Was kostet ein FOH Mann

  • Als "reiner" DJ muss ich aber nicht nur CDs/Platten kaufen, sondern auch anhören, sortieren, reinigen.
    Allein in CDs hab ich schon locker 5.000 EUR investiert, wenn ich mit mehren (aktuellen) Koffern ankomm (wie meist üblich). Das Geld muss ja auch irgendwie reinkommen.
    Ausserdem ist dies ein "kreativ künstlerischer" Job, der IMHO mehr erfordert als Kenntnis einiger Geräte und ein gutes Gehör wie beim FOH-Mann.


    Als Mobil-DJ muss vorher noch Material laden, aufbauen, abbauen und wieder einlagern. Kundengespräche führen etc. Und die Anlage will ja auch bezahlt sein. Das ich dann bei nem Job mehr kriege als ein reiner Tech der höchstens sein Toolcase mitbringt sollte auch logisch sein.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • TP 180 EUR - 200 EUR
    endet nach 12 Stunden,
    danach kommt 0,25 (z.B. bis zu 3 weiteren Stunden) oder 0,5 ( bis zu 6 weiteren Stunden) TP dazu.
    TP = Tagespauschale

    ... es gibt sie doch.....

  • @ dj bobi:
    So einfach ist es nicht, es gibt genug FOH leute die ihren beruf auch als kreativ/künstlerishc sehen, und ich gehöre dazu.
    Außerdem gehört heutzutage ab einer gewissen liga schon etwas mehr "gerätekentniss" dazu, die man sich teilweise in recht teuren seminaren erarbeiten muß.
    Außerdem braucht auch ein Techniker ein toolcase, und die geräte und tools die man so braucht kosten auch sehr viel geld!

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • oh, ein alter Streit entbrennt .-)


    Beim DJ kommt natürlich mehr der künstlerische Part durch, auch bei der Gage. Als DJ macht man sich eher einen "Namen" als als Techniker. Andererseits regelt das ganz einfach der Markt: Wenn man gut ist, wird man gerne und oft gebucht und kann dann höhere Gagen stellen, egal ob DJ oder Techniker. Bei manchen DJs wird auch mehr Hype um den Job gemacht, als beim Tech, aber DJ sind oft wie Moden, sie kommen und gehen, der Tech ist da konstanter.


    Mobildiskotheker haben neben der eigentlichen DJ-Tätigkeit natürlich noch eine Einnahme für die Gerätevermietung und deren Service (Auf/Abbau, Lieferung etc.) Da ist es ja schon selbstverständlich, daß der Auftragswert höher ist.


    Bei unseren Jobs verdienen gute DJs etwa genausoviel wie gute Tontechniker. Abweichungen liegen da eher in der Qualtät der jeweiligen Personen...


    Schade nur, daß der eine oft die Leistung und die Arbeit des anderen nicht so schätzt...

  • Endkunde zahlt im Schnitt 25€/h Netto.
    Bei Companys oder bei Langzeitjobs gibts ein paar Punkte Abzug.
    Auf "150€/Tagessatz-gleich-12-Stunden-Nummern-mit Auf-und-Abbau" habe ich definitiv keinen Bock mehr. Guter Ton kostet gutes Geld. Punkt.

  • Preis ist nicht gleich Qualität !!!


    das würde ich schon mal behaupten.
    Ich bin auch ein erfahrener FOH´ler und arbeite meine 120 shows pro Jahr.


    Bei verschiedenen Veranstaltungen sind einfach mal auch nur 150 drin das hilft nix. natürlich nur für den Mix. Auf jeden Fall bin ich sicher das bei Technikern Teuer nicht gleich gut ist, dafür hab ich schon zuviel "Pferde vor die Apotheke kotzen sehen".


    Von daher ?
    Eine Empfehlung einer vertrauenswürdigen Person ist immer besser als nach de Preis zu gehen !!!


    PS: Wer REchschreibfehler findet darf sie behalten !

