wie zügelt ihr zu "rote dj`s" ???

  • Warum muss es denn immer so viel technischer schnick schnack sein? Sagt dem DJ einfach, dass er zu rot ist und wenn er es nicht ändert, wird die PA abgeschaltet.


    Über eine Abschaltung der Anlage wird sicherlich der DJ und auch der Veranstalter nicht erfreut sein. Aber wenn's erstmal eine Pappe zerlegt hat, wird der DJ sagen, dass "die Anlage falsch eingestellt" war und der Veranstalter könnte fragen, was auf seiner Veranstaltung für ein Müll gestanden hat, der nicht mal einen Abend hält...

  • Hallo!


    Es weckt sicherlich den Bastlerehrgeiz, sich eine Lösung für dieses altbekannte Problem auszudenken. Allerdings ist es wieder einmal nicht mehr als der Versuch, soziale Probleme mit massivem technischen Aufwand zu lösen, was bekanntermaßen nicht funktioniert. Wieso soll der Techniker Babysitter für einen merkbefreiten DJ spielen?


    Der einzig sinnvolle Weg ist es, den Veranstalter für diese Thematik zu sensibilisieren, schließlich ist es in seinem Interesse, seinen Kunden eine gute Leistung abzuliefern und gleichzeitig seiner Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Wenn ich eine ausreichend dimensionierte und einwandfrei spielende Anlage stelle ist mein Job erledigt. Was der DJ daraus macht ist sein Problem, und das muss man dem Veranstalter klar machen.


    Natürlich ist das noch wunderbar theoretisch und weitab der gegenwärtigen Realität, trotzdem sollten meiner Meinung nach die Energien lieber in diese Richtung investiert werden als jedes Mischpult mit einer aufwendigen DJ-Bremse zu verbasteln.


    Just my 2¢
    Holger

  • oder ganz simple: n gitarrenverzerrer in den monitorweg hängen, n paar gelbe LEDs gegen rote austauschen und hoffen, dass der DJ zumindest "etwas" hört


    dann will er nämlich gar nicht mehr laut machen..

  • die letzten 2 einträge bestätigen nur meine langjährigen erfahrungen, dass viele dienstleister in keiner weise an "anderen" lösungsansätzen interessiert sind. typisch deutsch.


    lasst mich raten: lederhose, pferdeschwanz, hobbypädagoge & den ganzen gürtel mit gedöns vollgehängt und keine lust auf gar nix, was über den eigenen (schmalen) horizont hinaus geht...


    sorry, aber sowas regt mich auf !


    ohne sinnfreie grundsatzdiskussionen anfachen zu wollen, sage ich,- wer mich ausreichend bezahlt, bekommt von mir den arsch gepudert...
    wenn euch nix zum topic einfällt, schreibt auch einfach nix.


    nochmal sorry für ot !

  • oops:


    Ich bin aus der ganzen Geschichte schon ein paar Jahre raus, geändert hat sich leider nicht viel.
    Einen vernünftigen Dialog mit dem DJ zu führen setzt nicht nur auf Seiten des Tontechnikers Dialogbereitschaft voraus. Wenn man hier allerdings auf 1. Arroganz, 2. Ignoranz oder 3. den technischen Background eines Pantoffeltierchens trifft; hilft eben nur noch die Notbremse, um wenigstens die eigene Technik zu schützen.
    Selber oft genug erlebt.


    Paar Bsp., die schon einige Jahre auf dem Buckel haben:
    zu 1. DJ: "Wieviel Watt hat denn Eure Anlage" (es war die leise Hintergrundberieselung eines kleinen Straßenfests)
    TT:"So etwa 150W (die auch nie gebraucht wurden)"
    DJ:"Für den Kindergeburtstag reicht solches Spielzeug, meine Endstufen haben mindestens 200W -je Kanal!" Packt sie aus -je Kanal 2 Stück KD503 (2N3055).
    TT: :D


    zu 2. DJ, darauf angesprochen, warum die Zeiger seines Mixers am Rechtsanschlag im roten Bereich hängen (der Mixer gab auch massig Rechtecksignale aus):"Das mach ich immer so, eure Anlage taugt nur nichts, die zerrt!"


