neues Stuttgarter Theaterhaus - guter Sound möglich?

  • Hallo


    Ich war gerade beim Tower of Power Konzert im Stuttgarter Theaterhaus (großer Saal).
    Der Sound war so schlecht, wenn es mein Job gewesen wäre, würde ich mich in Grund und Boden schämen. Schwammiger Bass, grelle Höhen. Keine Instrument klang, wie es eigentlich unverstärkt klingt. Ich stand außerdem auf Mischpulthöhe. Mittig war es einigermaßen aktzeptabel, 5 Meter weiter rechts sehr schlecht.
    Es ist sicher nicht leicht in dem Betonklotz was anständiges zu machen, aber die Boxen waren auch recht seltsam ausgerichtet.
    Verwendet wurden pro Seite acht d&B-Würfel (weiß leider nicht was Tops und was Bässe waren). Die äußeren ca 5 Grad angewinkelt. Die inneren 4 recht stark eingedreht, so daß sie recht genau in die gegenüberliegende Ecke der Halle zeigen. Das seltsame war, daß bei diesen eingedrehten die oberste mit einem Kantholz unterlegt war, wahrscheinlich um die hinten gelegene Tribüne zu beschallen.


    Welche Abstrahlwinkel haben den die älteren D&B Würfel? Es macht doch überhaupt keinen Sinn mit der vorne links stehenden Box die hintere rechte Ecke zu beschallen?


    Gruß
    Rainer

  • Hallo,


    ich war beim T.O.P. Konzert in Köln (je 2 geflogene Stacks EAW KF750, je 2 SB750 zusätzlich) und der Sound war (stand mittig in der Halle) für meinen Geschmack sehr gut, allerdings fand ichs extrem laut. Heftiger Bass, sehr trocken und präzise und klasse Mitten und Höhen (wie ichs von EAW erwarte ;) , schließlich haben wir EAW selbst im Einsatz).
    Am Techniker kanns also eigentlich nicht gelegen haben, so es denn der selbe war (Köln war klasse, dürfte TDA gewesen sein, Yamaha Pult, 8 Gates, 8 Komps, diverse Effekte ?), sondern am D&B Zeug, was meine persönliche Meinung (und die einiger Forenmitglieder) bestätigen dürfte. Gehe mal vom C4 Zeug aus, was da stand, warscheinlich mit dem C4 Bass und der B2 Extension, wie hingen oder standen denn die 8 Würfel (nehme mal 2 breit und 4 hoch an, dann würde ich 4 Tops oben und 4 Bässe darunter schätzen).Das C4 Zeug habe ich noch nicht einmal top gehört, immer komisch schwammige Bässe (B2...) und seltsam schreiende Tops .
    Das eindrehen der inneren 4 Boxen macht insofern Sinn, dass die Boxen je 35*35Grad Abstrahlwinkel haben und um damit möglichst 70Grad in der Breite zu beschallen muß man die Kisten mit den hinteren Flächen zusammenstellen, Sinn macht es auch für den Hörer in der Ecke, so hat trotz starkem Delay so etwas wie Stereo in der Ecke.
    Das mit dem Kantholz (eigentlich gibts da auch Platten für) ist (bei ausreichender Sicherung des Stacks) auch ok, eben wie du schon sagst um die Tribüne zu beschallen.


    Soweit,


    Danik

  • Danik, glaubst du nicht, daß du etwas zu oberflächlich urteilst? Die Wahrscheinlichkeit, daß der Sound gut wird, nach dem Etikett auf der Kiste zu beurteilen - vor allem wenn das aufgezählte Material doch in einer höheren Qualitätsklasse spielt, egal wer was präferiert?


    Ich nehme an, daß jeder hier (wenn man sich die verschiedenen Meinungen ein paar Monate lang ansieht) schon mit so ziemlich jedem Material guten und schlechten Sound gehört hat.
    Ich finds ehrlich gesagt etwas schade, so zu urteilen. So viele Faktoren, die da reinspielen (auch bei den Tour-Profis, oder findest du "große" Konzerte soundmäßig immer absolut toll?), aber wenn nicht die "Hausmarke" am Start war, dann ist der Fall gleich "klar".... :-?



