Umbauzeit zwischen Bands

  • Hallo,


    ich war vor kurzem den Tontech an einem Konzert (4 Bands). Als ich gestern zufälligerweise den Veranstalter traff und wir uns über diesen Event unterhielten meinte er als Kritikpunkt, dass der umbau zwischen den Bands zu lange gedauert hat. Jetzt würde mich mal interessieren, welche Zeit ihr für realistisch haltet.


    Band1: Drums, Bass, Git, 2*Keys
    Band2: Drums, Bass, Git, 2*Keys, 2*Bläser
    Band3: Drums, Bass, 2*Keys, Synth, Seq, Laptop, 2*Bläser (Gesang und Bläser wurden sowohl trocken als auch duch synth + compi verfremdet zum FOH geschickt)
    Band4: DJ + 3*MC (bühne musste komplett geleert werden)


    Drumset war bei Band 1-3 das selbe nur Snare, Becken und Fussmaschine wurde gewechselt.


    Danke

  • Da wären noch ein paar Angaben wichtig. Gabs vorher Soundchecks? Pausen mit Linecheck? Extra Monitormix? Digipult? Prof. Bands? Fremdtechs? Farbfolien wechseln? Riser umbauen.............

    GHOSTNOTE-SOUND

  • Gehen wir davon aus die Bands sind nüchtern und an einem schnellen Changeover interessiert.


    Gehen wir weiter davon aus, dass du nicht allein bist sondern an der Bühne 1-2 fähige Helfer hast die dir die Band fertig verdrahten, so dass du nur mal kurz drüber schauen und vielleicht mics ausrichten musst.


    Gehen wir davon aus es gab keinen Soundcheck vorher.


    Die Bands wären keine Profis, es gäbe keine Fremdtechs und keinen extra Monitormix - Farbfolien und Riser vergessen wir sowieso...


    Dann sollte jeder Umbau in ca 15min zu machen sein.

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Zitat von "bias79"

    Da wären noch ein paar Angaben wichtig. Gabs vorher Soundchecks? Pausen mit Linecheck? Extra Monitormix? Digipult? Prof. Bands? Fremdtechs? Farbfolien wechseln? Riser umbauen.............


    Also: gemischt wurde alles (FOH + 4 Monitorwege) auf einem Analog Pult.
    Soundcheck hatte wir am nachmittag (vor VA-Beginn) gemacht. Einstellungen hab ich auf "Mark-up Sheets" notiert. Also nur kurz Linecheck (inkl. Fehlersuche, da einmal kein Signal aus dem Laptop kam). Band 3 hatte eigenen Mischer, ansonsten war ich allein. Licht blieb (allerdings war der Lichttech so nett und hat mir immerwieder die bühne dunkel gemacht wärend dem umbau :? ) Erste Band war Amateur, andere waren routiniert.

  • 15 Minuten haut hin wenn es gut organisiert ist vielleicht auch mal schneller. Ich hätte auf einem Ablaufplan trotzdem auf jeden Fall 20 Minuten incl. Linecheck eingeplant.


    Wie lange habt ihr denn gebraucht, und by the way, Veranstalter gehen immer von 0 Minuten Umbau aus ....

  • also 15 min. halte ich für sehr realistisch. im timetable gebe ich lieber auch 20 min. an, wenn es dann schneller geht sind alle glücklich :D .hatte neulich eine ähnliche veranstaltung mit 40er tisch kein channelsharing (außer drumset) und fittem backliner hat es 10 min. gedauert. allerdings gab es vorher für alle soundcheck.


    delaydietz

    there is nothing more to say than you need a DELAY !!

  • Insgesamt sind 15min Changeover realistisch; bei einer gut eingespielten Band/Mischer-Kombination (incl. Monitormann) ist sowas incl. Linecheck gut machbar.
    Von VA Seite aus sollten aber 30min eingeplant werden, damit bei einer Spielzeitüberziehung nicht gleich der gesamte Timetable platzt...


    Ein schneller Changeover muß aber immer gut vorbereitet sein - aum vom VA. Die nächste Band muß ihr Equipment rechtzeitig am Bühnenaufgang bereithalten (dafür muß Platz vorhanden sein) und 1-2 Stagehands + 1 Techie sollten den Bands helfen. Derweil bereitet der FoHler seinen Platz vor.


    Zitat von "databass.ch"

    ...Einstellungen hab ich auf "Mark-up Sheets" notiert....