    zu 3. TT an DJ:"Gib mir mal 0dB, damit ich einregeln kann (jawoll, den Limiter)"
    DJ: *zaghaft aufzieh*
    TT: "Sind das jetzt 0dB? Kann eigentlich nicht ganz sein."
    DJ: *alle Fader oben* "Welche 0dB? Also ich mach das immer so, daß es ordentlich laut wird und rummst..."
    TT :roll:



    Soviel also zum Thema, mit den Leuten zu reden. Von daher fand ich den DJ-Schein, den es in der Ex-DDR gab, sehr vorteilhaft. Wenigstens wurden auf diese Art gänzlich untaugliche Möchtegern-DJs ausgesiebt, man konnte sich bei Veranstaltungen auf ein gewisses Niveau einstellen und verlassen.


    MfG


    DirkB

  • Neulich durch Zufall hab ich auf einer Party eine Lösung gehabt :D


    Vorher gefragt wegen strom und so: "na klar hamm wir nen gutes
    aggi! Min 4KW, also echte und schallgedämpft und überhaupt..."
    jajaa... gestanden hat dann da eine 1,2 KW Bauhaus knatterkiste...
    Was aber den lustigen effekt hatte, dass immer wenn der dj
    lauter gemacht hat die Pioneers angefangen haben zu springen...
    Da wars dann auf einmal gar kein problem mehr mit der
    lautstärke :lol:


    sowas müsste man bauen...



    (p.s. endstufen und controller haben das glücklicherweise überlebt)

  • Ich habe vor ein paar Wochen auf eine Party mit mehreren Area's aufgelegt. Vertragsgemäß bis 1.30 Uhr, da ab diesem Zeitpunkt zwei Hous-DJ's auflegen sollten. Anlage: HK Actor DX als Clubset. War für die Area (knapp 200 Pax) mehr als ausreichend. Meiner Meinung nach hatte ich schon ordentliches Brett gefahren. Dann kamen die beiden House-DJ's...


    Wenn ich der Verleiher gewesen wäre, hätte ich denen den Strom abgestellt. Nichts gegen die DJ's!!! Waren sehr nette Jungs und haben schon recht geile Mukke gespielt. Nur um die Anlagenstabilität haben die sich einen Dreck geschert. Frei nach dem Motto: "Die roten Lampen sind mit bezahlt, dann dürfen die auch leuchten!"


    Solche DJ's, die 1. verantwortungslos mit dem Equipment und 2. verantwortungslos mit dem Gehör der Gäste umgehen, kann man für gewöhnlich nicht mit gutem Zureden kommen. Da hilft meiner Meinung nach tatsächlich nur "Stecker ziehen".


    Ein Bekannter von mir schiebt z.B. generell alle Fader hoch und regelt die Lautstärke über den jeweiligen Gain. Auch er gehört zur Gattung "was schert mich die Anlage und das Gehör anderer Menschen."


    Ich kann's nur nochmal sagen: Solche DJ's werden sich nach der Party über die "schlechte Anlage" beschwere, wenn da irgendwelche automatischen Lautstärkebegrenzungen eingebaut sind. Wie oben von mir schon gesagt: 1. klare Ansage an den DJ und (wenn das nicht hilft) 2. PA abschalten.

  • Hallo,


    aus einem anderen Thread:



    vielleicht kann man die Mixer derart modifizieren, wäre die optimale Lösung :D


    Gruß Jörg

  • ^damit würdest du dir nur einhandeln daß sie Streichhölzer in die Motorfader klemmen... :cry:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo!


    Vielleicht sollte man mal einen ganz anderen Denkansatz ausprobieren. Auf dem Schriftlichen wege kann man bestimmt mehr erreichen als dauernd den jungs auf die finger zu hauen. Nur die Branche müsste sich einig sein.


    Was ich jetzt schreibe wird wahrscheinlich bzw ganz bestimmt nicht bei den Superstars der Szene funktionieren. Aber dennoch bei einer ganzen Menge der sogennanten "kleinen Superstars", also bei Dorfdiscos bei denen der DJ endlich mal vor mehrals 20 leuten auflegen darf.


    Bevor man die Jungs an die anlage lässt dürfen sie erst ein Stück papier unterschreiben auf dem eine Bedienungsanleitung steht und sie persönlich in Haftung nehmen falls sie sich nicht daran halten. Als beweismittel eine kleine cam in die truss die das VU-Meter vom Mischpult im Auge hat als beweissmittel. So ein Videorekorder der Longplay beherrscht ist ja nun auch nciht mehr teuer...


