch das Monitoring zu schwach? Ich habe da noch was im Hinterkopf.

  • Um eine im Ansatz erträgliche Verständlichkeit zu erreichen, muss sein Monitor/Kopfhörer 6dB lauter sein, als das Fill.


    Wenn das Fill (wirklich) so laut ist, dass er von seinem Kopfhörer überhaupt nixmehr hört, dann muss der DJ mindestens 10dB nachlassen, eher deutlich mehr :wink: