neue Digital Pulte

  • ich finde diese wegerung auch sehr daneben, man muß nicht jedes digitale können, aber zumindest die in der enstprechenden liga man sich selber enordnet.


    sobald es absehbar ist das man "aufsteigt" kann man sich ja die anderen pulte draufschaffen.


    also ich schreibe be ridern einfach die pulte rein die ich kann, wenn ein anderes da steht erwarte ich einen entsprechend fitten babysitter der mir zur not mal zur hand gehen kann.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • vielleicht bin ich ja doof, aber ich brauche halt ne zeit bis ich mich in so ein digi-pult eingearbeitet hab.
    da ich in sehr verschiedenen ligen unterwegs bin, müsste ich also einige pulte bedienen können.


    PM1D - konnte ich vor nem jahr noch einigermassen bedienen
    PM5D - hab ich zwei gigs mit gemacht
    M7CL - kann ich recht sicher, ist aber auch schon wieder monate her
    DM2000 - komm ich nicht mit zurecht
    DM1000 - komm ich nicht mit zurecht
    01V - kenn ich gut (kotz)
    01V96 - kann ich recht sicher (würg)
    Digidesign Venue - hab ich einen einzigen gig mit gemacht (gefiel mir gut)
    Digico - kann ich nicht
    Innovason SY40/80 - kann ich grob bedienen
    Soundcraft Vi6 - hab ich ne schulung mitgemacht
    Midas XL8 - hab ich auf der messe dran rumgespielt
    EAW - kenn ich nur vom prospekt (kein wunder)
    LS9 - kenn ich nur vom prospekt (ja, kein wunder)
    A&H - da hab ich auf der messe davorgestanden


    ja meine güte, was soll man sich denn alles draufschaffen?
    jede von diesen kisten muss man anders bedienen!
    und wenn man das ein- oder andere pult alle 2 jahre vor der nase hat, wer kann dann von sich behaupten das er es flüssig bedienen kann?
    und beim soundcheck dann "schnell mal" nur die kompressoren und gates mit ihren -zig einstellwerten konfigurieren... dazu noch effekte, die man überhaupt nicht kennt... neee neee.


    Analog - kann ich alle.
    dazu bestell ich mir standard-siderack equipment, schieb meine speicherkarten in PCM und SPX und dann passt das.
    das geht mit sicherheit schneller als JEDES digi-pult.
    hier liegt doch der hund begraben
    ich sags gerne nochmal: erst wenn sich auch für die digi-pulte eine einheitliche arbeitsweise durchgesetzt hat, kann man von den fremdmischern erwarten das sie alle akzeptieren müssen.
    so seh ich das...
    ist das denn so falsch?


    natürlich denke ich mir bei manchen festivalsituationen: wieso mach ich eigentlich mittags schon soundcheck, wenn eh alle anderen mischer das pult wieder komplett verdrehen. ich hab halt ne andere arbeitsweise, mir hat das nie jemand beigebracht, ich musste mir das selbst erarbeiten. und so komm ich halt mit einigen "standardeinstellungen" meist nicht so recht klar... für solche fälle wäre ein digitales sicher beim gig-recall schneller.
    aber jeder stellt halt ein anderes. und wenns dann mal wieder schnell gehen muss ("ihr habt ne halbe stunde soundcheck" - mit 35 kanälen) empfinde ich ein digi-pult das ich nicht im schlaf beherrsche wiederum eher hinderlich.
    dann lieber analog, nach spätestens 2 songs bin ich wieder da wo ich hin will...


    ein pult ist ein arbeitswerkzeug um musik zu transportieren (ich geh mal vom konzert aus).
    nix anderes.


    natürlich hätte man als stolzer besitzer eines digitalpultes gerne, das jeder damit arbeiten kann und will. aber so weit sind wir halt noch nicht.
    und deshalb die leute anzuzweifeln, die "keine digitalpulte" in ihre rider schreiben, nein so einfach kann man es sich meiner meinung nach nicht machen.



    meine güte, jetzt bin ich aber mal wieder abgedriftet...
    off toppic, ich weiss.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    natürlich denke ich mir bei manchen festivalsituationen: wieso mach ich eigentlich mittags schon soundcheck,


    Zitat

    und wenns dann mal wieder schnell gehen muss ("ihr habt ne halbe stunde soundcheck" - mit 35 kanälen)


    Du idealisierst :D .


    Als Headliner fällt Dein Soundcheck aus, weil der Bus/ Flieger/ Shuttle Verspätung hat, die Bandbackline im Stau/ an der Grenze/ beim Zoll steht, die angemietete Backline nicht vollständig/ funktionsfähig ist, die örtliche Produktion vor Einlass „irgendwie noch nicht so weit" ist..... und wenn tatsächlich mal ALLES stimmt, die Band an diesem Tag Pressetermin/ „Meet And Greet“/ eh keine Lust auf Soundcheck hat.


    Als ‚Wirsindauchdabei – Band’ fällt Dein Soundcheck halt ohne Begründung aus.


    Zitat

    ich finde diese wegerung auch sehr daneben, man muß nicht jedes digitale können, aber zumindest die in der enstprechenden liga man sich selber enordnet.


    sobald es absehbar ist das man "aufsteigt" kann man sich ja die anderen pulte draufschaffen.


    Das klingt ambitioniert – und zeugt von wenig Erfahrung mit schnöden Realitäten.
    Mit dem Ligendenken ist das so eine Sache. Aufstieg (und Abstieg :D !) kann Sache von Tagen sein – wenn Du mit ein und dem selben Act heute das 20.000er Open Air headlinest, und nächste Woche – anderes Land, andere Szene, anderer Markt – im 200er Club auf der 30cm hohen dreieckigen Bühne in der Ecke geduldet wirst.
    ‚Draufschaffen’ darfst Du Dir dort dann das jahrzehnte alte Eigenbau – Gesellenstück des elektronisch begabten Vaters des Clubbetreibers. Zuvor notdürftig reparieren darfst Du's auch.


    Zitat

    also ich schreibe be ridern einfach die pulte rein die ich kann, wenn ein anderes da steht erwarte ich einen entsprechend fitten babysitter der mir zur not mal zur hand gehen kann.


    :idea: Ah, das ist ja einfach. Wie viele Rider hast Du schon geschrieben?
    Wer entscheidet Deiner Meinung nach beim durchschnittlichen ‚hoffentlich muss ich nicht draufzahlen’ – Konzert über die Relevanz Deiner Digitalpultpräferenzen?
    Erwartet der Babysitter auch Dich? Falls überhaupt einer da ist; kennt ER das Pult? Spricht er Deine Sprache (oder wenigstens ein bisschen Englisch)? Ist er ab Einlass auch der Barkeeper?
    Kennst Du den Begriff "Großer Rundordner"? Ahnst Du, wie viele Wunschzettel da im wirklich wahren Leben reinpassen?



    Trotzdem werden die ‚Digitalen’ Vieles verändern. Anders als bei PC/ Laptop haben rapider Preis – und Gewichtsverfall - bei gleichzeitig steigender Praxistauglickeit - auf diesem speziellen Feld gerade erst begonnen. Einen LS9 kriege ich schon beinahe mit ins Handgepäck; mit einem solchen oder ähnlichen Teil, auf meine persönlichen Bedürfnisse eingerichtet und mir bestens vertraut, gehe ich beim Changeover locker zum freundlichen Örtlichen und sage „gib mal bitte L-R und Kanal 1-32“ (und stattdessen schon in wenigen Jahren: gib mal bitte das Kennwort für’s FOH – WLAN).
    Noch sind Laptop/ Studiomanager/ Editor und das ‚richtige’ Pult zwei verschiedene Dinge. Noch.


    Front/ Monitorplatz? „Provided“, natürlich. Der Gitarrist bringt ja auch seine Gitarre mit.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Also, liga, ist en schweriges thema, für mich gestalltet sich das so, bn ich als tech nur mit regionalen coverbands, oder im städtischen theater mit festem equipment, eingesetzt, dann macht es keinen sinn ein D5 oder Venue seminar zu besuchen. arbeite ich aber für bands wo es hoffentlich auch mal so weit ist das sie beim 20000er festival morgends um 10 den opener geben dürfen, dann sollte ich so langsam darüber nachdenken.


    fast noch wichtiger ist aber die immer wieder von uns geforderte schnelle auffassungsgabe. Klar, es ist ein horror irgendwo anzukommen und man kennt das digitale pult kein stück (so geschen mit einem roland :( ), aber das ist die realität.


    das ist ja bei ridern eh so, ich kann ise schreiben, aber solange ich nicht mit dem topact unterwegs bin gehe ich ja schon fest davon aus das ich mit kompromissen leben muß.


    trozdem ist es ja genauso das ich das selbe problem habe wenn ich schreiben würde "kein digital". wen interessiert das? ich glaube das ich mir das einfach nicht erlauben kann. altgediente haasen, die können das evtl. so machen, aber jeder techniker der noch unter 30 ist sollte sich mit der, nicht immer schönen, digitalen realität abfinden.


    so war das von mir eher zu verstehen (ist wohl die woche der missverständisse :wink: )



    und letztenendes ist das konzept der digitalen doch auch "ähnlich", due hast eine mehr oder weniger große anzahl von encodern, die je nach vorher angewählter "bank" oder "menü" eine entsprechende funktion aufweisen. ist wie bei einem neuen handy, es gibt einen knopf menü, dahinter verbergen sich dann die enzelnen punkte, "setup" oder "routing" (bei pulten), wähle ich einen kanal an gibt es mit sicherheit irgendwo enen knopf "EQ", evtl. im touchscreen.


    ch gebe ja zu, das man da analog einfach schneller ist, und sich vor allem auch scherer fühlt, aber ich muß auch sagen, das wenn man schon einige digitale kennt, man sich auch immer schneller in andere einarbeiten kann.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "mediennutte"

    ...
    trozdem ist es ja genauso das ich das selbe problem habe wenn ich schreiben würde "kein digital". wen interessiert das? ich glaube das ich mir das einfach nicht erlauben kann. altgediente haasen, die können das evtl. so machen, aber jeder techniker der noch unter 30 ist sollte sich mit der, nicht immer schönen, digitalen realität abfinden. ...


    ich will jetzt nicht wieder die alte diskussion um die rider aufmachen, nur soviel sei gesagt:
    nicht jeder mischer macht seinen job aus purem hobby. es gibt auch welche die damit ihr geld verdienen müssen und dann muss auch das nötige handwerkszeug stimmen.
    es gibt tatsächlich firmen, die nehmen ihre aufgabe ernst und stellen hin was gefordert wird (im vernünftigen rahmen - selbstredend)
    und es gibt firmen, denen ist es scheissegal was auf den ridern steht.
    mir sind die erstgenannten wesentlich lieber! :wink:
    ende off topic.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hi


    Zitat

    es gibt tatsächlich firmen, die nehmen ihre aufgabe ernst und stellen hin was gefordert wird (im vernünftigen rahmen - selbstredend)
    und es gibt firmen, denen ist es scheissegal was auf den ridern steht.
    mir sind die erstgenannten wesentlich lieber!


    Das wär zu einfach gesagt. Bei Einzelkonzerten müßte sowas immer abgeklärt werden und solange die Band keine "Weihnachtsliste" geschrieben hat, sollte das ja eigendlich funken.


    Aber auf Festivals hast am Tag dann 10 verschiedene Rider ( und da stehen dann sogar drin " Nur Yamaha PM4-5000, kein Midas )
    Da wird dann alles auf den / die Hauptacts ausgelegt, weil kein Veranstalter bereit ist, 5 verschiedene Pulte auf FOH und Monitor zu bezahlen.
    Und wenn man sieht, was so unterwegs ist, kommen immer mehr Digi Pulte auf.
    Hatte heuer 2 große Festivals betreut, da kam auf meiner Bühne keine einzige Band mit Analogpulten. nur mehr digital.
    wir hatten teilweise 3 Pm5D und ein SY80 gleichzeitig auf der Bühne


    Ist halt glaub ich auch eine Einstellungssache, ob ich das will.
    Ich bin auch schon über 40 , aber mich interessierts. Ich will mich den Aufgaben stellen und wenn mal wo ein Digipult steht, dann werde ich auch interessiert darauf arbeiten.

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    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • ich glaube da hast du mich missverstanden.
    ich arbeite ja auch auf digitalpulten.
    nur nicht auf allen die man mir vorsetzt, ich will sie ja auch gut bedienen können. aber man kann nicht ALLE lernen, man wird sich auf ein paar typen spezialisieren müssen.
    und da yamaha mit abstand die grösste verbreitung hat werden die das rennen wohl machen. in zukunft heisst es dann vermutlich: "unser Pult ist Yamaha-Kompatibel" ;)


    man denke nur mal daran, wieviele parameter so ein kanalkompressor in einem digitalpult hat. und bis man sich den an einem ungewohnten pult so eingestellt hat wie man es erwartet, das dauert nun mal ein bisschen. für die gesänge kann man das dann meistens einfach kopieren, aber die anderen zu komprimierenden signale erfordern dann wieder die selbe arbeit. ich hab schon beobachtet, das ich die attack-zeit beim M7 anders einstellen muss als beim PM5, das ist also trotz digitalanzeige bei jedem pult anders.
    bei den analogen kompressoren kenn ich alle standard-geräte und weiss wo ich was einstellen muss. und die meissten haben auch nicht so viele regelmöglichkeiten wie die digitalen... und sag jetzt bloss nicht "da gibts doch presets". die kannste meistens in den harz kicken, zumindest die in den yammi pulten, damit komm ich mal überhaupt nicht klar.
    wenn das so einfach wäre könnte man die ganze mixerei ja gleich vom computer erledigen lassen, einfach instrument eingeben, der macht das dann schon... :shock:


    bei den effekten ist es noch viel komplizierter.
    wie viele stunden habe ich denn allein in die einstellung meiner gesangshalls investiert, bis ich sie soweit hatte das sie mir gefielen und ich damit arbeiten konnte...
    bis ich beim PM5D mal einen schlagzeughall hatte der mir einigermaßen entgegen kam, vergingen satte 5 songs des repertoires. der babysitter hatte mir "seinen hall" eingestellt, den fand ich aber echt grausam. danach gabs übrigens ein dickes lob vom lichtmann, dem meine hallauswahl auch viel besser gefiel ;)
    also das kanns nicht sein.
    wiederum analog betrachtet schiebe ich meine speicherkarten rein und WEISS SOFORT was ich habe. die brauch ich im soundcheck gar nicht testen.
    verstehst du jetzt was ich meine?


    und bei festivalsituationen klappt es ja meistens, das man vorher mal telefoniert... und min. 95% der festivals auf denen wir gespielt haben nutzen immer noch analoge pulte, da gibts selten diskussionsbedarf.


    ich denke das diese digital-oder-nicht diskussion noch lange nicht beendet sein wird.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ich denke das diese digital-oder-nicht diskussion noch lange nicht beendet sein wird.


    Sehe ich auch so! Wäre ja sonst auch langweilig. Und so lange lehne ich mich zurück, beobachte und auf den Zettel oder ans FOH kommt ne PM, ne XL oder eben eine H.
    Ich hoffe, ich stifte jetzt nicht soviel Unmut, aber wenn ich so lese, z. B. wie "Live-Tauglichkeit" erinnert mich das so an einen Trabbi - immerhin ist der auch straßentauglich :roll: . Und die Fangemeinde feiert natürlich das kleine Gefährt und das ist auch gut so ...


    Gerald1

  • Zitat

    und sag jetzt bloss nicht "da gibts doch presets". die kannste meistens in den harz kicken, zumindest die in den yammi pulten, damit komm ich mal überhaupt nicht klar.
    wenn das so einfach wäre könnte man die ganze mixerei ja gleich vom computer erledigen lassen, einfach instrument eingeben, der macht das dann schon...


