DJ-Führerschein

  • Mich würde die Meinung der "Betroffenen" zu diesem Thema interessieren.







    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Ich bin insoweit "Betroffener" als ich bereits meinen Hörschaden abbekommen habe (und ich war nie ein regelmäßiger Disco-Gänger). Von daher begrüße ich jede Maßnahme, die dazu beitragen kann, anderen diese Schäden zu ersparen. Wenn obendrein eine gesetzliche Regelung vermieden werden kann (die ja erfahrungsgemäß 1. am Ziel vorbei und 2. über dasselbige hinausschießt) ... um so besser.


    Was, denke ich, irgendwann mal kommen wird, ist eine Art "Lautstärkenschreiber", analog zur Fahrtenscheibe im LKW. Sollte sich dann ein Veranstalter/Discothekenbetreiber/etc. ... tatsächlich mit einer Schadensersatzforderung konfrontiert sehen, kann der Schrieb aus diesem Gerät als Beweismittel eingesetzt werden.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Wie viele Auflagen soll es in unserem geliebten Land denn noch geben?
    Muss ein Gitarist demnächst auch einen Gitarrenführerschein ablegen, bevor er auftreten darf?
    Dieser "Führerschein" schiesst eindeutig übers Ziel hinaus!


    Eine kostenlose Schulung ist ein nettes Angebot, ich würde bei mir in der Nähe durchaus dran teilnehmen. Einen Zwang dazu kann jedoch keine Lösung sein.
    Die "schriftliche Prüfung" halte ich für einen Witz. Gibts auch Noten? :-/


    Sind im "Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe" eigentlich alle Discos zwingend vertreten? Was ist mit denen die dort nicht organisiert sind?


    In Discos sehe ich die Verpflichtung zur Pegelbegrenzung auch eher beim Betreiber als beim DJ. Geeignete Maßnahmen (Limiter, Ampel, etc) gibt es ja schon genug.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen das ein Betreiber einen guten DJ rausschmeisst nur weil er keinen "Führerschein" hat !?


    Wobei ich aber durchaus gestehen muss das die Pegel die z.Z. gefahren werden mir oft zu laut sind.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
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  • Zitat

    In Discos sehe ich die Verpflichtung zur Pegelbegrenzung auch eher beim Betreiber als beim DJ. Geeignete Maßnahmen (Limiter, Ampel, etc) gibt es ja schon genug.


    Wieso ausschließlich beim Betreiber? Schließlich sitzt der DJ am Hahn. Er hat auf seinem Mixer die einzig geeigneten Maßnahmen, müßte sich aber allerdings auch damit auskennen (dazu gehört auch; zu wissen, daß Aussteuerungsmesser kein sinnloser Schmuck sind).
    Limiter usw. sind alles Notbehelfe, um den Schaden durch Unbelehrbare in Grenzen zu halten.


    MfG


    DirkB

  • die meisten dj´s, vor allem ab einem gewissem bekanntheitsgrad, verstehen sich zu recht in erster linie als künstler und würden die überwachung des pegels - wiederum zu recht - wohl auf den techniker schieben.
    und wenn ich den namen des bvd´s in diesem zusammenhang lese wird mir auch schon ganz schlecht... :x !
    dass die meisten disco- betreiber nur noch führerscheininhaber beschäftigen würden, halte ich für eine hohle phrase - es geht den betreibern ja wohl eher darum, mit einem bekannten namen möglichst viel publikum zu ziehen, so sieht´s aus...
    ein guter teil meines monatlichen einkommens stammt auch vom auflegen und von dj- workshops, die ich durchführe - würde mich jemand nach einem "schein" fragen, ich würde so lachen... :P !

  • Zitat von "djobi"

    Wie viele Auflagen soll es in unserem geliebten Land denn noch geben?


    Das ganze Projekt dient doch dazu, eine gesetzliche Regelung zu verhindern (so nach dem Motto "Wir bekommen das selbst hin, also kein Bedarf mehr...")

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Moin,


    100dB(A) Leq reichen doch, niemand will uns was wegnehmen. Schaut Euch mal die A- Kurve an. Wenn es da nicht Spezialisten gäbe, die 2" Treiber, fern guten Klangs ( im periodischen Vakuum, mit Metallfolienknittern ) betreiben, hätten wir kein Problem.


    Wenn aber Veranstalter oder sonstwer teure Meßechnik und teure Personaldienstleistungen auffahren müssen, um überhaupt Veranstalten zu dürfen, geht das auch vom Einkommen der DJs ab.


