Mikrofon Akustikgitarre Live

  • Hallo,
    ich suche ein Mikrofon für Akustikgitarre (Western) für Liveabnahme ( auch mit Band, also Schlagzeug), das dafür geeignet ist, also geringe Rückkopplung
    hohes Output und natürlichen gute Klangeigenschaften. Bin aufgrund Empfehlungen sehr an dem Sennheiser MD441 (dynamisch) interresiert.
    Frage: --wäre dieses Mikro klanglich empfehlenswert ( Output gering) ???
    --ist viell. ein Kleinkondenser-MIc ( AKG 451B, Rode NT5, Neumann 184,84, Beyerdynamic MC930, Sennheiser E914) dafür um einiges besser geeignet (wenn ja welches???)
    (Angst vor Übersprach- und Rückkopplungsproblem) ???
    MD 441 ......!!! Investiere lieber etwas mehr für ein Dynamisches, wenns auch wirklich praktischer zu handhaben ist und gut klingt (Gebraucht ab 200 Euro).
    Was würdet ihr mir empfehlen.
    Vielen Dank im Voraus.
    LG Patrick

  • Beyerdynamic TG-X 80...geht heftig laut ohne pfeiiiiiiiiiiiiiiif. :D

    Über eigene Fehler zu lachen, kann das Leben verlängern. Über die Fehler anderer zu lachen, kann es verkürzen.

    Cullen Hightower

  • Warum willst du die Gitarre unbedingt mit einem Mic. abnehmen und nicht mit einem Tonabnehmer ,den kann man für das gleiche Geld einbauen lassen und hat LIVE weniger Probleme mit Rückkopplungen.Im Studio wird immer ein Mic. genommen aber auf der Bühne mit anderen lauten Instrumenten wird es schlecht gehen!

    Das Leben ist kein bunter Teller!!!

  • Ich hab schon einen Tonabnehmer drin (Takamine Tr-AX), sogar mit Röhrenpreamp, bin aber nicht so begeistert vom Sound. Bin eben so mehr der Neil Young Typ und möchte das nicht der Tonabnehmer, sondern die Gitarre klingt. Hat denn niemand Erfahrung darin, und kann mir sagen ob das MD 441 wirklich so gut klingt, wie manch einer sagt.
    Kleinkondenser oder MD441 ??? Spiele hauptsächlich Rythmische Sachen und wenig Pickings:/ mit Gesang, so eben Neil Young, nur auf bayrisch.


    Danke für eure Antworten
    Gruss Patrick

  • Hi,


    ich befürchte, auch mit einem externen Mikrofon wirst du nicht den Klang bekommen, den du wünscht, weil dir die Rückkopplungen einen Strich durch die Rechnung machen. (bzw. es wird einfach nicht laut genug)
    Auch erkaufst du dir diesen Klang mit Pegelschwankungen, wenn der Gitarrist die Gitarre etwas bewegt oder das Mikro nicht optimal positioniert ist.


    Ich würde den Pickup benutzen und evtl ein kleines Lavalier zusätzlich am Schalloch befestigen (und dazu mischen). Z.B. das WL93 von Shure. Das könnte gehen, habe ich aber noch nie probiert :oops:


    Gruß
    Cheesy

  • Das 441 ist ein hochwertiges Mikrophon mit enger Richtcharakteristik.
    Es ist groß und schwer und wird auf einem Stativ vor der Gitarre stehen müssen.


    Neil Young würde es mit Sicherheit nicht benutzen, denn schon gerinfügige Bewegungen mit der Gitarre werden sich in großen Lautstärkeunterschieden niederschlagen.


    Deswegen ist auch meine Meinung: Entweder einen Pick-Up (oder Einbaumikrofon besorgen, dessen Klang gefällt (inzwischen gibt es so etwas))


    oder ein kleines Lavalier zB. Sennheiser MKE2 an das Schallloch kleben. Der konstante und minimale Abstand sorgt für sehr gute Übertragungsbedingungen. Mit der Mikroposition experimentieren, kleine Änderungen bringen schon viel.


