Mikrofon-Kabel

  • Hallo!
    Ich möchte mein Mikrofonkabel selbst löten usw und da habe ich mal eine Frage an euch:
    Welches Mikrofonkabel ist klang am besten?? Mich interessiert nur der klangliche Aspekt! Zu teuer sollte das Kabel nicht sein, aber eigentlich gehts nur um den Klang! Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?? Welches ist wirklich empfehlenswert??
    Sommer?
    Schulz?
    Sennheiser?


    Bitte nur Kabel nennen, welches auch als Meterware zu bekommen ist!


    Danke schonmal für eure Hilfe!


    Gruß Alex

  • Über Kabelklang diskutieren wir hier eigentlich nur ungern. Die meisten hier halten das imho für albernen Hype - für sowas gibt es HiFi-Foren. Man kann über Kapazitäten, mechanische Belastbarkeit, Lebensdauer usw. sprechen - aber Kabelklang gehört mehr zu den Esoterikern.

  • ich bin auch eher der meinung, das der "eigenklang" eines kabels -sofern es sowas geben sollte- im livebreich überhaupt keine rolle spielt.
    durch die symmetrische kabelführung wird da auch mit günstigeren kabeln meist eine absolut ausreichende performance erzielt.


    da gibt es ganz andere faktoren, die wesentlich zum wohlklang beitragen.
    beispiele:
    - hervorragende musiker (selten)
    - gute betreuung der musiker (wenn sie zufrieden sind spielen sie besser)
    - gäste mit sehr gutem gehör ( damit sich der aufwand lohnt :wink: )
    - beste mikrofontechnik (teuer)
    - gute kenntnisse des technikers über akustische zusammenhänge (ich sag jetzt nix...)
    - "gutes ohr" des technikers (dazu auch nicht)
    - eine sehr gute raumakustik (das gibts fast nirgends!!)
    - lautsprechersysteme mit hervorragender auflösung (sehr selten!)
    - und einiges mehr...


    also, möglicherweise könnte man im studio einen unterschied hören - aber live mit sicherheit nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Selbst im Studio spielt das im Prinzip keine Rolle. Gabs mal einen netten Test in irgend einem Fachblatt. Da gabs keine relevanten Unterschiede und schon gar nicht "klangen" die teuren besser. Unser Gehör kann solche Unterschiede nich wahrnehmen. Such doch nach Anwendungsfall aus. Entscheidender is doch Haltbarkeit, Flexibilität u.s.w..
    Gruß, bias79

    GHOSTNOTE-SOUND

  • Im Prinzip bist Du mit allen AES / EBU Kabeln gut bedient. Die müssen nämlich - bezüglich Kapazität, Wellenwiderstand, etc. zumindest mal diese Norm erfüllen, was für x-beliebiges Mikrofonkabel einfach nicht gilt. Es gibt ein gutes AES-EBU-Kabel von Sommer und - mein Favorit, weil günstiger - auch eins bei CAE.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Wenn dann doch bitte richtig:
    Also, welches Kabel mit welchen Steckern (Neutric, Switchcraft, Cannon, Fernost) betrieben an welchen Multicores.
    Mit welchen Micros (wie alt, wie gebraucht) und an welchen Geräten???
    Also soetwas bei Microkabeln auchnoch durchzuexerzieren halte ich für überflüssig, da man schon den gesamten Rest eines Studios (geschweige denn einer Liveanlage) und dem Techiegehör nicht so optimieren, daß das Mic-Kabel noch was ausmacht...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hallo Leutz,
    ich finde es in diesem Zusammenhang schon etwas eigenartig, dass die hier so hoch gelobte (und von mir selber auch sehr gern eingesetzte Firma SommerCable) bei Ihren Produkten auch mit "Klang" wirbt - zumindestens bei dem HiFi-Gedöns. Ich finde, dass Sommer das eigentlich nicht nötig hat - was sagt Ihr dazu?


    Grüße
    Matze

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Ich glaub du solltest das Marketing unter anderen Gesichtspunkten sehen.
    Da dreht es sich nicht drum ob die das nötig haben, sondern ob sie damit mehr verkaufen. Und wenn du den Leuten einreden kannst, dass deine Kabel toll und genial klingen, umso besser für die Verkaufszahlen. Und es hebt dich von der Konkurrez ab.,

  • Boerx
    geb Dir da recht. Wenn man jemand ein 20 cm Kabel für 300 Euro verkaufen will muß man sich was einfallen lassen. Ich glaub das auch Alles mit den goldenen Steckern und so, ist bestimmt auch in hochaufwendigen Messungen belegbar. Aber den der das im Doppel-Blind-Test hört will ich sehen!


    Wenn es Leute gibt die meinen Sie brauchen solche Kabel ist doch OK. Sollen sich sie kaufen. Fällt dann eher inst Gebiet Psycho-Akustik :D


    gruß
    cosmic

  • Zitat von "MatzeRockt"

    ... schon etwas eigenartig, dass die hier so hoch gelobte (und von mir selber auch sehr gern eingesetzte Firma SommerCable) bei Ihren Produkten auch mit "Klang" wirbt - zumindestens bei dem HiFi-Gedöns.