    Laute, dumme Jungs gibts dann nur noch in Autos auf der Autobahn.


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Zitat

    Das ganze Projekt dient doch dazu, eine gesetzliche Regelung zu verhindern (so nach dem Motto "Wir bekommen das selbst hin, also kein Bedarf mehr...")


    Sehr falsch erkannt 8)
    1. Das Projekt dient in erster Linie dazu Einnahmen bei den Verbänden zu generieren. Den Führerschein gibts ja nicht kostenlos.
    2. Führt das gewollt zu mehr Bürokratie! (Meine ewige These) Irgend ein Beamter wird schon fleißig darüber nachgedacht haben, wieviele Leute er braucht um das ganze zu überwachen.
    3. Hilft es wahrscheinlich nicht wirklich. Vergleichbar mit dem Sachkundenachweis für Türsteher. Gibt es deshalb weniger Kloppereien an der Tür....da lach ich mal herzlich drüber :roll:

  • Zitat von "djobi"

    Sind im "Bundesverbandes deutscher Discotheken und Tanzbetriebe" eigentlich alle Discos zwingend vertreten?

    Nö.

    Zitat von "djobi"

    Was ist mit denen die dort nicht organisiert sind?

    Die sparen Geld...

  • Ne Lachnummer durch und durch... Aber irgendwas muss denen ja einfallen, damit sie ihre Daseinsberechtigung haben...


    :roll: :roll: :roll:


    mfg


    tob

    Ich hasse Leute, die einen Satz beginnen und ihn nicht....

  • Zitat

    Ne Lachnummer durch und durch...


    Wieso? Gab's in der Ex-DDR auch, mit Einstufung. Das fand ich gar nicht so schlecht; zumindest wurde damit sichergestellt, daß nicht völlig Ahnungslose an großer Technik schrauben.


    MfG


    DirkB

  • Meiner Meinung nach Schwachsinn für reine DJs die keine PAs vermieten oder mitbringen:


    Zitat

    Seminarinhalte:
    - Gesundheitliche Aspekte (u.a. Funktion des Ohres, Wirkung von Schall auf die Gesundheit, gehörverträgliche Schallpegel, Expositionsdauer, Bedeutung von Höhen und Bässen, Impulsschall versus Dauerschall)


    Das ist doch schonmal Schwachsinn, jeder weiss das laute Musik schädlich ist aber man bekommt dort doch nicht seine Ohren geeicht und kann dann beurteilen ob es nun auf der Tanzfläche zu laut ist oder nicht-> Limiter, kommt vom Betreiber.

    Zitat


    - Technische Aspekte (u.a. A-Bewertung, Schallpegelmessung, Anordnung von Lautsprechern, räumliche Schallpegelverteilung bei Beschallung der Tanzfläche, Unterschied zwischen Mittelungspegel und Maximalpegel


    Was geht das bitte den DJ an? Soll der DJ dann während er auflegt selber messen gehen oder wie? Wenn ich in einer Disco auflege gehe ich davon aus das alles seine richtigkeit hat da es ja wahrscheinlich kontrolliert wurde vor Inbetriebnahme. Ich jage dann halt das Pult nicht in den roten Bereich und gut ist. Leute die das machen machen das auch nach dem Lehrgang.

    Zitat


    - Rechtliche Aspekte (u.a.Rechtslage, strafrechtliche u. zivilrechtliche Beurteilung, Haftung des Unternehmers und des DJs, aktuelle Rechtsprechung, Rechtsfolgen, Versicherungsschutz für DJs)


    Schwachsinn. Soll der DJ verklagt werden weil er schlechte Musik aufgelegt hat?


    Der Staat sollte sich mal lieber um die Hobbykistenschlepper kümmern die die Preise ruinieren und pfuschen bis zum geht nicht mehr.


    Ausgebildete Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik aus der Nähe von Braunschweig.

  • Jemand sollte den DJs aber schon beibringen, dass nicht immer alle roten Lampen am Mixer Leuchten sollen, egal wie laut die Anlage gefahren wird. Und wenn man sie darauf hinweist sagen sie, dass es überall und in jeder Disko so sei und man keine Ahnung hätte. :roll: Dann hört man noch so Sprüche, die Anlage sei scheiße und würde krazen...