    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Zitat von "Danik Wulf"

    Hallo,


    (Köln war klasse, dürfte TDA gewesen sein, Yamaha Pult, 8 Gates, 8 Komps, diverse Effekte ?), Danik


    Oder "Go Audio" aus Meinerzhagen! EAW 750 und Yamaha PM3500 passt eher dazu.
    Stefan

  • Hallo,


    in der Tat könnte es auch GOAudio gewesen sein, die betreuen ja auch insgesamt die LMH technisch, das 750er hängt da aber fest, ist nach dem GAE Director gekommen.
    @ Janko: ich urteile nicht nach dem Etikett auf der Kiste, ich weiß nur, dass das 750er absolut gut spielt (so man es denn bedienen kann) und ich eine Menge Gigs mit diesem Material gut gehört habe, und weil ichs schön finde, habe ich es auch EAW im Einsatz, obgleich ich nicht jede EAW Kiste gut/sinnvoll finde. Und das C4 habe ich in der Tat für meinen Geschmack noch nie gut gehört, der Sound entspricht nicht meinen Vorstellungen, aber das ist meine persönliche Meinung und ist denke ich, wie ich auch schon geschrieben habe, Geschmackssache, jeder hat eben eigene Vorstellungen vom "perfekten" Sound...
    Dabei ist es doch völlig egal ob Pro oder Hobby, wenn der Sound stimmt, stimmt er, das hat auch nichts mit "Hausmarke" zu tun.


    Gruß


    Danik

  • "So man es denn bedienen kann" - damit hast du absolut Recht, Danik, volle Zustimmung.


    Offensichtlich hatte der Kollege in Stuttgart Probleme mit der "Bedienung" dieser Band-Raum-Holz Kombination. Was denn nun genau das Problem (die Probleme?) war, können wir beide nicht sagen, wir waren ja nicht dabei.


    Das einzige wo wir uns nicht einig werden, ist diese "Abstempelung" so in der Art: "Aha, der Sound war schlecht - aha, war mit Material XY - naja, mußte ja so kommen".
    Und, wenn wie du sagst, "der Sound stimmt, wenn er stimmt", und "das auch nichts mit der Hausmarke zu tun hat", dann widersprichst du dir eigentlich schon ein bißchen selber... :wink:


    Es nützt das geilste Holz der Welt nicht viel (wer stellt das gleich noch mal her?) wenn die Band, der Raum oder der Techniker schlecht sind (oder wahlweise mal nen schlechten Tag haben, soll vorkommen). Und das haben wir wohl alle in beliebiger Kombination schon selber auf Job erlebt - ich glaube darauf können wir uns einigen, oder?




    So genug gezofft, schönen Feierabend nach Wesseling!


    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Vielleicht war ich etwas ungenau mit meiner Frage:
    Hat jemand im neuen Theaterhaus schonmal einen Job gemacht oder einen guten Sound als Gast gehoert oder ist es dort mit der Hausanlage (welche es auf jeden Fall war) immer bescheiden?


    Das d&b Zeug habe ich schon ordentlich gehoert, aber dann war es entweder im kleinem Rahmen mit einem einzelnen Topteil oder sehr ordentlich vom Hersteller selber geflogen.


    Gruss
    Rainer

  • Eigentlich schon OT @ Janko: Also nochmal so ganz generell: natürlich spielen der Techniker und der Raum eine große Rolle, aber der Techniker kann auch nix am Grundsound eines Systems ändern, höchstens das System bestmöglich dem jeweiligen Raum anpassen. Ein Sytem mit schwammigem Bass wird auch im besten Raum mit dem besten Techniker nicht plötzlich trocken und präzise klingen.
    In dieser Preisklasse geht es doch eh nur noch um Geschmack, denn meßtechnisch sind beide Systeme wohl jedem Zweifel erhaben und es gibt genug Referenzen für beide. Für mich stimmt der Grundsound bei D&B aber nicht, beim GAE Director z.B. stimmt für mich der Sound (ist nicht meine Hausmarke), und: widersprochen? Dass man beides dann besser oder schlechter fahren kann ist klar und das habe ich auch erlebt, da stimme ich dir zu, volle Einigung.


    Ist doch auch kein Zoff, ist doch eher eine nette Debatte in Richtung Systemglaubenskrieg :-), aber Schluß damit...


    Schönen Abend auch nach Nähe Nürnberg


    Danik

  • Zitat von "Danik Wulf"

    Ist doch auch kein Zoff, ist doch eher eine nette Debatte in Richtung Systemglaubenskrieg :-),


    Ich denke es ist noch eine weitere Komponente von Belang: Nämlich das wiedergegebene Programm-Material. Nicht jedes System ist für jede Art von Programm gleichermaßen geeignet.
    Ist mir selbst schon bei einigen Konstrukten aufgefallen, die mir bei R`n`R-Jobs Kopfzerbrechen bereitet haben, während BigBand darüber sehr sauber klang....
    Ebenso stelle ich mir Director eher schwierig bei der Übertragung von nem Kammerorchester vor (ich hatte die Kombination Klassik&Director noch nicht selbst am Pult...) - während bei R´n`R das Material absolut Top ist....

  • Ich war vor kurzem Tower of Power Konzert im Orpheum und der Sound war auch nicht gut (die Musik aber genial). Lag wohl auch daran, dass der FOH-Mensch nicht ein einziges 19-Gerät ausser einem Hall verwendet hat.


    thom

    Weniger ist mehr!