    .....und genau so wird es leider kommen. Wir werden uns an das Abrufen von Libraries gewöhnen (müssen), ähnlich wie Keyboarder schon lange ihre Presets aufrufen und per Master – Tastatur „bedienen“. Und für das Ergebnis so manch eines – auch älteren – Soundkollegen wird das nicht mal unbedingt eine Verschlechterung bedeuten :roll: .


    Langfristig wird es herkömmliche Frontplätze, egal ob analog oder digital, nicht mehr geben. Die sind groß, schwer, teuer, stehen auf den besten Plätzen im Weg rum, brauchen Strom, Multicore, Security, ein Dixieklo und eine Extrakaffeemaschine. Und der Veranstalter, der das alles überhaupt nicht will, muss es auch noch bezahlen.
    Stattdessen wird der Speicher mit den Bandsounds am Bühnenrand stehen, und wir werden drahtlos durchs Publikum wandern und hier und dort ein wenig korrigierend eingreifen. Bei Regenwetter mit „Schirmsecurity“.
    So sehr ich das bedauern mag – die Welt wird sich um meine Bedenken leider nicht scheren.


    Mittelfristig werden wir zunehmend lustige Paradoxien erleben. Tourneen mit Bühnenanweisungen, in denen hartnäckig rot eingerahmt „NO DIGITAL CONSOLE, PLEASE!!!“ steht – und bei denen der Tonmann dann im Notfall seinen LS9 oder was auch immer aus der Nightlinerbay hervorkramt.
    Ich kenne schon mal einen, der das demnächst so handhaben wird :D .


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "BillBo"

    – und bei denen der Tonmann dann im Notfall seinen LS9 oder was auch immer aus der Nightlinerbay hervorkra
    BillBo


    ..... tzzz, tzzz , tzzzz dann ist es vielleicht doch etwas kompakter den USB Stick aus dem Night-liner zu holen, zu wissen, wie man den mittels Laptop überarbeitet und in einen LS9 oder M7CL spielt und in den Rider schreibt:
    Console with running Laptop or PC Network


    Gruß von Nachtschwester Gundula

  • Nun ja - noch betrachte ich diese Dinger ja nur als Notlösung, und nicht als erstrebenswerten Inhalt einer liebevoll gestalteten Riderkomposition.


    Aber ok, einen USB - Stick kaufe ich mir zum LS9 schon mal dazu. Man kann ja nie wissen; Nachtschwestern sind halt nicht überall am Start.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "BillBo"

    ...
    Langfristig wird es herkömmliche Frontplätze, egal ob analog oder digital, nicht mehr geben. Die sind groß, schwer, teuer, stehen auf den besten Plätzen im Weg rum, brauchen Strom, Multicore, Security, ein Dixieklo und eine Extrakaffeemaschine. Und der Veranstalter, der das alles überhaupt nicht will, muss es auch noch bezahlen.
    Stattdessen wird der Speicher mit den Bandsounds am Bühnenrand stehen, und wir werden drahtlos durchs Publikum wandern und hier und dort ein wenig korrigierend eingreifen. Bei Regenwetter mit „Schirmsecurity“.
    So sehr ich das bedauern mag – die Welt wird sich um meine Bedenken leider nicht scheren...


    du polarisierst
    :wink:


    nein, mal ehrlich.


    mein erster erlernter beruf war auf dem bau.
    und damals hatten wir bei der aufkommenden computer- und robotertechnik die befürchtung, das irgendwann mal maschinen komplett unseren job übernehmen könnten. ne maschine die mauert, eine die den estrich verlegt, eine die das bad fliest... usw.
    aber das gibt es ein viertel jahrhundert später immer noch nicht, weil die anforderungen einfach zu unterschiedlich sind.


    und unser job ist es nunmal, emotionen zu transportieren.
    das ist ja noch viel schwieriger, zumal uns die netten architekten immer wieder mit tollen akustikstreichen einheizen.
    nein, eine automation wird es da in absehbarer zeit nicht geben können.
    dessen bin ich mir absolut sicher.