    Weil ein HiFiFetischist nichts kauft, wovon nicht wenigstens seine empfindsame Seele angesprochen wird.


    Ich persönlich halte es mit den Kabeln wie mit den Endstufen (bitte nicht hauen für diese Ansicht, so ist sie nun mal):


    Wenn zwei von den Rahmenbedingungen her gleiche [Endstufen|Kabel] sich innerhalb ihres vorgesehenen grünen Bereiches unterschiedlich anhören, dann ist mindestens eine[s] der beiden kaputt.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "tonzwerg"

    Im Prinzip bist Du mit allen AES / EBU Kabeln gut bedient. Die müssen nämlich - bezüglich Kapazität, Wellenwiderstand, etc. zumindest mal diese Norm erfüllen, was für x-beliebiges Mikrofonkabel einfach nicht gilt. Es gibt ein gutes AES-EBU-Kabel von Sommer und - mein Favorit, weil günstiger - auch eins bei CAE.


    Ich habe hier AES/EBU Kabel von Canford, mit Folienschirm, das würde ich dann doch nicht empfehlen wollen ;)

  • Da im professionellen Tonbereich eh symmetrisch und niederohmig gefahren wird, sind die 0.5 mm² wegen der mechanischen Festigkeit angesagt. Ansonsten hat sich aus der Kirchenbeschallung bewährt nicht so lange Kabel zu machen, sondern lieber die Standardlänge von 6 m zu nutzen (Rocktauglich) und dann mit hochwertigen Steckern (hardvergoldet / Neutrik) zu verlängern. Selbst die 25 m für die Raummikrophone sind sehr unhandlich => wurden wieder zerlegt.


    Auch bietet es sich an für den Gebrauch am Schlagzeug (da liegt oft die Stagebox) eine Handvoll kurze Längen von 4 und 2 m vorzusehen.


    Gruß


    Stefan


    PS: Kabel kann man nie genug haben

  • ok, wie wär's denn mit der Gegenthese:
    Alle Mikrofonkabel, egal wie gefertigt, ob billig, ob teuer, ob PVC oder Cell-PE klingen gleich. Materialien, Fertigung und alles andere spielt keine Rolle.
    Ist das so ?

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Falsch. Es gab einmal in der KEYS Ausgabe 11/98 (Seite 146ff.) ein sehr aufschlussreiches Special zum Thema Kabel - inklusive Hörbeispielen auf der Heft-CD. Jeder, der diesen Test gelesen und die Hörbeispiele gehört hat wird wissen, daß ein gescheites Kabel sehr wohl hörbare Unterschiede ausmacht (und mit hörbar meine ich wirklich hörbar, kein esotherischer Schwachsinn von wegen linksgedreht, rechtsgedreht...)!


    Verglichen wurden Kabel verschiedenster Hersteller, u.a. Cordial, Monster Cable, Schulz und Klotz, sowie Low Budget Produkte aus dem Elektrofachhandel.


    Je nach Anwendungsfall ergaben sich mehr oder weniger gravierende Unterschiede. Besonders bei sehr niederpegligen Signalen wie Mikrofon und Gitarre machen sich hochwertige Kabel klanglich nützlich. Dazu kommt eine sehr viel strapazierfähigere und langlebigere Ausführung, was gerade im Road-Geschäft nicht wichtig genug sein kann. Symmetrische Line-Kabel sind klanglich wenig empfindlich, aber auch hier macht sich eine hochwertige Verarbeitung und ein sehr flexibles, feinadriges Kabel im Alltag sehr angenehm...


    Die elektroakustischen Vorteile hochwertiger Kabel, die mir beim nochmaligen Überfliegen der Reportage gerade ins Auge fielen...
    - präsentere und präzisere Höhen (Tiefpass durch Kapazität)
    - bessere Abschirmung (Mikrofonie-Effekt)
    - bei kräftigen Signalimpulsen stabilere Phantomspeisung (besonders bei größeren Längen)
    ...


    Grüße,


    Alex


    PS: Allerdings gebe ich zu, daß beim überwiegenden Teil der herumschwirrenden PA's bereits ihr Grundrauschen jegliche Störeffekte in den Kabeln überdeckt... Da zählt dann vor allem die mechanische Stabilität von Leiter und Verbindern, die ein professionelles Kabel bietet.

  • Zitat von "AlphaC"

    Allerdings gebe ich zu, daß beim überwiegenden Teil der herumschwirrenden PA's bereits ihr Grundrauschen jegliche Störeffekte in den Kabeln überdeckt... Da zählt dann vor allem die mechanische Stabilität von Leiter und Verbindern, die ein professionelles Kabel bietet.


