Wie würdet Ihr das machen?

  • Hallo,


    Wir sind ein kleiner gemeinnütziger Verein, welcher Seifenkistenrennen durch führt.


    Um ein Rennen zu organisieren, braucht es nicht nur Startrampe, Zeitmessanlage, usw. sondern auch Beschallung und Moderation.


    Zur Moderation haben wir folgende Systeme:
    - Druckkammerlautsprecher an der gesamten Rennstrecke

    - ELA Anlage bestehend aus: Palladium VPA-250

    - CD / MP3 Spieler Marantz

    - Mischpult
    - Mikrofon Shure BLX


    Das funktioniert soweit auch ganz gut, fast ohne Brummgeräusche. Aber wir wollen ein 2. Mikro, nicht nur im Ziel (wo die gesamte Technik aufgebaut ist, sondern auch am Start, dass man die Kinder interviewen kann, mit den Betreuern quatschen usw.


    Das Ganze hat nicht den Anspruch, dass es High-End Qualität haben muss. Aber es muss funktional sein. Sprich: einfach auf zu bauen (auch von Helfern) und stabil laufen.


    Die Rennstrecken gehen bis zu 500 m. Hier ein Kabel verlegen und die Länge und meistens in den Städten wo Kurven und Gebäude vorhanden sind, denke ich hier eher an Funk.


    Im Ziel steht immer ein Computer (für die Zeitmessung). Mein erster Gedanke war, dass ich das über Microsoft Teams realisiere. Jeder hat von uns Teams auf dem Handy. Internet ist immer gut verfügbar. Und für die 1, 2 Minuten Interview zwischen den Läufen ...


    Meine Sorge ist, dass aus dem Computer (ältere Bauart) nicht genügend raus kommt, um die ELA zu füttern, so dass man Schlußendlich an den Lautsprechern nichts mehr hört.


    Jetzt meine Frage: Bin ich hier falsch unterwegs? Gibt es irgendwelche Elemente, die aus dem Computer ein ELA gerechtes Signal erzeugen? Oder muss ich das ganze Thema anders an gehen? Ich bin halt auf Funk abgebogen, da mein Kenntnisstand ist, dass ab so 200m am Kabel nix mehr ordentliches raus kommt. Oder wäre Kabel möglich? evtl. mit Verstärker dazwischen?


    Auch auf die Gefahr hin, dass es hier zu lang geworden ist, ich hab versucht das so genau wie möglich zu beschreiben.

  • guma

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • So ein Computer liefert ja Linepegel. Das sollte schon passen. Aber was spricht gegen Telefon? Also ein Handy ans Ziel und an den Verstärker stöpseln, und eins am Start, wahlweise mit ansteckem Mikro. Die heutigen HD Codecs haben fast HiFi Qualität.

  • Ist die Beschallung so, dass die Sprechenden am Start diese selbst auch hören? Dann vergiss Teams & Co. Die Latenz wäre wahrscheinlich so hoch, dass keiner mehr gescheit geradeaus seine Sätze rauskriegt.

    Ob Handytelefonie geht, müsste man probieren. Da könnte die Latenz niedrig genug sein.


    Ansonsten: Wer hat behauptet, dass nach 200m Mikrokabel nix Vernünftiges mehr rauskommt?

  • ....


    Ansonsten: Wer hat behauptet, dass nach 200m Mikrokabel nix Vernünftiges mehr rauskommt?

    Das hab ich irgendwo im Internet gelesen. Wenn ich noch mal eine Shure Basis-Station mit Mikro kaufen müsste und könnte das mit einem Kabel verbinden würde auch gehen. Wobei mir das mit Funk fast sympatischer wäre.

    Bzg. Telefon von Floger. Teams hätte den Vorteil, im Ziel wäre kein Handy belegt, das könnte ich dort laufen lassen. Aber ja, auch Telefonie geht. D. h. ich brauch ja dann nur ein Klinke auf Chinch Kabel (der Verstärker hat noch Chinch Eingänge frei). Also nix spezielles. Das freut den Schwaben :)


    Bzgl. Rückkopplung: Es ist immer nur ein Mikro aktiv. das andere abgeschalten.

    Ich werd mal ein Testaufbau machen und probieren. Danke erst mal für die Infos.

  • Ist eigentlich schon alles geschrieben.


    Solange das ELA Zeug spielt und alle damit glücklich sind, weiter so. Das Material sollte so gut wie unzerstörbar sein und ist wohl auch wetterfest.

    Leitungen müssen so oder so gezogen werden, oder wie erhalten die ELA LS ihre Signal. Ich nehme an dass die LS an der Strecke in bestimmten Abständen aufgestellt sind.