    was die sache mit dem "im weg rumstehen" der FOHs angeht:
    ich denke die menschheit hat sich im laufe der jahrzehnte daran gewöhnt, nicht wenige verabreden als treffpunkt "das mischpult". es gehört halt zu einer ernstgemeinten musikveranstaltung dazu, das man auch die technik sieht. der allergrösste teil der konzertbesucher hat damit nicht das geringste problem, eher im gegenteil.
    natürlich werden die FOHs in zukunft kompakter ausfallen, das ist gar keine frage. aber völlig wegfallen werden sie höchstens auf industrie-VAs, aber das ist heute auch schon der fall... meist auch mit dem entsprechenden ergebnis.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Na ja, wenn als Ersatz für ein analoges Pult eine fachkundige Nachtschwester die Alternative ist.....? Ich arbeite meist auch tagsüber und benötige dann die Ersatzschicht :lol:
    Vergnügen beiseite: in der Industrie hat sich auch in den komplexesten maschinengesteuerten Situationen die Aufsicht und Betreuung durch einen Menschen etabliert. Das kann man wohl auch auf unseren Bereich transferieren. Bis der verantwortliche Techniker sich selbst durch den entsprechenden Beratungssupport an die Automatisierungsindustrie wegrationalisiert hat, dürfte es noch etwas dauern.
    Die entsprechenden Auf-/ Umbauten können so schnell nicht wegrationalisiert werden. Verbilligt werden können sie schon eher ( Tourneen mit entsprechenden Budgets an " billigere" Teams ).


    Gruß
    Jörg


    Nur nebenbei:Daß die Silex Software vom SX-2000WG es uns ermöglicht, mit dem Laptop die Yamaha Pulte fernzusteuern, ist ja auch nicht selbstverständlich. Ist mal jemand von Euch auf die Idee gekommen, nachzufragen, wie`s dazu gekommen ist ?
    Da gibt es einige zig-Stunden Arbeit mit der entsprechenden Interkomunikation zwischen Deutschland-Deutschland-Japan sowie entsprechenden Kosten und Arbeitseinsatz dazu. Das hat von Euch niemand geleistet, allerdings...
    das Resultat davon könnt Ihr jetzt genießen.....Ich arbeite damit auch, hauptsächlich in multisektoralen Beschallungen. Dadurch wird niemand wegrationalisiert; lediglich die akustischen Ergebnisse werden besser.
    Denk ich mal so....
    Jörg

  • Guten Tag.


    Erstmal Jörg: Keine Ahnung, worin der Inhalt Deiner Postings bestehen soll, ich kann Dir in Bezug auf das eigentliche Thema absolut gar nicht folgen, sorry. Aber Du kannst wenigstens sagen, dass Du auch was geschrieben hast... :D


    Und zum eigentlichen Thema:
    Die Entwicklung im Bereich der Digitalkonsolen wird IMMER weitergehen, genauso wie es in der IT-Branche schon seit Jahren ist. Und genauso wie die digitale Welt in allen Büros dieser Welt Einzug gehalten hat, wird sie es auch auf unseren Baustellen tun.
    Natürlich wird uns eine Digitalkonsole nicht vollends die Arbeit abnehmen (der Vergleich mit dem Bau war ja fast gut ;)), aber sie wird uns vieles abnehmen. Den Tonler an sich wird es auch weiterhin geben, denn z.B. kann Dir kein Computergehirn dieser Welt das Bandarrangement errechnen... :D


    Die "Vorteile" für die Alteingesessenen und die Analog-Konservativen sind jedem klar, aber liegt es dort nicht eher an der Bequemlichkeit? Liegt es nicht eher daran, dass diejenigen auf einem solch hohen Ross traben, dass sie meinen, die Welt drehe sich um sie und wenn mit dem Finger geschnippt wird, ist alles so, wie man es haben will?


