Habe bisher überwiegend als FOH-Mann gearbeitet und hätte jetzt Gelegenheit als Monitormann zu agieren. Kann man das ruhigen Gewissens annehmen, oder gibt es Tricks und Kniffe die man beherrschen muss. Ist es stressiger als FOH. Wie geht man mit den Musikern um. Hat man öfters Koppelprobleme? Was sind die Gefahren?
Tipps für Monitor-Mix.
-
-
du möchtest wirklich als monitormann arbeiten ?
-
... es soll auch Monitor-Techs geben, die träumen von einem Job als FOH-Tech ... warum nur ?
-
Schon die Frage
Zitat von "Hudde999"Hat man öfters Koppelprobleme?
deutet (neben den anderen von Dir eröffneten Threads) auf eine nicht allzu große Erfahrung am FOH-Pult hin.
Auch der Umgang mit den Musikern dürfte dann Dir an sich auch geläufig sein. :roll: -
In welcher Größenordnung waren denn deine "FoH Jobs"?
-
Zitat
oder gibt es Tricks und Kniffe die man beherrschen muss
JaZitatIst es stressiger als FOH
Ich empfind das als deutlich stressiger.ZitatWie geht man mit den Musikern um
Je nachdem.mit "höflich, aber bestimmt" liegt man nie falsch.ZitatHat man öfters Koppelprobleme?
Wenn, dann sollte das nicht zu hören sein. Bei den Profis, die sich einen Monitorplatz leisten können, wird es bei fachgerechter Bedienung selten wirklich eng.ZitatWas sind die Gefahren?
Es besteht die Gefahr, dass man unter Androhung von Prügel die Bühne verlassen muss, wenn man zuviel Mist baut.Aber im Ernst:
Du solltest versuchen, mal auf einem Schülerbandbattle oder so Monitor machen.So mit fünf sechs, Wegen....Dann kannst Du mal absehen, was auf Dich zukommt. Im richtigen Leben kommen schon mal 8 Wege und zusätzlich vielleicht ein paar in Ear Strecken auf einen zu. Zusammen mit 10 minütigen Umbaupausen, kann das schon mal anstrengend werden.Monitor ist viel schwieriger als FOH, dafür ist man dichter dran und kann von den Muckern richtig was lernen, weil man detaillierter mitbekommt, was die machen. Da kann man auch fürs FOH mischen von profitieren, weil das musikalische Ohr geschult wird.
Wenns irgendwie geht, mache ich mir am Monitorplatz meinen eigenen Mix, da mischt man mal kompromisslos nur für sich selbst, das ist auch mal ganz schön.Grüße
Opi -
Bisher habe ich circa 120 FOH-Jobs gemacht. Maximal 32er Konsolen und 750 Leute. War auch immer ganz ok. Die Monitore koppelten während des Gigs nie. Worauf kommt es denn beim Monitor an und wie koordiniert man das mit der Front? Wie geht man am besten vor? Wenn der Lautsprecher am Pult eingemessen ist, sind es dann auch gleichermaßen die Anderen, von der Einstellung her?
-
Zitat von "Hudde999"
Die Monitore koppelten während des Gigs nie.
Dann verstehe ich Deine Fragen doppelt nicht. Wenn die Wedges was taugen und sauber eingepfiffen sind, ist die Koppelgrenze auch entsprechend hoch. Egal ob die Mischung vom FOH-Pult oder vom Monitorpult kommt...
Und damit:
ZitatWenn der Lautsprecher am Pult eingemessen ist, sind es dann auch gleichermaßen die Anderen, von der Einstellung her?
habe ich auch ein "leichtes" Verständnisproblem... -
Oh - arbeiten an der Front! Obwohl man gar nicht an der Front steht!
1. Ego zuhause lassen!
2. Sachverstand einpacken!
3. Gib es noch ne Tüte mit Erfahrung, sollte die auch nicht vergessen werden.
Ein drittes Ei sollte man sich dort nicht wachsen lassen, dafür aber möglichst ein drittes Auge. Und neben der guten und vor allem schnellen Beherschung der Technik ist ein abgeschlossenes Psychologiestudium ebenfalls schwer von Vorteil.
Zeit zum Überlegen gibt es auf diesem Arbeitsplatz nicht, sondern viel mehr eine schnelle und bestimmende Entscheidungsfähigkeit. Eierei ist out! Wünsche sind schnellstens mit den Augen aufzufassen. Dubiose Zeichensprache mit vielerlei Slangs sind schnellstens zu übersetzen und auch noch richtig umzusetzen. Nebenbei sind meist auch noch die Backliner zu koordinieren. Und irgendwie will der FOH-Mann auch noch was wissen. Logisch alles gleichzeitig! Somit Fähigkeit zur Gehirnspaltung :lol: und dabei immer noch sachlich denkend bleiben. Man - hat's der am FOH gut.ZitatEs besteht die Gefahr, dass man unter Androhung von Prügel die Bühne verlassen muss, wenn man zuviel Mist baut.
jo, :shock: :cry: :lol:Gerald1
-
Als Monitormann(frau) ist man nicht selten auch Stagemanager, Bandbetreuer, Patchlistenschreiber, Mikrofonierer, Funkfee und Produktions-Kummerkasten (manchmal ist auch die Bezeichnung "Mülleimer" nicht verkehrt) in Personalunion. Es gibt leider immer öfter Jobs (besonders Festivals mit knapp aufschlagenden und genauso rasch wieder verschwundenen Künstlern), da muss das eigentliche Monitormischen immer irgendwie "nebenher" passieren. Da muss man seinen Job schon aus dem effeff beherrschen, seinen Laden in Ordnung haben und gut vorbereitet (Monis in Ruhe richten, routen & einpfeifen, Patching soweit wie möglich vorbereiten ect. bevor der Stress losgeht) sein.
