Probleme mit Gesang

  • Hallo Spezialisten. Wir sind eine Hobbyrockband mit eigener kleinen Selbstbauanlage - dabei hat das Forum geholfen.


    Nun zum Problem. Bei unserem letzten Auftritt gab es Probleme den Gesang zu verstehen. Am Mischpult war voll aufgedreht, aber er setzte sich nicht durch.
    Wir haben direkt vom Mischpult mitgeschnitten, um mal zu kontrollieren, was wir so "fabrizieren". Diese Aufnahmen sind nicht zu gebrauchen, da fast nur Gesang zu verstehen ist.


    Schlußfolgerung: Wir müssen an den Frequenzen was machen, damit er sich durchsetzt - nur was und wo fangen wir an?
    Sicherlich habt ihr da ein paar Tipps für uns.


    Danke Idlog

  • Wie gross sind die Locations, wie laut seit ihr auf der Bühne, wie laut kann die Anlage, wie klingt die Anlage (bass-, mitten oder höhenlastig), usw. Wenn ihr eine Aufnahme macht um so etwas zu kontrollieren solltet ihr dafür ein Mikro in den Publikumsbereich stellen und nicht aus dem Pult gehen, da der Mix ganz bestimmt nicht den akustischen Verhältnissen entspricht.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Hallo Idlog,


    leider läßt sich das nicht so pauschal beantworten. Es gibt bei einer Beschallungsanlage viele Stellen, an denen was schiefgehen kann, nicht zu letzt "vor dem Mikro".


    Wenn der Gesang nicht zu verstehen war (vielmehr die Silben unverstädnlich waren), dann habt ihr vielleicht im Hochmitten und Höhenbereich (ab wenigen kHz aufwärts) zuviel rausgezogen. Das bedeutet nicht, daß ihr hier einfach nur hemmungslos "reindrehen" müßt und alles wird gut, könnte aber ein Anhaltspunkt sein.


    Eine Tabelle der Vokalformanten, anhand derer sich zu stark dröhnende oder kreischende Frequenzbereiche leichter ausmachen lassen, gibts hier: http://www.sengpielaudio.com/FrequenzDerFormanten.pdf


    Eine andere Möglichkeit: Da du sagst, auf dem Pultmitschnitt war ausser Gesang im Prinzip nichts zu hören. Das kann ganz einfach bedeuten, daß eurere Anlage nicht über den "Restlärm" der anderen Instrumente "drüber" gekommen ist. Möglicherweise.
    Auch hier bedeutet das nicht unbedingt, daß ihr eine größere Anlage braucht, es reicht vielleicht (und ist grundsätzlich nicht verkehrt), sich über die Bühnenlautstärke der Instrumentalisten Gedanken zu machen. Muß der Gitarrist im kleinen Club ein Fullstack Marshall spielen, auf 12 aufgedreht, oder reicht ein Combo? Ähnelt der Gitarrensound eher eine Kreissäge oder ist er ausgewogen und rund? Muß der Schlagzeuger auf der winzigen Bühne mit aller Gewalt Crash-16tel spielen oder kann man das anders lösen? Muß jeder alles superlaut auf dem Monitor haben oder reicht vielleicht das, was man wirklich nicht hört? Die Lösung könnte hier also durchaus nichts mit der Anlage zu tun haben, sondern mit Disziplin und einem vernünftigen Arrangieren der Songs.


    Wenn ihr trotz allem der Meinung seid, die Anlage sei "schuld" (bzw. eine falsche Einstellung), dann beißt in den saueren Apfel und holt euch für einen Auftritt einen erfahrenen Livemischer dazu, der euch instruiert. Der kann vor Ort auch am besten beurteilen, was die Ursache der Probleme ist.


    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Geh das doch bitte mal vom Beginn der Signalkette an durch.
    Oft genügt schon ein besseres Mikrofon ...
    Wie sieht das Ganze bitte aus, von vorn bis hinten?

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Interessant wäre doch erstmal das verwendete Equipment und etwaige Einstellungen an Compressoren, Gates oder sonstigen "Effektgeräten" ...

  • Also danke erst mal für die Antworten!


    Die Anlage:
    4x ARLS an T-Amp 2400
    2x Low Buget Tops 2x10/2 an Zeck PT7 (800W)
    Spirit live als Mischpult
    Mikro - SM58 Beta


    keine Kompressoren nur etwas Hall beigemischt.


    Noch zur Anlage: Wir sind Hobbymusiker - mehr ist nicht drin und das Selbstbauen hat Spaß gemacht. Gesamtlautstärke ist für unsere Zwecke völlig ausreichend.