    Grüße
    B.

  • Hi,
    also das MD441 ist ein gutes mikro, ohne frage. aber für eine akustische gitarre im band gefüge würde ich das nicht nehmen.


    zum thema klang würde ich mal über folgendes nachdenken: um auf einer bühne die gitarre verstärken zu können muß ich mit dem mikro möglichst nah an das instrument. was, abgesehen von der beinträchtigung beim spielen, dazu führt das der klang sich auch nicht völlig entfaltet, halte mal dein ohr nah an das instrument und vergleiche da smit dem was du hörst wenn du sie normal hälst und spielst. das ist schon ein großer unterschied.


    wenn du dann immer noch findest das es den aufwand rechtfertigt, also du den klang als ausreichend empfindest mußt du das mit einem möglichst guten mikro versuchen zu übertragen.


    da empfiuehlt es sich aber eher ein kondensator mikro zu nehmen.
    zu nennen wäre hier besonders das AKG C535.


    auch eine möglickeit wäre ein kleines mikro direkt an der gitarre, z.B. das DPA 4061 mit den entsprechenden halterungen
    http://www.dpamicrophones.com/


    aber wie gesagt, die vermutung liegt nahe das aufgrund von feeback problemen der frequenzgang des mikros so verdreht werden muß das das klangliche ergebniss schon wieder nicht mit dem übereinstimmt was man durch das hören nah am instrument erfahren hat, und auch hinter dem eines guten pick up systems zurückbleibt.


    als alternative würde ich dir empfehlen mal einen SPL Transient designer zu leihen, und das signal damit leicht zu bearbeiten. damit kann man die "härte" eines tonabnehmers dezent zurückfahren, und für den klknag gibt es dann den kanal EQ.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Das 4090 währe das ideale DPA Mikrofon:



    So wie auf dem Bild gezeigt wummert es aber arg, vom 12. Bund
    aus Richtung Schalloch zielen hörte sich für mich gleich viel besser an.
    Damit bekommt man sogar ausreichend Griffgeräusche mit.
    Allerdings nur bei moderaten Bühnen- und Monitorpegeln.


    Beste Grüße


    Ulf

    Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen... Aristoteles

  • hallo Ulf,


    das 4090 ist doch eine Kugel. Oder?
    Generell bereitet mir diese Tatsache
    für den genannten Anwendungszweck
    etwas Kopfzerbrechen.


    Wie sind deine Erfahrungen besonders
    im Vergleich zu hochwertigen Kondensor
    Nieren (KM140, Schoeps Mk4 etc...) in
    Live-Situationen?


    Grüße
    Alex

  • Ich muß mal allen 4 Vorrednern Recht geben.
    Das 441 würd ich auf keinen Fall damit benutzen.


    Ich hab früher mit einem 535er Gitarre ( Kontragitarre ) abgenommen, das ging, sogar mit Monitor.


    Derzeit arbeite ich mit einer Band, wo wir für eine Konzertgitarre ein NT5 hinstellen. Da hab ich aber In Ear, kann Dir deswegen wegen Monitor nix sagen.


    Wenn Du schon einen Tonabnehmer drin hast, probier doch mal am Mischpult die Polaritöt um 180° drehen.
    bei manchen Systemen muß man das nämlich, das es klingt.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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  • Wenn man für live schon ein teures Kondensatormic wie das gezeigte DPA nehmen will, würde ich als im livesound sehr viel besser, weil bewegungsunabhängig und lauter ein Schoeps mit der entsprechenden Schalllochhalterung nehmen. ( entweder CCM oder CMC + Aktivkabel + MK Kapsel z.B. MK4S mit leichter Bassabsenkung oder Kugel auprobieren. )


    Ansonsten finde ich Miniaturmics von DPA oder Countryman auch sehr passabel.


