HD HLS20 vs. KME QH5045 V2

  • Ein doppel 12" Horntop (oder auch doppel 10" Top)mit diesen kompakten Abmessungen kann aksutisch immer nur ein Kompromiss sein.

    Man muß sich halt dann entscheiden, wo man die Kompromisse am ehesten eingehen möchte.


    Hier in leider furchtbarer Auflösung/Schärfe das horizontale Abstrahlverhalten der HLS20 (die wurde damals nicht wie der große Bruder im Produktion Partner gemessen):


    (Quelle: Herstellerhomepage)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Hier in leider furchtbarer Auflösung/Schärfe das horizontale Abstrahlverhalten der HLS20 (die wurde damals nicht wie der große Bruder im Produktion Partner gemessen):

    Man erkennt aber ein ähnliches Verhalten, der generelle Aufbau ist ja auch identisch und nur ein bisschen verkleinert.


    Offtopic, zur Vergleichbarkeit der Abstrahlungsmessungen von Harmonic Design:


  • Das läßt sich halt kaum vermeiden, wenn "kompakte" Treiber-Hörner-Kombinationen eingesetzt werden, die sich nicht tiefer (sicher) trennen lassen.

    Da schnürt der Midbass drunter bei der Trennfrequenz halt schon merklich ein. Nimmt man aber ein riesiges Mittelhochtonhorn, dass man entsprechend tief trennen kann, dann nimmt dieses fast die ganze Fläche der kompakten Box ein und es kommt aus den 12"ern/10"ern nichts mehr raus.

    Spielt Volumen, Gewicht und Geld keine Rolle, läßt sich das natürlich auch "kompromissloser" lösen, aber wann spielen diese drei Parameter schon mal keine Rolle.

    Für das Midbasshorn (hier veileicht eher die "Resonatorkammer") hat man natürlich noch folgenden Zielkonflikt:

    Bei "gegebener" Frontbreite ergibst sich bei gewünscht breitem Abstrahlwinkel ein kurzes Horn, das unten rum nicht läd. Mache ich bei gleicher Frontbreite das Horn tiefer, bekomme ich zwar eine Hornunterstützung die tiefer runter reicht, aber eben nur einen schmalen Abstrahlwinkel, so dass die Kiste alleine nicht brauchbar ist, sondern immer 2-3 pro Seite aufgestellt werden müssen.

    (vgl. Ohm HD)

    Viele Grüße,
    Fux

  • da ich die erwähnten interferenzmuster bei nutzung von zwei boxen nicht mehr hören mag bin ich dazu übergegangen, leistungsfähigere einzel-LS mit breiterem abstrahlwinkel zu bevorzugen und diese bei bedarf mit nearfills und/oder outfills zu ergänzen.

    das würde für mich hier eher für die HD sprechen.

    Da gibt es aber durchaus Unterschiede zwischen „irgendwie nebeneinander gestellte Einzel-LS“ und vom Hersteller bewusst arrayfähig konstruierte Konzepte. Siehe z.B. LAcoustic ARCS.


    Die KME nutzen dafür im Hochton ein quer liegendes Kalottenarray, wenn ich mich richtig erinnere.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Bei KME sind das afaik vier 1" Treiber die auf ein Horn arbeiten, das von vorne am ehesten an die Smiths' Hörner (bzw. auch das JBL 2397) erinnert, aber halt mit vier 1" Anschlüssen hinten. Wegen der 1"er auch die hohe Trennfrequenz von 1,8k.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Ich hab damals die Spritzguss Formen für das Horn konstruiert. Es sind definitiv 1" Treiber drin, keine Kalotten.


    Und durch das Konzept mit den nebeneinander liegenden Treibern sehe ich da auch kein Problem, wenn 2 Boxen nebeneinander stehen.

    Ist ja wie bei einem LA, nur quer.

  • ERICH

    Dass Du die Spritzgußformen konstruiert hast finde ich ja interessant.

    Werden da zuvor die Testmuster eigentlich mit einer CNC Fräse aus Holz gefräst, oder macht man das heute mit 3D-Druck?


    Die vier 1"er dürfen platzbedingt bei der Konstrukton auch nur einen sehr geringen Außendurchmesser haben. Wohl irgendwas um die 6cm.

    Viele Grüße,
    Fux

    3 Mal editiert, zuletzt von Fux ()

  • Ein doppel 12" Horntop (oder auch doppel 10" Top)mit diesen kompakten Abmessungen kann aksutisch immer nur ein Kompromiss sein.

    Man muß sich halt dann entscheiden, wo man die Kompromisse am ehesten eingehen möchte.

    es gibt ja in der realität grundsätzlich keinen beschallungslautsprecher, der ohne kompromisse auskommt. der hersteller muss dabei immer entscheiden, in welche richtung er optimieren will. aber "kompromisslos" gibt es nur im verkäufersprech - und je weniger ahnung sie von der materie haben, desto lauter wiederholen sie diese phrase. ;)


    lautsprecher mit einer über einen breiten frequenzbereich optimalen und gleichbleibenden richtcharakteristik gibt es mit sicherheit nur sehr, sehr wenige. denn das ist überhaupt nicht einfach umzusetzen - und bei vielen nutzern nach wie vor ohnehin kein entscheidungsthema.

    die messdaten der im beitrag #20 gezeigten box sehen allerdings wirklich nicht so richtig gut aus, das ist schon richtig. deshalb wäre die bei mir auch wieder raus...

    im zweifelsfalle sind mir hier aber leichte abweichungen lieber, als die interferenzmuster von nebeneinander betriebenen boxen.

    und auch hier ist es so: lautsprecher, die man nebeneinander mit extrem geringen interferenzproblemen betreiben kann, gibt es genau so wenige wie die mit einer extrem guten abstrahlcharakteristik. wahrscheinlich sind es sogar die selben ;)

    das ist jedenfalls meiner erfahrung

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Ja, das ist leider so.