    Um nun Interviews an beiden Endpunkte zu machen, ist ja einer der Punkte schon versorgt.

    Neben der schon vorhandenen ELA Leitung noch eine Mikrofonleitung mit zu ziehen ist kein Hexenwerk und da kommt auch noch was bei der Doppelten Länge an. Zu Analogzeiten konnten auch gut mal 2 km Leitung von Mikro Bühne bis zu FoH Pult drin sein und das hat immer zuverlässig funktioniert.


    Auch Sorge wegen des Pegels vom Rechner ist unbegründet, denn wie schon geschrieben wurde: Da kommt Linepegel raus. Einfach in ein Mischpult rein und gut ist.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Hallo,

    wenn sowieso ein Mischpult da ist, sollte es kein Problem sein, auch die leiseste Soundkarte auf anständigen Pegel zu bringen.

    Für die Interviews, wenn anständige Versorgung mit LTE oder gar WLAN: Studio- Link

    Top Audio, Latenz jenseits von gut und böse, ist genau für solche Sachen gemacht. Erfolgreich getestet bei einer Internetradio- Station zur Anbindung eines Außenstudios.


    Gruß Jörg

  • In dem Text steht ja nur bis zu 200 m und nichts über max. Da geht schon mehr, denn das ist ja hochohmig. Unbegrenzt nicht aber doch deutlich mehr als "nur" 200 m.

    Wenn man bedenkt, dass Ethernet 100 m in Cu macht per Spec.


    0,5 mm² reicht auch.


    Ansonsten geht natürlich auch eine Telefonverbindung und für so manches Mobile gibt es auch externe Mikrofone, ansonsten halt Blauzahn.

    Im Radio werden auch oftmals Personen per Telefon dazugeschaltet, ebenso wie im Fernsehen.


    Das mit dem (UKW)Sender war vor Handy- und Internetzeit auch vollkommen legitim, wenn auch nicht legal in diesem Fall.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Funkmikrofone funktioniern nicht auf diese Distanz. Bei den Computersachen (Teams, Zoom, Großer Blauer Knopf ... etc.) ist das Problem die Latenz. D.h. das Signal kommt hörbar später aus dem Lautsprecher als es gesprochen wird. Wenn nun der Sprecher sich selbst so verzögert hört, dann bringt ihn das aus dem Konzept. ( Ich habe einmal in einer großen Halle vom FoH in ca. 40m entfernung zu Main-Pa eine 'Das Fahrzeug mit der Nummer .... ' Durchsage gemacht. Seitdem sowas nur noch mit Kopfhörer und eigener Stimmer drauf). In einem alten Ela-Buch wird das im Übrigen als Verfahren zum Testen, ob die Schwerhörigkeit/Taubheit echt ist oder simuliert genannt)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Aus dem Bauch heraus 3 x 0,5 mm².

    Bitte keine Stromkabel, sondern symmetrische Leitungen mit Schirm verwenden. Am besten DMX-spezifiziert, z. B. Sommer Cable Binary 234.



    Ahh, hab wieder gefunden, hier hatte ich das mit den 200m
    https://de.rs-online.com/web/c…geber/xlr-kabel-leitfaden

    Das sind alles nett gemeinte Ratschläge, die auch in etwa stimmen. Aber im Gegensatz zu digitalen Signalen gibt es keine (fixe) Maximallänge in der analogen Domain.

  • Funkmikrofone funktioniern nicht auf diese Distanz. Bei den Computersachen (Teams, Zoom, Großer Blauer Knopf ... etc.) ist das Problem die Latenz. D.h. das Signal kommt hörbar später aus dem Lautsprecher als es gesprochen wird. Wenn nun der Sprecher sich selbst so verzögert hört, dann bringt ihn das aus dem Konzept. ( Ich habe einmal in einer großen Halle vom FoH in ca. 40m entfernung zu Main-Pa eine 'Das Fahrzeug mit der Nummer .... ' Durchsage gemacht. Seitdem sowas nur noch mit Kopfhörer und eigener Stimmer drauf). In einem alten Ela-Buch wird das im Übrigen als Verfahren zum Testen, ob die Schwerhörigkeit/Taubheit echt ist oder simuliert genannt)

    Was die Latenzen bei den von dir erwähnten Konferenzsystemen angeht, hast du durchaus Recht, die liegen weitaus höher als bei Studio- Link, das hat etwa 100ms und die entsprechen ungefähr den 40m, die du erwähnt hast, und ja, das ist für den ungeübten Sprecher erstmal überraschend. Ich selbst habe solche Durchsagen jahrelang beim Openair- Theater gemacht und behaupte, daß man sich auf so etwas einstellen kann (und ich gehe davon aus, daß in der Anwendung von schoobepfeil Leute am Werk sind, die das schon eine Weile machen).