    Sänger ist durchsetzungskräftig


    Gitarristen mit Kofferverstärkern so um 40 Watt (nicht zu laut auf der Bühne)


    Da der Gesang bei dem Mittschnitt dominiert und auf den Monitoren laut und verständlich war, bin ich davon ausgegangen, dass man am Mischpult dem Gesang Platz schaffen muß. Ich dachte jetzt .. so ungefähr: dreh mal alle Instrumente bei xxxHZ (z.B 500Hz) 3db weg, damit der Gesang Luft hat ... Wenn das so ist, wo fange ich an?


    Der Link von Janko hilft mir nicht wirklich weiter, dazu bin ich zu sehr Laie.


    Unser Techniker hat halt versucht durch hochschieben des Reglers was zu erreichen (deshalb so laut auf dem Mitschnitt), aber sicherlich war das nicht der richtige Weg.


    Muß noch dazu sagen: Wir machen deutschsprachige Rockmusik mit inhaltsreichen Texten, deshalb soll der Gesang im Vordergrund stehen und gut zu verstehen sein.


    Bin für jede Anregung dankbar.


    Idlog

  • eine pauschale antwort auf euer problem wird es nicht geben. ich sehe zb. keinen master eq in deiner liste, der einfach mal unerlässlich ist, noch dazu wenn man lowbudget zeugs benutzt. ein "durchsetzungsfähiger gesang" ist ebenfalls interpretierbar. gerade wenn eure lyrics deutsch sind, sollte der gesangspart auf übertriebene konsonantenbetonung getrimmt werden (k,s,p,t - laute). diese ermöglichen erst die sprachverständlichkeit, besonders unter widrigen bedingungen.

  • auch die aussage das ein 40watt kofferradioamp nicht zu laut sein kann halte ich für gewagt!!!!!!


    auch ein drumset kann laut sein, wenn dann noch etwas ungünstige akustische umstände dazu kommen reicht so eine anlage schnell nicht aus, da hilft nur leiser auf der bühne sein!


    auch das ist nur ene vermutung, aber das ist in den meisten fällen das problem, auch die aufstellung der selbigen kann viel ausmachen, dreht die mal weg vom publikum...

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    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • der lösungsansatz für euch wäre, sich einen "fachmann/frau" zu angeln der euch in sachen basics berät. für mich fühlt sich das so an:


    ein kumpel von uns (ist dj) macht unseren livesound und alle wundern sich, warum nix gescheites bei rauskommt...


    das ganze ist einfach so komplex, dass ERFAHRUNG mehr wert ist als jede investition in technikschnickschnack !

  • noch ne idee, füll doch mein dein profil soweit aus das man weiß wo ihr euch herumtreibt, vielleicht hat ja jemand mal ein herz für euch und kann mal bei einem auftritt vorbei kommen und mal ein paar basics erklären :D

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  • OT:


    Ich finde eine solche Reaktion des Forums bedarf mal eines Lobes!


    Denn man bemerkt: Wer hier die richtigen Fragen stellt, bekommt auch hilfreiche, freundliche Antworten.

  • zerwus...


    es ist klar das bei so einem mitschnitt der gesang dominiert...
    gitarren, schlagzeug, etc kommt ja schon laut aus dem amp...


    wenn du jetzt ein micro davorstellst brauchst du natürlich nicht so laut beim mischpult aufzudrehen wie den gesang. weil der gesang ja unverstärkt ist.
    also ist der gesang natürlich lauter wenn du direkt beim "tape out" aufnimmst.


    weiters... wenn vorne der gesang zu leise ist musst du eben den rest leiser machen. sicher kannst du auch versuchen jedes instrument im frequenzband einzubetten. oder mit dem kompressor raufzuziehen. aber es wird mit dem 3 band eq bei eurem mischpult nicht funktionieren.

  • Um so etwas von zu vermeiden wäre es sinnvoll gewesen das Mastersignal mal über Kopfhörer vorzuhören.
    Dann wäre die eventuelle Fehlabmischung aufgefallen.

    Eventmanagment, Werbung, Gastronomiekonzepte
    Tel.:0174-6020121

  • Hab ich das überlesen oder hat ihm noch keiner geraten die Stimme ein wenig mit einem Kompressor zu bearbeiten? Das wird die Stimme wesentlich verständlicher und durchsetzungsfähiger machen...


    Empfehlen würde ich dir hier den SPL Dynamaxx..