    Das ist genau der Punkt. Die Kabel werden doch nicht für den Messplatz, sondern für das tägliche Leben benutzt. Und da ist die Haltbarkeit das entscheidende Kriterium. Jedes Kabel, das regelmäßig auf- und abgebaut wird, unterliegt z.T. heftigem Verschleiß (die "Alterung" festinstallierter Kabel will ich mal nicht berücksichtigen). Wichtig ist, dass das Kabel diesen rauhen Bedingungen möglichst lange Widerstand leisten kann.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Zitat von "AlphaC"

    Allerdings gebe ich zu, daß beim überwiegenden Teil der herumschwirrenden PA's bereits ihr Grundrauschen jegliche Störeffekte in den Kabeln überdeckt... Da zählt dann vor allem die mechanische Stabilität von Leiter und Verbindern, die ein professionelles Kabel bietet.


    Das ist genau der Punkt. Die Kabel werden doch nicht für den Messplatz, sondern für das tägliche Leben benutzt. Und da ist die Haltbarkeit das entscheidende Kriterium. Jedes Kabel, das regelmäßig auf- und abgebaut wird, unterliegt z.T. heftigem Verschleiß (die "Alterung" festinstallierter Kabel will ich mal nicht berücksichtigen). Wichtig ist, dass das Kabel diesen rauhen Bedingungen möglichst lange Widerstand leisten kann.


    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."

  • Es gab allerdings auch ´mal eine Zeitschrift für Hobby-Hifi-Jünger, die sich erdreistete, Testsamples, egal ob Chassis, Treiber, Hörner oder ganze Bausätz und Kabel, nicht zu ordern sondern einfach auf eigene Kosten zu kaufen und diese dann einem ausgiebigen Test zu unterziehen.


    Zum Thema Kabel, hier waren es Lautsprecherkabel, wurde mit Probanden, die teils absolute Laien bzw. vermeintliche Profis waren, ein Blindtest durchgeführt. Es wurden sowohl Unterschiede "gehört" als gar nicht umgeschaltet, als auch anders herum.


    Weiterhin wurden Chassis, die von den Herstellern marketingstrategisch als Offenbarung propagiert wurden, nach erfolgter Messung, auch, sofern es diese belegte, als untauglich deklariert.


    Diese Arbeitsweise, und ich weiß dies aus erster Hand, gereichte nur zu 4 Ausgaben. Danach wurde das Blatt aufgrund massiver Bedrohungen für Leib und Wohlergehen des Herausgebers eingestellt.


    >>> Lest ruhig weiterhin PP und andere oder lasst Euch von Prospekten den Kopf waschen.

  • Zitat von "klafuenf"

    (...)Ansonsten hat sich aus der Kirchenbeschallung bewährt nicht so lange Kabel zu machen, sondern lieber die Standardlänge von 6 m zu nutzen (Rocktauglich) und dann mit hochwertigen Steckern (hardvergoldet / Neutrik) zu verlängern. Selbst die 25 m für die Raummikrophone sind sehr unhandlich => wurden wieder zerlegt.


    Sorry, aber das halte ich für Quatsch!
    Zeit mir mal eine größere Bude, die keine 10m oder 20m Strecken NF-Strippen an Lager hat! :shock:


    Dem letzten Satz stimme ich voll zu!
    Bewährte Standartlängen:
    1.) 1m >> zur Rack-Innen-Verdrahtung usw usw
    2.) 2m >> allgmeines Patch für alles mögliche
    3.) 5m/10m >> Standartlängen für die Bühne
    4.) 20m >> ebenso eine Standartlänge
    5.) >50m auf Trommel


    Gruß
    Peter


    P.S. die 0,5mm² halte ich für überflüssig! Denn das CU im Kabel macht am Wenigsten an der Stabilität des Selben aus!!!
    Habe mit rund 5km 2x0.22er Kabel im Verleih noch keinen Stress gehabt!

  • Selbstverständlich hört man Unterschiede bei Kabeln. Möglicherweise ist es tatsächlich sehr schwierig, den Unterschied zwischen 2 3-Meter-Strippen herauszuhören. Bei komplexen Beschallungsanlagen sind aber incl. Multicore und Patches oft bis zu 200m oder mehr mit mehrerern Steckverbindern dazwischen am Start. Da kommen wir dann schon wieder in Größenordnungen, wo elektrische Eigenschaften von Kabeln durchaus zu hörbaren Unterschieden führen können. Die Eigenschaften der Stecker natürlich auch.
    Die ganze Kabelklang-Diskussion a priori mit "Schwachsinn" abzutun, ist daher recht blauäugig.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Einen Unterschied zwischen Kabeln unterschiedlicher Länge zu hören war auch nicht Grundlage der Diskussion.
    Das es einen Unterschied für das Signal macht ob es durch 3m Kabel ohne Stecker oder 9m Kabel und Stecker geht liegt auf der Hand.
    Aber ich bezweifele ernsthaft, dass der Unterschied zweier 9m Kabel wirklich hörbar ist,