Traverse unter Betondecke hängen / geTÜVte Lösung ?

  • Hallo Zusammen,


    ich bräuchte mal Euren Input bezüglich einer Neuinstallation eines Traversen-Rigs unter einer Betondecke.


    Ein Traversen-Karreé aus 4-Punkt Global-Truss soll möglichst nah - wegen wenig vorhandener lichter Höhe - unter eine Betondecke gehängt werden. Wir reden von ungefähr 8x6 Metern.


    Nächste Woche habe ich den Termin mit dem Baustatiker, welcher mir hoffentlich Angaben zur Belastbarkeit der Betondecke und der Art der zu verwendenden Befestigungsmittel (Gewindestangen/Chemiedübel ect...) wir machen können.


    Dann geht's Richtung Installation, und jetzt kommt meine Frage: gibt es ein ge-TÜV-tes Produkt, welches sich zur Montage der Traversen unter der Decke anbietet ? Der Metallbauer meines Vertrauens hat für solche Aufgaben bislang immer Stahlplatten angefertigt, auf die dann 2 Half-Coupler montiert worden sind, an denen man dann die Traverse befestigt hat. Funktioniert, klar. Aber Das hat halt eben keinen TÜV und keine 'Zulassung'...


    Auf den Internetseiten der üblichen Verdächtigen wie Doughty oder Global Truss habe ich zwar immer die allseits bekannten Truss-Adapter gefunden, aber diese sind ja entweder zum Hängen der Traverse ausgelegt oder zum Aufsetzen auf ein Wind-Up, aber für Festmontage habe ich absolut nichts gefunden.


    Also wie seht Ihr die Sache ? Gibt es ein für die Festinstallation geeignetes zertifiziertes Produkt von der Stange, und wenn ja: Wo ?


    Oder würdet Ihr auf die Spezial-Anfertigung des Metallbauers zurück greifen ?


    Danke + beste Grüße

  • Hilti hat meines Wissens nach zert. / geprüfte Schwerlastanker und passende Ringschrauben.

    (https://www.hilti.de/c/CLS_FASTENER_7135 - ob Chemisch, Spreiz- oder anderweitig am besten ist dürfte von der jeweiligen Decke abhängen)


    "Der Rest" macht dann der Statiker und der (idealerweise mit dem Statiker vertrauenswürdig zusammenarbeitende) Handwerker.

  • Auf den Internetseiten der üblichen Verdächtigen wie Doughty oder Global Truss habe ich zwar immer die allseits bekannten Truss-Adapter gefunden, aber diese sind ja entweder zum Hängen der Traverse ausgelegt oder zum Aufsetzen auf ein Wind-Up, aber für Festmontage habe ich absolut nichts gefunden.

    Was spricht dagegen, diese Gizmos mit möglichst kurzen Stahlseilen und Schäkeln/Kettenverbindern in Kombination mit den von marce erwähnten Hilti Ankern/Ringschrauben zu verwenden? Du kannst ja die Halfcoupler am Gizmo auch nach oben montieren, bei 4-Punkt Truss läuft dann das Stahlseil einfach durch die Truss durch.


    Stahlseile fertigt dir eine Spezialfirma für Hebezeuge auf Wunschlänge an.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Traverse direkt unter der Decke verschraubt ist halt bei allem was über kleine Dekotruss hinaus geht ein furchtbarer Krampf zum montieren weil man Bohrungen in Beton mit der handgeführten Hilti nicht genau genug setzen kann dass das danach spannungsfrei zu montieren geht. Ich würde da auch einfach Ringösen in die Decke setzen lassen und dann mit Schäkeln direkt aus Gizmo mit Ringöse gehen.

    Und lass dich bloss nicht breit schlagen die Traverse so knapp unter die Decke zu nageln dass man danach keine Kabel mehr drauf legen kann....

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Danke für die Anregungen.


    Ich denke es wird auf Dübel, Ringösen, Schellen hinaus laufen.


    Vor allem die Sache mit dem 'spannungsfrei montieren' ist wahr. Wenn die Konstruktion mit etwas Spiel hängt macht das Vieles einfacher...

  • Vor allem die Sache mit dem 'spannungsfrei montieren' ist wahr. Wenn die Konstruktion mit etwas Spiel hängt macht das Vieles einfacher...

    Bzw. überhaupt sicher und berechenbar. Eine Traverse sollte nicht an mehr als einem Punkt eingespannt sein.


    Edit: Es gibt übrigens Zweipunkttraverse mit sehr geringer Höhe aber trotzdem noch akzeptablen Kenndaten. Satt mit Diagonalen sind die beiden Gurte mit breiten Querteilen verbunden und die Konstruktion wird meines Wissens nach verschraubt.

    Ich habe aber partout vergessen, wie das Zeug heißt. Ist auch schon ein paar Jahre her. ;)

  • Bzw. überhaupt sicher und berechenbar. Eine Traverse sollte nicht an mehr als einem Punkt eingespannt sein.