    So eine vorgehensweise muss natürlich vorher mit dem Veranstalter abgesprochen sein.


    Abgesehen von der ganzen Technischen und rechtlichen sache hilft bei den meisten Jungs doch eine klare Ansage und ein Mastermischpult auf dem man genau sieht was der kerl auf der Bühne macht und der möglichkeit ihn damit zu bremsen.

  • Ach Jungs, sorry, aber was ihr hier schreibt sind doch Probleme die vielleicht bei einer Zeltdisco auftreten. Da klopft man den Jungs mal ordentlich auf die Finger, macht eine entsprechende Ansage..und gut is.
    Aber da mit nem Stück Papier rumzulaufen was eh keiner versteht...ich weiß nicht.
    Bei den DJ Größen stellt man lieber eine potente Anlage hin, die Jungs merken meist eh nicht mehr was sie machen.
    Ich mache viel Gabber Events der härteren Sorte. Da bin ich froh das die Limiter im DSC28 sehr ausgereift sind. Da sind dann zwar am Abend die Clip LEDs an..aber wen kümmerts..
    Bei DJ Wechseln weise ich die Jungs oder Mädels kurz ein und gut.
    Aber ein Pult was automatisch zurückregelt oder eine Unterschrift..wäre nicht mein Stil.
    Nein, ich habe kurze Haare, keine Lederhose und nicht Sozialpädagogik sondern Elektrotechnik studiert.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Zitat von "Manuela"

    ^damit würdest du dir nur einhandeln daß sie Streichhölzer in die Motorfader klemmen... :cry:


    Das Problem hast du bei deiner modifizierten Endstufe aber auch :)
    Ich meine auch die Gainpotis, da passen Streichhölzer schlechter.


    Gruß Jörg

  • Zitat von "Manuela"

    ^damit würdest du dir nur einhandeln daß sie Streichhölzer in die Motorfader klemmen... :cry:


    Das Problem hast du bei deiner modifizierten Endstufe aber auch :)
    Ich meine auch die Gainpotis, da passen Streichhölzer schlechter.


    Gruß Jörg

  • Wenn man den Veranstalter sensibilisieren kann, dann sollte es auch mit der vermutlich einzigen Methode gehen, die diese Typen verstehen: Viel Zerr in der Mucke, viel Abzug von der Knete.


    Vielleicht, aber das sage ich mal so leicht dahin als Außenstehender, sollte man auch auf Veranstaltungen verzichten, auf denen die Technik in Gefahr ist.
    Wenn sich dann bei den Veranstaltern eingeprägt hat, daß es schwer wird, für (selbst "angesagte") Anlagendemolierer Technik zu bekommen, setzt sich infolge sinkender Auftragszahlen bei solchen Schwachmaten vielleicht auch mal die Erkenntnis durch, daß nun nicht nur fremdes Eigentum, sondern auch die eigene Kohle in Gefahr ist.
    Nur -dazu müßte sich die Branche einig sein.


    Ich habe vielleicht für manche DJs aus eigener Erfahrung nicht so besonders viel übrig, aber seht es mal so:


    der DJ macht eine Arbeit. Er bekommt Werkzeug gestellt, damit er seine Arbeit erledigen kann. Damit hat er sorgsam umzugehen, weil es ihm nicht gehört.


    MfG


    DirkB

  • Moin,


    simplify! Es sollte doch problemlos möglich sein, ein X- beliebiges DJ- Pult durch Tausch oder Einbau einiger Widerstände unclippbar umzubauen. Da muß sich nichts an den Anzeigen ändern, nichts an der Arbeitsweise des DJ, garnichts. Eingänge absenken, ruhig übergründlich; Ausgänge und VU- Treiber in der Verstärkung erhöhen, das bisschen Rauschzuwachs......Ich kann das Problem nicht erkennen.


    Ich verstehe jeden, der nicht mit Künstlern reden will denn das schadet der Kunst und nervt. Bei Livemukke gehört das zum Job, aber wegen son bisschen DJ......