  • Da setz ich noch eins drauf :wink:


    Es gibt FOH-Leute die sind nur 150,- wert für 10 Std. Arbeit,
    und solche denen man freiwillig das Doppelte gibt im Wissen dann einen Sound vorzufinden der den Aufpreis lächelnd wert ist :!:


    Zudem auch eine Frage der Liga oder?
    Ich finde es ist ein Unterschied ob der an einer GL seinen Tag hinter 150 Gästen verbringt oder eine LA steuern muß mit 2 Delay Lines.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • ich zahl meinen leuten netto 155 euro plus steuer, also ca. 180 brutto,
    bei gala veranstaltungen und tour 200 plus steuer, egal ob ton, licht oder mikrofonierer.
    alle leute haben die gleiche anzahl an stunden zu leisten, niemand ist hier erste oder zweite liga, alle werden gleich behandelt, so kommt kein futterneid auf.
    wenn jemand glaubt das er der grosse designer ist darf er gerne in anderen städten bei anderen companys arbeiten und wird schnell feststellen das der verfahrene sprit plus verschleiss an seinem auto
    genau das ist was er dort mehr verdient hat, mit dem unterschied das er mehr stunden am steuer seines fahrzeugs sitzt und dementsprechend kaputt nach hause kommt.
    mehr geld gibt es in unserer region nicht zu verdienen.


    gruss robert lienemann
    BIG BEAT PA SERVICE

  • 150.- Euro am Tag sind wirklich der Schnitt.
    Nun lebe ich nicht von der Musik und frage mich wie das Selbstständige bzw. Freiberufler finanziell schaffen. Schliesslich gibt es auch noch diverse Versicherungen, Rentenvorsorge, Einkommensteuer usw...


    Gruss, Thomas

  • Zitat von "bigbeatrobby"

    ich zahl meinen leuten netto 155 euro


    Zitat von "R880"

    150.- Euro am Tag sind wirklich der Schnitt.
    Nun lebe ich nicht von der Musik und frage mich wie das Selbstständige bzw. Freiberufler finanziell schaffen


    na da haben sich ja mal zwei getroffen.
    viel spaß bei der gemeinsamen freizeitgestaltung -
    aber überlegt euch doch vielleicht mal ein hobby,
    mit dem ihr anderen menschen nicht den lebensunterhalt
    kaputt dumpt. (modelleisenbahn z.b.)


    :roll: :roll: :roll:

    ______________________________


    meister vt
    gMA operating
    photo
    dj

  • Ich kann Deinen Ärger schon nachvollziehen, nur macht es Sinn mich über tschechische, polnische und chinesische Tiefstlöhne aufzuregen?
    Meinst Du ich muss nicht auch in meinem Betrieb um das Überleben kämpfen? Übrigens hatte ich eine feste Band und bin immer als "anteiliger" Musiker bezahlt worden.


    Ich unterbiete mich Sicherheit keinen hauptberuflichen Tontechniker absichtlich, um ihm die Jobs abzujagen.


    Soviel Respekt habe ich schon noch.


    Gruss, Thomas

  • Zitat von "FOH"


    Ich bin auch ein erfahrener FOH´ler und arbeite meine 120 shows pro Jahr.


    Bei verschiedenen Veranstaltungen sind einfach mal auch nur 150 drin das hilft nix.


    Und von 150,- Lewonzen willst Du bei 120 Shows im Jahr leben?
    Hut ab. Das sind gerade mal schlappe 18tEUR pro Jahr.


    Davon noch Versicherung, Rentenvorsorge, Auto, Miete, Strom etc. abgezogen, und Du kannst Dir nicht mal mehr eine Packung Kippen pro Woche leisten.


    Sicher, ich mache auch schon mal den ein oder anderen Kneipenjob für relativ wenig Kohle (mal ne befreundete Band...), aber leben möchte ich _davon_ nicht.