    Aber was heute so an "professionellen" Topteilen herumläuft läßt sich trotzdem noch immer besser clustern als früher eine klassische 15/3... ;)

    Pointsource Topteile bei denen das Clustern über einen weiten Frequenzbereich fast perfekt funktioniert sind aber wirklich eher die Ausnahme.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Fux


    Das war damals eine ganz interessante Zusammenkunft meiner beiden Tätigkeitsfelder.


    Die Treiber sitzen prinzipbedingt sehr eng bei einander. In meiner Erinnerung etwas größer, als 6cm.


    Die Prototypen gab es schon, als unsere Firma zu dem Projekt gekommen ist.

    Die waren aus Geißharz in gefrästen Formen gegossen.


    Das ganze ist jetzt schon viele Jahre her. Heute würde ich Prototypen drucken.


    Ich drucke auch gelegentlich kleine Hörner für Installationen mit FDM. Funktioniert sehr gut.

  • etwas größer als 6cm, bei 1,8k getrennt, dann riecht es förmlich nach DE360 mit 71mm Durchmesser. ;)

    Der macht auch oberhalb der Einsatzfrequenz im Zerfallsspektrum keinen Unsinn.

    Ist wenn überhaupt dann aber erst in der V2 zum Einsatz gekommen.

    (Ich kann aber auch komplett daneben liegen, es gibt ja auch noch andere Treiber welche passen und in der ersten Serie "V1" kann der auch gar nicht dringewesen sein)


    Das ist dann aber in dem vorne nur 45cm breiten, beidseitig im 20 Grad Winkel zulaufenden Gehäuse eine echte "Presspassung" für die Treiber. Da passt dann zwischen Außenkante Treiber und Seitenwand gerade noch ein Blatt Papier dazwischen.


    Leider habe ich mich noch nicht dazu durchringen können, mich eingehender mit 3d-Druckern zu beschäftigen. Gerade für ungewöhnliche Hornflares für Prototypen/Kleinstserie wäre das schon ein Interessantes Gerät.

    Viele Grüße,
    Fux

  • wora

    Ich erinnere mich, dass das Clustern bei den Adamson RA25 recht gut funktionierte.

    Das Horn oben drauf war quasi wie ein halbes Horn, nach unten ausgerichtet, so daß man ohne

    dass Blödsinn passiert Kopf auf Kopf stacken konnte und so ein "ganzes Horn" erhalten hat.

    Ich habe die Ra25 drei je Seite nebeneinander gehört (mit einem Rudel B318 drunter) und da gab es keine groben Interferenzen zwischen den Topteilen. Aber das sind natürlich ganz schöne Trümmer und waren bei uns auch irgendwie überhaupt nicht verbreitet.


    Bestückung war glaube ich 2x2" 1x10" 1x18" je Top.

    Und diese hauseigenen Kevlarmembranen bei den Konuschasssis sind schon ganz erstaunlich.


    Viele Grüße,
    Fux

  • das beste was ich in dieser hinsicht bisher gehört habe, war das ARCS von l-acoustics.

    wie gesagt: das sind ausnahesysteme. in der regel sind interferenzen zwischen zwei tops nebeneinander mehr oder weniger stark ausgeprägt und können sehr unschön sein.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja leider ist das auch bei vielen nicht mehr ganz preisgünstigen Systemen eher suboptimal.

    In der "Hobbypreisklasse" kann das aber allein schon wegen der preisbedingten Kompromisse in der Konstruktion mit dem annähernd Interferenzfreien Arrayen eigentlich gar nicht vernünftig funktionieren .

    Viele Grüße,
    Fux

  • Also in den allgegenwärtigen niedrigen langen Festzelten links und rechts 1x irgendetwas zwischen Meyer MSL 3 und GAE Direktor und dann mit Infills "auffüllen".

    Bei den Veranstaltungen mit "guter" Musik im Zelt gibt es erfahrungsgemäß auch immer nette Leute die beim Stapeln helfen können. ;)

    Viele Grüße,
    Fux

  • Die HD Teile habe ich auch mal auf der Messe gehört und haben einen sehr positiven Eindruck auch speziell auf Distanz gemacht (im Gegensatz zu den meisten anderen, ist natürlich sehr subjektiv). Hat im Gegensatz zu aktuellen Trends auch kräftige Lowmids. Horizontale Arrays sollte man wohl laut Messung. lieber lassen (braucht es auch nicht bei dem Winkel). Die anderen Kandidaten habe ich (zumindest bewusst) noch nicht gehört. Die Sachen von KME auf der Messe haben mich nicht auffallend positiv beeindruckt .

  • wora

    Wie viel Grad horizontal sollte für Dich idealerweise ein perfekt arrayendes Top, das typischerweise mit 2 (max. 3) pro Seite bei Längsbeschallung Verwendung findet, denn haben?

    Bei Querbeschallung halt dann mehr.

    Die ARCS gibt's ja in 15°, 22,5° und 30°.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Die ARCS gibt's ja in 15°, 22,5° und 30°.

    Das ist leider falsch:

    1. Weder die ARCS noch die ARCS II werden noch gebaut, die kriegst Du höchstens noch gebraucht.

    2. ARCS und ARCS II hatten effektiv 22,5 Grad (4 St. = 90Grad)


    Da genau für den Zweck gebaut, funktioniert das hier gut. Mann muss wissen, dass die Abstrahlung im HT assymmetrisch ist. Das System ist also schon geneigt.


    Aktuell gäbe es für die Anwendung A10 (kleiner) und A15. Beide gibt es in 10Grad und 30 Grad.

    ...Holz ist braun!