    Das kann u.U. viel Zeit kosten. Ich hab mir mittlerweile angewöhnt, nurnoch Gain, Auxe(Monitore) und eine ungefähre Faderstellung zu markieren. Das macht das Markup-sheet sehr übersichtlich und spart Zeit beim einstellen (zur Not auch auf der Pultbeschriftung unter den Fadern als Zahlenkombi).
    Wichtige EQ-Einstellungen versuche ich durch Channel-non-sharing bei den entsprechenden Instrumenten zu umgehen, die meissten EQ Einstellungen passen aber eh ganz grob bei ähnlichen Instrumenten und fürs Feintuning gibt's halt den ersten Song...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    Ein schneller Changeover muß aber immer gut vorbereitet sein - aum vom VA. Die nächste Band muß ihr Equipment rechtzeitig am Bühnenaufgang bereithalten (dafür muß Platz vorhanden sein) und 1-2 Stagehands + 1 Techie sollten den Bands helfen. Derweil bereitet der FoHler seinen Platz vor.

    Ich musst eben das Pult und die Bühne alleine (Ausser bei Band 3, wo ich mich auf die Bühne konzentrieren konnte) umstellen. Und mich jeweils durch das Publikum kämpfen. Eigentlich war mit dem VA abgesprochen, dass ich helfer habe. Ich bin eingentlich davon ausgegangen, dass diese bereits beim Soundcheck dabei sind, damit ich sie entsprechend einweisen kann. Leider war dem nicht so (ich hätte das klarer abmachen sollen, ist auch mein fehler). Und wärend dem Anlass noch jedem zeigen und erklären was wo hin kommt und wie man das wo einsteckt, dauert länger als es gleich selber zu tun. Zumal sie bühnentechnisch unerfahren waren.
    Auch war die Bühne eher knapp für die Grösse der Bands.


    Der Umbau dauerte zwischen 20-25 Minuten, was ich eigentlich OK finde. Getrödelt hab ich auf jeden Fall nicht :wink:

  • Unter den gegebenen Umständen sind 20min wohl vollauf ok...
    Da solltest du dich evtl. mit dem VA nochmal hinsetzen und ihn auch auf seine Planungsfehler aufmerksam machen, damit beim nächsten mal alles schneller & entspannter zugeht. Viele (kleinere) VAs wissen leider garnicht, woran ein schneller changeover scheitert.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    Viele (kleinere) VAs wissen leider garnicht, woran ein schneller changeover scheitert.


    Natürlich an den Musikern :D


    Der Drummer ist weg, der Keyboarder grade aufm Klo - und wenn die ganze Band fertig ist und man denkt "endlich gehts los", kommt von der Bühne die Ansage: "Alles klar, wir gehn uns jetzt umziehn." :roll:


    So wird dann aus einer Stunde Spielzeit ganz schnell 30min und die Band guggt dumm :twisted:

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

    2 Mal editiert, zuletzt von mirkot ()

  • Der Veranstalter sollte halt schon jemand stellen, oder sich selbst, der die Zeit überwacht. Bands brauchen immer direkte Betreuung dann funktionierts. Wenn du keine Helfer hattest is die Sache doch klar.

    GHOSTNOTE-SOUND

  • Aaaalso .. ich kann ja mal erklären wie wir das immer so gemacht haben:


    Ausgangsbedingungen: viele unterschiedliche Bands von absoluten Amateuren bis sehr gut eingespielten Kombos.
    Monitor/FOH Mix getrennt
    Bühne 10x6 glaub ich - umgebaut werden musste da nix.
    Helfer: ca. 3 (auch erfahrungsgrad sehr unterschiedlich, aber nüchtern) + tech


    Wir haben in einem Sidewing alles vorbereitet (Git-Amps komplett mit Mirkos auf irgendwelche leeren Cases bzw. bei größeren auf Min-Bütecs mit Rollen) und es war genau abgemacht wer welchen Teil mit rauf und runterschieben übernimmt. Auch so verteilt, dass jeder seine Aufgabe gut übernehmen konnte. d.h. der Drummer im Team hat immer das SChlagzeug auf und abgebaut usw.


    Die Bands kommen mit ihren Autos hinter der Bühne an, das Material wird erstmal grob vorsortiert in ein Zelt hinter die Bühne gepackt, wo auch das Zeug von der Band davor hinkommt, wenns oben von den Rollen runter is.


    Das was immer am längsten gedauert hat waren die Gitarristen die ihr FX-Zeugs da hingebaut haben... dafür gibts aber im nächsten Jahr denk ich nen Brett mit Gummimatte drüber und drunter, sodass man da auch nur noch hinstellen-kabel rein-fertig hat.


    inkl. Line- und Mini-Soundcheck hatten wir eigentlich immer ca. 5 min Umbauzeit ... sehr flüssig .. dadurch das 15min eingeplant waren konnten auch alle Bands noch n paar Zugaben spielen und waren entsprechend glücklich ... die Tatsache das wir ne halbe std zu spät angefangen haben, ist nach 2 Bands ausgeglichen gewesen (trotz einiger Zugaben)


    Alles in allem hats echt super viel Spass gemacht ... es war sehr chilliges arbeiten

  • Berichte mal von meinen Erlebnissen:


    Kleine Clublocation, max. 150 Pax, Bühne 5x4m, Publikumsbereich ca. 9x12m, grundsätzlich immer Amateurniveau ;-).