    Wenn Du ausschließlich von FOH-Jobs leben musst, ist der Tagessatz ja relativ einfach zu berechnen:
    Du hast pro Jahr ca. 330 Tage, an denen Du arbeiten kannst (Urlaub etc, schon abgezogen). Davon wirst Du aber mit etwas Glück nur für 150 Tage gebucht.
    Jetzt rechne mal zusammen, was Dich Dein Lebensunterhalt im Jahr kostet. Also Miete, Strom, Wasser, Auto, Happahappa, Krankenversicherung, evtl. Büromiete, Telefon, Internet etc. pp.
    Dann schlag noch pro Monat ein paar Mark drauf für Rücklagen und vielleicht die eine oder andere private Anschaffung.
    Teile diese Summe durch die (ralistisch!) zu erwartende Anzahl Jobs, die Du machen kannst.


    Ich komme da mit meinen Daten auf deutlich über 150,- EUR netto/Tag, eher so in die Gegend von 250 - 300,- EUR.


    Gut, bei mir kommen allein schon ein paar Tacken für Lager, Fahrzeuge, Material, Büro etc. zusammen. Wenn ich allein arbeiten würde, könnte ich es mir aber nicht leisten nur 120 Jobs pro Jahr für 150,- Eier zu machen...


    Denkt mal drüber nach - ist vielleicht auch im Kundengespräch mal ein ganz nettes Argument.


    Zuendi

  • Was imho erschwerend hinzukommt.
    Immer mehr Jobs werden von Azubis gemacht. Viele Firmen in diesem Bereich bilden aus (was ja an sich lobenswert ist), stellen aber nach der Ausbildung oft nicht ein. Hier werden die Azubis oft nur als günstige Arbeitskräfte "missbraucht". Statt eines kompetenten Monitortechs für 220 € plus Steuer steht dann der Azubi im zweiten Lehrjahr am Tisch.


    Macht die Zahl der Jobs nicht unbedingt größer. Nach der Ausbildung sind dann, weil sie nicht übernommen werden, viele mehr oder weniger gut ausgebildete Freelancer auf dem Markt, die auch ihr Geld verdienen wollen.


    So siehts nunmal aus. Das ganze macht die Erzielung von Premiumpreisen nicht wirklich einfacher.


    Das ganze soll keine negative Bewertung sein und auch kein großer Vorwurf, aber es erklärt teilweise ein wenig die relativ niedrigen Tagessätze in der Branche.


    Nur frage ich mich, wieso so viele Firmen ausbilden, wenn schon von vorne herein feststeht, dass keine Einstellung erfolgt. Oder kann man das den Firmen nicht vorwerfen? In dieser Branche gibt es ja relativ wenig Festangestellte und viele Freelancer.


    Sorry wurde auch ein wenig OT

  • Zitat von "Seven"

    Nur frage ich mich, wieso so viele Firmen ausbilden, wenn schon von vorne herein feststeht, dass keine Einstellung erfolgt. Oder kann man das den Firmen nicht vorwerfen? In dieser Branche gibt es ja relativ wenig Festangestellte und viele Freelancer.


    Da hat ja das eine mit dem anderen nichts zu tun. Eine Ausbildung, wenn sie denn einigermassen verantwortungsvoll betrieben wird, ist nicht immer besonderst lukrativ für Firmen, erst im zweiten Lehrjahr (und je nach Qualität des Azubis manchmal auch später) "verdient" eine Firma wieder das, was sie im ersten Lehrjahr "investiert" hat.
    Eine Festanstellung von Arbeitnehmern ist in Deutschland einfach immer noch ein sehr hohes Risiko, gerade auch für kleinere Firmen (unter 10 Festangestellte), was in unserer Branche sicher mind. 90% sind.
    Ein Azubi wird daher später meist als Freelancer "übernommen", wenn er gut ist. Denn er kennt den Betrieb viel besser als fremde Freelancer. Das ist auch viel wert.
    Das freigewerbliche Schaffen kennzeichnet eigentlich unsere Branche, die eben sehr flexibel reagieren muss. Daher ist es auch nichts ungewöhnliches, wenn Azubis nicht in ein Angestelltenverhältnis übernommen werden, sondern ein eigenes Gewerbe gründen.