Leute ohne soziale Kompetenzen in Sachen Menschenführung, Psychologie und Durchsetzungsvermögen haben es hier sehr schwer. Wie Opi schon sagt, ist es sicher nicht verkehrt, die eigenen Fähigkeiten diesbezüglich erst mal bei einem kleineren Event, das einem nicht gleich Ruf & Karriere versaut wenn was schiefgeht, zu testen. Leider gibt es die Gelegenheit dazu nicht oft, denn extra Monitorplätze gibts in dieser Liga nur selten. Oft bleibt nur der Sprung ins kalte Wasser - viel Glück !
es grüßt
derautor
-
Als Monitormann hast Du halt erheblich mehr Möglichkeiten (und somit ein erheblich größeres Risiko), den Gig kaputtzumachen als als Frontler. Wenn der Monitormann sein Bühne souverän im Griff hat, ist das für den Frontmix meiner Erfahrung nach weit mehr als die Hälfte der Miete, vor allem auf Festivals.
<These>
Der Monitormischer sorgt dafür, dass die Bühne und die Band funktioniert, und der Frontmischer macht dann nur noch laut.
</These>Das ist zwar recht vereinfacht dargestellt, aber nicht völlig daneben.
--
Jeremy -
Ich mache gerne Monitor, allerdings vielleicht auch weil es immer ganz gut gegangen ist. Bei Festivals mit mehr als 2 Bands aber nur mit Mikrofonierer. Alles allein zu machen ist ein wenig stressig.
Aber man muss schon ein guter Psychologe sein.
Ein kleiner "Trick" von mir: Bevor die Band da ist pfeife ich die Bühne natürlich ein das es laut geht aber immer noch klingt...
Dann spreche ich das Mikro am Centerwedge kurz an, bis mir die Lautstärke erfahrungsgemäß gut vorkommt und merke mir diese Position des Potis und wie weit ich ungefähr gehen kann. So kann ich dem Sänger von anfang an etwas anbieten, und er ist meist sofort zufrieden. Der erste Eindruck zählt:-)Wenn Sidefills da sind lasse ich mir gerne das Frontsignal zurückgeben, und wenn der Kollege vorn halbwegs ordentlich arbeitet nimmt er einem viel Arbeit ab:-)
-
Werden die Sidefills nicht so gehändelt wie alle anderen Monitore?
-
tausend wege führn zum ziel...
-
Zitat
Werden die Sidefills nicht so gehändelt wie alle anderen Monitore?
Kann man natürlich. Wenn man aber schon mal was fertiges hat von vorne, kann man's ja aufmischen und jeweils von der Bühne noch etwas Dominanz dazu - je nach Geschmack und Anforderung. 4 x T-Lines vom FOH sollten schon anliegen, 2 für die Zuspieler allemal. Und wenn der Frontmann lieb und aufmerksam ist , schickt er nach dem zweiten oder dritten Change-Over noch ne Flasche Limo rum für den Mo-Mann, da der keine Hand frei hat :wink: .
Gerald1 -
...seit wann gibts limo... :wink: ..duck...
ach ja-die foh´ler... :lol:
-
Zitat von "Wulfson"
...seit wann gibts limo... :wink: ..duck...
ach ja-die foh´ler... :lol:
bei mir steht in pultnähe immer mindestens 1-2 flaschen cc wenns tagesveranstaltungen sind kanns auch schon mal nen ganzer kasten sein, der dann in irgendeinem case, das gerade leer ist deponiert wird.
-
Natürlich führen viele Wege zum Ziel. Manchmal mache ich (aus langeweile) auch nen eigenen Mix für die Sidefills:-)
Ich wollte nur jemandem der nicht viel Ahnung hat mal meine Arbeitsweise darstellen. -
Also monitor macht richtig spaß, obwohl mein maximum an wegen noch eher ruhig war (12).
Sidefills versuche ich persönlich eher mit instrumenten als mit den vocals zu belegen, der rest geht natürlich nach aufforderung.
psychologie ist wirklich wichtig, vor allem wenn man einen sturztrunkenen sänger davon überzeugen muß das man selber keinen vodka will.....
bei mittelgroßen sachen ist erfahrung mit instrumenten auch wichtig, da man schon mal selber das schlagzeug einrichten muß etc.
also auf der bühne ist immer viel los, aber es ist auch eine große herausforderung. Ich möchte weder auf foh als auf monitor dauerhaft verzichten wollen!
-
[Nein, ich bin keine Profi.]
Monitor macht viel Spaß - Es ist einfach ein anderes arbeiten. Man betreut nicht einen Mix sondern viele. Jeder Mucker hat dabei so seine/ihre eigenen Vorstellungen, was er/sie da hören möchte. Manche auch nicht, oder können sich nicht ausdrücken. Da muss man viel raten, viel gut zureden, Vorschläge liefern, usw. Musiker können _extrem_ sauer werden, wenn der Bühnensound schlecht ist, bzw. das In-Ear nicht passt / weh tut (klanglich). Der ganze Gig kann dadurch für alle Beteiligten versaut werden. Das Feedback ist direkter (Wenn's gut war gibt's öfter ein Danke, wenn's schlecht war wird man sofort angemeckert)
Man ist IMHO mehr Dienstleister als am FOH
und muss sich wie erwähnt auch noch um alle möglichen anderen Dinge kümmernGruß
morrigan