    Man muß sich allerdings darüber im Klaren sein, dass auch alle Mikrofonlösungen sehr viel EQ brauchen, wenn man eine vernünftige Lautstärke erzielen will. Daher finde ich die Vorbehalte gegenüber Pickuplösungen ein bisschen abwegig. Es gibt sehr gute Pickups und sehr gute Gitarrenbauer, die so was einbauen. Vielleicht bist Du nur noch nicht an den Richtigen geraten.

  • Zitat von "skyrace"

    hallo Ulf,


    das 4090 ist doch eine Kugel. Oder?


    Hallo Alex,


    jep, es ist eine Kugel, deshalb bildet es ja so schön die Griffgeräusche ab. Das 4090 lag als Messmic im Case von einem alten (bitte nicht erschlagen:-) Behringer UltraCurve. Ich hab es dann einfach, wie beschrieben, vor eine klassische Nylonsaitengitarre (Taylor, Takamine, irgendwas mit T) gestellt, die so einen Kondensatorfolien-Pickup hatte, nur um es mir mal unterm Kopfhörer anzuhören. Das Ganze fand seitlich im Schiff einer Kirche statt und hat kein Monitoring erfordert. Leider habe ich keinen Vergleich mit Gitarren zu deinen genannten Mics, ich mag eben auch ehr ein direktes Signal, welchem ich dann am Pult einen geeigneten Room verpasse.


    Zitat von "guma"

    ...ein Schoeps mit der entsprechenden Schalllochhalterung nehmen.


    Die kenne ich gar nicht, ich dachte die hätten nur diese dünnen Stativchen. Werde mich umgehend schlau machen, mein Interesse befriedigen...


    Beste Grüße


    Ulf

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  • oder halt das 4061 von dpa direkt am schallloch befestigen. ist zwar auch eine kugel, aber du bist so nah an der quelle daß da schon ordentlich pegel bei rum kommt.

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Patrick die eingebauten Sachen sind oft nicht das was man gern hätte.
    Geht mir da nicht anders ..


    Und da ich eh kein Schallloch habe wo man all die tollen Sachen einfach reinhängen könnte (Ovation, Adamas..) tut das MD441 seinen Dienst, ohne Mullen und Knullen.
    Zum Rumhampeln bzw. spielen im Stehen gewiß nicht die tolle Wahl, bei ausreichender Selbstdisziplin bzw. Barhocker kannst du aber ein wirklich tolles Ergebnis damit erreichen, der Brillanzschalter nichtmal ganz oben.
    Monitoring übrigends kleiner 8"1", ziemlich laut, keine Probleme damit. 8)
    Ein wirklich guter EQ sollte unbedingt mit dabei sein, den brauchst du eh. Der wird ja schon verkurbelt je nach sorte der Saiten die du draufhast ... Und ein Kondenser wär mir da schon etwas zu spitz für (außer bei Nylons, da ist MK4 Top) . Somit auch die Frage: was hast du vor? Für Picks, Klassik, Flamenco und alles was die Fingernägel ruiniert ist 441U prima Mic. Zum Schrammeln such dir halt was aus, da kommts dann eh nichtmehr aufs cent an :wink:


    lG Manu

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo Patrick,


    vielleicht könntest Du mal mitteilen, in welche Gitarre das System eingebaut ist- z.B. mit Cool Tube oder ohne. Interessant wäre noch, ob Du schon Erfahrungen mit Pick-up Systemen gemacht hast.


    Bei dem von Dir benutzen System Tri-Ax handelt es sich zunächst um einen magnetischen Tonabnehmer, der einen entsprechenden Eigensound hat. Da ich selber ak. Gitarre (Yamaha CPX 15 mit Transducer+Schwanenhalskondenser im Korpus) in einer Band spiele, kenne ich die Probleme. Es gibt eine Vielzahl gut klingender Systeme (z.B. B- Band, Fishman, Sunrise, usw.).