    Ohne provozieren oder dies auf einen der Mitdiskutierer beziehen zu wollen, wird die Zeit auch hier den Markt von alleine reinigen: Es wird dann noch die "digitalkompatiblen" Techniker geben. Und diejenigen, die sich eben aus Bequemlichkeit oder anderen Gründen nicht mit Digitalkonsolen auskennen (wollen). Und die erstgenannte Gruppe wird die guten und gutbezahlten Jobs bekommen, nicht die ewig Konservativen! Konservativ und Innovation passen eben nicht zusammen, und auch unsere Branche lebt immer wieder von Innovationen.


    Der Markt wird sich selbst regulieren (wenn er nicht schon damit angefangen hat). Den Lichtlern ging es auch nicht anders. Und wer sieht denn heute noch auf den Baustellen analoge Lichtsteuerungen? Sehr, sehr selten...


    Auch wenn der Ein oder Andere noch so viele Vorteile in der guten alten Analogtechnik sieht (manche davon durchaus nachzuvollziehen), wird sich die Zeit deswegen nicht rückwärts bewegen.


    Und um kurz auf die SPX-Speicherkarte oder ähnliche Phänomene zu kommen: Die passt eben auch nur beim SPX. Ein TC kann damit gar nix anfangen. Und auf wievielen Baustellen hatten wir die geliebte SPX-Karte dabei und es war dann TC und Lexicon, aber kein SPX verbaut? Und welches Digipult hat keine Schnittstelle (wohin auch immer), mit Hilfe derer man sich seine Reverb-Presets, EQ-Einstellungen etc. sichern und transportieren kann? Die Möglichkeiten haben wir auch hier.
    Das Problem ist doch hier nicht die Digitalkonsole an sich, sondern die anscheinend doch noch nicht ganz so große Verbreitung derer, die bekannt sind. Genauso wie im Moment erwartet wird, dass z.B. ein SPX im Rack ist, wird es eben in Zukunft heißen M7CL oder LS9 oder oder oder. Denn wenn im Analog-Siderack kein SPX drin ist, kannst Du die Speicherkarte genauso vergessen, wie den USB-Stick mit den Yamaha-Digipult-Settings an einer Midas-Konsole. Die Problematik der Sache ändert sich nicht, sie verlagert sich nur...


    Noch ein Wort zu den zitierten FOH-Babysittern:
    Ich hatte jetzt schon einige kleinere Jobs mit Digitalkonsolen, bei denen ICH der Babysitter war. Und trotz 01V, DM1000 und M7 hat's JEDER, der offen für diese Technik ist, nach spätestens 10 Minuten verstanden, wo er was findet, sodass er seinen Job seinen Vorstellungen etsprechend durchführen konnte. Der Dolby-Surrond-Joystick interessiert beim Standard-Stadtfest keinen. Und umgekehrt war ich dieses Jahr schon mehrmals bei Veranstaltungen mit "großen" Digital-Konsolen, die ich nicht kannte. Und was meint Ihr? Der "Babysitter" hat's mir erklärt und nach 15 Minuten wusste ich, wo ich was finde und was ich tun muss, um den Job anständig über die Bühne zu bringen. Ich seh das relativ entspannt und nicht ganz so kritisch wie die Meisten hier.


    Wer mit der Zeit geht, wird auch weiterhin seine Brötchen verdienen, die Anderen landen wohl dann unter der Brücke und können in dem Case ihrer letzten Analog-Konsole schlafen und von den "guten, alten Zeiten" träumen... :D


    Grüsse
    Alex

  • Zitat von "AFi"

    Wer mit der Zeit geht, wird auch weiterhin seine Brötchen verdienen, die Anderen landen wohl dann unter der Brücke und können in dem Case ihrer letzten Analog-Konsole schlafen und von den "guten, alten Zeiten" träumen... :D


    In dem Casedeckel einer PM 4000 konnte man wenigstens noch gut schlafen ... die Zeiten sind wohl auch endgültig vorbei ... :D