  • Zitat von "Oliver"

    Meiner Meinung nach Schwachsinn für reine DJs die keine PAs vermieten oder mitbringen:



    Das ist doch schonmal Schwachsinn, jeder weiss das laute Musik schädlich ist aber man bekommt dort doch nicht seine Ohren geeicht und kann dann beurteilen ob es nun auf der Tanzfläche zu laut ist oder nicht-> Limiter, kommt vom Betreiber.


    Jeder weiss auch, dass elektrischer Strom gefährlich ist. Ist es nun Schwachsinn, dass der Elektriker das ein wenig genauer erklärt bekommt?


    Zitat


    Was geht das bitte den DJ an? Soll der DJ dann während er auflegt selber messen gehen oder wie? (...)


    Exakt das ist geplant: DJ bekommt ein Display und sieht dann, wie laut er gerade macht.


    Was das den DJ angeht? Nun, für gewöhnlich ist er derjenige, der am Master steht. Die Alternative wäre ein Limiter, aber was dabei herauskommt, wenn uneinsichtige Zeitgenossen mit Gewalt gegen die Limiter-Grenze fahren, wissen wir alle. Und man nimmt den DJ die Möglichkeit, auch mal ein wenig lauter zu machen.


    Mit einer Messung bewahrt man sich ein paar Freiheiten gegenüber der Limiter-Lösung, so wie man sich mit dem Projekt DJ-Führerschein ein paar Freiheiten gegenüber einer gesetzlichen Regelung bewahren möchte.


    Zitat


    Schwachsinn. Soll der DJ verklagt werden weil er schlechte Musik aufgelegt hat?


    Um schlechte Musik geht es hier überhaupt nicht (wäre aber auch mal eine Idee... :wink: ). Aber bislang ist es doch so, dass sich Betreiber und DJs erst dann um die rechtliche Problematik Gedanken machen, wenn sie verklagt werden. Und dann ist es ein wenig spät.


    Zitat

    Der Staat sollte sich mal lieber um die Hobbykistenschlepper kümmern die die Preise ruinieren und pfuschen bis zum geht nicht mehr.


    Ruinierte Preise können nicht Aufgabe des Staates sein. Und wenn es um's "pfuschen" geht, dann würde da ganz schnell der Meisterzwang für alle Betriebe kommen. Mit könnte es recht sein, ich habe mein Befähigungszeugnis. Aber viele hier würden da ziemlich blöd aus der Wäsche schauen.


    Von daher sollte die Branche sich dieser Problematik lieber selbst annehmen.




    Ganz abgesehen: Der DJ-Führerschein ist keine Idee, die von den Gesundheitsministern kommt. Sondern die haben über eine gesetzliche Regelung nachgedacht (wer beim Forumstag Lautstärke war, kennt zwei der maßgeblich Beteiligten...), und dann wollten die beiden erwähnten Verbände das dann doch lieber selbst in die Hand nehmen und haben den DJ-Führerschein erfunden. Nun soll abgewartet werden, wie sich das entwickelt (man spricht von ca. 1/2 Jahr Zeit, die man dem Projekt geben möchte), wobei von maßgeblichen Leuten schon ganz erhebliche Skepsis geäußert wurde, ob denn das etwas bringt. Und diese Diskussion beflügelt nicht gerade den Optimismus...


    Nun ja, ich wollte die Meinung der Betroffenen hören, und man hat hier kein Blatt vor den Mund genommen. Nun kann ich mich in Ruhe auf das einstellen, was absehbar ist. 8)

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • über manche äusserungen hier kann ich echt nur den kopf schütteln...
    vor allem erstaunt es mich, wie man sich selber dermaßen disqualifizieren kann...


    wenn ein dj nicht fähig ist selber einzuschätzen, ob die lautstärke die er fährt angemessen ist, und die verantwortung dafür beim betreiber sieht, der dann eben nen limiter einbauen soll der abregelt wenns zu laut wird, dann hat er ganz einfach den komplett falschen job! :roll:


    man sollte als dj doch froh sein wenn man ne anlage zur verfügung hat, die so viel dampf hat, dass man sie nicht ganz ausfahren muss und im zweifelsfall noch ein paar reserven hat. klingt vor allem viel besser wie wenn man ne anlage voll in den limiter laufen lässt...


    leider haben viele djs in der praxis tatsächlich eine ähnlich ignorante einstellung, oft noch gepaart mit technischem unverständnis. und genau die sind es, wegen denen es überhaupt notwendig ist, sich gedanken über so etwas wie einen dj-führerschein zu machen...
    das problem das ich dabei sehe ist aber, dass genau die leute, die es am nötigsten hätten sich mal ein paar gedanken über ihre verantwortung hinterm mischpult zu machen, den dj-führerschein komplett ablehnen, und genau das zeichnet sich hier ja schon ab...