    Im Gegensatz zum langen Mikrofonkabel hat Studio- Link den Vorteil eines fast latenzfreien Rückkanals, die den Moderatoren an beiden Enden der Rennstrecke die Möglichkeit zur Interaktion bietet und den Interviewer nicht an ein Kabel fesselt.

  • Ich selbst habe solche Durchsagen jahrelang beim Openair- Theater gemacht und behaupte, daß man sich auf so etwas einstellen kann (und ich gehe davon aus, daß in der Anwendung von schoobepfeil Leute am Werk sind, die das schon eine Weile machen).

    Der OP schreibt von "Kinder interviewen" und "mit den Betreuern quatschen". Ich denke nicht, dass das Personen sind, die sich mal eben spontan auf so eine gehörte Latenz einstellen. Deswegen würde ich der Latenz schon eine hohe Bedeutung beimessen - sofern sich die Sprecher auch selbst über die Beschallung wieder hören, wovon ich beim genannten Setting fast ausgehe.

  • Ahh, hab wieder gefunden, hier hatte ich das mit den 200m
    https://de.rs-online.com/web/c…geber/xlr-kabel-leitfaden


    Wenn jetzt bis 500m auch gehen. Die Kabel gibts ja nicht im Handel fertig konfiguriert, welchen Querschnitt muss ich nehmen? Aus dem Bauch heraus 3 x 0,5 mm².

    Kurz grundsätzlich:

    - Der Querschnitt ist nicht entscheidend. Wichtig ist: wenig Verluste, wenig Einstreuungen.

    Also: hochwertiges Kabel kaufen. Twisted pair, geschirmt. Noch besser ist ein Sternvierer, Quad-Kabel genannt, wenn es im Budget ist.

    - Was die Länge maßgeblich begrenzt: Steck-Verbindungen. 10x10m ergeben eine meß- und hörbare Dämpfung, 2x100m meßbar, nicht hörbar. (eigene Erfahrung)

    Also: lange Einzelkabel benutzen. Zweckmäßig sind 100m-Stücke, die man noch relativ entspannt auf Rolle transportieren kann. Auf hochwertige Stecker achten. wir wollen eine geringe Dämpfung über die Steckverbindung und gute Schirmung im Stecker.

    - mehr Pegel bedeutet weniger Einstreuungen.

    Also: kleiner Vorverstärker am Anfang und Line-Pegel schicken.

  • Die Rennstrecken gehen bis zu 500 m. Hier ein Kabel verlegen und die Länge und meistens in den Städten wo Kurven und Gebäude vorhanden sind,

    Damit scheidet jede Art von (einfacher) Funkverbindung aus. Richtfunk (nahezu Sichtvetbindung notwendig) ebenso. Alle 100m einen Repeater zu setzen, wäre mir zu unsicher.

    Breitband FM, wie oben beschrieben UKW mit entsprechender Leistung ist legal vmtl. außerhalb des Budgets...

    Eine schmalband FM zB. Betriebsfunk, 5W, Rundstrahler, würde die Distanz schon schaffen, ist klanglich jedoch nicht state of the art (max 3kHz!), könnte in Verbindung mit den Druckkammer Lsp evtl. gar nicht so negativ auffallen...


    Ich würde die folgenden Möglichkeiten prüfen:

    - Studio Link (nur wenn es im Startbereich keine Beschallung gibt)

    - Telefonanruf

    - Kabelverbindung



    Damit kommt ihr bestimmt zu einem guten Ergebnis.

  • Ich hab das mit 200m Kabel schon mal gemacht. Hier waren es 1x100m und 2x50m Trommeln. Darauf war irgend ein Sommerkabel mit Neutriksteckern.

    Geht easy mit einem entsprechenden Preamp in/nach der Funkstrecke.


    Also einfach ein Kabel zwischen den Sprechstellen und da jeweils eine Funke betreiben.

    Dann den Preamp ordentlich aufdrehen und Notfalls am anderen Ende den Padschalter nutzen. Das war bei mir besser als wenn ich nur Linepegel geschickt habe.


    Sollte das nicht reichen kann man ja auch das Pult/Amps in die Mitte stellen und dann je 200m Kabel in jede Richtung verlegen.

  • Was die Länge maßgeblich begrenzt: Steck-Verbindungen. 10x10m ergeben eine meß- und hörbare Dämpfung, 2x100m meßbar, nicht hörbar. (eigene Erfahrung)

    Woher soll denn bitte im Audio-Frequenzbereich eine Dämpfung bei 10 Steckverbinder herkommen? So schlecht können die gar nicht sein.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."