    Wir hatten schon oft 2-3 (-5) Bands/Acts am Abend, Umbauzeit ist jeweils ca. 15 Minuten. Materialtechnisch war alles Analog, Monitormix 4-Wege ab FOH, 32-er Pult, gleiches Drumset (mit ev. Snare/Beckenwechsel). Meist geht es mir so auf, dass ich für alles (ausser Drums) separate Channels habe und ich so für die Pultarbeit während dem Umbau nur wenige Minuten fürs umpatchen benötige.


    Während ich das mache (in dieser Zeit baut Band 1 ab) schaut mein Lichtkollege (plus nochmals ein Helfer wenn vor Ort), dass die Band zügig wegräumt und auch nicht zuviel einpackt :-). Platz ist bei uns sehr knapp, d.h., dass nur mal z.B. ein vorbereiteter Gitarrenamp schon da stehen kann - der Rest wird herangekarrt. Ich bereite immer eine saubere Channelliste vor wo für jeden Act auch Muco- und Submucochannel vermerkt ist - das ist für mich das A und O der Planung für solch knapp bemessene (Zeit, Platz und Material) Sachen... . Während die zweite band dann aufbaut und mein Kollege hilft schaue ich zuerst die Umstellung des Monitorings an und widme mich danach der Verkabelung, sofern diese nicht schon vorbereitet war. Dann ncoh kurzer Linecheck mit dem Kollegen, Getränk nachfüllen und los gehts... .


    Definitiv am längsten geht aber immer das rauf uns runter der Bands; wir wären sicher noch schneller, wenn da ein wenig mehr in deren Schnelligkeit liegen würde. Dies veranlasst mich dann natürlich auch mal dazu, Instrumente und Bandstuff selber ab der Bühne zu stellen damit Platz für die nächsten vorhanden ist. Das "Star-Gefühl" mancher Musiker nach ihrem (tw. einem der ersten) Auftritt muss man halt leider schon ab und zu unterbrechen :) .


    Aber wie gesagt, dass ist eine kleine Clublocation. Licht wird aus Prinzip nie umgestellt, ausser wenn mal ein eigener Lichttech kommt kann er am Scanco was mit den Movinglights umstellen - kommt aber selten vor... .


    In solchen Momenten wünsche ich mir oft ein Digitalpult und Platz für irgendwelche Rollriser :-). Aber in de Regel geht alles gut und schnell. Und nachdem ich letztes Jahr mal das Vergnügen mit zwei deutschen Top40-Bands hatte (war zusammen mit dem Monitech als Tech auf der Bühne) und erlebt habe, wie Fremdtechniker und Fremd-Backliner - ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen - losarbeiten und dafür gleich viel Zeit benötigen wie wenn sie sich mal kurz angeschaut und gesprochen hätten, finde ich es im kleineren Rahmen durchaus auch nett zu arbeiten. Aber das kommt halt davon, wenn man als Band auch nicht rechtzeitig vor Ort sein kann... .


    Gruss
    slv

  • Hi


    Das zeitkritische Element ist (zumindest bei meinen Gigs) immer die Band.
    Wenn die alte Band von der Bühne geht, werden schon die Aufschriebe aufs Pult übertragen. Ist das fertig, gehe ich auf die Bühne und komme rechtzeitig um die Mikros der Amps umzustellen. Irgendwann ist der Schlagzeuger fertig und man kann die Mikros wieder an den alten Platz stellen. Dann kurzer Check der Line-Geräte und los gehts. Das geht in 10-15min.


    Gruß
    Rainer

  • Zitat von "slv"

    In solchen Momenten wünsche ich mir oft ein Digitalpult und Platz für irgendwelche Rollriser :-).


    Nur hilft Dir der schönste Platz und die schönsten Rollriser nicht wirklich weiter, wenn Du keine kabelfreien Rangierwege hast. Wenn der Platz recht eng ist, dann kann der "Mini-Rollriser" einige Probleme lösen: Besorg Dir eine oder mehrere noch nicht all zu abgerockte Euro-Paletten, mach eine Platte drauf und streiche das ganze schwarz. Das trägt z.B. eine Keyboardstation samt Rack, einen komplett verkabelten und mikrofonierten Marshall-Turm, oder ähnliches (ja, ich weiß, dass man den genausogut in den Boden vom Haubencase stellen kann, aber das ist erheblich kippeliger). Man kann auch recht schön eine ganze Menge Verkabelung drunter verstecken.


    Ein Palettenhubwagen ist ja in vielen Locations vor Ort (oder lässt sich relativ einfach bereitstellen, wenn er nicht eh im Truck ist).


    --
    Jeremy

    Harvard'sches Gesetz für Tierversuche: "Unter sorgfältigst kontrollierten, dokumentierten und jederzeit reproduzierbaren Laborbedingungen verhalten sich Versuchstiere immer so, wie es ihnen gerade passt."