    Meine praktischen Erfahrungen sind
    - akustisch gut klingende Gitarre,
    - passendes System suchen, das diesen Klang am Besten reproduzieren kann,
    - eine Person im aufsteigenden Verwandtschaftsgrad finden, der das Geld gibt :roll:


    Um sich mit einer ak. Gitarre in einer Combo "gegen" Schlagzeug und anderes E.-Zeug durchsetzen zu können, muss man mehr Geld in Outboardelektrik stecken (Mic, Eq, usw.) als in ein gutes Onboardsystem.


    Diese Erfahrungen musste ich mir- leider mir eigener Kohle- erkaufen :idea: .


    Gruß Cashman

  • eine gitarre ist halt ein schallwandler, der auch in zwei richtungen funktioniert. insofern ist die "akustisch gut klingende" gitarre für pickup-anwendungen denkbar ungeeignet. hauptproblem bei den piezo-pickups sind die falschen obertöne, die die gitarre eben blechern klingen lassen. aber auch da gibt es unterschiede. in jedem fall lohnt es sich, die gitarre akustisch möglichst "tot" zu machen, z.b. durch schaumstoff, etc. wie gesagt, der schallwandler geht in zwei richtungen.

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    -- Douglas Adams

  • Dem hier verbreiteten Ruf von Piezos wird somit Rechnung getragen 8)
    Egal in welcher Erscheinungsform, Fenster auf und raus damit.

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  • Hallo Tonzwerg,


    wenn man eine akustische Gitarre so behandeln würde :shock: , wäre sie wirklich "Tod". Das Hauptproblem bei Piezo-Pickups sind nicht die Obertöne der Gitarre, sondern die Funktionsweise des Piezo selber!


    Eine unverstärkt gut klingende ak. Giatrre (Taylor, Martin, Lowden,etc.) klingt mit einem guten System halt auch gut.


    Ein Onboardsystem ist im Prinzip auch nur kleines Mischpult = Klärwerk.


    Gruß Cashman

  • so ist es halt genau nicht, weil der pickup keinerlei schwingungen des gehäuses aufnimmt, im gegenteil aber die saite von außen angeregte schwingungen über den "wandler" gehäuse auf die saite überträgt, die dann wiederum vom pickup aufgenommen werden. warum piezos nicht klingen hat mehrere ursachen, für die es aber auch lösungen gibt.

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    -- Douglas Adams

  • Zitat von "Patrick Reinhart"

    Ich hab schon einen Tonabnehmer drin (Takamine Tr-AX), sogar mit Röhrenpreamp, bin aber nicht so begeistert vom Sound. Bin eben so mehr der Neil Young Typ und möchte das nicht der Tonabnehmer, sondern die Gitarre klingt.


    1. Seit wann klingt eine Gitarre bei Neil Young besonders natürlich oder gut ... wenn du den Sound willst dann spiel sie über den Pickup in einen kleinen bösen Combo und stell ein 57´er davor ...
    Vielleicht könnte der Threadstarter seine Soundvorstellungen mal etwass näher beschreiben.


    2. tonzwerg: selten so einen Quark gehört oder gelesen. Komischerweise klingen bei mir Pickups in den besseren Gitarren (Takamine, Lakewood etc.) immer besser als die in den Billigeimern. Und komischerweise herrscht darüber auch immer Konsens, egal ob Tonmann, Musiker oder unbeteiligter Zuhörer.


    3. Das Problem auf lauten Bühnen in Kombination mit Akustikgitarre & Mikrofon ist meistens, das man das Signal wg. Koppeln & Übersprechen so verbiegen muss, das es eh wieder schlechter und "unnatürlicher" klingt als ein guter Tonabnehmer.
    "laute" Bühne ist natürlich auch relativ, aber ob ich Lust habe das ganze Konzert starr vor einem MD441 zu stehen ... auch das wäre mit dem Threadstarter zu klären.