  • thom: sag mal glaubst du im ernst man könne ohne 10HE outboard keinen guten sound machen? ich lade dich gerne mal zu einem kleinen konzert einer der bands ein die ich mische, und du wirst sehen das man nur mit einem hall, und dem pultkanal EQs einen sehr brauchbaren sound zaubern kann!


    zum thema: wie ist den jetzt das system aufgebaut? also wo und welche/wieviel bässe haben die zu den Qs?????

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "mediennutte"


    zum thema: wie ist den jetzt das system aufgebaut? also wo und welche/wieviel bässe haben die zu den Qs?????


    Unter Vorbehalt, da ich nicht ganz nach vorne konnte:
    Pro Seite 6 Q1 Tops. Pro Seite 3 Bässe, wobei der mittlere nach hinten strahlte (Cardioid Subwoofer Array).


    Ob in der Mitte noch irgendwelche Bässe lagen fiel mir nicht auf.


    Gruß
    Rainer

  • Ich war vor kurzem mit Colosseum im T1 im Theaterhaus. Der Kollege, der die Front gemacht hat (ich war monitormäßig unterwegs) sprach von einigen Resonanzproblemen im Tiefmittenbereich, was ich auch auf der Bühne mitbekam. Allerdings beschallten wir mit eigener PA.
    Sehr knuffig ist's da, wenn man 48-Kanal-Pult und zwei 20HE-Racks plus ein paar kleinere Sachen an den Frontplatz bringen muß... Sehr schön, wie die Kollegen vom Haus das mit dem Kran gelöst haben.


    MfG Tobias Zw.

  • Also ich war im März zuletzt mit ner Zaubershow im T1 im Theaterhaus (war allerdings nicht als Tonler, sondern als Illusionstechniker dabei).


    Also die Anlage dort (lasst mich nicht lügen, aber hauptsächlich C4, soweit ich gesehen habe) ist wirklich nicht optimal ...


    Sprachverständlichkeit = 0!


    Die Bühne total zugedröhnt von den B1en (viel zu viele) und die Frontfills (sahen ähnlich aus wie E1en, waren aber glaube ich keine) viel zu laut (und außerdem von den Haustechnikern wie heilige Kühe behandelt, sprich, man wird beinahe aus der Halle geworfen, wenn man sie um nen Zentimeter anhebt, um ne Pyro-Leitung zu verlegen...)


    Wie die Halle mit ner Q-Serie klingt, kann ich nicht aus eigener Erfahrung beurteilen, könnte mir aber vorstellen, dass das um einiges besser funktioniert...


    Gruß,


    Thilo


    P.S.: Achja, und die FoH-Wupp-Aktionen um Theaterhaus sollte jeder einmal mitgemacht haben *g*

  • Ich glaub' da war ich vor Jahren mal mit Herrn Kunze. Da hing C4 und C7 (was ich persönlich je nach Anwendung ken bisschen schlechter finde als das EAW) und man warnte mich schon Tage vorher, dass man den Bass nur ganz schwer in den Griff bekomme . Ich habe dann das Pult vor der Tribüne aufgebaut, da war man "ganz nah dran", aber man konnte den Bass ganz gut hinbiegen (hab an dem Tag auch für meine Verhältnisse lange rumgemessen.)
    Das hat ganz gut funktioniert, es gab Lob vom Haus (gottseidank, es geht ja doch) und ich war stolz und zufrieden :D
    Ich hoffe nur, dass ich vom richtigen Venue rede, ich weiss nicht mehr genau, wie es hiess. (es war 2003 gerrade ganz neu, oder so , richtig?)
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • ich habe mir in der halle vor ein paar monaten jon lord reingezogen.
    als gast. muss ja auch mal sein...


    da hing ein array eines amerikanischen herstellers. den namen möchte ich jetzt nicht nennen, sonst heisst es wieder ich könnte die generell nicht leiden... :wink:
    es klang von sitz zu sitz völlig anders (ich hab zwischen erstem und zweitem set mit einem freund getauscht).
    der mischer kannte die songs offenbar überhaupt nicht, ansonsten hat er das aber gut gemacht.


    mein eindruck war, das dort besonders viel direktschall von der bühne kommt.
    und wenn man sich mal überlegt, das allein schon der bläsersatz von tower of power mal so richtig druck macht, dann kann ich mir gut vorstellen das dort ein guter PA-sound einfach nicht machbar ist.
    dort muss man halt einen kompromiss zwischen bühnen- und PA-sound machen, was aber natürlich extreme klangunterschiede je nach sitzplatz nach sich zieht.


    der raum ist meiner meinung nach für ne laute band einfach ungeeignet. die techniker waren da nicht gerade zu beneiden, egal was für holz da verwendet wurde!


    und nein, ich bin auch nicht gerade der grösste fan vom C4...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja. ok.ich hatte natürlich noch den Vorteil der absolut leisen backlinefreinen IEM Bühne .
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.