    Traverse direkt unter der Decke verschraubt ....... weil man Bohrungen in Beton mit der handgeführten Hilti nicht genau genug setzen kann dass das danach spannungsfrei zu montieren geht.

    Zwei wichtige Punkte. Manche Systeme werde eben sicherer, wenn man sie eben nicht so fest macht!

    Wieso nicht die Traverse an diversen Stellen nur auflegen. Das könnte z.B. ein vierkant Stahlrohr sein, dass man durch die Traverse schiebt (Traverse liegt auf oberen Gurtrohren) und mit zugelassenen Dübeln (gibt es von einigen Herstellern) und passendem Schrauben-/Gewindematerial links und rechts der Truss mit der Betondecke verbindet. Ein feste Einspannung sollte idealerweise nur ein mal bzw. ein mal für jede Richtung passieren.

    Grundsätzlich muss auch nicht auf jedem Bauteil, das man verwendet ein TÜV Stempel sein. Frag doch einfach mal den Schlosser Deines Vertrauens, wie er das machen würde.

    ...Holz ist braun!

  • noch kurz nachgefragt: Wie "wenig" ist's denn? ... und was soll denn dran hängen?

    Hmm... hab's noch nicht gelasert, würde aber sagen lichte Höhe unter 4m.


    Gewicht ? Das Karreé wir voll bestückt geschätzt so eine Tonne wiegen, Eigengewicht + Lichttechnik. Also ungefähr 8x6m mit Mitteltraverse, also eigentlich eine 'Acht'.


    Ob's machbar ist sagt mir der Baustatiker. Falls nicht machbar wird wird halt auf's Machbare abgespeckt. Ist eine öffentliche Einrichtung, also wir streng nach Vorschrift gearbeitet.

  • ggf. wäre eine Überlegung wert, kein Karreé zu hängen sondern mehrere einzelne Pipes / "Theaterzüge" (nur halt ohne Zug) fest zu installieren - das spart schon mal dann eine Traversenhöhe...


    kommt halt auch drauf an, was man so dranhängen will und wie flexibel das alles sein muss...

  • ggf. wäre eine Überlegung wert, kein Karreé zu hängen sondern mehrere einzelne Pipes / "Theaterzüge" (nur halt ohne Zug) fest zu installieren - das spart schon mal dann eine Traversenhöhe...


    kommt halt auch drauf an, was man so dranhängen will und wie flexibel das alles sein muss...

    Dann habe ich aber nur eingeschränkte Möglichkeiten Seitenlicht zu installieren, was sich bei vielen Theater- und Kabarett-Produktionen als außerordentlich hilfreich erwiesen hat.

  • Wieso?


    Als Grundgedanke - ist doch erst mal egal, ob Du ein Travesen-8 oder eine 8 aus Alupipes an die Decke nagelst?


    Pipes wären ggf. einfacher zu befestigen, sparen ~25cm Höhe und wenn man nicht nur am Anfang und am Ende eine Schelle setzt dürfte die Belastbarkeit einer Truss auch erreichbar sein.

    (ok, für's Kabelmanagement müsste man sich was überlegen)

  • Einschub Frage: Ich bin gerade auf der Suche nach Schellen/Couplern für die Deckenmontage von Einzelpipes bis ca 6m Länge. Gibts da Produktempfelungen? Die Decke in dem Venue besteht aus Beton Querstreben mit ca 25 cm Breite. Da kommen dann leider die Doughty T33310 Pipe Wall Brackets nicht mehr in Frage. Hat jemand eine andere Lösung parat? Danke schonmal...

  • Viel wichtiger als die Auswahl des Dübels ist zuerst die Frage an den Statiker nach den zulässigen Bohrzonen.


    Bei vielen Unterzügen/Deckenrippen (was man als diese "Querstreben" interpretieren könnte) darf wegen der Bewehrungslage von unten gar nicht und seitlich erst ab einer gewissen Höhe überhaupt gebohrt werden.


    Wenn das geklärt ist sagt dir der gleiche Statiker gerne auch welche Art von Dübel dort erlaubt ist.


    Da du von der Rohdecke anscheinend schon weißt, was und wie dran gedübelt werden darf, bau dir einen Bügel analog der Doughty aus dem MQ41/3 Baukasten von Hilti oder den vergleichbaren Produkten derer Mitbewerber.

    Nur zwei Dinge sind unendlich, das Weltall und die Dummheit der Menschen, beim Weltall bin ich mir jedoch nicht sicher. (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von ulf klüpfel () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Danke für die Infos. Ja es handelt sich hier um Beton Unterzüge. Bei den Dübeln dachte ich generell eher an Bolzenanker oder Hilti Schraubanker, wobei ich die Montagepunkte von einer Firma machen lasse. Meint ihr ich kann die Hilti Rohrschellen für schwere Rohre nutzen oder sollte es ein Coupler aus dem Traversenbau sein? "MP-MRI Rohrschelle schwer (schallgedämmt)"

    https://www.hilti.de/medias/sys_master/documents/hd4/h4d/10077277159454/Documentation-ASSET-DOC-19713637.pdf