    Gruß

    Lebe wohl, Michael Ebners Universum

  • Zitat von "EDE-WOLF"

    evtl krasses rauschen, wenn der dj nämlich die gains immer weiter hochzieht (also in kombination mit gain-begrenzun zu verwenden)


    Das gibt es gratis beim K3.
    Ist ein älterer DSP und dürfte noch im Umlauf sein.
    Hat einen RMS Kompressor der am Eingang bei ca. 10dbV schlagartig ein pink noise entstehen lässt.
    Am Ausgang lässt er sich jedoch wieder nach unten befördern.
    Man schleift ihn einfach mit ein und lässt ihn erstmal ausgeschaltet. (Signal geht hier durch)
    Wenn Hinweise bis Warnungen beim DJ nicht helfen, dann drück man einfach auf´s Knöpfchen.
    Jetzt meldet der K3 dem DJ wann Schluss ist und braucht nicht immer hoch zu rennen. :shock:


    Bei solchen Veranstaltungen wo viel Material auf dem Spiel steht muss man einfach ein "Aufpasser" auf der Bühne stehen haben.
    Schon alleine die Anwesenheit macht ein DJ nervös.
    Da brauch mir keiner was von Kommunikation zwischen DJ etc. erzählen.
    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
    Man könnte ja extra für ein Shirt mit folgendem Aufdruck machen lassen: :D
    hinten = GAIN POLICE
    vorn = NO RED

    Wat mutt, dat mutt

  • Etwas OffTopic und vielleicht auch was fuer die duemmsten Sprueche. Hab leider keine Loesung gegen die zu roten, musste das aber mal loswerden:


    Gestern hatte ich die Ehre, auch mal mit DJ zu arbeiten. Fuer 400 Pax waren am Start: 4xC7 Sub + 2x C6 Top + 2x C6 als Delay. Raumgoresse 30x6m. Coverband.


    Fuer DJ ein Doppel Denon und ein Pioneer-Pult am Start. Erstmal hat er dann seinen eigenen Pioneer angeschlossen - ok, Geschmacksache. Er sollte dann fuer Hintergrund musik sorgen. Als ich ihm erklaerte, dass es schon ziemlich laut ist, hat er mir erklaert, dass es "knacken muss". Ich hab ihm dann versucht zu erklaeren, was Hintergrund ist und einfach am FOH (ML-4000) gezuegelt.


    Nach der ersten Runde der Band hat der DJ wieder angefangen: ML-4000-Eingang dauerrot. Ich hab ihm dann erklaert, er moege erstmal das DJ-Pult richtig pegeln und dann den Master so weit zurueck fahren, dass es am ML nicht mehr "rot ist". Ausserdem spiele er Pausenmusik und solle sich unter dem Pegel der Band halten. "Es muss knacken und ausserdem ist die Band eh viel lauter." Ich hab ihm dann erklaert, dass wir aufgrund von Platzmangel neben der Band stehen, dadurch natuerlich den Naturschall voll und von der PA ueberhaupt nichts mitkriegen. Wieder verwies ich ihn auf die Pegelanzeige am ML und darauf, dass die Leute die Delay-Boxen in die Vorhaenge drehen.


    In dem Moment kommt der Veranstalter und schnautzt mich zusammen: "Viel zu laut." Hab ihm dann erklaert, dass nicht ich der DJ sei, sondern der, den er gebucht hat ;) Antowrt des DJ: OK, dann solle ich bitte den Pegel einstellen.


    Eine Runde spaeter hat er mir denn eine SMS gezeigt, die ihm sein Kumpel, der sich damit auskennt und eine Ferndiagnose der Situation gemacht hat, geschickt hat: "Das ist eine Mono-Band-PA. Dadurch verlierst du schon mal 50%. Und weil Bands eh nur einen Umfang von 120Hz-12000Hz haben sind auch die PAs so ausgelegt. Dadurch verlierst du nochmal 12%, weil ein DJ 20-20000Hz braucht." :shock:

  • Tja, was soll man dazu sagen: technischer Sachverstand (seiner und der seines Kumpels zusammen), der weit unter dem eines einfachen Pflastersteins einzuordnen ist. Solche PISA-Fälle müssen von den Reglern!


    Am besten das Gespräch mit dem Veranstalter suchen, damit der DeeJott auch finanziell merkt, daß seine Leistung eher eine Luftnummer war.


    MfG


    DirkB