  • also im casedeckel einer PM4000 zu schlafen, das stell ich mir auch noch recht angenehm vor.
    aber im deckel vom DM1000?
    na ja, mann könnte ihn immerhin vorübergehend mal als klo benutzen...
    aber lassen wir das ;)


    im ernst:
    ich benutze z.b. sehr oft das SPX990.
    hier habe ich die möglichkeit effekte abzuspeichern, die (je nach effektart) jeweils vor UND nach dem effektblock EQ, dynamics und verzerrer bieten. und ich nutze diese möglichkeiten auch, da kann man ganz nette sachen mit machen.
    ich kenne jetzt auf anhieb kein digi-pult, mit dem ich das so einfach realisieren könnte.
    natürlich könnte ich mit einem digi-pult für jeden song eine eigene einstellung programmieren. aber wer hat schon so viel zeit das für alle beteuten bands zu machen und für alle zu erwartenden pulte?
    und funktioniert das dann auch in jeder halle?
    dieses gerät ist jedenfalls so weit verbreitet, das ich es so gut wie immer vor der nase habe. falls mal doch keins da sein sollte, bring ich halt eins mit. aber ich komm garantiert nicht auf jeden gig mit meinem eigenen pult!


    natürlich wissen wir alle, das die digi pulte kommen werden und wir uns (fast) alle damit arrangieren werden.
    kein thema, darum gehts doch eigentlich gar nicht.


    ich sehe uns als bediener dieser kisten in einer position, in der wir von den herstellern erwarten dürfen das sie uns das liefern was wir zum arbeiten brauchen. und dazu müssen wir natürlich auch ein paar forderungen artikulieren. wenn wir nur die schnauze halten und einfach das schlucken was uns vorgesetzt wird, warum sollten die hersteller denn dann überhaupt noch neue pulte auf den markt bringen?
    die tatsache das sie das trotzdem tut zeigt doch, das sie erkannt haben das man noch einiges verbessern muss und kann.


    ich unterteile unseren kollegenkreis gerne in zwei ( ganz grob gesehene) lager
    1) für die die technik im vordergund steht
    2) für die die musik im vordergrund steht


    die ersteren haben wirklich keine probleme damit, während des gigs ständig in untermenüs rumzuklicken und kommen mit den bisherigen kisten schon recht gut klar. dabei unterstelle ich jetzt auch nicht das es deshalb schlecht klingen muss.
    die zweitgenannten wollen sich bei ihrer arbeit vor allem auf die musik konzentrieren und fühlen sich von zu vielen schnörkeleien eher abgelenkt, sie brauchen einfach andere werkzeuge.


    ich glaube das es sich so verhalten wird das wenn die zweite gruppe irgendwann mal zufrieden sein wird mit der performance eines digi-pultes, dann auch die erstgenannten damit zurechtkommen werden.
    und erst dann haben wir einen neuen standard, mit dem alle arbeiten können - genau wie heute mit den analogen kisten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hätte da mal eine Idee :roll:


    Es gibt ja u.a. so Emulatoren, die es beispielsweise ermöglichen auf einem MAC mit Windows zu arbeiten. Jetzt bräuchte man nur noch einen Hersteller einer Digitalkonsole der Plattform übergreifend, so mal eben, einfach alle gängigen DigiMixer Oberflächen emluiert.


    Du kommst als Fremdmischer an den FoH und der Sitter hat noch die DM 2000 Emulation geladen. "Sorry, mit dem DM 2000 kenne ich mich nicht aus - kannst Du mir vielleicht ein Digidesign Venue emluieren"? "Klar, muss ich hier nur auf F11 drücken...was macht ihr denn für Mucke?..."AC/DC Coverband....dann drück doch besser hier F2, ist ein Old School Yami 02R. Drückste "Strg+Alt*" dann hasse sogar noch eine Emulation von alten 16bit Wandlern..so mit old school Rauschen"..." "Ja, geil...nehm isch" :D


    Grüße
    WW


  • Sozusagen zuerst mit dem Einkaufskorb durch den FOH-Laden ;-). Und der nette Herr hinter der Theke (Babysitter) fragt dann: "darfs noch ein Kanal mehr sein?"... :D