  • Zitat

    dass genau die leute, die es am nötigsten hätten sich mal ein paar gedanken über ihre verantwortung hinterm mischpult zu machen, den dj-führerschein komplett ablehnen, ...


    Das hast Du sehr schön gesagt. Es ist ziemlich schwierig, einem DJ bei einer Übernahme klarzumachen, was man will; wenn er weder weiß, welchen Pegel sein Mixer bringt noch überhaupt einen blassen Schimmer hat, was dB und dBu überhaupt sind (alles schon erlebt)...


    MfG


    DirkB

  • Zitat

    wenn ein dj nicht fähig ist selber einzuschätzen, ob die lautstärke die er fährt angemessen ist, und die verantwortung dafür beim betreiber sieht, der dann eben nen limiter einbauen soll der abregelt wenns zu laut wird, dann hat er ganz einfach den komplett falschen job!


    wie recht du hast, Danke das ich sowas mal von einem DJ höre !
    Ein Führerschein ist sicher eine etwas alberne Lösung, aber irgendwas in der Richtung wäre sicherlich hilfreich.


    Als Techniker muß ich leider sagen das 90% aller DJ´s von Technik keine Ahnung haben, ohne Limiter ist es fast nicht mehr möglich eine PA richtig zu fahren. Es geht einfach nicht in die Schädel rein das es immer ein Limit gibt, sei es Technisch oder Organisch.


    Das die Anlage einfach komplett scheiße klingt, wenn sie mit +24db übersteuert wird ist einige Stufen zu hoch für die meisten DJ´s.


    Die Anlage ist in ihren Augen immer scheiße, wenn sie den oberen Anschlag des Masters, des Gains und des Kanalfaders nicht mehr sauber reproduzieren.


    Hallo ??? Wie schon oft hier diskutiert, wo scheiße rein geht, kommt auch scheiße raus, da hilft auch kein Limiter. Gibt es wirklich so wenige DJ´s die auch Wert auf guten Sound legen? Die meisten halten sich für Künstler, sind sie sicher auch, dann sollten sie aber auch Ihr Instrument (in diesem Fall die PA) beherschen.


    Sicherlich wäre es schade, wenn eine Pegelbegrenzung eingeführt wird, aber es fällt mir auf das immer mehr Gäste mit Gehörschutz auf der VA sind, soweit isses schon gekommen..


    Grüße Ingo

    -------Nicht Diesel---------

  • Zitat

    Der Staat sollte sich mal lieber um die Hobbykistenschlepper kümmern die die Preise ruinieren und pfuschen bis zum geht nicht mehr.


    nee, is klar ... aber da hat ADMIN ja schon was zu gesagt ...



    Zitat

    wenn ein dj nicht fähig ist selber einzuschätzen, ob die lautstärke die er fährt angemessen ist, und die verantwortung dafür beim betreiber sieht, der dann eben nen limiter einbauen soll der abregelt wenns zu laut wird, dann hat er ganz einfach den komplett falschen job!


    dies habe ich weder behauptet noch kann ich dem zustimmen. Ich sehe die VERANTWORTUNG beim Betreiber, ja.
    Dies heisst aber NICHT das ich als DJ nicht einschätzen kann/soll/muss wann es zu laut ist und anderen MEINE Arbeit überlasse!
    Als DJ sollte ich mit meinem Handwerkszeug umgehen können und auch wissen wozu die ganzen Regler und Lämpchen am Pult da sind. Sollte dies nicht gegeben sein muss ich dir recht geben: DANN hab ich den falschen Job!


    Aber so wie hier über DJs hergezogen wird bin ich als Tech und Hobbykisten-DJ wohl eher ne Ausnahme *wunder*[/code][/quote]

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • wenn ich gabelstaplerfahren, motorsägen, kreissägen, kranfahren usw. will brauch ich einen schein, einen sachkundenachweis! warum sollte man keinen brauchen wenn man eine waffe vor sich hat mit der man auf unmengen von zugeknallter leute eindröhnt :?: derjenige der den schaden verursacht (der dj) ist auch dafür haftbar, auch wenn er mit guten gewissen gehandelt hat. so siehts aus...