  • ich glaube ein SPL dynamaxx ist hier etwas hoch gegriffen, udn überhaupt finde ich es die verkehrte heransgehensweise.
    es wurde bei diesem auftritt scheinbar etwas elementares falsch gemacht, ob es jetzt an der nalage lag, oder zu hohe bühnenlautstärke oder beides wissen wir nicht, aber jetzt noch zusätzliches equipment, was wiederum flashc bedient werden könnte dazu zu nehmen halt eich für absolut falsch. ein sänger muß auch mit dieser anlage, und ohne zusätzliches equipment zu verstehen sein, erst wenn man das beherscht sollte man sich gedanken über noch mehr knöpfe machen!
    Alees andere endet in der, leider auch typischen, materialschlacht mit trotzdem schlechtem ergebniss!


    leute: technik ist immer ein hilfsmittel, kein allheilmittel!!!!!!!

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  • Aus diesem Grund habe ich keine Compressoren oder Ähnliches empfohlen. Das ist doch nur ein Faktor mehr, der eine Fehlerquelle darstellen könnte.
    Außerdem sollte mit der Anlage, und vernüftigen Voraussetzungen, ein sinnvoller Grundsound möglich sein.


    Probiert doch mal die Variante, dass ihr die Gitarren und Co deutlich leiser auf der Bühne fahrt. Das mag im ersten Moment eine große Überzeugungsarbeit sein, sollte aber schonmal Abhilfe schaffen. Natürlich nur gesetzt den Fall, dass ihr die Amps mikrofoniert habt. Dadurch kann dann der Mann am Mischer schön und bequem die Instrumente in den Sound einpassen, ohne dass er mit seinen Fadern ans Ende stößt.


    Ich denke, dass der Fehler wohl am Bühnensound lag. Ich hatte auch schon Fälle, an denen der Bühnensound mit so einem Brett daherkam, dass es einfach nicht mehr fröhlich war. Auch auf mehrere Hinweise Richtung Gitarristen trat keine Besserung ein.


    Dann hast du entweder die Wahl, dass du die Anlage trittst, um den Rest über diese Lautstärke zu bringen, oder du lässt den Sound wie er ist, und hoffst, dass die Show bald vorrüber ist. Wenn dann noch Leute vor der Anlage stehen, und es unverantwortlich ist, noch weiter aufzudrehen, um über den Gitarristen zu kommen, kannst du nichts daran ändern.


    Also einfach mal ein bisschen überprüfen wo man LEISER machen kann auf der Bühne selbst ... mag im ersten Moment etwas verwirrend erscheinen, aber je mehr Spielraum der Mischer am Pult hat, desto sicherer könnt ihr euch dann auch im Gesamtsound sein.


    Der Mann am Mischpult steht nicht da, um alle leisen Teile so laut zu drehen, dass auch dem letzen Mann im hintersten Eck die Ohren abfallen, sondern er ist dazu da, die Bühnensignale auf ein Level zu bringen.


    Natürlich gehört da eine Portion vertrauen in den Mischer als Grundvoraussetzung dazu !

  • Wenn der Gesang allein richtig laut ist , aber im Zusammenspiel untergeht ,
    kann das auch an den Eigenschaften der Boxen liegen , welche Top´s
    sind es denn genau ?


    Gruß HP

    Gleichschritt funktioniert mit mir nicht

  • Wo standen Eure "40W Kofferamps"? Hinter dem Gitarristen auf dem Boden, so dass sie so richtig schön den Gitarristen die Knie anpusten?


    Dann würde ich davon ausgehen, dass genau dieses das Problem war.


    Die Gitarren würden dann schön gerichtet ins Publikum gehen und wunderbar die Oberwellen der Stimme verdecken. Somit ist die Stimme zwar laut, aber nicht zu verstehen.
    Letztens erlebt mit einem alten 30W Fender. Der Gitarrist konnte sich selber nicht hören (Waden haben halt keine Ohren) und das Publikum wurde zugedröhnt. Stimmverständlichkeit war dadurch nicht vorhanden.

  • Hallo Leute !


    Da er das 2x10 LB Top vom LSV verwendet, welches eine deutliche Mittensenke hat kann, ich die Unterschiede zwischen Frontmix (Sound) und Aufnahme durchaus verstehen, denn da fehlen zwischen 1KHz und 8KHz glatt 10 dB. Das Problem hatte ich selber auch in ähnlicher Art un Weise.


    Bei seinen Boxen würde ein Parallelschalten von einem 3 µF Kondensator zu den vorhandenen 1,5µF auf der LB Top Weiche abhilfe schaffen.


    Gruß
    Thomas