  • Zitat von "MirkoT"

    Was mich am meisten stört ist das ich als DJ mehr Geld an einem Tag verdienen kann wie als Techniker.


    Ich habe zwar gemerkt, daß dieser Post fats ein Jahr alt ist, aber auch Kellner und Barleute verdienen bei der einen oder anderen VA oft mehr als wir, das kann man dann doch nicht vergleichen.


    Wenn ich meine Coverband mache gibt's 150 netto und da helf ich auch Abbauen und Einladen (nachher)


    Für kleine, kurze SprachVA's gibt's meistens so um die 170 netto.


    und wenn ich bei einem meiner Stammkunden im Seminarsaal eine Podiumsdiskussion mit 6 Tischmikros, 2 Handgurken und Powerpointpräsentationen betreue verlange ich 35/h netto - alles Budget- und Einschätzungssache.


    Ein ganzer Tag VA mit mehreren Bands und 12+h Arbeitszeit muß einfach 250.- netto wert sein (darf auch gern mehr sein).

    - Alex -

  • Die einen reden von völlig anderen Jobs als die andren, wieder andre reden sich was ein und ich bin mir sicher im paforum zu sein :D


    Reimt sich auch noch ...


    Die Band ist froh dass sie mal wieder nen anständigen Gig spielen darf bei dem auch ordentlich Publikum zu erwarten ist und macht den Gig für 1500, dem Veranstalter fällt ein dass er ja auch noch Technik braucht und seine Rechnung nicht aufgeht und ihr findet dann im Budget noch irgendwo 300 Euro für nen FOHler? Geil, ich will auch Mischer werden!


    Sicher gibts auch Leute die 300 für nen Tag hinterm Tisch bekommen, sicher auch zurecht, aber oft gibts auch ne ganze Ecke weniger, teilweise ist dasauch einfach nur OK, teilweise wird das immer so sein weil es auch immer Leute geben wird diees für wenig Kohle machen und oft ist es einfach beschissen, aber da nützt es nichts sich hier was vorzumachen!


    Und nochmal, bevor hier die Schlammschlacht losgeht: Die, die wirklich immer 250 Euro oder mehr für ihren Job bekommen beachten bitte einfach nur den Hindweis auf die vielen andren "kleineren" Jobs die es so gibt und ignorieren den Rest, die andren fühlen sich hoffentlich angesprochen ...

    Was juggt mich der Benzinpreis, ich tank eh immer nur für 20 Euro :D

  • Ich finde auch ehrlichgesagt diese Diskussionen über Preise hier immer ziemlich überflüssig. Denn von 50,- EUR bis 500,- EUR wirst du immer jemanden finden. Die günstigen schimpfen auf die Großverdiener, weil sie illusorische Preise verlangen/bzw. bekommen anderstrum schimpft der 300,- EUR-Mann auf den 100,- EUR-Jobber, daß er die Preise kaputt macht und überhaupt doof sei, wenn er für so wenig Geld arbeitet.


    Deutschland ist groß und unterschiedlich. Manche sind froh überhaupt 100,- EUR zu bekommen, andere würden da nicht mal aus dem Bett steigen. Wozu also die ganze Diskussion?


    Preise für Dienstleistungen hängen von vielen Faktoren ab:


    Regionale Preislage
    Qualität der Rental-Firma
    Kundenklientel
    Qualität des Technikers (Ausbildung, Erfahrung, Alter, soziale Kompetenz, Bekanntheitsgrad etc.)
    Saisonale Schwankungen
    Auftragslage des Technikers / der Rental-Firma
    Budget des Kundens (hängt zwar oft auch vom Klientel ab, aber nicht immer)
    Art und Größe der Veranstaltung
    Verhandlungsgeschick des Technikers / der Rental-Firma
    usw.


    Was und wem nützt es eigentlich, wenn jetzt hier jeder einfach seine Preisvorstellungen postet bzw. auch noch verteidigt?